Hintergrund der Erfindung und Stand der Technik
[0001] Linienförmige Glühlampen, die an der Mantelfläche ihres Lampenkolbens mit einem Sockel
vom Typ S 14d oder mit zwei Sockeln vom Typ S 14s versehen sind, finden in der Innenraumbeleuchtung
ein breites Anwendungsfeld. Aufgrund ihrer gleichmäßigen Leuchtdichte über die gesamte
Lampenlänge sowie ihrer relativ geringen Leuchtdicktewerte ermöglichen sie einen
freien Aufbau ohne Blendungsgefahr in z.B. Schrankwänden, als Spiegelbeleuchtung oder
auch als Notbeleuchtung. Nachteilig bei diesen Lampen ist bei der relativ hohen Lampenleistung
der verhältnismäßig geringe Nutzlichtstrom sowie die relativ hohen Oberflächentemperaturen
von bis zu 80 °C. Typisch für diese Art Lampen ist eine Lichtausbeute von nur ca.
7 lm/W. Leistungsgleiche Glühlampen anderer Bauart weisen dagegen je nach Lampentyp
eine Lichtausbeute von mehr als 12 lm/W auf. Trotz dieser bekannten Nachteile ist
der Anschaffungspreis einer linienförmigen Glühlampe relativ hoch.
Aufgabe
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber den linienförmigen
Glühlampen wirtschaftlicher zu betreibendes Substitut zu schaffen, das in den vorhandenen
Leuchtensystemen verwendbar ist.
Vorteile
[0003] Mit einer Lampe entsprechend der Erfindung wird bei gleichen Außenabmessungen und
gleichen Sockeln wie bei der entsprechenden linienförmigen Glühlampe sowohl eine höhere
Lichtausbeute, eine geringere Leistungsaufnahme wie auch eine geringere Oberflächentemperatur
erzielt. Diese Vorteile werden durch die Verwendung eines Entladungsgefäßes einer
Leuchtstofflampe ermöglicht. Außerdem ergibt die Verwendung eines Entladungsgefäßes
einer Leuchtstofflampe eine gegenüber der linienförmigen Glühlampe etwa fünffache
Lebensdauer. Das Entladungsgefäß ist innerhalb des Lampenkolbens mittels mehrerer
Distanz- oder Fixierringe gehaltert. Anstelle eines konventionellen induktiven Vorschaltgerätes
wird eine in den Lampenkolben integrierte moderne Betriebselektronik verwendet,
wodurch einerseits die Gesamtausbeute des Systems weiter gesteigert und andererseits
das Gewicht der Lampe niedrig gehalten wird.
[0004] Die unterschiedlichen Bauformen bringen auch unterschiedliche Vorteile mit sich.
So werden in der einen Ausführungsform durch die Anordung der Betriebselektronik
mit unterschiedlichen Funktionsgruppen eventuelle Hochfrequenzstörungen unterhalb
zulässiger Grenzwerte gehalten. Die einzelnen, mit den Bauelementen versehenen und
zu Funktionsgruppen zusammengefaßten Leiterplatten begünstigen die maschinelle Herstellung
größerer Stückzahlen und erleichtern ihren Einbau in den verbliebenen Freiräumen an
den Enden des Lampenkolbens. Die nicht leuchtenden, das elektronische Vorschaltgerät
beinhaltenden Enden des Lampenkolbens sind durch eine flache Hülse abgedeckt. In
der anderen Ausführungsform bewirken die Auflagestege an den Längsseiten der Leiterplatte
einerseits eine sichere Abstützung derselben an der Innenwand des Lampenkolbens über
die gesamte Länge, andererseits verbleibt zwischen den Auflagestegen genügend Freiraum,
so daß die in Richtung Sockel auftretende Abschattung auf ein Mindestmaß beschränkt
ist. Das Entladungsgefäß ist mittels seiner Stromzuführung direkt auf der dem Sockel
abgewandten Seite der Leiterplatte verlötet und dadurch gehaltert. Auf der dem Sockel
zugewandten Seite der Leiterplatte sind die Bauelemente der Betriebselektronik angeordnet.
