[0001] Die Erfindung betrifft einen Schmierstoff-Injektor für eine Vorrichtung zur Schmierung
von wandernden Schmierstellen, insbesondere für Rollen eines Kettenförderers, deren
Lager mit Schmierstoff über einen Schmiernippel nachfüllbar sind, auf den der Injektor
während des Schmiervorgangs aufpreßbar ist, mit einem in einem Gehäuse angeordneten
federbelasteten Förderkolben für den über einen Einlaß erhaltenen Schmierstoff und
einer zum Aufsetzen auf den Schmiernippel ausgebildeten Injektorspitze. Die Erfindung
betrifft ferner eine Vorrichtung zur Schmierung von wandernden Schmierstellen, insbesondere
eine Zentralschmieranlage für Rollen eines Kettenförderers.
[0002] Eine derartige Zentralschmieranlage ist für das Abschmieren der Tragrollen eines
Kettenförderers bekannt, mit dem Karosserieteile von einer Lackiererei in einen Ofen
zum Brennen der Lackierung verbracht werden. Aufgrund der Temperaturbeanspruchung
und der damit vebundenen Verdampfung einer Dauerfüllung der Rollenlager mit Schmierstoff
ist es erforderlich, entsprechend dem Bedarf für einen Umlauf der Kette die Lager
der tragenden Rollen mit einer dosierten Menge an Schmierstoff zu versorgen. Hierzu
ist ein zentrischer Nippel in der Rollenhalterung bzw. am Rollenbolzen vorgesehen,
der den Innenraum der zugehörigen Rolle über eine Querbohrung mit Schmierstoff für
das Lager versorgt, wenn über einen auf den Nippel aufgesetzten Injektor unter Druck
Schmierstoff zugeführt wird. Der bekannte Injektor dieser Zentralschmieranlage weist
in einem Gehäuse einen druckluftbetätigten Förderkolben auf, mit dem ein vorbestimmtes
Schmierstoffvolumen über die Injektorspitze an den Schmiernippel ausgestoßen werden
kann. In der Injektorspitze ist ein Rückschlagventil angeordnet. Im Entlastungstakt
wird durch eine Druckfeder der Kolben wieder in seine Ruhestellung bewegt, wobei
erneut Schmierstoff unter den Förderkolben gelangt. Nachteilig ist, daß der gesamte
Injektor verfahren werden muß, daß sein Förderkolben luftbetätigt ist und daß der
Injektor zum Nachtropfen neigt, da der vor dem Rückschlagventil in der Injektorspitze
verbleibende Schmierstoffrest in unerwünschter Weise abgegeben wird, insbesondere
weil wegen der Schmierstoff-Nachfüllung des Injektors der Schmierstoffdruck über das
niemals ganz dichte Rückschlagventil in die Injektorspitze übertragen wird und damit
den Restausstoß an Schmierstoff verursacht. Derartige abtropfende Schmierstoffpartikel
beschädigen in der erwähnten Anlage die Qualität der Lackierung der Karosserieteile
und führen dadurch zu Ausschuß. Nachteilig ist darüber hinaus, daß die Steuerung des
Schmierablaufs ungenau ist und insbesondere die zeitliche Verbindung des Injektors
mit dem Nippel und die Positionierung der beiden Teile ungenügend sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Meidung der angegebenen Nachteile
einen Schmierstoff-Injektor sowie eine Schmiervorrichtung zu schaffen, mit der eine
genaue Dosierung der abgegebenen Schmierstoffmengen ohne Restabtropfen sowohl für
Öl- als auch für Fließfett ermöglicht ist und der Schmierablauf insbesondere hinsichtlich
der Synchronisierung der miteinander zu verfahrenden Teile und der Postionierung zueinander
hinsichtlich der Genauigkeit wesentlich verbessert ist.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Schmierstoff-Injektor dadurch gelöst, daß
im Gehäuse ein mittels Druckluft betätigba rer federbelasteter Verfahrkolben angeordnet
ist, der mit der Injektorspitze verbunden ist, daß zwischen dem Verfahrkolben und
dem Gehäuse ein Ringraum freigelassen ist, der den Schmierstoffeinlaß über eine Bohrung
mit einem im Verfahrkolben abgabeseitig koaxial ausgebildeten Zylinderraum verbindet,
daß in den Zylinderraum ein Zylinderkörper für einen federbelasteten Steuerkolben
und den Förderkolben mit Spiel zur Ausbildung eines von der einen Seite des Förderkolbens
zur anderen Seite führenden Überströmkanals eingesetzt ist, und daß der Zylinderkörper
einen Vorsteureraum im Zylinderraum freiläßt und vom Steuerkolben gesteuerte Kanäle
zur einen Seite des Förderkolbens und mit dem Überströmkanal in Verbindung bringbare
weitere Steuerkanäle aufweist.
[0005] Hierdurch ist ein Schmierstoff-Injektor geschaffen, der zum Aufsetzen auf den Schmiernippel
nicht in seiner Gesamtheit verfahren werden muß, da nur telekopartig die Injektorspitze
mittels des Verfahrkolbens auf den Nippel aufgesetzt wird. Die "innere" Ausbildung
des Verfahrkolbens und des Gehäuses zur Schmierstoffabgabe sorgen für genau dosierte
Schmierstoffmengen, ohne daß die Gefahr besteht, daß es zu einem Nachtropfen von Schmierstoff
nach Beendigung des Drucktakts kommt. Durch das gleichachsige Bauprinzip ist auch
in jeder Umschichtungsphase ein störungsfreies Durchfließen des Schmierstoffs durch
den Injektor gewährleistet, wobei auch hohe Gegendrücke nippelseitig überwunden werden
können. Dabei ist es zweckmäßig, daß der Steuerkolben und der Förderkolben in ihrer
Funktion und Anordnung unabhängig voneinander vom Schmierstoffdruck betätigt sind
und durch ihre Federn in gleicher Wirkrichtung hilfsgesteuert sind und daß der Überströmkanal
kreisringförmig ausgebildet ist.
[0006] Vorzugsweise ist in der Injektorspitze im Abgabekanal eine Manschette angeordnet,
die eine zusätzliche Gewähr gegen Nachtropfen bildet.
[0007] Zur Erleichterung der Abstimmung der Funktion von Steuerkolben und Förderkolben sowie
den verschiedenen inneren Schmierstoffumschichtungen ist es vorteilhaft, die Zylinderbohrung
für den Steuerkolben gegenüber der Zylinderbohrung für den Förderkolben durch ein
eingesetztes Trennstück zu verschließen. Generell können Steuerkolben und Förderkolben
durch gleiche Federn zur Verringerung des Herstellungsaufwandes und der Kosten belastet
sein.
[0008] In einer einfachen, zweckmäßigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Injektors
besitzt der Steuerkolben zwischen seinen beiden Enden einen durch Querschnittsverminderung
gebildeten Ringraum, der in Arbeitsstellung die Verbindung vom Vorsteuerraum zu dem
Steuerkanal herstellt, der mit der einen Seite des Förderkolbens direkt in Verbindung
ist, wobei der zu dem Überströmkanal führende Steuerkanal durch den Steuerkolben
geschlossen ist. Zur Verbindung vom Überströmkanal zur anderen Seite des Förderkolbens
kann eine Sternscheibe vorgesehen sein, die zwischen dem Zylinderkörper und der Injektorspitze
angeordnet ist und Öffnungen zum Umschichten des Schmierstoffs freiläßt.
