[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für den Transport von Spulen aus oder in
Vielstellenspinn- oder Vielstellenzwirnmaschinen hinein, die zwei im Abstand voneinander
angeordnete Spindelreihen aufweisen, zwischen denen in der Maschinenmitte eine in
Maschinenlängsrichtung verfahrbare Transporteinrichtung angeordnet ist, an die die
Spulen automatisch oder von Hand übergeben werden.
[0002] Der Spulenabtransport aus Vielstellenmaschinen sind heute hauptsächlich mit Transportbändern
durchgeführt.
[0003] In den meisten Fällen ist ein solches Transportband in Längsrichtung in Maschinenmitte
zwischen den seitenweisen Aufspulteilen der Maschine untergebracht, siehe beispielsweise
DE-PS 16 85 944. Diese Druckschrift zeigt auch einen verschwenkbaren Spulenrahmen,
mit dem die vollbewickelten Spulen aus der Aufwickelstellung an das Transportband
übergeben werden.
[0004] Bei der gängigen Arbeitsweise mit einem Spulentransportband wird die Spule entweder
durch einen automatischen Wechsler aus dem Spulenrahmen entnommen und auf das Transportband
gelegt, oder aber durch die Bedienung von Hand aus dem geöffneten Spulenrahmen auf
das Spulentransportband gedrückt. Nach Bestückung läuft das Spulentransportband zu
einem Maschinenende, an dem die Spulen entweder ungeordnet in einen Spulenbehälter
oder aber an eine am Maschinenende befindliche automatisch arbeitende Übernahmeeinrichtung
übergeben werden.
[0005] In der DE-PS 15 60 263 ist ein Endlosförderer beschrieben, der sich im unteren Maschinenrahmenbereich
umlaufend bewegt und mit Aufsteckdornen für Einzelspulen versehen ist.
[0006] In der DE-PS 17 60 456 ist zum Spulenabtransport ein Endlosförderer beschrieben,
der sich oberhalb des Aufspulbereiches der Maschine bewegt.
[0007] In der DE-PS 18 13 110 ist ein Kettenförderer endlicher Länge beschrieben, der voll
bestückt mit neuen Vorlagespulen in die Maschine einfährt, während ein gleicher Kettenförderer
mit leeren Hülsen bestückt aus der Maschine ausfährt. Die Vorbereitung der Kettenförderer,
nämlich Abnehmen der leeren Hülsen und Bestücken mit neuen Vorlagespulen, geschieht
außerhalb der Maschine in der Spulerei, der Facherei, ober aber in einem Materialspeicher.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fördereinrichtung so zu gestalten,
daß beim Abtransport der fertigen Spulen das bisher am Maschinenende durchzuführende
Entleeren der Fördereinrichtung und damit die Übergabe an eine weiterfördernde Transporteinrichtung
entfällt.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Einrichtung dadurch gekennzeichnet,
daß die Transporteinrichtung über das Maschinenende hinaus zu einer vorgeschalteten
oder einer weiterverarbeitenden Maschine oder der Packerei geführt ist.
[0010] Es entfällt damit eine Übergabestelle, wodurch das gesamte Fördersystem vereinfacht
wird und auch zusätzliche Arbeiten entfallen.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß im oberen Bereich in
Maschinenmitte eine Schiene fest installiert ist, die über das eine Maschinenende
hinausgeführt und unter Bildung einer vorzugsweise mindestens eine Weiche aufweisenden
Schleife wieder zu dem Maschinenende zurückgeführt ist. Der Schienenabschnitt im Bereich
der Mittelebene einer Vielstellenmaschine ist, etwa vergleichbar wie bei einem Kopfbahnhof,
in die Maschine hineingeführt, während die Schienenschleife mit der bzw. den Weichen
die Möglichkeit gibt, mit der gleichen Einrichtung auch weitere Maschinen zu bedienen
derart, daß die Weiche die Verbindung zu einem weiteren Schienenabschnitt herzustellen
vermag, der im Bereich der Maschinenmitte in eine weitere Vielstellenmaschine hineinführt.