Auf diese Weise ist die aus dem Entladungsgefäß und der Betriebselektronik bestehende
und vorgefertigte Baueinheit innerhalb des Lampenkolbens montierbar, wobei die Halterung
an der vorgesehenen Position innerhalb des Lampenkolbens mittels der Fixierscheiben
erfolgt. Die nicht leuchtenden Enden des Lampenkolbens sind jeweils durch eine flache
Hülse abgedeckt. Mit diesen Eigenschaften ausgestattet, ist die erfindungsgemäße Lampe
voll austauschbar gegen die bekannte linienförmige Glühlampe und zudem im Betrieb
etwa nur halb so teuer wie diese.
Darstellung der Erfindung
[0005] Die Erfindung wird im folgenden an Hand von sechs schematischen Figuren näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine elektrische Lampe entsprechend der Erfindung in einer ersten Ausführungsform
Figur 2 ist eine Schnittdarstellung, die den prinzipiellen Aufbau eines Lampenendes
verdeutlicht
Figur 3 zeigt eine elektrische Lampe entsprechend der Erfindung in einer zweiten Ausführungsform
Figur 4 ist eine Schnittdarstellung der Figur 3, die den prinzipiellen Aufbau eines
Lampenendes verdeutlicht in der Draufsicht
Figur 5 zeigt das Lampenende der Figur 4 in der Seitenansicht
Figur 6 zeigt das Lampenende der Figur 4 in der Stirnansicht
[0006] In der Figur 1 ist eine Lampe 1 mit einem langgestreckten rohrförmigen Lampenkolben
2 dargestellt, an dessen beiden Enden an der Mantelfläche je ein Sockel 3 vom Typ
S 14s befestigt ist. Die Lampenenden sind jeweils mit einer Hülse 4 abgedeckt. Der
Lampenkolben 1 besteht aus Glas oder Kunststoff, weist einen Außendurchmesser von
ca. 30 mm und eine Länge von ca. 500 mm auf. Die Innenoberfläche des Lampenkolbens
2 ist mit einer lichtstreuenden Beschichtung (z.B. innensiliziert) versehen. Anstelle
der beiden am Lampenende angeordneten Sockel ist auch ein in der Mitte des Lampenkolbens
2 angeordneter Sockel vom Typ S 14d möglich. Die Hülse 4 ist vom Lampenende her klemmend
auf den Lampenkolben 2 aufgeschoben und erstreckt sich bis etwas über den Sockel 3
hinaus. Sie besteht aus einem lichtabsorbierenden Material, z.B. aus Aluminium oder
Kunststoff, und deckt den nicht leuchtenden Teil des Lampenkolbens 2 ab.
[0007] Die beiden Lampenenden Teil A und Teil B sehen im Konstruktionsaufbau im wesentlich
gleich aus; sie unterscheiden sich lediglich in der Bestückung der Leiterplatten mit
verschiedenen Funktionsgruppen der Betriebselektronik. Nachfolgende Beschreibung der
Figur 2 gilt deshalb sinngemäß auch für das andere, im Detail nicht dargestellte Lampenende.
[0008] Das in Figur 2 dargestellte Lampenende Teil A weist den Lampenkolben 2 von ca. 500
mm Länge, den Sockel 3 und die Hülse 4 auf. Innerhalb des Lampenkolbens 2 ist in einer
bevorzugten Ausführungsform symmetrisch zur Lampenmitte ein Entladungsgefäß 5 einer
herkömmlichen Leuchtstofflampe mittels mehrerer Distanzringe 6 aus einem klaren transparenten
Material fixiert. Das Entladungsgefäß hat eine elektrische Nennleistung von 15 W,
einen Außendurchmesser von 26 mm und eine Länge (ohne Sockel) von ca. 415 mm. In den
an den Enden des Lampenkolbens 2 verbleibenden Freiräumen ist somit ausreichend Platz
für eine Betriebselektronik. Diese ist auf einzelne Leiterplatten 7 und 8 montiert,
die innerhalb des Lampenkolbens 2 auf konventionelle Weise, z.B. mittels einer isolierenden
Klemmröhre (aus Teflon®) befestigt sind. Die Betriebselektronik ist zweckmäßigerweise
in einzelne Funktionsgruppen aufgeteilt. So ist beispielsweise eine Leiterplatte mit
dem Netzteil, eine andere Leiterplatte mit einem Filter und eine dritte Leiterplatte
mit einem Hochfrequenzgenerator bestückt usw. Die einzelnen elektronischen Bauteile
der Betriebselektronik 9 sind hier nur rein schematisch dargestellt. Zwischen dem
Entladungsgefäß 5 und der benachbarten Leiterplatte 8 ist eine Wärmeschutzscheibe
10 aus Glimmer angeordnet, die die temperaturempfindliche Betriebselektronik 9 gegen
die Verlustwärme der Elektrodenwendeln 11 des Entla dungsgefäßes thermisch isoliert.
Die Anschlüsse der Leiterplatten 7 und 8 untereinander sowie der Leiterplatte 8 mit
den Elektrodenwendeln 11 erfolgen mittels der Zuleitungen 12 bzw. 13. Die Zuleitungen
13 zum anderen, nicht dargestellten Ende der Lampe 1 sind hierbei zwischen der Leuchtstofflampe
5 und dem Lampenkolben 2 auf der den Sockeln 3 zugewandten Seite der Lampe 1 geführt,
wobei mittels Aussparungen, die die Distanzringe 6 aufweisen (nicht dargestellt),
die Zuleitungen 13 unverrückbar angeordnet sind. Eine weitere Zuleitung 14 verläuft
vom Sockel 3 zur Leiterplatte 8.
[0009] Für die elektrischen und lichttechnischen Daten gelten in diesem ersten Ausführungsbeispiel
folgende Werte (in Klammern die entsprechenden Daten der zu substituierenden linienförmigen
Glühlampe): Die elektrische Leistung des Gesamtsystems Lampe plus Vorschaltgerät beträgt
ca. 13 W (60 W) bei einem Lichtstrom von ca. 550 lm (420 lm). Das entspricht einer
Lichtausbeute von 42 lm/W (7 lm/W). Die Leuchtdichte liegt bei ca. 0,5 cd/cm² (0,3
cd/cm²). Als wirtschaftliche Lebensdauer kann ein Wert von ca. 5000 h (1000 h) angenommen
werden.
[0010] In der Figur 3 ist eine Lampe 21 mit einem langgestreckten rohrförmigen Lampenkolben
22 dargestellt, an dessen beiden Enden an der Mantelfläche je ein Sockel 23 vom Typ
S 14s befestigt ist. Die Lampenenden sind jeweils mit einer Hülse 24 abgedeckt. Der
Lampenkolben 21 besteht aus Glas oder Kunststoff, weist einen Außendurchmesser von
ca. 30 mm und eine Länge von ca. 300 mm auf. Die Innenoberfläche des Lampenkolbens
22 ist mit einer lichtstreuenden Beschichtung (z.B. innensiliziert) versehen. Anstelle
der beiden am Lampenende angeordneten Sockeln ist auch ein in der Mitte des Lampenkolbens
22 angeordneter Sockel vom Typ S 14d möglich. Die Hülse 24 ist vom Lampenende her
klemmend auf dem Lampenkolben 22 aufgeschoben und erstreckt sich bis etwa zum Sockel
23. Sie besteht aus einem lichtabsorbierenden Material, z.B. aus Aluminium oder Kunststoff,
und deckt den nicht leuchtenden Teil des Lampenkolbens 22 ab.
[0011] Das in den Figuren 4 bis 6 dargestellte Lampenende weist den Lampenkolben 22 von
ca. 300 mm Länge, den Sockel 23 und die Hülse 24 auf. Innerhalb des Lampenkolbens
22 ist in einer bevorzugten Ausführungsform ein Entladungsgefäß 25 einer herkömmlichen
Leuchtstofflampe angeordnet. Das Entladungsgefäß 25 hat eine elektrische Leistung
von 8 W, einen Außendurchmesser von 16 mm und eine Länge (ohne Sockel) von ca. 268
mm und ist auf einer Leiterplatte 26 befestigt, indem ihre Stromzuführungen 27, die
elektrisch mit der Elektrodenwendel 28 verbunden sind, mit den zugehörigen Leiterbahnen
der Leiterplatte 26 verlötet sind. Auf der dem Entladungsgefäß 25 abgewandten Seite
der Leiterplatte 26 ist die Betriebselektronik 29 angeordnet, die ein Netzteil, ein
Filter und einen Hochfrequenzgenerator enthält. Die einzelnen elektronischen Bauteile
der Betriebselektronik 29 sind hier nur rein schematisch dargestellt.