[0009] Die Vorrichtung zur Schmierung von wandernden Schmierstellen, insbesondere Zentralschmieranglage
für Rollen eines Kettenförderers, deren Lager mit Schmierstoff über einen Schmiernippel
nachfüllbar sind weist eine Speiseleitung, einen druckluftbetätigten, zum Aufpressen
auf den Schmiernippel verfahrbaren Schmierstoff-Injektor mit o.g. Merkmalen und eine
wegabhängige Steuerung des Abschmiervorgangs auf, wobei die Vorrichtung erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet ist, daß der Injektor auf einem mit dem Schmiernippel verfahrbaren
und an dessen Bewegung koppelbaren Schlitten angeordnet ist, daß die Koppelung Schlitten-Injektor/Schmiernippel
durch ein von dem abzuschmierenden Teil geschaltetes Steuerglied auslösbar ist, das
einen Druckluftzylinder betätigt, dessen Kolbenstange über einen Hebel mit einem Mitnehmer
der Schlittens zur Synchronverfahrung Schlitten-Injektor/Schmiernippel verbunden ist,
daß über ein vom Schlitten betätigtes Steuerglied die Luftzufuhr zum Verfahrkolben
des Injektors zum Aufpressen der Injektorspitze auf den Schmiernippel freigebbar ist,
daß vom Schlitten über ein weiteres Steuerglied ein Magnetventil zur Öffnung der
Schmierstoffzufuhr von der Speiseleitung zum Injektor betätigbar ist und damit dessen
Steuerkolben vom Schmierstoffdruck beaufschlagt und der Abschmiervorgang durchführbar
ist, daß kurz vor Ende des Verfahrwegs des Schlittens ein weiteres Steuerglied zum
Abschalten der Schmierstoffbeaufschlagung angeordnet ist, wonach über eine Verzögerungseinrichtung
die Luftzufuhr zum Injektor abgeschaltet und sodann die Luftdruckbeaufschlagung des
Luftzylinders weggenommen wird, und daß zumindest eine Rückholfeder zur Rückverfahrung
des Schlittens in seine Ausgangsposition vorgesehen ist. Mit dieser Schmiervorrichtung
ist es in konstruktiv einfacher Weise möglich, das abzuschmierende Teil über eine
gewisse Länge seines Bewegungswegs exakt mit dem Injektor zu koppeln und während
dieser Zeit den Abschmiervorgang djurchzuführen sowie anschließend die Bereitschaftsposition
wieder einzunehmen. Dabei besteht die Gefahr des befürchteten Abtropfens von Schmierstoff
auf zu transportierende Teile, beispielsweise Karosserieteile, nicht mehr.
[0010] Es ist vorteilhaft, als Steuerglieder Lichtschranken oder Näherungsschalter vorzusehen.
[0011] Gemäß einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schmiervorrichtung
sind einander gegenüberliegend zwei Injektoren angeordnet, die entweder gleichzeitig
oder einzeln aktiviert den Schmiervorgang vornehmen, wobei mit der Kolbenstange des
Druckluftzylinders zwei einander gegenüberliegend angeordnete Hebel und Mitnehmer
verbunden sind. Zur Begrenzung des Rückfahrwegs des Schlittens ist zweckmäßigerweise
ein Pralldämpfer vorgesehen.
[0012] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein erfindungsgemäßer
Schmierstoff-Injektor sowie eine Zentralschmieranlage für Rollen eines Kettenförderers
mit Injektor schematisch dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Schmierstoff-Injektor im Schnitt in Bereitschaftsstellung,
Fig. 2 den Schmierstoff-Injektor der Fig. 1 in Abschmierposition (Drucktakt),
Fig. 3 den Schmierstoff-Injektor der Fig. 1 in Umschichtposition (Entspannungstakt),
Fig. 4 eine Rollenschmiervorrichtung schematisch in Seintenansicht,
Fig. 5 die Rollenschmiervorrichtung der Fig. 4 in Draufsicht,
Fig. 6 einen Schmierstoff-Injektor mit Mitnehmer der Rollenschmiervorrichtung der
Fig. 4 mit dem Mitnehmer außer Eingriff in Draufsicht,
Fig. 7 das Detail gemäß Fig. 6 mit dem Mitnehmer im Eingriff und
Fig. 8 die Schmiervorrichtung in ihrer Gesamtheit als Schaltschema.
[0013] Der Schmierstoff-Injektor 1 besteht im wesentlichen aus einem hohlzylindrischen Gehäuse
2, in welchem ein mittels Druckluft betätigbarer, durch eine Feder 3 belasteter Verfahrkolben
4 angeordnet ist. Zur Lagerung der Feder 3 ist im Gehäuse 2 eine Abstufung 5 ausgebildet.
Als Widerlage für die Rückholfeder 3 dient eine entsprechende Abstufung an der in
der Zeichnung linken Seite des Verfahrkolbens 4, dessen Rückanschlag im Verfahrweg
durch einen in das Gehäuse stirnseitig eingeschraubten Stopfen 6 mit einer zentrischen
Luftzuführung 7 gebildet ist. Auf der gegenüberliegenden Stirnseite (in der Zeichnung
rechts) ist der Verfahrkolben 4 mit einer Injektorspitze 8 verbunden.
[0014] Zwischen dem Verfahrkolben 4 und dem Gehäuse 2 ist im mittleren Bereich ein Ringraum
9 freigelassen, der einen im Gehäuse 2 ausgebildeten Schmierstoffeinlaß 10 über eine
Querbohrung 11 des Verfahrkolbens mit einem im Verfahrkolben abgabeseitig (in der
Zeichnung rechts) koaxial ausgebildeten Zylinderraum 12 verbindet. Der Zylinderraum
12 ist mehrfach abgestuft, so daß in ihn von der Stirnseite her ein Zylinderkörper
13 einsetzbar ist, der mit einer Schulter an einer Abstufung rückseitig gehalten ist
und abgabeseitig durch die eingeschraubte Injektorspitze 8, wobei zwischen Injektorspitze
8 und Zylinderkörper 13 eine Sternscheibe 14 eingelegt ist, die Öffnungen zum Umschichten
von Schmierstoff freiläßt.
[0015] Der Zylinderkörper 13 nimmt einen durch eine Feder 15 belasteten Steuerkolben 16
und einen durch eine gleich große Feder 17 in gleicher Wirkrichtung belasteten Förderkolben
18 auf, dessen Stellung zur Veränderung der Fördermengen einstellbar ist. Zur Ausbildung
eines von der einen Seite (in der Zeichnung der linken Seite) des Förderkolbens 18
zur anderen Seite (in der Zeichnung rechte Seite) des Förderkolbens führenden Überströmkanals
19 ist der Zylinderkörper 13 mit Spiel zum Zylinderraum 12 des Verfahrkolbens 4 eingesetzt,
so daß dort ein Ringraum vorliegt. Ferner läßb der Zylinderkörper 13 einen Vorsteuerraum
20 links im Zylinderraum frei und sind vom Steuerkolben 16 gesteuerte Kanäle 21 (Fig.
2 der Zeichnung) zur einen Seite des Förderkolben (in der Zeichnung linken Seite)
und mit dem Überströmkanal 19 in Verbindung bringbare weitere Steuerkanäle 22 und
66 im Zylinderkörper 13 ausgebildet.
[0016] In der Injektorspitze 8 ist zentrisch eine Bohrung als Schmierstoffabgabekanal 23
vorgesehen, der die rechte Seite des Förderkolbens 18 mit einer passend für einen
Kegelnippel oder Trichternippel ausgebildeten Entnahmeöffnung 24 der Injektorspitze
8 verbindet. In den Kanal 23 ist eine Manschette 25 eingesetzt, deren kegelstumpfförmige
Ausbildung nur in Richtung Entnahme unter dem Schmierstoffdruck den Durchfluß freigibt,
in der entgegengesetzten Richtung aber dicht schließt.
[0017] Im gezeichneten Ausführungsbeispiel ist die Zylinderbohrung für den Steuerkolben
16 gegenüber der Zylinderbohrung für den Förderkolben 18 durch ein eingesetztes Trennstück
26 verschlossen. Der Steuerkolben 16 weist zur Ansteuerung der Steuerkanäle etwa
mittig eine Querschnittsverringerung auf, die einen Ringraum 28 zum Zylinderkörper
13 schafft, der einen Überströmraum für Schmierstoff darstellt. Schließlich ist noch
darauf hinzuweisen, daß sämtliche Teile des Injektors gegeneinander durch Dichtringe
27 abgedichtet sind, deren detaillierte Anordnung der Zeichnung entnehmbar ist.
[0018] In der Ruhestellung gemäß Fig. 1 der Zeichnung ist die zum Schmierstoffeinlaß 10
führende Speiseleitung entspannt und befinden sich der Steuerkolben 16 und der Förderkolben
18 in ihrer gezeichneten linken Position. Findet eine durch ein Steuerglied aufgelöste
Beaufschlagung des Verfahrkolbens 4 mit Druckluft durch die Luftzuführung 7 statt,
bewegt sich der Verfahrkolben 4 mit der Injektorspitze 8 in die in Fig. 2 der Zeichnung
dargestellte Stellung.
[0019] Fig. 2 der Zeichnung zeigt den Drucktakt, bei dem nach Unter drucksetzen des Schmierstoffeinlasses
10 die Druckbeaufschlagung über den Ringraum 9, die Querbohrungen 11 im Verfahrkolben
auf den Vorsteuerraum 20 übertragen wird. Gegen die Wirkung der Feder 15 wird im
Drucktakt der Steuerkolben 16 in seine in Fig. 2 der Zeichnung dargestellte rechte
Position verschoben, so daß Schmierstoff aus dem Vorsteuerraum 20 über die Steuerkanäle
21, den Ringraum 28 im Steuerkolben sowie die Steuerkanäle 22 unter den Förderkolben
18 (linke Seite) gelangt. Der Steuerkanal 66 ist in dieser Position verschlossen.
[0020] Unter dem Einfluß des Schmierstoffdrucks bewegt sich der Förderkolben 18 gegen die
Wirkung seiner Feder 17 nach rechts und verdrängt den vor ihm gespeicherten Schimerstoff
(rechte Seite) durch den Abgabekanal 23 und die Entnahmeöffnung 24 in den in dieser
Position aufgesetzten Schmiernippel als Verbraucherstelle. Der Zuleitungsdruck ist
in diesem Augenblick größer als die Federkräfte.
[0021] Wird die Speiseleitung entlastet und damit der Schmierstoffdruck vom Schmierstoffeinlaß
10 weggenommen, ergibt sich das Bild im Entspannungstakt gemäß Fig. 3 der Zeichnung.
Die Feder 15 bringt den Steuerkolben 16 in seine in der Zeichnung linke Stellung.
Dabei wird gegen den Vorsteuerraum abgedichtet, so daß bei der ebenfalls initiierten
Bewegung des Förderkolbens 18 aufgrund der Wirkung seiner Feder 17 nach links in der
Zeichnung Schmierstoff von der linken Seite des Förderkolbens über die Steuerkanäle
22 und 66 und den ringraumförmigen Überströmkanal 19 sowie die Öffnungen in der Sternscheibe
14 umgeschichtet werden kann in den Raum rechts, d.h. vor dem Förderkolben 18. Nach
dieser Umschichtung im Entspannungstakt ist der Injektor erneut zur Abgabe eines
Schmierstoffstoßes bereit. Etwa gleichzeitig wird - wie Fig. 3 der Zeichnung zeigt
- der Verfahrkolben nach Abschaltung der Luftdruckbeaufschlagung unter Wirkung seiner
Feder 3 in seine Ausgangsposition links in der Zeichnung zurückverfahren.
[0022] Die Fig. 4 bis 8 der Zeichnung verdeutlichen eine Zentralschmieranlage für Rollen
29 eines Kettenförderers 30, deren Lager mit Schmierstoff über einen Schmiernippel
31 nachfüllbar sind. Dabei werden zwei einander gegenüberliegend angeordnete Schmierstoff-Injektoren
1 gemäß den Fig. 1 bis 3 angewandt.
[0023] Der Kettenförderer 30 besteht im wesentlichen aus einem Doppel-T-Träger 32, auf dem
eine Vielzahl von Tragrollen 29 im Abstand zueinander angeordnet sind. Die Tragrollen
29 sind auf einem zentrischen Rollenbolzen mittels eines Lagers 33 jeweils gelagert,
wobei die Versorgung des Lagers 33 mit Schmierstoff über den Schmiernippel 31, den
Rollenbolzen und eine Querbohrung vorgenommen wird. Jede Rolle 29 trägt eine Kettenhalterung
34 für eine angetriebene Endloskette 35 und ist ferner dafür vorgesehen, einen nicht
dargestellten Lasthaken für das Traggut zu halten.
[0024] Auf der Oberseite des Doppel-T-Trägers 32 ist eine rechteckförmige Grundplatte 38
befestigt, die vier Halteböcke 39 zur Halterung zweier im Abstand zueinander parallel
und zum Doppel-T-Träger angeordnete Führungsstangen 40 trägt.
[0025] Auf den Führungsstangen ist axial, d.h. mit der Bewegung der Tragrollen 29 verschiebbar
ein Schlitten 41 angeordnet, der einen quadratartig gestalteten Schlittenrahmen 36
besitzt, dessen Rahmenelemente durch Haltebleche 37 für zwei einander gegenüberliegend
angeordnete Injektoren 1 verbunden sind. Im Schlittenrahmen 36 sind vier Lager 42
gehalten, durch die sich die Führungsstangen 40 erstrecken, so daß die axiale Verschiebbarkeit
des Gesamtschlittens gegen die Wirkung von auf den Führungsstangen 40 angeordneten
Rückholdruckfedern 43 ermöglicht ist.
[0026] An dem Schlittenrahmen 36 ist ferner eine Haltekonsole 44 für einen Luftzylinder
45 angeschweißt, dessen Kolbenstange 46 mit einer Platte 47 versehen ist, an der zwei
Hebel 48 anliegen. Die Hebel 48 sind gegen die Wirkung je einer zwischen der Haltekonsole
44 und dem zugehörigen Hebel 48 verlaufenden Feder 49 durch die ausfahrbare Kolbenstange
des Luftzylinders verschwenkbar. Kleine Rollen 50 an den freien Enden der leicht abgewinkelten
Hebel erleichtern das Zusammenwirken mit der Platte 47.
[0027] Ein Halteblech 67 auf dem oberen Rahmenteil des Schlittenrahmens 36 sowie ein entsprechend
ausgebildetes Halteblech 68, an den unteren Rahmenteilen, ist mit Lagern für zwei
senkrecht verlaufende Achsen 51, 52 versehen, die in Höhe der Injektoren 1 bzw. der
Achsen der Tragrollen 29 je einen stangenförmigen Mitnehmer 53, 54 tragen, die bei
einer Verschwenkung der zugehörigen Hebel 48 in den Verfahrbereich der Rollen 29 gelangen
und damit die kraftschlüssige Verbindung Rolle-Schlitten zur gemeinsamen Verfahrung
herstellt. Die örtliche Zuordnung der Mitnehmer zu den Injektoren 1 ist dergestalt,
daß ein absolut passgenaues Aufsetzen der Injektorspitze 8 auf den zugehörigen Schmiernippel
31 des abzuschmierenden Rollenlagers möglich ist.
[0028] Der Schlittenrahmen 36 trägt ferner auf seiner Oberseite einen Anschlag 55, der beim
Rückverfahren des Schlittens 41 zur Abbremsung seiner Bewegung mit einem Pralldämpfer
56 nach Art eines Stoßdämpfers zusammenwirkt, der auf der Grundplatte 38 in korrespondierender
Höhe befestigt ist.
[0029] Das Funktionsschema der oben beschriebenen Schmiervorrichtung ergibt sich aus Fig.
8 der Zeichnung. Demnach wird die gesamte Abschmiervorrichtung aktiviert, sobald die
Kette 35 des Förderers läuft. Wenn eine Kettenhalterung 34 eine entsprechend dem
Bewegungsweg positionierte Lichtschranke 57 passiert wird zunächst eine 3/2-Wegeventil
58 in einer Druckluft-Versorgungsleitung 59 auf Durchlaß gestellt und wird über ein
5/2-Wegeventil 60 der Luftzylinder 45 mit Druckluft beaufschlagt. Seine Kolbenstange
46 verfährt aus der in Fig. 4 gezeigten Stellung nach links und verschwenkt damit
die an der Platte 47 anliegenden Hebel 48. Hierdurch verdrehen sich die beiden Achsen
51, 52 derart, daß die daran befestigten Mitnehmer 53, 54 in die Bewegungsbahn der
Tragrolle 29 gelangen, wie dies aus Fig. 7 der Zeichnung erkennbar ist. Mit der Bewegung
der Tragrolle ist damit der Schlitten 41 gekuppelt, so daß er im folgenden aus der
Position der Fig. 4 und 5 heraus nach rechts auf den Führungsstangen 40 gleitend
verschoben wird.
[0030] Vom Schlitten 41 wird nun ein Näherungsschalter 61 betätigt, über den mittels eines
3/2-Wegeventils 62 die Luftzufuhr zum Verfahrkolben 4 jedes Injektors 1 freigegeben
wird. Die Injektorspitze 8 wird auf den jeweiligen Schmiernippel 31 der Rolle 29
aufgesetzt und angepreßt.
[0031] Mit Verzögerung wird anschließend ein 5/2-Wegeventil 63 geschaltet, das über ein
3/2-Wegeventil 64 Schmierstoff zum Schmierstoffeinlaß 10 des Injektors freigibt,
so daß die verschiedenen Bewegungen des Steuerkolbens und Förderkolbens des jeweiligen
Injektors ausgelöst werden und mit einer dosierten Schmierstoffmenge die Abschmierung
des Rollenlagers 33 von beiden Seiten vorgenommen wird.
[0032] Kurz vor Ende des Verfahrwegs des Schlittens 41 wird über einen weiteren Näherungsschalter
65 zunächst der Schmierstoffdruck zu den Injektoren abgeschaltet und sodann die Luftdruckbeaufschlagung
des Injektors beendet, so daß aufgrund der Wirkung der Feder 3 die Verbindung der
Injektorspitze mit dem abzuschmierenden Nippel gelöst wird. Anschließend wird über
eine Verzögerungseinrichtung die Druckluftbeaufschlagung des Luftzylinders 45 abgeschaltet,
so daß der Schlitten 41 durch die Rückholdruckfedern 43 in seine Ausgangsposition
gemäß Fig. 4 und 5 der Zeichnung zurückgefahren wird. Der Pralldämpfer 56 fängt die
Bewegungsenergie ab.
[0033] Es ist erkennbar, daß die Gesamtvorrichtung nicht nur für eine beidseitige Abschmierung
- wie beschrieben - sondern auch für eine einseitige Abschmierung wechselweise für
die innen und außen laufende Rolle einer Kettenhalterung möglich ist.
Bezugszeichenliste
[0034]
1 Schmierstoff-Injektor
2 Gehäuse
3 Feder
4 Verfahrkolben
5 Abstufung
6 Stopfen
7 Luftzuführung
8 Injektorspitze
9 Ringraum
10 Schmierstoffeinlaß
11 Querbohrung
12 Zylinderraum
13 Zylinderkörper
14 Sternscheibe
15 Feder
16 Steuerkolben
17 Feder
18 Förderkolben
19 Überströmkanal
20 Vorsteuerraum
21 Kanal
22 Steuerkanal
23 Schmierstoffabgabekanal
24 Entnehmeöffnung
25 Manschette
26 Trennstück
27 Dichtring
28 Ringraum
29 Rolle
30 Kettenförderer
31 Schmiernippel
32 Doppel-T-Träger
33 Lager
34 Kettenhalterung
35 Endloskette
36 Schlittenrahmen
37 Halteblech
38 Grundplatte
39 Haltebock
40 Führungsstange
41 Schlitten
42 Lager
43 Rückholdruckfeder
44 Haltekonsole
45 Luftzylinder
46 Kolbenstange
47 Platte
48 Hebel
49 Feder
50 Rolle
51 Achse
52 Achse
53 Mitnehmer
54 Mitnehmer
55 Anschlag
56 Pralldämpfer
57 Lichtschranke
58 3/2-Wegeventil
59 Druckluft-Versorgungsleitung
60 5/2-Wegeventil
61 Näherungsschalter
62 3/2-Wegeventil
63 5/2-Wegeventil
64 3/2-Wegeventil
65 Näherungsschalter
66 Steuerkanal
67 Halteblech
68 Halteblech
1. Schmierstoff-Injektor für eine Vorrichtung zur Schmierung von wandernden Schmierstellen,
insbesondere für Rollen eines Kettenförderers, deren Lager mit Schmierstoff über
einen Schmiernippel nachfüllbar sind, auf den der Injektor während des Schmiervorgangs
aufpreßbar ist, mit einem in einem Gehäuse angeordneten federbelasteten Förderkolben
für den über einen Einlaß erhaltenen Schmierstoff und einer zum Aufsetzen auf den
Schmiernippel ausgebildeten Injektorspitze, dadurch gekennzeichnet,
daß im Gehäuse (2) ein mittels Druckluft betätigbarer federbelasteter Verfahrkolben
(4) angeordnet ist, der mit der Injektorspitze (8) verbunden ist,
daß zwischen dem Verfahrkolben (4) und dem Gehäuse (2) ein Ringraum (9) freigelassen
ist, der den Schmierstoffeinlaß (10) über eine Bohrung (11) mit einem im Verfahrkolben
(4) abgabeseitig koaxial ausgebildeten Zylinderraum (12) verbindet,
daß in den Zylinderraum (12) ein Zylinderkörper (13) für einen federbelasteten Steuerkolben
(16) und den Förderkolben (18) mit Spiel zur Ausbildung eines von der einen Seite
des Förderkolbens (18) zur anderen Seiten führenden Überströmkanals (19) eingesetzt
ist.
und daß der Zylinderkörper (13) einen Vorsteuerraum (20) im Zylinderraum (12) freiläßt
und vom Steuerkolben (16) gesteuerte Kanäle (21) zur einen Seite des Förderkolbens
(18) und mit dem Überströmkanal (19) in Verbindung bringbare weitere Steuerkanäle
(22 und 66) aufweist.
2. Schmierstoff-Injektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben
(16) und der Förderkolben (18) in ihrer Funktion und Anordnung unabhängig voneinander
vom Schmierstoffdruck betätigt sind und durch ihre Federn (15 bzw. 17) in gleicher
Wirkrichtung hilfsgesteuert sind und daß der Überströmkanal (19) kreisringförmig ausgebildet
ist.
3. Schmierstoff-Injektor nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Injektorspitze (8) im Abgabekanal eine Manschette (25) angeordnet ist.
4. Schmierstoff-Injektor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinderbohrung für den Steuerkolben (16) gegenüber der Zylinderbohrung für
den Förderkolben (18) geschlossen ist durch ein eingestztes Trennstück (26).
5. Schmierstoff-Injektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerkolben (16) und der Förderkolben (18) durch gleiche Federn (15, 17)
belastet sind.
6. Schmierstoff-Injektor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerkolben (16) zwischen seinen beiden Enden einen durch Querschnittsverminderung
gebildeten Ringraum (28) besitzt, der in Arbeitsstellung die Verbindung vom Vorsteuerraum
(20) über die Steuerkanäle (21 und 22) zu der einen Seite des Förderkolbens (18) herstellt,
wobei der zu dem Überströmkanal (19) führende Steuerkanal (66) durch den Steuerkolben
geschlossen ist.
7. Schmierstoff-Injektor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verbindung vom Überströmkanal (19) zur anderen Seite des Förderkolbens (18)
eine Sternscheibe (14) vorgesehen ist, die zwischen dem Zylinderkörper (13) und der
Injektorspitze (8) angeordnet ist und Öffnungen zum Umschichten des Schmierstoffs
freiläßt.
8. Vorrichtung zur Schmierung von wandernden Schmierstellen, insbesondere Zentralschmieranlage
für Rollen eines Kettenförderers, deren Lager mit Schmierstoff über einen Schmiernippel
nachfüllbar sind, mit einer Speiseleitung, einem druckluftbetätigten, zum Aufpressen
auf den Schmiernippel verfahrbaren Schmierstoff-Injektor gemäß einem der Ansprüche
1 bis 7 und einer wegabhängigen Steuerung des Abschmiervorgangs,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Injektor (1) auf einem mit dem Schmiernippel (31) verfahrbaren und an dessen
Bewegung koppelbaren Schlitten (41) angeordnet ist, daß die Koppelung Schlitten-Injektor/
Schmiernippel durch ein von dem abzuschmierenden Teil geschaltetes Steuerglied (57)
auslösbar ist, das einen Druckluftzylinder (45) betätigt, dessen Kolbenstange (46)
über einen Hebel (48) mit einem Mitnehmer (53, 54) des Schlittens (41) zur Synchronverfahrung
Schlitten-Injektor/Schmiernippel verbunden ist, daß über vom Schlitten (41) betätigtes
Steuerglied (61) die Luftzufuhr zum Verfahrkolben (4) des Injektors (1) zum Aufpressen
der Injektorspitze (8) auf den Schmiernippel (31) freigebbar ist, daß vom Schlitten
(41) über ein weiteres Steuerglied (Verzögerungseinrichtung) ein Magnetventil zur
Öffnung der Schmierstoffzufuhr von der Speiseleitung zum Injektor (1) betätigbar ist
und damit dessen Steuerkolben (16) vom Schmierstoffdruck beaufschlagt und der Abschmiervorgang
durchführbar ist, daß kurz vor Ende des Verfahrwegs des Schlittens (41) ein weiteres
Steuerglied (65) zum Abschalten der Schmierstoffbeaufschlagung angeordnet ist, wonach
über eine Verzögerungseinrichtung die Luftzufuhr zum Injektor (1) abgeschaltet und
sodann die Luftdruckbeaufschlagung des Luftzylinders (45) weggenommen wird, und daß
zumindest eine Rückholfeder (43) zur Rückverfahrung des Schlittens (41) in seine Ausgangsposition
vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerglieder (57,
61, 65) Näherungsschalter oder Lichtschranken sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß einander gegenüberliegend
am Schlitten zwei Injektoren (1) angeordnet sind, die entweder gleichzeitig oder einzeln
aktiviert den Schmiervorgang vornehmen, wobei mit der Kolbenstange (46) des Druckluftzylinders
(45) zwei einander gegenüberliegend angeordnete Hebel (48) und Mitnehmer (53, 54)
verbunden sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Begrenzung des Rückfahrwegs des Schlittens (41) ein Pralldämpfer (56) vorgesehen ist.