(19)
(11) EP 0 274 609 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.07.1988  Patentblatt  1988/29

(21) Anmeldenummer: 87116822.5

(22) Anmeldetag:  13.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01R 13/627, H01R 23/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 16.12.1986 DE 8633615 U

(71) Anmelder: Siemens Nixdorf Informationssysteme Aktiengesellschaft
D-33102 Paderborn (DE)

(72) Erfinder:
  • Neumann, Gerd, Dipl.-Ing.
    D-4790 Paderborn (DE)
  • Murschall, Werner
    D-4817 Leopoldshöhe (DE)
  • Mohr, Thomas
    D-4937 Lage-Hörste (DE)

(74) Vertreter: Schaumburg, Thoenes & Thurn 
Mauerkircherstrasse 31
81679 München
81679 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verriegelungsbügel für eine Steckeranordnung


    (57) Ein Verriegelungsbügel (20) für eine eine Stiftleiste (10) und eine Buchsenleiste (16) umfassende Steckeranordnung ist als C-förmige Klammer mit einem zur Anlage an einer der Leisten (10,16) bestimmten länglichen Mittelsteg (22) und mit an dessen Längsenden ansetzenden C-Schenkeln (24) aus­gebildet, die Rastelemente (34) zum Eingriff mit Gegenrast­elementen (38) an der Steckeranordnung aufweisen. Zur Ver­minderung des Platzbedarfes des Verriegelungsbügels und zur Erleichterung des Öffnens der Steckverbindung weisen die C-Schenkel (24) jeweils erste Rastelemente (26) auf, die zum Eingriff mit ersten Gegenrastelementen (28) an der Lei­ste (16) bestimmt sind, die bei Verriegelung der Stecker­anordnung dem Mittelsteg (22) nahe ist. An der Außensei­te der C-Schenkel (24) ist jeweils eine um eine zur Längs­richtung von Mittelsteg (22) und C-Schenkel (24) senkrech­te Achse schwenkbare Rastklinke (34) mit einem zweiten Rastelement (36) angeordnet, das jeweils zum Eingriff mit einem zweiten Gegenrastelement (38) an der dem Mittelsteg (22) fernen Leiste (10) der Steckeranordnung bestimmt ist, wobei die Rastklinken (34) an ihren dem Mittelsteg (22) nahen Ende nach außen gewandte Griffleisten (40) aufwei­sen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Verriegelungsbügel für eine eine Stiftleiste und eine Buchsenleiste umfassende Stek­keranordnung, insbesondere Flachkabelsteckverbindung, wobei der Verriegelungsbügel als C-förmige Klammer mit einem zur Anlage an einer der Leisten bestimmten länglichen Mittelsteg und mit an dessen Längsenden ansetzenden C-Schenkeln ausgebildet ist, die Rastelemente zum Eingriff mit Gegenrastelementen an der Steckeranordnung aufweisen.

