(19)
(11) EP 0 273 869 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.07.1988  Patentblatt  1988/27

(21) Anmeldenummer: 87810783.8

(22) Anmeldetag:  29.12.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05G 1/024
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 30.12.1986 CH 5250/86

(71) Anmelder: Fichet (Suisse) SA
CH-1033 Cheseaux-sur-Lausanne (CH)

(72) Erfinder:
  • Wallau, Norbert
    CH-3027 Bern (CH)

(74) Vertreter: Tschudi, Lorenz et al
Bovard AG Patentanwälte VSP Optingenstrasse 16
3000 Bern 25
3000 Bern 25 (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Beton-Sicherheitskonstruktion für Böden, Wände und Decken


    (57) Die Beton-Sicherheitskonstruktion für Böden, Wände und Decken (1) weist eine monolithische Betonstruktur (3) auf. Innerhalb der Betonstruktur (3) sind, benachbart den Aussen­wänden, statische Armierungsstäbe (4, 5, 6, 7) vorgesehen. Auf der einen Seite schliesst an die statische Armierung ein Distanzkorb (8) an. Zwischen diesem Distanzkorb (8) und der gegenüberliegenden Beton-Aussenwand ist ein Tragklemmkorb (14) zur Halterung von parallel zueinander und schräg zu den Beton-Aussenwänden angeordneten Manganstahlplatten (15) vor­gesehen. Der Tragklemmkorb (14) umfasst bügelförmige Quer­stäbe (18), die je einen längeren Schenkel (19) und einen kürzeren Schenkel (20) umfassen. Die Manganstahlplatten sind jeweils zwischen einem längeren Schenkel (19) und einem kür­zeren Schenkel (20) eines darauffolgenden bügelförmigen Querstabes (18) angeordnet und mit Klemmen (21) an denselben befestigt. Die Armierungsstuktur ermöglicht ein leichteres Einfüllen der Betonmasse als bei bekannten Anordnungen mit parall zu den Beton-Aussenwanden verlaufenden Panzerplatten. Die schräge Anordnung der Panzerplatten erschwert auch die Anwendung von Bohrern zwecks Einbruchs. Die Beton-Sicher­heitskonstruktion findet insbesondere Anwendung für Sicher­heitsräume, wie Tresor- und Datenschutzräume.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beton-Sicher­heitskonstruktion für Böden, Wände und Decken mit Armierun­gen und allseitig von Beton umgebenen Panzerelementen sowie einen Tragklemmkorb zur Verwendung für Beton-Sicherheits­konstruktionen für Böden, Wände und Decken.

    [0002] Aus der veröffentlichten europäischen Patentanmeldung 150 665 ist eine Beton-Sicherheitswand mit in den Beton ein­egossenen Panzerelementen vorbekannt, wobei die Panzerele­mente parallel zu den Beton-Aussenwänden angeordnet sind. Diese bekannte Beton-Sicherheitswand weist den Nachteil auf, dass der Beton schlecht in die Struktur von Armierungsstäben und Panzerelementen fliesst, und ein Einführen einer Beton­Rüttelflasche zwischen die Panzerelemente erschwert wird. Im weiteren kann ein Bohrer, der zwecks Einbruchs senkrecht zur Beton-Sicherheitswand angesetzt wird, zu leicht in den Pan­zerelementen angreifen.

    [0003] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfin­dung, eine Beton-Sicherheitskonstruktion für Böden, Wände und Decken zu schaffen, die sich insbesondere für Sicher­heitsräume wie beispielsweise Tresor- und Datenschutzräume eignet, welche die Nachteile der obgenannten bekannten Be­ton-Sicherheitswand nicht aufweist. Es soll ein leichtes und homogenes Einfliessen der Betonmasse in die Armierungsstruk­tur, welche beispielsweise eine statische Armierung, einen Tragklemmkorb und Panzerelemente umfasst, ermöglicht werden. Im weiteren soll das Ansetzen eines Bohrers zum Aufbrechen der Beton-Sicherheitskonstruktion erschwert werden.

    [0004] Dies wird erfindungsgemäss dadurch erzielt, dass die Panzerelemente schräg zu den Beton-Aussenwänden angeordnet sind.

    [0005] Im weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Tragklemmkorb zur Halterung von Panzerelementen für eine Beton-Sicherheitskonstruktion für Böden, Wände und Dek­ken zu schaffen.

    [0006] Dies wird erfindungsgemäss dadurch erzielt, dass der Tragklemmkorb Längsstäbe und zumindest teilweise im Bereich derselben vorgesehene Bügel zur Halterung von Panzerelemen­ten aufweist.

    [0007] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

    [0008] Im folgenden werden anhand der beiliegenden Zeichnung zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie deren Verwen­dung näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Schnitt durch ein erstes Ausführungsbei­spiel einer Beton-Sicherheitskonstruktion,

    Fig. 2 einen Schnitt durch ein zweites Ausführungs­beispiel einer Beton-Sicherheitskonstruktion.