[0012] Anstelle eines bisher verwendeten Spulentransportbandes wird ein endlicher Kettenförderer
oder aber ein Trolleyzug oder ein sonstiges Laufrollenelement verwendet. Die Aufnahmebehältnisse
an der Transporteinrichtung können vorzugsweise Spulenträger in Form von Dornen,
Schalen, Triangeln oder nach unten nach Art einer Greifzange zu öffnenden Förderkörben
sein. Nach Füllung der Transporteinrichtung kann sie an einem Maschinenende aus der
Maschinen herausgefahren und ohne weitere Zwischenstation entweder der Weiterverarbeitungsstufe
oder aber der Packerei zugeführt werden. Es sind solche Spulenträger vorzuziehen,
die beispielsweise wie Schalen, Triangeln oder Förderkörbe eine Achsverdrehung der
fertigen Spule, insbesondere Zwirnkreuzspule, verhindern.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Transporteinrichtung
zusätzliche Halteelemente für Leerhülsen aufweist, wodurch die Möglichkeit geschaffen
ist, nach der Übergabe von vollbewickelten Spulen wieder Leerhülsen in die Spulenrahmen
einzusetzen.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen...
Fig. 1 eine schematische Gesamtdarstellung der Einrichtung mit einer Vielstellenmaschine
und einer weiterverarbeitenden Maschine;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht der Schienenführung im mittleren Maschinenbereich
mit zugeordneter Fördereinrichtung und schematisch angedeuteten vollbewickelten
Spulen vor ihrer Übergabe an die Fördereinrichtung, und
Fig. 3 eine Seitenansicht eines einzelnen Förderelementes der Fördereinrichtung;
Fig. 4 in schematischer Darstellung teilweise im Schnitt eine Seitenansicht eines
Spulenträgers nach Art eines nach unten zu öffnenden Förderkorbes;
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Spulenträger gemäß Figur 4;
Fig. 6 eine Seitenansicht des Förderkorbes gemäß den Figuren 4 und 5 in Verbindung
mit einer Fahr- und Nockenschienenanordnung;
Fig. 7a, 7b und 7c in schematischer Darstellung einen greifzangenähnlichen Förderkorb
in Zuordnung zu diversen Spulenaufnahmebehältnissen, an die die Spulen nach Freigabe
durch den greifzangenähnlichen Förderkorb übergeben werden.
[0015] Die Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße
Einrichtung. Eine Vielstellenmaschine 1 umfaßt zwei parallellaufende Spindelreihen
2 und 3. Im Bereich der Maschinenmitte ist im oberen Maschinenbereich eine Schiene
5 fest installiert, die außerhalb der Maschine in eine Schienenschleife 5ʹ übergeht.
Diese Schienenschleife 5ʹ umfaßt eine Weiche 6 derart, daß ein geschlossener Kreis
gebildet werden kann, der wieder in die Maschine 1 zurückgeführt ist, oder derart,
daß die Weiche 6 an einen weiteren (nicht dargestellten) Maschinenabschnitt angeschlossen
werden kann, der in eine zweite Vielstellenmaschine führt. Die Schienenschleife 5ʹ
führt an einer vorgeschalteten oder einer weiterverarbeitenden Maschine 4 vorbei,
der die fertigen von der Maschine 1 kommenden, vollbewickelten Spulen zur Weiterbearbeitung
übergeben werden. Anstelle zu einer weiterverarbeitenden Maschine 4 kann die Schienenschleife
5 auch in eine Packerei zum Verpacken der fertigen Spulen geführt sein.
[0016] Figur 2 zeigt in schematischer Darstellung ein Maschinengestell 17 einer Vielstellenspinn-
oder Vielstellenzwirnmaschine. Die beiden Spulen 8a und 8b sind repräsentativ für
die zu beiden Seiten der Maschinenmitte "a" liegenden Arbeitsstellen- bzw. Spindelreihen;
gleiches gilt auch für die dargestellten Friktionsantriebwalzen 9a und 9b, die in
üblicher Weise während des Aufwickelvorganges den Drehantrieb der Spulen 8a bzw. 8b
bewirken. In dem oberen Maschinengestellbereich ist die Schiene 5 schematisch dargestellt,
an der die in Figur 1 dargestellt Fördereinrichtung 7 aufgehängt ist. Bei dieser Fördereinrichtung
kann es sich um einen entlang der Schiene geführten Kettenförderer oder auch um einen
Trolleyzug oder ein sonstiges Laufrollen-Transportelement handeln. Der Antrieb kann
mittels üblicher Reibradantriebe erfolgen. Die Förder- oder Transporteinrichtung
7 enthält Spulenträger in Form von Aufsteckdornen, Schalen oder, wie in den Figuren
2 und 3 dargestellt, Triangeln 10, 12, oder gemäß den Figuren 4 bis 8 nach unten nach
Art von Greifzangen zu öffnende Förderkörbe 28, 28, die über Laufrollen 11 auf der
Schiene 5 und im Anschluß daran entlang der Schienenschleife 5ʹ geführt sind.
[0017] Der einzelne Spulenträger besteht gemäß der Ausführungsform der Figuren 2 und 3
aus zwei dreieckigen Drahtbügeln, die im Bereich der unteren Dreieckspitzen durch
Querstangen 12 und im Bereich oder oberen Dreieckspitze durch einen Querträger 14
miteinander verbunden sind. Diese im Abstand voneinander liegenden Stangen 12 bilden
eine Tragvorrichtung für eine Spule 8c, in der gleichzeitig eine Achsverdrehung der
Spulen, insbesondere Kreuzspulen, verhindert wird. Diese Sicherung gegen Achsverdrehung
der Spulen ist somit dadurch erreicht, daß die Einzelspule in eine seitlich begrenzte
Schale oder aber einen schalenähnlichen Hänger in Form der Triangeln seitengestützt
übergeben wird. Die Spule kann sich dadurch während der Übergabe quer zu ihrer Längsachse
nicht verdrehen.
[0018] Die Übergabe der Spulen aus den Aufwickelstellungen (repräsentiert durch die Bezugszeichen
8a und 8b) in die Transporteinrichtung kann entweder von Hand erfolgen oder automatisch,
beispielsweise mit einem beweglichen Spulenrahmen, wie er in der DE-PS 16 85 944
beschrieben ist.
[0019] Die Transporteinrichtung ist weiterhin mit Halteelementen 15 für Leerhülsen 13 versehen,
die zum Austausch für voll bewickelte Spulen in die Spulenrahmen eingesetzt werden.
[0020] Die Figuren 4 und 5 zeigen in verschiedenen Ansichten einen erfindungsgemäßen Spulenträger
in Form eines nach unten hin vorzugsweise nach Art einer Greifzange zu öffnenden Förderkorbes
28, 28. Das eigentliche Spulenträgerelement besteht aus zwei zweiarmigen Hebelsystemen
21, 20, 30, die an einer Quertraverse 19 angelenkt und um die Achsen 25 verschwenkbar
sind. Jedes Hebelsystem hat einen oberen Betätigungs-Hebelarm 21 und einen unteren
Hebelarm 20, an dem eine parallel zur Schwenkachse 25 liegende Querstange 31 befestigt
ist, an deren Enden Tragbügel 30 angebracht sind, deren untere Enden durch Querstangen
26 miteinander verbunden sind, die die eigentlichen Tragelemente für eine Spule 8c
bilden, siehe die Figuren 4, 5 und 6.
[0021] An die Quertraverse 19 schließt ein nach oben gerichteter Schaft 18 an, der an seinem
oberen Ende in der Schiene 5 geführte Roll- oder Gleitkörper 11 trägt. Auf dem Schaft
18 ist ein nach unten gegen die Kraft einer Feder 23 verstellbarer Gleitkörper 22
verschiebbar, an dem die oberen Arme 22 der Hebel mit ihren freien Enden angelenkt
sind.
[0022] Entlang der Fahrschiene 5 sind im Abstand voneinander verteilt angeordnete Nockenschienen
27 vorgesehen, gegen die der Gleitkörper 22 vorzugsweise unter Zwischenschaltung
von an dem Gleitkörper angeordneten Rollen 29 beim Verfahren des Spulenträgers entlang
der Schiene 5 zur Anlage kommt, derart, daß der Gleitkörper 22 gegen die Kraft der
Feder 23 nach unten verstellt und dadurch der Förderkorb geöffnet wird, indem der
untere Hebelarm jedes Förderkorbes in der in Figur 4 gestrichelt dargestellten Weise
nach außen verschwenkt und die Spule 8c dadurch freigegeben wird.
[0023] Figur 7 zeigt in schematischer Darstellung einen geöffneten Förderkorb in Zuordnung
zu diversen Spulenaufnehmern in Form einer schräg gestellten Spulenaufnahmerinne
a, eines Spulenförderbandes
b bzw. eines Spulentransportwagens
c.
1. Einrichtung für den Transport von Spulen aus oder in Vielstellenspinn- oder Vielstellenzwirnmaschinen
hinein, die zwei im Abstand voneinander angeordnete Spindelreihen aufweist, zwischen
denen in der Maschinenmitte eine in Maschinenlängsrichtung verfahrbare Transporteinrichtung
angeordnet ist, an die die Spulen automatisch oder von Hand übergeben werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung (7) über das Maschinenende hinaus zu
einer vorgeschalteten oder einer weiterverarbeitenden Maschine (4) oder einer Packerei
geführt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Maschinenbereich
in Maschinenmitte eine Schiene (5) fest installiert ist, die über das eine Maschinenende
hinaus geführt und unter Bildung einer vorzugsweise eine Weiche (6) aufweisenden Schleife
(5ʹ) wieder zu diesem Maschinenende zurückgeführt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung
(7) ein endlicher Kettenförderer ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung
(7) ein endlicher Trolleyzug ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung
(7) Spulenträger in Form von Aufsteckdornen, Schalen, Triangeln (10, 12) oder zu öffnenden
Förderkörben (28, 28) auf weist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung
(7) Halteelemente für Leerhülsen (13) aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung
(7) nach unten zu öffnende Förderkörbe aufweist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach unten hin vorzugsweise
nach Art einer Greifzange zu öffnende Förderkörbe (28, 28) aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Förderkorb (28,
28) zwei zweiarmige Hebelsysteme (20, 21) umfaßt, die jeweils um eine horizontale
Achse (25) verschwenkbar sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch entlang der Schiene (5) im Abstand
voneinander verteilt angeordnete Nockenschienen (27), von denen die oberen Arme (21)
der Hebelsysteme beim Verfahren der Förderkörbe (28, 28) entlang der Schiene (5)
betätigt werden, derart, daß die unteren Hebelarme (20) der Hebelsysteme voneinander
weg bewegt werden und damit der einzelne Förderkorb (28, 28) geöffnet wird.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiarmigen Hebelsysteme
an einer Quertraverse (19) angelenkt sind, an die ein nach oben gerichteter Schaft
(18) anschließt, der an seinem oberen Ende in der Schiene (5) geführte Roll- oder
Gleitkörper (11) trägt.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein entlang dem Schaft
(18) durch die Nockenschienen (27) gegen Federkraft nach unten verschiebbarer Gleitkörper
(22) vorgesehen ist, an dem die oberen Arme (21) der Hebelsysteme angelenkt sind.
13. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Hebelsystem als
unteren Hebelarm zwei seitlich im Abstand voneinander liegende Tragbügel (30) aufweist,
deren untere Enden durch als Stützkörper für eine Spule (8c) dienende Querstangen
(26) miteinander verbunden sind.