    [0002] Bei Steckverbindungen der oben genannten Art, bei der die Steckeranordnung häufig eine große Anzahl von Kontaktele­menten aufweist, muß ein guter und dauerhafter Kontakt zwischen den Kontaktelementen gewährleistet sein. Hierzu ist ein Verriegelungsbügel der oben genannten Art aus Federstahl bekannt, der nach dem Zusammenstecken von Buchsenleiste und Stiftleiste so auf die Steckeranordnung aufgeklipst wird, daß sein Mittelsteg an der einen Leiste anliegt und an den C-Schenkeln ausgebildete Krallen in Aussparungen an der anderen Leiste eingreifen. Dadurch wird ein unbeabsichtigtes Lockern oder Lösen der Steckver­bindung verhindert. Gleichzeitig hat diese Stahlklammer den Vorteil, daß sie wenig Platz beansprucht. Auf der anderen Seite benötigt man Steckverbindungen der vor­stehend beschriebenen Art, die auch im Bedarfsfalle leicht wieder gelöst werden können. Beispielsweise werden solche Steckverbindungen in Leiterplattendoppelboards verwendet, die über ein Scharnier miteinander verbunden sind. Dabei besteht sehr wenig Platz für die Steckverbindung selbst, die daher sehr flach ausgebildet sein muß, und es besteht auch kaum eine Möglichkeit, Werkzeuge anzusetzen, um bei­spielsweise die Buchsenleiste aus der Stiftleiste heraus­zuziehen oder -zuheben. Da man wegen der guten Kontaktgabe einen strammen Sitz der Buchsenleiste in der Stiftleiste anstrebt, kann es schwierig sein, in diesen Fällen die Steckverbindung zu lösen, ohne dabei eine Beschädigung der umliegenden Bauelemente zu riskieren.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verriege­lungsbügel der eingangs genannten Art anzugeben, der einer­seits einen geringen Platzbedarf hat und andererseits ge­eignet ist, das Trennen der Steckverbindung zu erleichtern.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die C-Schenkel jeweils erste Rastelemente aufweisen, die zum Eingriff mit ersten Gegenrastelementen an der Leiste be­stimmt sind, die bei Verriegelung der Steckeranordnung dem Mittelsteg nahe ist, daß an der Außenseite der C-Schen­kel jeweils eine um eine zur Längsrichtung von Mittelsteg und C-Schenkel senkrechte Achse schwenkbare Rastklinke mit einem zweiten Rastelement angeordnet ist, das jeweils zum Eingriff mit einem zweiten Gegenrastelement an der dem Mittelsteg fernen Leiste der Steckeranordnung bestimmt ist, und daß die Rastklinken an ihren dem Mittelsteg nahen Ende nach außen gewandte Griffleisten aufweisen.

    [0005] Der erfindungsgemäße Verriegelungsbügel wird beispielsweise auf die Buchsenleiste aufgesetzt, so daß die Rastelemente an den C-Schenkeln mit den Gegenrastelementen an der Buchsen­leiste in Eingriff treten und der Verriegelungsbügel mit der Buchsenleiste fest verbunden ist. Beim Einstecken der Buchsenleiste in die Stiftleiste verrasten die Rastele­mente an der Rastklinke mit den Gegenrastelementen an der Stiftleiste. Durch einfaches Verschwenken der Rastklinken kann diese Verriegelung wieder gelöst werden, wobei gleich­zeitig die mit dem Verriegelungsbügel verbundene Buchsen­leiste aus der Stiftleiste herausgezogen werden kann, da die Griffelemente an den Rastklinken ein sicheres Erfassen des Verriegelungsbügels und damit auch der mit ihm verbun­denen Buchsenleiste ermöglichen. Dadurch kann die Buchsen­leiste ohne die Zuhilfenahme von Werkzeugen aus der Stift­leiste herausgezogen werden. Dabei benötigt der erfindungs­gemäße Verriegelungsbügel kaum mehr Platz als eine herkömm­liche Federstahlklammer. Ein weiterer Vorzug des erfindungs­gemäßen Verriegelungsbügels besteht darin, daß er als ein sehr preiswertes Zusatzteil zu herkömmlichen Steckeranord­nungen hergestellt werden kann. Es ist nicht erforderlich, die Steckeranordnungen selbst zu ändern.

    [0006] Vorzugsweise ist der Verriegelungsbügel einstückig aus einem elastischen Kunststoffmaterial hergestellt, wobei die Rastklinken mit dem jeweiligen C-Schenkel über eine steg­förmige Materialbrücke verbunden sind. Diese Ausbildung verbilligt und vereinfacht die Herstellung des Verriege­lungsbügels. In einer besonders einfachen Ausführungsform sind die Rastelemente an den C-Schenkeln von Aussparungen gebildet, in die die ersten Gegenrastelemente an der be­treffenden Leiste der Steckeranordnung einrasten. Die Länge der Rastklinken entspricht vorzugsweise annähernd der Länge der C-Schenkel, wobei die Schwenkachse in einem mittleren Bereich zwischen den Längsenden der Rastklinke und des jeweiligen C-Schenkels liegt. Damit ragen die Rastklinken in Längsrichtung der C-Schenkel praktisch nicht über den Mittelsteg hinaus. Die Bauhöhe der Steckeranordnung wird durch den Verriegelungsbügel nur unwesentlich erhöht.

    [0007] Die folgende Beschreibung erläutert in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand von Ausführungs­beispielen. Es zeigen:

    Fig. 1 eine teilweise schematische perspektivische Ge­samtdarstellung einer Steckeranordnung mit Ver­riegelungsbügel,

    Fig. 2 eine vergrößerte teilweise aufgebrochende Dar­stellung des Verriegelungsbügels alleine mit einem Abschnitt einer ihm zugeordneten Buchsen­leiste und

    Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer abgewandelten Ausführungsform der Steckverbindung.



    [0008] In Fig. 1 erkennt man eine Stiftleiste 10, die auf einer Leiterplatte 12 aufgelötet ist, wobei die aus dem Boden der Stiftleiste 10 herausragenden nicht dargestellten Enden der Kontaktstifte 14 rechtwinkelig umgebogen und in die entsprechenden Leiterplattenbohrungen eingesteckt sind. Der Stiftleiste 10 ist eine Buchsenleiste 16 zugeordnet, an der ein Flachbandkabel 18 in an sich bekannter Weise durch Schneidklemmentechnik angeschlossen ist.

    [0009] Auf die Buchsenleiste 16 ist ein allgemein mit 20 bezeich­neter Verriegelungsbügel aufgesetzt. Er ist in Form einer C-förmigen Klammer mit einem Mittelsteg 22 und C-Schenkeln 24 ausgebildet, die in ihren Abmessungen an die Abmessungen der Buchsenleiste 16 angepaßt sind, wie man dies in der Fig. 1 erkennen kann. Die C-Schenkel 24 weisen Durchbre­chungen 26 auf (Fig. 2), die zur Aufnahme von Vorsprüngen 28 bestimmt sind, die an den Endflächen 30 der Längsenden der Buchsenleiste 16 ausgebildet sind. Wenn entsprechend der Darstellung in Fig. 1 der Verriegelungsbügel mit seinem Mittelsteg 22 an der den Eintrittsöffnungen für die Kontaktstifte 14 abgewandten Rückseite der Buchsenleiste 16 anliegt, schnappen die Vorsprünge 28 in die Aussparungen 26 der C-Schenkel 24 ein, so daß diese unmittelbar an den End­flächen 30 der Buchsenleiste 16 anliegen. Der Verriegelungs­bügel 20 ist auf diese Weise lösbar und dennoch fest mit der Buchsenleiste 16 verbunden.

    [0010] Mit der Außenseite jedes C-Schenkels 24 ist über eine steg­förmige Materialbrücke 32 eine allgemein mit 34 bezeichnete Rastklinke verbunden, die sich parallel zu dem C-Schenkel 24 erstreckt und deren Länge im wesentlichen der Länge des jeweiligen C-Schenkels 24 entspricht. Sie trägt an ihrer Innenseite nahe ihrem dem Mittelsteg 22 fernen Ende eine Rastnase 36, die beim Einstecken der Buchsenleiste 16 in die Stiftleiste 10 jeweils in eine komplementäre Aussparung 38 an einem Stirnende der Stiftleiste 10 einrasten soll. An ihrem dem Mittelsteg 22 zugekehrten Ende ist sie mit einer nach außen gerichteten Griffleiste 40 versehen. Der gesamte Verriegelungsbügel 20 einschließlich der Rast­klinken 34 besteht aus einem in einem gewissen Umfange elastischen Kunststoffmaterial, so daß die Rastklinken 34 durch eine Verformung des Steges 32 um dessen Längsrichtung verschwenkbar sind. Durch die Elastizität des für die Her­stellung des Verriegelungsbügels 20 verwendeten Kunststoff­materials wird das Einrasten der Vorsprünge 28 an der Buch­senleiste 16 in die Aussparungen 26 in den C-Schenkeln 24 einerseits und das Einrasten der Rastnasen 36 an den Rast­klinken 34 in die Aussparungen 38 an der Steckerleiste 10 andererseits ermöglicht. Das Lösen der Rastnasen 36 aus den Aussparungen 38 erfolgt dadurch, daß man die Rastklin­ken 34 an den Griffleisten 40 erfaßt und zusammenpreßt, wobei die Rastklinken 34 so verschwenkt werden, daß die Rastnasen 36 aus den Aussparungen 38 der Stiftleiste 10 austreten. Gleichzeitig kann nun die noch mit den C-Schen­keln 24 verrastete Buchsenleiste 16 aus der Steckerleiste 10 herausgezogen werden, da die Griffleisten 40 ein siche­res Erfassen des Verriegelungsbügels 20 und damit auch der Buchsenleiste 16 ohne die Zuhilfenahme von Werkzeugen er­möglichen.

    [0011] Bei der in der Fig. 3 dargestellten Ausführungsform sind gleiche Teile wiederum mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der Verriegelungsbügel 20 stimmt mit dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Verriegelungsbügel überein. Die in Fig. 3 dargestellte Steckverbindung unterscheidet sich von der vorher beschriebenen Ausführungsform durch ihre Stiftleiste 42, die nicht an einer Leiterplatte angelötet, sondern ebenfalls mit einem Flachbandkabel 44 verbunden ist. An­stelle eines die Buchsenleiste 16 aufnehmenden Gehäuses weist die Stiftleiste 42 lediglich an ihren Längsenden zwei Schenkel 46 auf, in denen Aussparungen 48 vorgesehen sind, in welche beim Zusammenstecken der Stiftleiste 42 und der Buchsenleiste 16 die Rastnasen 36 der Rastklinken 34 ein­rasten. Das Lösen der Verriegelung und das Trennen der beiden Leisten 42 und 16 erfolgt in der gleichen Weise, wie dies bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 und 2 beschrieben wurde.


    Ansprüche

    1. Verriegelungsbügel für eine eine Stiftleiste und eine Buchsenleiste umfassende Steckeranordnung, insbesondere Flachkabelsteckverbindung, wobei der Verriegelungsbügel als C-förmige Klammer mit einem zur Anlage an einer der Leisten bestimmten länglichen Mittelsteg und mit an dessen Längsenden ansetzenden C-Schenkeln ausgebildet ist, die Rastelemente zum Eingriff mit Gegenrastelementen an der Steckeranordnung aufweisen, dadurch ge­kennzeichnet, daß die C-Schenkel (24) jeweils erste Rastelemente (26) aufweisen, die zum Eingriff mit ersten Gegenrastelementen (28) an der Leiste (16) be­stimmt sind, die bei Verriegelung der Steckeranordnung dem Mittelsteg (22) nahe ist, daß an der Außenseite der C-Schenkel (24) jeweils eine um eine zur Längsrich­tung von Mittelsteg (22) und C-Schenkel (24) senkrechte Achse schwenkbare Rastklinke (34) mit einem zweiten Rast­element (36) angeordnet ist, das jeweils zum Eingriff mit einem zweiten Gegenrastelement (38) an der dem Mittelsteg (22) fernen Leiste (10) der Steckeranordnung bestimmt ist, und daß die Rastklinken (34) an ihren dem Mittelsteg (22) nahen Ende nach außen gewandte Griffleisten (40) aufweisen.
     
    2. Verriegelungsbügel nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß er einstückig aus einem elastischen Kunststoffmaterial hergestellt ist und daß die Rastklinken (34) mit dem jeweiligen C-Schenkel (24) über eine stegförmige Materialbrücke (32) verbunden sind.
     
    Verriegelungsbügel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die ersten Rastelemente von Aussparungen (26) in den C-Schenkeln (24) gebildet sind.
     
    Verriegelungsbügel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Rastelemente von Rastnasen (36) gebildet sind, die jeweils an der Innenseite der Rastklinken (34) nahe deren dem Mittelsteg (22) fernen Enden angeordnet sind.
     
    Verriegelungsbügel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Rastklinken (34) mindestens annähernd der Länge der C-Schen­kel (24) entspricht und daß die Schwenkachsen der Rastklin­ken (34) in einem mittleren Bereich zwischen den Längsenden der Rastklinken (34) und des jeweiligen C-Schenkels (24) liegen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht