[0001] Es sind eine grosse Vielzahl von Pflastersteinen bekannt, die Verzahnungen aufweisen,
so beispielsweise gemäss der Europäischen Patentschrift 0 060 960. Dieser Pflasterstein
weist eine nicht durchgehende lotrechte Verzahnung auf, wodurch es möglich ist, die
Oberfläche unabhängig vom unteren Teil mit der Verzahnung zu gestalten. Wie bei solchen
Pflastersteinen üblich, gibt es davon einige Grössen, beispielsweise Normalsteine,
halbe Steine oder Anderthalbsteine, wobei jedoch jeder dieser Steine jeweils die gleichen
Abmessungen aufweist und die Verzahnung bezüglich der Kanten der Steine stets gleich
angeordnet ist.
[0002] Bei der Verwendung von gleichen Steinen und insbesondere bei deren maschineller Verlegung
ergibt sich stets ein eintöniges Fugenbild, in dem sowohl die längs als auch die quer
dazu verlaufenden Fugen für die ganze verlegte Fläche durchgehend verlaufen. Bei der
Herstellung von Pflastersteinen ergibt sich bei gleichbleibenden Steinen der Nachteil,
dass die verschiedenen Dimensionen der Formen nicht immer wirtschaftlich ausgenützt
werden können, falls die Pflastersteine kein ganzer Teil der Dimensionen der Formen
sind.
[0003] Es ist demgegenüber Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Satz von Verbundpflastersteinen
zu schaffen, der insbesondere bei maschineller Verlegung mindestens in einer Richtung
kein durchgehendes Fugenbild ergibt, und der es ermöglicht, Formen unterschiedlicher
Dimensionen wirtschaftlich optimal auszunutzen. Ein Satz von Pflastersteinen der
diese Aufgabe löst, ist in den Patentansprüchen beschrieben.
[0004] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in Draufsicht eine Pflastersteinart aus dem Pflastersteinsatz mit verschiedenen
Ausführungsvarianten,
Fig. 2 zeigt ein Pflastersteinpaket auf einer Form,
Fig. 3 zeigt das Pflastersteinpaket von Fig. 2 vor dem Verlegen,
Fig. 4 zeigt eine Ausschnittsvergrösserung des Paketes gemäss Fig. 3,
Fig. 5 zeigt eine zweite Pflastersteinart eines Pflastersteinsatzes und
Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform.
[0005] In Fig. 1 erkennt man den die Länge N aufweisenden Normalstein 1, der an seinen
beiden Längsseiten je zwei Zähne 12 aufweist, mit einem Abstand DL zwischen den Zahnmitten
Z. Der Abstand A zwischen der Zahnmitte Z und der Aussenkante ist auf beiden Seiten
der gleiche. Die Zahnbreite darf höchstens so gross sein, dass der kleinste Abstand
zwischen den Innenkanten der Zähne grösser ist als die Hälfte des Normalsteines. Bei
sämtlichen Steinen des erfindungsgemässen Steinsatzes ist der Abstand DL der gleiche
und die Zahnbreite durch obige Bedingung gegeben.
[0006] Der Abstand zwischen der Zahnmitte Z und der Aussenkante kann jedoch von Stein zu
Stein stufenweise variieren, d.h. dieser Abstand kann A ± S, 2S, 3S...nS sein, wobei
die Stufenbreite S ein beliebiger Wert sein kann. Dabei kann dieser Abstand auf beiden
Seiten eines Steines verschieden sein.
[0007] Geht man wie in vorliegendem Beispiel von einem Normalstein mit Länge N = 240 mm
und grösster Breite B = 160 mm und Dicke = 80 mm aus, können sich bei der Variante
gemäss Fig. 1, falls in Stufen S von 15 mm vorgegangen wird, fünf Varianten ergeben,
d.h.
Stein 1 = 240 mm
Stein 2 = 225 mm
Stein 3 = 210 mm
Stein 4 = 255 mm
Stein 5 = 270 mm
[0008] Die Breitseiten des Normalsteines 1 mit der grössten Breite B weisen ebenfalls je
zwei Zähne 13 und 14 auf, wobei jeweils die Zähne 13 übereck bis an die Ecke des Steines
reichen, während der Zahn 14 jeweils in der Nähe der Mitte des Steines angeordnet
ist, derart, dass die Steine in der Längsrichtung gesehen miteinander verzahnt werden
können. Der Abstand DB zwischen den Zahnmitten ZB ist jeweils für sämtliche Steine
dieser Art in einem Satz der gleiche, wobei der Abstand der beiden Innenkanten der
Zähne selbstverständlich grösser als eine Zahnbreite sein muss. Die grösste Breite
B kann jedoch innerhalb eines Satzes variieren, jedoch ist sie meistens, jedoch nicht
notwendigerweise, für eine Reihe auf einer Form oder beim maschinellen Verlegen jeweils
gleich. Insbesondere durch die Variation der grössten Breite kann eine vorgegebene
Formgrösse des Maschinenwerkzeugs maximal ausgenutzt bzw. belegt werden.