    [0009] In Fig. 1 ist ein Schnitt durch ein erstes Ausfüh­rungsbeispiel einer Beton-Sicherheitskonstruktion für Wände 1 dargestellt. Die in der Figur nicht sichtbaren Verschalun­gen für die Betonkonstruktion werden durch Schalungsbinder 2 zusammengehalten. In den äusseren Randbereichen der Beton­masse 3 sind statische Armierungsstäbe 4, 5, 6 und 7 vorge­sehen, wobei im einen Randbereich die Armierungsstäbe 4 und 5 und im andern Randbereich die Armierungsstäbe 6 und 7 senkrecht zueinander und in Berührung miteinander angeordnet sind. Auf der rechten Seite der Beton-Sicherheitskonstruk­tion gemäss Fig. 1 ist ein Armierungs-Distanzkorb 8 vorge­sehen, welcher parallel zur Wandaussenseite verlaufende Stäbe 9 und 10 sowie in einem schiefen Winkel zu diesen ver­laufende Querstäbe 11 und 12 umfasst. Zur Distanzhalterung der statischen Armierung sind beispielsweise alle 1 m Di­stanzhalter 13 vorgesehen. Diese Distanzhalter sind U-förmig ausgebildet. Zwischen der statischen Armierung 4, 5 gemäss der linken Seite der Fig. 1 und dem Distanzkorb 8 ist ein Spezialtragklemmkorb 14 zur Halterung von Platten 15 aus Manganstahl vorgesehen. Der Spezialtragklemmkorb 14 weist parallel zur Beton-Sicherheitaussenwand verlaufende Stäbe 16 und 17 sowie in einem schiefen Winkel dazu verlaufende, zweimal um 90° umgebogene Bügel 18 auf. Die Manganstahlplat­ten 15 sind jeweils zwischen dem längeren Schenkel 19 eines Bügels 18 und dem kürzeren Schenkel 20 des darauffolgenden Bügels angeordnet. Die Manganstahlplatten 15 sind mit Klem­men 21 im Spezialtragklemmkorb 14 befestigt. Die Bügel 18, zwischen denen die Manganstahlplatten 15 eingeklemmt sind, bilden Module mit einem Abstand von ca. 25 - 30 cm. Im wei­teren sind innerhalb der monolithischen Betonstruktur noch parallel zur Beton-Aussenwand verlaufende, im Bereich des Tragklemmkorbes 14 angeordnete Armierungsstäbe 22 vorgese­hen, die senkrecht zu den Längsstäben 16 und 17 des Trag­klemmkorbes 14 verlaufen.

    [0010] Der Vorteil der schräg zu den Aussenwänden angeordne­ten Manganstahlplatten liegt einerseits darin, dass sich die Betonmasse leicht in die Armierung einfüllen lässt und sich homogen zwischen den Armierungsstäben und den Manganstahl­platten 15 verteilt. Insbesondere ist eine monolithische Betonstruktur erzielbar, und es bilden sich keine Kiesne­ster. Ebenfalls sind Beton-Rüttelflaschen bei der vorliegen­den Anordnung der Manganstahlplatten im Tragklemmkorb 14 besser in die Betonmasse einführbar. Die beschriebene Struk­tur der Armierungsstäbe mit den Manganstahlplatten eignet sich sowohl für horizontale als auch vertikale Wände, insbe­sondere für Tresorräume und andere Sicherheitsräumlichkei­ten, beispielsweise in Botschaften oder für Datenschutzräu­me.

    [0011] Ein weiterer Vorteil der beschriebenen Anordnung der Manganstahlplatten liegt darin, dass ein zum Aufbrechen der Sicherheitskonstruktion verwendeter Diamantkronbohrer an der schrägen Fläche der Manganstahlplatten abrutschen würde.

    [0012] In Fig. 2 ist ein Schnitt durch ein zweites Ausfüh­rungsbeispiel einer Beton-Sicherheitskonstruktion 23 darge­stellt. Elemente des zweiten Ausführungsbeispieles, die den­jenigen des ersten Ausführungsbeispiels entsprechen, werden mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Die statischen Armie­rungen 4, 5, 6 und 7 sowie der Distanzkorb 8 mit den längs­verlaufenden Stäben 9 und 10 und den querverlaufenden Stäben 11 und 12 sind gleich ausgebildet wie beim ersten Ausfüh­rungsbeispiel beschrieben. Ebenfalls ist ein Schalungsbinder 2 für die nichtdargestellte Betonverschalung in regelmässi­gen Abständen vorgesehen. Die statische Armierung wird eben­falls, wie beim ersten Ausführungsbeispiel beschrieben, durch Distanzhalter 13, die beispielsweise alle 1 m angeord­net sind, im notwendigen regelmässigen Abstand gehalten.

