[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zahnbürste gemäss Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Es sind verschiedene Zahnbürsten bekannt, bei denen der die Borsten tragende Borstenträger
und der Handgriff gelenkig miteinander verbunden sind, was es ermöglicht, den Borstenträger
in seiner Stellung bezüglich des Handgriffes zu ändern.
[0003] In der amerikanischen Patentschrift 1,532,522 und der deutschen Gebrauchsmusterschrift
82 17 254 sind Zahnbürsten dieser Art gezeigt, bei denen der Borstenträger und der
Handgriff mittels eines Drehgelenkes miteinander verbunden sind, dessen Drehachse
wenigstens im Bereich des Drehgelenkes mit den Längsachsen des Borstenträgers und
des Handgriffes fluchtet. Dies bedeutet, dass die durch die Borstenenden festgelegte
Bürstfläche in jeder Stellung des Borstenträgers im wesentlichen immer etwa parallel
zur Längsachse des Handgriffes verläuft.
[0004] In der französischen Patentschrift 611.386 ist eine Zahnbürste gezeigt, bei der
die Gelenkverbindung zwischen dem Handgriff und dem Borstenträger so ausgebildet ist,
dass der Borstenträger um eineim wesentlichen rechtwinklig zur Längsachse des Handgriffes
verlaufende Achse schwenkbar ist und zwischen zwei Stellungen umgestellt werden kann.
In beiden Stellungen des Borstenträgers verläuft die Bürstfläche in einem Winkel zur
Längsachse des Handgriffes.
[0005] Die Umstellbarkeit des Borstenträgers ermöglicht zwar bei allen vorstehend erwähnten
Zahnbürsten ein leichteres und gründlicheres Reinigen eines grösseren Teils der Zähne
eines Gebisses als dies mit Zahnbürsten ohne verstellbarem Borstenträger möglich
ist. Doch ist es bei diesen vorbekannten Zahnbürsten nach wie vor schwierig, die hinterer
Zähne gut reinigen zu können.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Zahnbürste der eingangs
genannten Art von einfachem Aufbau zu schaffen, deren Borstenträger ohne weiteres
so in seiner Lage bezüglich des Handgriffes verstellt werden kann, dass mühelos ein
gleich gründliches Reinigen aller Zähne eines Gebisses möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruches 1 gelöst.
[0008] Dadurch, dass die Gelenkverbindung zwischen Borstenträger und Handgriff so ausgebildet
ist, dass die Bürstfläche von einer ersten Stellung, in der sie etwa parallel zur
Längsachse des Handgriffes verläuft, in eine zweite Stellung und umgekehrt bringbar
ist, in der die Bürstfläche unter einem Winkel zur Längsachse des Handgriffes verläuft,
lässt sich dieselbe Zahnbürste durch Umstellen des Borstenträgers relativ zum Handgriff
ohne Schwierigkeiten an den jeweiligen Einsatzzweck, nämlich das Reinigen der Vorderzähne
einerseits und das Reinigen der hinteren Zähne andererseits, anpassen.
[0009] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt rein schematisch:
Fig. 1 in Seitenansicht und teilweise im Schnitt eine erfindungsgemässe Zahnbürste
mit dem Borstenträger in der Stellung zum Reinigen der Vorderzähne,
Fig. 2 ebenfalls in Seitenansicht und teilweise im Schnitt die Zahnbürste nach Fig.
1 mit dem Borstenträger in der Stellung zum Reinigen der Backenzähne, und
Fig. 3 In Seitenansicht bzw. im Schnitt den Bereich der Gelenkverbindung zwischen
dem Borstenträger und dem Handgriff der Zahnbürste gemäss den Figuren 1 und 2.
[0010] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Zahnbürste besteht aus einem geraden Handgriff
1 und einem Borstenträger 2 mit einer Bürste 3, die durch Borsten 4 gebildet ist,
deren Enden eine Bürstfläche 5 bilden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel liegt diese
Bürstfläche 5 in einer Ebene, die in den Figuren mit E bezeichnet ist. Es ist selbstverständlich
auch denkbar, die Bürstfläche 5 statt eben gekrümmt auszubilden. Die Borsten sind
in einem Borstenhalteteil 6 gehalten, der gegenüber einem Halsteil 7 des Borstenträgers
2 abgewinkelt ist. Die Längsachse 6a des Borstenhalteteils 6 und die Längsachse 7a
des Halsteils 7 verlaufen demzufolge unter einem Winkel α zueinander.
[0011] Der Borstenträger 2 und der Handgriff 1 sind über ein Drehgelenk 9 miteinander verbunden.
Dieses Drehgelenk 9 besteht aus einem vom Borstenträger 2 abstehenden Gelenkzapfen
10, der in ein Sackloch 11 im Handgriff 1 eingreift.
[0012] Die Längsachse 10a des Gelenkzapfens 10 fluchtet mit der Längsachse 7a des Halsteiles
7. Dies trifft auch für die Längsachse 11a des Sackloches 11 zu, die demzufolge mit
der längsachse 1a des Handgriffes 1 einen Winkel α einschliesst. Der Borstenträger
2 lässt sich demzufolge um die Längsachse 7a bzw. die Längsachse 10a des Halsteiles
7 bzw. des Gelenkzapfens 10 verdrehen.
[0013] In der in Fig. 1 gezeigten Stellung des Borstenträgers 2 verläuft die Bürstfläche
5 und somit die Ebene E etwa parallel zur Längsachse 1a des Handgriffes 1. Diese
Stellung des Borstenträgers 2 erlaubt nun ein leichtes Handhaben der Zahnbürste
beim Reinigen der Vorderzähne.
[0014] Wird nun der Borstenträger 2 um 180° gedreht, so nehmen Handgriff 1 und Borstenträger
2 die in Fig. 2 gezeigte gegenseitige Lage ein. In dieser Stellung des Borstenträgers
2 bilden nun die Bürstfläche 5 (und damit auch die Ebene E) und die Längsachse 1a
des Handgriffes 1 einen Winkel 2 α , der doppelt so gross ist wie die in den Figuren
1 und 2 mit α bezeichneten Winkel. Die Zahnbürste ist an zwei Stellen jeweils um
den Winkel α abgekröpft, wie das aus Fig. 2 deutlich hervorgeht.
[0015] In der in Fig. 2 gezeigten gegenseitigen Anordnung von Borstenträger 2 und Handgriff
1 lässt sich die Zahnbürste beim Reinigen der Hinterzähne leicht handhaben.
[0016] Um sicherzustellen, dass der Borstenträger 2 in seiner jeweiligen Stellung bezüglich
des Handgriffes 1 festgehalten ist, müssen Arretiermittel vorgesehen werden, welche
ein ungewolltes Verdrehen des Borstenträgers 2 bezüglich des Handgriffes 1 verhindern.
Eine solche Arretierung kann beispielsweise durch einen entsprechend ausgebildeten
Passitz zwischen dem Gelenkzapfen 10 und dem Sackloch 11 erreicht werden. Die zwischen
dem Gelenkzapfen 10 und der Wandung des Loches 11 auftretenden Reibungskräfte verhindern
ein ungewolltes Verdrehen des Borstenträgers 2, lassen jedoch bei entsprechender
Kraftanwendung ein Umstellen des Borstenträgers 2 zu.
[0017] Von den verschiedenen weiteren Möglichkeiten zur Ausbildung der Arretiermittel ist
in Fig. 3 rein schematisch eine Variante gezeigt. Bei dieser Ausführungsform ist an
der Stirnseite 12 des Halsteiles 7 des Borstenträger 2 ein Vorsprung 13 vorgesehen,
der mit zwei sich diametral gegenüberliegenden Vertiefungen 14 und 15 zusammenwirkt,
die an der Stirnseite 16 des Handgriffes 1 angeordnet sind. In den beiden in Fig.
1 und 2 gezeigten Stellungen des Borstenträgers 2 greift der Vorsprung 13 entweder
in die Vertiefung 14 oder die Vertiefung 15 im Handgriff 1 ein. Es versteht sich,
dass anstelle des Vorsprunges 13 eine Vertiefung vorgesehen werden kann, während anstelle
der beiden Vertiefungen 14, 15 zwei Vorsprünge vorzusehen sind.
[0018] Das Drehgelenk 9 kann auch anders als wie gezeigt ausgebildet werden. So lässt sich
der Gelenkzapfen 10 statt am Borstenträger 2 am Handgriff 1 anbringen, während im
Borstenträger 2 das Sackloch 11 ausgebildet wird.
[0019] Anstelle der in den Figuren gezeigten Ausführungsform eines Drehgelenkes kann auch
ein Drehgelenk vorgesehen werden, dessen Drehachse rechtwinklig zur Längsachse 1a
des Handgriffes 1 und parallel zur Ebene E verläuft. Anders ausgedrückt steht dann
die Drehachse rechtwinklig zur Zeichenebene. Auch bei einer solchen Ausführungsform
eines Drehgelenkes muss eine geeignete Arretierung vorgesehen werden, um den Borstenträger
2 in den beiden gewünschten Stellungen zu arretieren. Diese Arretiervorrichtung
kann beispielsweise als Rasteinrichtung ausgebildet werden.
[0020] Daneben ist es auch denkbar, statt eines Drehgelenkes ein Kugelgelenk mit entsprechenden
Arretiermitteln vorzusehen.
[0021] Obschon die vorliegende Erfindung anhand einer Zahnbürste mit abgewinkeltem Borstenträger
beschrieben wurde, ist es selbstverständlich auch möglich, die erfindungsgemässe Idee
bei einer Zahbürste vorzusehen, deren Borstenträger nicht abgewinkelt ist.
1. Zahnbürste mit einem Handgriff (1) und einem Borstenträger (2), der mit dem Handgriff
(1) über eine Gelenkverbindung (9) verbunden ist und welcher Borsten (4) trägt, deren
Enden eine Bürstfläche (5) festlegen, deren Lage bezüglich der Längsachse (1a) des
Handgriffes (1) durch Verstellen des Borstenträgers (2) relativ zum Handgriff (1)
veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkverbindung (9) ein derartiges
Verstellen des Borstenträgers (2) relativ zum Handgriff (1) erlaubt, dass die Bürstfläche
(5) von einer ersten Stellung, in der sie etwa parallel zur Längsachse (1a) des Handgriffes
(1) verläuft, in eine zweite Stellung und umgekehrt bringbar ist, in der die Bürstfläche
(5) unter einem Winkel (2 ) zur Längsachse (1a) des Handgriffes (1) verläuft.
2. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Borstenträger (2)
und der Handgriff (1) über ein Drehgelenk (9) miteinander verbunden sind, das einen
Drehzapfen (10) aufweist, der vom Borstenträger (2) oder vom Handgriff (1) absteht
und in eine Ausnehmung (11) im Handgriff (1) bzw. im Borstenträger (2) eingreift;
wobei die die Drehachse festlegende Längachse (10a) des Drehzapfens (10) in einem
Winkel (α) zur Längsachse (1a) des Handgriffes (1) verläuft.
3. Zahnbürste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Borstenträger
(2) einen die Borsten (4) tragenden Halteteil (6) und einen mit diesem verbun denen
Halsteil (7) aufweist und dass der Halteteil (6) gegenüber dem Halsteil (7) abgewinkelt
ist.
4. Zahnbürste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichent, dass die Längsachse (6a) des
Halteteils (6) in einem Winkel (α) zur Längsachse (7a) des Halsteils (7a) verläuft.
5. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen im wesentlichen
geraden Handgriff (1).
6. Zahnbürste nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel
(α) zwischen den Längsachsen (6a, 7a) von Halteteil (6a) und Halsteil (7) und der
Winkel (α) zwischen den Längsachsen (1a, 10a) des Handgriffes (1) und des Drehzapfens
(10) im wesentlichen gleich sind.
7. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichent durch zwischen dem
Handgriff (1) und dem Borstenträger (2) wirkende Arretiermittel (13, 14, 15) zum
lösbaren Fixieren von Borstenträger (2) und Handgriff (1) in den gewünschten gegenseitigen
Lagen.
8. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (1) und
der Borstenträger (2) über ein Drehgelenk miteinander verbunden sind, dessen Gelenkachse
etwa rechtwinklig zur Längsachse (1a) des Handgriffes (1) verläuft.
9. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (1) und
der Borstenträger (2) über ein Kugelgelenk miteinander verbunden sind.