[0009] Wie aus den Fig. 1, 5 und 6 hervorgeht, kann nicht nur die grösste Breite der Steine
innerhalb eines Satzes variieren, sondern auch die Breite der Aussenkante in Bezug
auf die Mitte, wie in Fig. 1 und extrem in Fig. 6 dargestellt, oder auch die Breite
einer Seite kleiner sein als die Breite der anderen, wobei ein keilförmiger Stein
7 gemäss Fig. 5 entstehen kann. Bei den Steinen 1-5 gemäss Fig. 1 erkennt man, dass
sich der Stein, ausgehend von seiner grössten Breite B, von der Mitte zu den Kanten
hin verjüngt, wobei das Mass der Verjüngung C ebenfalls variabel sein kann und beispielsweise
einen Wert von beidseitig 6 mm annehmen kann.
[0010] Man erkennt am Normalstein ferner, im Zusammenhang mit Fig. 4, dass anschliessend
an die Innenkante der Zähne eine Strecke von einer Zahnbreite bei sämtlichen Steinen,
mindestens in Höhe der Zähne, die nicht durchgehend sein müssen, gleich geformt, d.h.
gerade sein muss, um einen gleichbleibenden Abstand zwischen zwei Steinen bzw. Steinreihen
zu gewährleisten. Durch diese Fugenbreite wird ausserdem sichergestellt, dass ein
Wasseranteil versickern kann. Der innerste Teil F zwischen diesen bestimmten Strecken
ist frei gestaltbar, ebenso die Strecke zwischen der Zahnaussenkante und der Aussenkante
des Steines. Falls sich die Zähne nicht über die ganze Höhe erstrecken, z.B. über
2/3 der Höhe, kann der obere Umfang dem Aussehen eines natürlichen Steines angepasst
sein. Wie aus Fig. 1 ebenfalls hervorgeht, sind die Zähne abgeschrägt, um ein leichteres
Ineinanderfügen zu ermöglichen.
[0011] Bei den untersten zwei Reihen der Pflastersteine gemäss Fig. 5, die eine rein schematische
Zeichnung ist, erkennt man, dass die einzelnen Steine 7 auch unterschiedliche Breiten
aufweisen können, und keilförmig geformt sind, um das Verlegen von Kreisen oder Kreisbögen
zu ermöglichen. Sämtliche Steine weisen jedoch die gleichen Längen auf wie die in
Fig. 1 gezeigten Steine, während die grösste Breite bis beinahe doppelt so breit wie
beim Normalstein und die kleinste Breite kleiner als beim Normalstein sein kann.
[0012] In den Fig. 2, 3 und 6 ist angedeutet, dass die Pflastersteine, bzw. die Pflastersteinsätze
gedacht sind, in der Anordnung maschinell verlegt zu werden, in der sie hergestellt
bzw. geformt werden. Das heisst, dass der Hersteller bzw. Abnehmer das gewünschte
Verlegemuster bezogen auf die Grösse einer Form entwerfen kann, worauf dieses hergestellt
und verlegt werden kann. Um die vorhandenen Formen, die unterschiedlich sein können,
voll auszunutzen, können die Dimensionen der Steine der vorgegebenen Werkzeugform-Grösse
angepasst werden. In Fig. 2 ist eine mögliche Anordnung von Pflastersteinen eingezeichnet,
aus der ersichtlich ist, dass es möglich ist ein Fugenbild zu erzeugen, das in senkrechter
Richtung gesehen nicht durchgehend ist. Es ist davon ausgehend auch möglich, innerhalb
einer Reihe Steine unterschiedlicher Breite anzuordnen, so dass die Fugen auch in
horizontaler Linie nicht durchgehend sind. Die gemäss Fig. 2 hergestellten Steine
können in dieser Anordnung verpackt, bzw. palettiert werden und gelangen dann zur
Baustelle wo sie verlegt werden. Bei der Verwendung einer Verlegemaschine mit variabler
Zangenanordnung, die die gleiche Anzahl Steine pro Fertigungslage verlegen kann,
wird jede zweite Steinreihe, wie in Fig. 3 angedeutet, um eine halbe Normalsteinlänge
N/2 verschoben, so dass sich die Anordnung gemäss Fig. 3 und 4 ergibt, worin die
einzelnen Steinpakete miteinander verzahnt verlegt werden. Desgleichen können auf
einer Form auch keilförmige Steine gemäss Fig. 5 angeordnet und paketförmig verlegt
werden. Da die Steine maschinell verlegt werden und jeweils ein Paket verlegt wird,
das der Anzahl Steine einer Produktionsform entspricht, ist es leicht möglich, sämtliche
gewünschten Anordnungen zuerst zu entwerfen und zu berechnen, wonach die Herstellung
und das Verlegen auf höchst einfache und rationelle Art erfolgen kann. Es ist also
beim Verlegen nicht nötig sich zu überlegen, wie die einzelnen Steine miteinander
derart verlegt werden sollen, dass ein Muster entsteht, welches aufgeht; diese Ueberlegungen
und Berechnungen können vorher angestellt und mittels Rechner durchgeführt werden.
[0013] Falls die Zähne einen geringen Abstand aufweisen, kann eine sehr geringe Fugenbreite
von beispielsweise 5 mm erzielt werden, wie dies in Fig. 4 angedeutet ist, wodurch
sich eine sehr grosse Trittsicherheit und eine gute Begehbarkeit ergibt. Dadurch,
dass die Formgebung der Oberfläche, bzw. deren Aussenkontur in einem gewissen Umfang
unabhängig ist von dem unteren Umfangsteil mit der Verzahnung, kann eine gefällige,
beispielsweise einem Naturstein angepasste Form erzielt werden, oder eine vom Abnehmer
gewünschte Form.
1. Satz von Pflastersteinen mit einer lotrechten Rundumverzahnung, dadurch gekennzeichnet,
dass die Längsseiten aller Pflastersteine (1...8) eines Satzes je zwei Zähne (12)
aufweisen und der Abstand (DL) zwischen zwei Zahnmitten (Z) für einen Satz der gleiche
ist und dass, ausgehend von einem Normalstein (1) mit einer Länge N und einer grössten
Breite B und einem Abstand A von der Zahnmitte (Z) zur Aussenkante, die Abstände (A
± 1S, 2S, ...nS) von der Zahnmitte zur Aussenkante der Steine innerhalb eines Satzes
stufenweise variabel sein können, wobei S eine beliebige Strecke ist und der Abstand
zwischen den beiden Innenkanten der Zähne (12) mindestens N/2 beträgt; und dass die
grösste Breite (b) sowie die Breiten der Pflastersteine innerhalb eines Satzes variabel
sind.
2. Satz von Pflastersteinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflastersteine
(1 ...5, 8) zwei gleichgrosse Breitseiten aufweisen, an denen je zwei Zähne (13, 14)
angeordnet sind, wovon je ein Zahn (13) übereck in den Ecken und der andere Zahn (14)
nahe der Mitte angeordnet ist und der Abstand zwischen den Zahninnenkanten mindestens
eine Zahnbreite beträgt, wobei die Breite der Pflastersteine, ausgehend von ihrer
grössten Breite (b) in der Mitte, b - 2C beträgt, wobei C einen Wert zwischen 0 und
b/4 annehmen kann.
3. Satz von Pflastersteinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steine
(7) eine Keilform aufweisen.
4. Satz von Pflastersteinen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zähne (12; 13, 14) sich nicht über die ganze Höhe der Steine erstrecken und
die Oberfläche mitsamt ihrer Umfangslinie frei gestaltbar ist.
5. Satz von Pflastersteinen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass, bezogen auf den Normalstein (1), die Strecke F zwischen den Zähnen (12) der
Längsseiten, abzüglich je einer Zahnbreite sowie der Abstände zwischen der Zahnaussenkante
und der Aussenkante, über die ganze Höhe frei gestaltbar ist.
6. Satz von Pflastersteinen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Normalstein (1) eine Länge N von 240 mm, eine grösste Breite B in seiner
Mitte von 160 mm und eine Dicke von 80 mm aufweist, und dass der Wert von C 6 mm und
die Stufenbreite S 15 mm beträgt.
7. Verfahren zur Herstellung von Pflastersteinen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die verschiedenen Dimensionen der Pflastersteine eines
auf das Formblech passenden Paketes (Fig. 2) in Funktion der Dimensionen des Formkastens
errechnet und die Unterteilungen der Form für die Pflastersteine danach hergestellt
werden, wonach die Pflastersteine geformt werden.
8. Verwendung des Pflasterstein-Paketes nach Anspruch 6 zum maschinellen Verlegen
von Pflastersteinen, dadurch gekennzeichnet, dass das ausgeformte Pflasterstein-Paket
von einer Verlegemaschine ergriffen und jede zweite Reihe des Paketes um die Länge
N/2 verschoben wird (Fig. 3), woraufhin das ganze Paket verlegt wird.