[0012] Entlang der beiden Längsseiten ist die Leiterplatte 26 mit mehreren Auflagestegen
30 versehen, die an der dem Sockel 23 zugewandten Hälfte des inneren Lampenkolbens
22 aufliegen. Mittels der Fixierscheibe 31, die in die Leiterplatte 26 eingreift und
von der mindestens zwei entlang der Leiterplatte 26 angeordnet sind, wird die gesamte
vormontierbare Baueinheit, bestehend aus Entladungsgefäß 25, Leiterplatte 26 und
Betriebselektronik 29 innerhalb des Lampenkolbens 22 gehaltert. Der elektrische Anschluß
erfolgt über die Zuleitung 32, die den Sockel 23 mit der Leiterplatte 26 verbindet.
Obwohl hier nur ein Lampenende beschrieben wurde, versteht es sich, daß auch das zweite
Lampenende auf gleiche Weise aufgebaut ist.
[0013] Für die elektrischen und lichttechnischen Daten gelten in diesem zweiten Ausführungsbeispiel
folgende Werte (in Klammern die entsprechenden Daten der zu substituierenden linienförmigen
Glühlampe): Die elektrische Leistung des Gesamtsystems Lampe plus Vorschaltgerät beträgt
ca. 10 W (35 W) bei einem Lichtstrom von ca. 270 lm (220 lm). Das entspricht einer
Lichtausbeute von 27 lm/W (6 lm/W). Die Leuchtdichte liegt bei ca. 0,5 cd/cm² (0,3
cd/cm²). Als wirtschaftliche Lebensdauer kann ein Wert von ca. 5000 h (1000 h) angenommen
werden.
1. Elektrische Lampe mit einem langgestreckten rohrförmigen Lampenkolben (2; 22)
aus einem lichtdurchlässigen Material, der an seinen stirnseitigen Enden verschlossen
und an seiner Mantelfläche mit mindestens einem für Linienglühlampen vorgesehenen
Sockel (3; 23) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Lampenkolbens
(2; 22) ein Entladungsgefäß (5; 25) einer Quecksilberdampfniederdruckentladungslampe
sowie eine für dessen Betrieb geeignete Vorschalt- und Zündvorrichtung (7, 8, 9; 26,
29) angeordnet ist, die durch eine auf mindestens einer Leiterplatte (7, 8; 26) angeordnete
Betriebselektronik (9; 29) gebildet wird.
2. Elektrische Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschalt-
und Zündvorrichtung (7, 8, 9) nahezu den gesamten Querschnitt des Lampenkolbens (2)
ausfüllt und symmetrisch zu beiden Seiten des Entladungsgefäßes (5) innerhalb des
Lampenkolbens (2) angeordnet ist, wobei diese weiterhin aus unterschiedlichen Funktionsgruppen
besteht, und jede Funktionsgruppe auf einer eigenen Leiterplatte (7, 8) angeordnet
ist.
3. Elektrische Lampe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Entladungsgefäß
(5) innerhalb des Lampenkolbens (2) mittels Distanzringen (6) fixiert ist.
4. Elektrische Lampe nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der
mit der Betriebselektronik (9) versehenen Endbereiche des Lampenkolbens (2) mit einer
Hülse (4) aus einem lichtundurchlässigen Material abgedeckt ist.
5. Elektrische Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschalt-
und Zündvorrichtung (26, 29) parallel zur Längsachse sowie in dem dem Sockel (23)
zugewandten Teil des Lampenkolbens (22) verläuft.
6. Elektrische Lampe nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterplatte
(26) entlang ihrer Längsseiten mit mehreren Auflagestegen (30) versehen ist.
7. Elektrische Lampe nach Anspruch 1, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Entladungsgefäß
(25) zusammen mit der Betriebselektronik (29) auf der Leiterplatte (26) fixiert ist.
8. Elektrische Lampe nach Anspruch 1 und 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Leiterplatte (26) mit dem Entladungsgefäß (25) mittels mehrerer Fixierscheiben (31)
innerhalb des Lampenkolbens (22) gehaltert ist.
9. Elektrische Lampe nach Anspruch 1 und 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Endbereiche des Lampenkolbens (22) mit jeweils einer Hülse (24) aus einem lichtundurchlässigen
Material abgedeckt sind.