Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf im Bauwesen eingesetzte druckluftbetätigte
Vorrichtungen mit Schlagwirkung, insoesondere auf Vorrichtungen zum Vortreiben von
Bohrungen im Boden.
[0002] Am effektivsten kann diese Erfindung in Vorrichtungen angewendet werden, die zum
vortreiben von Bohrungen in zu verdichtenden Böden beim grabenlosen Verlegen unterirdischer
Versorgungsleitungen unter Straßen, Aufschüttungen und sonstigen Bauwerken bestimmt
sind.
[0003] Zum Vortreiben von Bohrungen in zu verdichtenden Böden werden selbstfahrende druckluftbetätigte
Maschinen mit Schlagwirkung - pneumatische Durchtreiber - weitgehend verwendet. Das
Arbeitsorgan eines pneumatischen Durchtreibers ist ein zylindrisches Gehäuse mit innerem
Hohlraum, in welchem ein Schlagorgan und ein Luftverteilungsatutzen untergebracht
sind. Bei diesem Typ des pneumatischen Durchtreibers ist der Luftverteilungsstutzen
an das Gehäuse mittels einer Gewindebüchse angeschlossen.
[0004] Beim Laufen der Maschine vollführt das Schlagorgan unter der Wirkung der Druckluft,
die in die Arbeitskammern über den Luftverteilungsstutzen eintritt, eine hin- und
hergehende Bewegung in axialer Richtung und übt bei jedem Arbeitszyklus einen Schlag
auf das Vorderteil des Gehäuses aus, welches auf diese Weise in den boden eingetrieben
wird, wodurch eine Bohrung mit verdichteten Wärden gebildet wird. Der Durchmesser
der Bohrung ist praktisch dem Durchmesser des Gehäuses des pneumatischen Durchtreibers
gleich. Während des Betriebs dieses pneumatischen Durchtreibers ist es erforderlich,
die Gewindeverbindung Gehäuse - Gewindebüchse festzustellen.
[0005] Zugrundeliegender Stand der Technik
[0006] Es ist eine Vorrichtung mit Schlagwirkung zum Vortreiben von Bohrungen im Boden bekannt
(siehe "Pnevmoproboiniki i mashiny dlya zabivania v grunt legkikh stroitelnikh elementov"
/Pneumatische Durchtreiber und Maschinen zum Einschlagen von leichten Bauelementen
in den Boden/ , von A.D.Kostylev, K.S.Gurkov, B.N.Smolyanitsky, Novosibirsk, 1980,
Verlag "Nauka", S. 9), die ein Gehäuse, ein Schlagorgan und einen Luftverteilungsstutzen
enthält. Der Luftverteilungsstutzen ist an das Gehäuse mittels einer Gewindebüchse
mit einer Sicherungsscheibe angeschlossen. Beim Betrieb der Vorrichtung entsteht die
Notwendigkeit, die Gewindeverbindung Gehäuse - Gewindebüchse zwecks Wartung, Reparatur
u.dgl. zu zerlegen, wobei die Sicherungsscheibe nach zwei bis drei Zerlegungen zerstört
wird.
[0007] Es ist eine weitere Vorrichtung mit Schlagwirkung zum vortreiben von Bohrungen im
Boden bekannt (siehe "Pnevmoproboiniki i mashiny dlya zabivania v grunt legkikh strcitelnykh
elementov" von A.D.Kostylev, K.S.Gurkov, B.N.Smo- lyanitsky, Novosibirsk, 1980, Verlag
"Nauka", S. 10), die ein Gehäuse, ein Schlagorgan und einen Luftverteilungsstutzen
enthalt. Der Luftverteilungsstutzen ist an das Gehäuse mit Hilfe einer Gewindebüchse
angeschlossen. Die Gewindeverbindung Gehäuse - Gewindebüchse wird durch gekoppelte
Kegelflächen derselben gesichert.
[0008] Wegen Vibrationen und Stößen, welchen die Vorrichtung beim Betrieb ausgesetzt wird,
findet eine Abschwächung der sichernden Reibungskräfte statt; demzufolge funktioniert
die Gewindeverbindung eine Weile im nichtgesicherten Zustand, was zum Ausfall des
Gewindes führt.
[0009] Außerdem treten an der kegelige Seite des Gehäuses große Radialkräfte auf, welche
die Zerstörung des Gehäuses zur Folge haben.
[0010] Darüber hinaus kennzeichnet sich die Vorrichtung durch eine verhältnismäßig niedrige
Betriebszuverlässigkeit, weil wegen des Losdrehens der Gewindebüchse in der laufenden
Vorrichtung der Luftverteilungsstutzen längs der Achse verschoben wird, was eine Störung
des Arbeitszyklus herbeiführt. Die axiale rückwärtige Verschiebung des Luftverteilungsstutzens
führt dazu, daß die Druckluft vorzeitig in die vordere Kammer der Vorrichtung ausgelassen
wird und das Schlagorgan vor dem Stoß abbremst, was die Schlagenergie und folglich
die Arbeitsleistung herabsetzt. Bei der rückläufigen Bewegang des Schlagorgans bleibt
die vordere Kammer der Vorrichtung dem Druck länger ausgesetzt (die vordere Kante
des Luftvertellungsstutzene ist inzwischen nach rückwärts verschoben). Deshalb erhält
das Sohlagorgan eine größere Bewegungsenergie, und nach dem späteren Auspuff der Druckluft
aus der vorderen Kammer (die hintere Kante des Luftverteilungsstutzene ist ebenfalls,
nach rückwärte verschoben) legt das Schlagorgan eine größere Streoke (der Bremsweg
des Schlagorgane nimmt zu) zurüok und kann Schläge auf die vordere Stirnseite der
Gewindebüchse ausüben. Somit versetzt das Schlagorgan wegen des Losdrehens der Gewindebüohse
Schläge sowohl auf das Vorder- als auch auf das Hinterteil der Vorrichtung. Dadurch
werden die Arbeitsbedingungen der Vorrichtung gestört, was zur Verminderung der vortriebsgeschwindigkeit
bis zur vollständigen Stillsetzung aer Vorrichtung führen kann.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorriohtung zum Vortreiben von Bohrungen
im Boden zu schaffen, bei welcher die konstruktive Ausführung der Gewindebüohse die
Stabilisierung der Kanten des Luftverteilungsstutzens beim Betrieb der Vorrichtung
im Boden sicherstellen kann.
Offenbarung der Erfindung
[0012] Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß in der Vorrichtung zum Vortreiben von
Bohrungen im Boden, die ein Gehäuse mit einem in diesem hin- und herbewegbar angeordneten
Schlagorgan enthält, das im Gehäuse sine vordere Kammer bildet, welche über Öffnungen
im Schlagorgan mit einer hinteren Kammer in Verbindung steht, die durch den Hohlraum
des Schlagorgans und den Luftverteilungsstutzen gebildet ist, der über ein elastisches
Element mit einer im rüokwärtigen Ende des Gehäuses montierten Gewindebüchse verbunden
ist, erfindungsgemäß an der Außenfläche der Gewindebüchse mindestens zwei Rillen eingearbeitet
sind, welche zueinander diametral entgegengesetzt und unter einem Winkel zur Vorrichtungsachse
verlaufen, wobei die Neigungsrichtung der Rillen mit der Richtung des Gewindeganges
der Ge
- windebüchse zusammenfällt. Die Ausführung der Rillen unter einem winkel zur Achse
der Vorrichtung begünstigt die Erzeugung (Entstehung) einer Umfangskraft, die die
Gewindebüch-
se in bezug auf das Gehäuse fixiert.
[0013] Es ist zweckmäßig, die Rillen an der Außenfläche der Gewindebüchse längs einer Schraubenlinie
auszuführen.
[0014] Eine solche Ausführung der Vorrichtung ist äußerst einfach und fertlgungsgerecht.
[0015] Es ist wünschenswert, daß die Rillen mit der Achse der Vorrichtung einen Winkel innerhalb
von 30 bis 60° einschließen.
[0016] Bei einer derartigen Ausführung der Rillen ist die Gewindebüchse in Bezug auf das
Gehäuse zuverlässig fixiert. Es muß bemerkt werden, daß durch Änderung des Neigungswinkels
der Rillen zur Vorrichtungsachse die Umfangskraft eingestellt werden kann.
[0017] Es ist wünschenswert, die Rillen solcherweise auszubilden, daß ihre Tiefe zwischen
2 und 5% vom Durchmesser der Gewindebüchse beträgt.
[0018] Dadurch entsteht eine Umfangskraft, die die Gewindebüchse bezüglich des Gehäuses
zuverlässig fixieren kann.
[0019] Kurze · Beschreibung der Zeichnungen
[0020] Im folgenden wird die Erfindung durch eingehende Beschreibung eines konkreten Ausführungsbeispiel
derselben
[0021] und an Hand der Zeichnungen erläutert; es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt der Vorrichtung;
Fig. 2 den Schnitt nach Linie II - II in Fig. 1.
[0022] Beste Ausführungsform der Erfindung
[0023] Die Vorrichtung zum Vortreiben von Bohrungen im Boden besitzt ein hohles Gehäus
3 1 (Fig. 1) mit einem in diesem hin- und herbewegbar angeordneten Schlagorgan 2. Die
Außenfläche des Schlagorgans 2 bildet mit dem Gehäuse 1 eine vordere Arbeitskammer
3. Im Scnlagorgan 2 ist eine hintere Arbeitskammer 4 vorgesehen, die mit der vorderen
Arbeitskammer 3 über in der Wand des Schlagorgans 2 ausgeführte Öffnungen 5 verbunden
ist. In der hinteren Arbeitskammer 4 ist ein Luftverteilungsatutzen 6 untergebracht,
der mittels eines elastischen Elementes 7 mit einer im Gehäuse 1 mit Hilfe eines Gewindes
montierten Gewindebüchse 8 verbunden ist. Die hintere Arbeitskammer 4 ist durch den
Hohlraum des Schlagorgans 2 und den Luftverteilungsstutzen 6 gebildet. An der Außenfläche
der Gewindebüchse 8 (Fig. 2) sind Rillen 9 eingearbeitet, die unter einem Winkel von
30 bis 60° zur Vorrichtungsachse verlaufen. Die Tiefe jeder der Rillen 9 beträgt zwischen
2 und 5 % vom Durchmesser der Gewindebüchse 8. Die Neigungsrichtung der Rillen 9 fällt
mit der Gewindegangrichtung der Gewindebüchse 8 zusammen. Im elastischen Element 7
sind Auspuffkanäle 10 vorgesehen. Die Druckluft wird der Vorrichtung über einen Schlauch
11 zugeführt .
[0024] Die Vorrichtung zum Vortreiben von 8ohrungen im Bcden funktioniert folgendermaßen.
[0025] Die Druckluft wird von der Quelle eines unter Druck stehenden gasförmigen Mediums
(nicht gezeigt) zu der Vorrichtung über den am Luftverteilungsstutzen 6 befestigten
Schlauch 11 zugeführt. Uber den zentralen Kanal des Luftverteilungsstutzens 6 gelangt
die Druckluft in die vordere Kammer 3 und strömt durch die Öffnungen 5 des Schlagorgangs
2 in die vordere Kammer 3. Infolge der Flächendifferenz des Schlagorgans 2 auf der
Seite der vorderen Kammer 3 und der hinteren Kammer 4 wird das Schlagorgan zurückgeschoben
(in der Zeichnung nach rechts). Nachdem die Öffnungen 5 des Schlagorgans 2 die hintere
Kante des Luftverteilungsstutzens 6 passiert haben, erfolgt der Auspuff der Druckluft
aus der vorderen Kammer 3 über die Öffnungen 5 des Schlagorgans 2 und die Kanäle 10
im elastischen Element 7 in die Atmosphäre. Unter dem in der hinteren Kammer 4 wirkenden
Luftdruck kommt das Sohlagorgan 2 zum Stillstand, ohne einen Schlag auf die vordere
Stirnfläche der Gewindebüchse
8 zu versetzen, und beginnt sich vorwärts (in der Zeichnung nach links) so lange zu
verschieben, bis die Öffnungen 5 des Schlagorgans 2 die vordere Kante des Luftverteilungsstutzens
6 passiert haben. Sobald die Öffnungen 5 frei sind, übt das Schlagorgan 2 einen Schlag
auf die vordere Stirnfläche des Gehäuses 1 aus und schlägt dieses in den Boden ein.
Unter der Wirkung der Schläge verschiebt sich die Vorrichtung im Boden und läßt eine
Bohrung hinter sich zurück. Aus den Bohrungswänden, die sich mit der Außenfläche der
Gewindebüchse 8 berühren, fließt Erdreich in die Rillen 9 hinein. Da die Rillen 9
unter einem Winkel zur Vorrichtungsachse (und zur Bohrungsachse) verlaufen, wirkt
die Erde auf die Hinterwand der Rillen 9 ein und erzeugt eine Umfangskraft, die an
der Gewindebüchse 8 angreift und nach dem Gewindegang der Gewindebüchse 8 gerichtet
ist. Unter der Wirkung dieser Umfangskraft wird die Gewindebüchse 8 stets ins Gehäuse
1 eingedreht. Hierdurch wird gewährleistet, daß die Verbindung des Gehäuses 1 und
der Gewindebüchse 8 unlösbar ist.
Gewerbliche Verwertbarkeit
[0026] Die vorgeschlagene Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Bautechnik und ist für
Vorrichtungen mit Schlagwirkung bestimmt, die zum Vortreiben von Bohrungen unterschiedlicher
Zweckbestimmung im Boden eingesetzt werden. Die Anwendung der Erfindung gestattet
es, die Betriebssicherheit der Vorrichtung zu steigern sowie die Zuverlässigkeit und
Lebensdauer der Konstruktion derselben zu erhöhen.
1. Vorrichtung zum Vortreiben von Bohrungen im Boden, die ein Gehäuee (1) mit einem
in diesem hin- und herbewegbar angeordneten Schlagorgan (2) enthält, das im Gehäuse
eine vordere Kammer (3) bildet, welche über Öffnungen (5) des Sohlagorgans (2) mit
einer hinteren Kammer (4) in Verbindung steht, die durch den Hohlraum des Schlagorgans
(2) und den Luftverteilungsstutzen (6) gebildet ist, der über ein elastisches Element(7)
mit einer im rückwärtigen Ende des Gehäuses (1) montierten Gewindebüchse (8) verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenfläche der Gewindebüchse (8) mindestens
zwei Rillen (9) eingearbeitet sind, welche zueinander diametral entgegengesetzt sind
und unter einem Winkel zur Vorrichtungsachse verlaufen, wobei die Neigungarichtung
der Rillen mit der Richtung des Gewindeganges der Gewindebüchse (8) zusammenfällt.
2. Vorrichtung zum Vortreiben von Bohrungen im Boden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rillen (9) an der Außenfläche der Gewindebüchse (8) längs Schraubenlinien
ausgeführt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e-kennzeichnet, daß der Neigungswinkel
der Rillen (9) an der Außenfläche der Gewindebüchse (8) in bezug auf die Vorrichtungsachse
innerhalb von 30 bis 60° liegt.
4. Vorrichtung nach einem beliebigen der Ansprüche 1 -- 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe jeder der Rillen (9) an der Außenfläche der Gewindebüchse (b) zwischen
2 und 5 % vom Durchmesser der Gewindebüchse (8) beträgt.