    [0013] Der Spezialtragklemmkorb 24 zur Halterung der Mangan­stahlplatten 25 ist zwischen dem Spezialkorb 8 und den sta­tischen Armierungsstäben 4 und 5 angeordnet. Er umfasst ebenfalls wie beim ersten Ausführungsbeispiel parallel zur Betonaussenwand verlaufende Längsstäbe 16 und 17. Im weite­ren sind zweimal schiefwinklig umgebogene Metallbügel 26 vorgesehen, die eine Basis 27, einen längeren Schenkel 28 und einen kürzeren Schenkel 29 umfassen. Im weiteren sind senkrecht zu den Längsstäben 16 und 17 im Bereich der beiden Schenkel 28 und 29 liegende Querstäbe 30 vorgesehen. Die Querstäbe 30 sind zumindest am einen Ende 31 abgebogen und greifen über ein Ende der Manganstahlplatten 25. Die Mangan­stahlplatten sind jeweils entlang des kurzen Schenkels 29 des Trapezbügels 26 und entlang dem von der Basis 27 abge­kehrten Teil des längeren Schenkels 28 angeordnet. Die Manganstahlplatten sind zickzackförmig angeordnet, wobei zwei aufeinanderfolgende Manganstahlplatten mit der ihrem jeweiligen Ende benachbart liegenden Betonaussenwand den­selben spitzen Winkel einschliessen. Eine Manganstahlplatte 25 ist mit einer Klemme 32 an der Basis 27 befestigt und am am andern Ende durch das gekrümmte Ende 31 des Querstabes 30 gehalten. Die darauffolgende Manganstahlplatte liegt auf dem mittleren Bereich des Querstabes 30 auf und ist im mittleren Bereich des Basisstabes 27 des nächsten Modules mit einer Klemme 33 gehalten.

    [0014] Das zweite Ausführungsbeispiel ergibt dieselben Vor­teile wie das erste Ausführungsbeispiel, nämlich ein leich­tes Einfüllen der Betonmasse in die Verschalung und eine ho­mogene Verteilung der Betonmasse innerhalb der Armierungen mit den Manganstahlplatten. Im weiteren wird auch das Ein­führen von Beton-Rüttelflaschen erleichert. Durch die schrä­ge Anordnung der Manganstahlplatten wird auch die Verwendung von Diamantkronbohrern zur Durchbohrung derselben erheblich erschwert.


    Ansprüche

    1. Beton-Sicherheitskonstruktion für Böden, Wände und Decken mit Armierungen und allseitig von Beton umgebenen Pan­zerelementen, dadurch gekennzeichnet, dass die Panzerelemente schräg zu den Beton-Aussenwänden angeordnet sind.
     
    2. Beton-Sicherheitskonstruktion nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Tragklemmkorb zur Halterung der Panzerelemente vorgesehen ist.
     
    3. Beton-Sicherheitskonstruktion nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Panzerelementen parallel zueinander angeordnet sind.
     
    4. Beton-Sicherheitskonstruktion nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei benachbarte Panzerele­mente schräg zueinander angeordnet sind, und ein Panzerelement zum übernächsten Panzerelement parallel angeordnet ist.
     
    5. Beton-Sicherheitskonstruktion nach Patentanspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragklemmkorb parallel zu den Beton-Aussenwänden verlaufende Stäbe sowie zumindest teilweise im Bereich derselben angeordnete, zur Halterung der Panzerelemente bestimmte Bügel umfasst.
     
    6. Beton-Sicherheitskonstruktion nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bügel einen längeren und einen kürzeren Schenkel umfassen, wobei die Panzerelemente jeweils zwischen dem längeren Schenkel eines Bügels und dem kürzeren Schenkel eines darauffolgenden Bügels angeordnet sind.
     
    7. Beton-Sicherheitskonstruktion nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bügel eine senkrecht zu den Längsstäben verlaufende Basis sowie einen längeren und einen kürzeren Schenkel umfassen, die mit der Basis einen schiefen Winkel einschliessen.
     
    8. Beton-Sicherheitskonstruktion nach Patentanspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Panzerelement im Bereich des kurzen Schenkels und ein darauffolgendes Panzer­element im Bereich des langen Schenkels des Bügels vorgesehen ist.
     
    9. Tragklemmkorb zum Einbau in einer Beton-Sicherheits­konstruktion, gekennzeichnet durch Längsstäbe und zumindest teilweise im Bereich der Längsstäbe vorgesehene Bügel zur Hal­terung von Panzerelementen.
     
    10. Tragklemmkorb nach Patentanspruch 9, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Bügel je eine Basis und zwei Schenkel umfas­sen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht