[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Stekken von Stromversorgungsgeräten
unter Spannung, bestehend aus einem Kontaktstift und einer Kontaktbuchse wobei der
Kontaktstift eine Kontaktspitze und einen durch ein Zwischenstück elektrisch getrennten
Hauptkontaktkörper aufweist. Die Anordnung findet Anwendung bei der Stromversorgung
von Elektronikanlagen.
[0002] Anordnungen gemäß dem Oberbegriff sind bekannt bei der Stromversorgung von Kleingeräten,
wie Taschenrechnern, Cassettenrecordern, elektronischen Spielen und dergleichen,
die üblicherweise mit einer Gleichspannung von 3 bis 15 Volt betrieben werden. Diese
Kleingeräte werden meistens aus einem separaten Netzteil mit ihrer Betriebsspannung
versorgt. Diese Netzteile weisen einen genormten Kontaktstift auf, der aus einer Kontaktspitze,
einem Isolierstück und einem Hauptkontakt besteht. Über diesen Kontaktstift wird die
Versorgungsspannung (Plus- und Minus-Potential) durch Stecken des Kontaktstiftes in
eine Buchse am Kleingerät übertragen.
[0003] Netzgeräte für Computer müssen unter Spannung in das System eingesteckt oder gezogen
werden. Das heißt, das Netzgerät muß austauschbar sein, ohne daß die gesamte Anlage
abgeschaltet wird. Zwar werden in jedem System mehr Netzgeräte eingesetzt, als unbedingt
für die Dekkung des Leistungsbedarfs erforderlich wäre, so daß bei Ausfall eines
solchen Gerätes die anderen Netzgeräte die Leistung mit übernehmen können, doch bereitet
das Auswechseln des defekten Netzgerätes bei fortlaufendem Betrieb Schwierigkeiten.
[0004] Die Schwierigkeiten ergeben sich besonders durch die großen Filterkondensatoren (bis
zu 0, 1F) am Ausgang jeden Netzgerätes. Diese Kondensatoren müssen auf die Systemspannung
aufgeladen werden, bevor ein neues Netzgerät eingesteckt werden kann, denn eine Aufladung
im laufenden System könnte zu unzulässigen Spannungseinbrüchen führen.
[0005] Es ist daher üblich, neue Netzgeräte erst einmal vorab an eine Versorgungsspannung
anzuschalten, so daß eine Kondensatoraufladung erfolgen kann. Anschließend wird dieses
Netzgerät mit den aufgeladenen Kondensatoren in das laufende System eingesetzt und
übernimmt die ihm zugedachte Leistung. Dieses Verfahren ist natürlich aufwendig,
denn es verlangt zusätzliche Leitungsverbindungen und ist mit einem erheblichen Zeitaufwand
verbunden.
[0006] Man hat deshalb auch schon Anordnungen eingesetzt, die ein langsames, gezieltes Aufladen
der großen Filterkondensatoren erlauben. Dazu werden Strombegrenzungsschal tungen
verwendet, die mit geringen Strömen die Filterkondensatoren aufladen. Diese Verfahren
sind ebenfalls durch den zusätzlichen Schaltungsaufbau teuer und sehr aufwendig.
[0007] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine einfach aufgebaute Steckanordnung zu
finden, mit der beim Zuschalten eines neuen Netzgerätes in ein laufendes System ein
definiertes Aufladen der Ausgangskondensatoren des neuen Netzgerätes erfolgt, ohne
daß das Netzgerät bereits in Betrieb ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale der Patentansprüche 1, 5, 6 erreicht.
Ausgestaltungen sind aus den Unteransprüchen ersichtlich.
[0009] Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist besonders das einfache, schnelle
und problemlose Zuschalten des in ein laufendes System neu einzusetzendes Netzteil,
ohne daß Spannungseinbrüche erfolgen. Durch das langsame Einschieben des Netzgerätes
in das System wird automatisch sichergestellt, daß die Kondensatoren richtig aufgeladen
werden und erst nach der Aufladung eine vollständige und endgültige Verbindung zwischen
System und Netzgerät erfolgt. Durch diese Zwangsläufigkeit können Netzteilauswechselungen
auf einfache und problemlose Art auch von Hilfskräften ausgeführt werden. Spezialkenntnisse
sind dazu nicht erforderlich. Der als Verbindungsteil eingesetzte Kontaktstift ist
als Drehteil einfach und kostengünstig herzustellen.
[0010] Weitere Vorteile sind aus der nachfolgenden Beschreibung ersichtlich.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Fig. 1 zeigt dabei den Kontaktstift und Fig. 2 die Kontaktbuchse der erfindungsgemäßen
Anordnung.
[0012] Die Anordnung zum Stecken von Stromversorgungsgeräten unter Spannung enthält einen
Kontaktstift (Fig. 1) und eine Kontaktbuchse (Fig. 2). Der Kontaktstift sitzt üblicherweise
an dem Netzgerät, das zu einem bereits arbeitenden System zugeschaltet werden soll.
Die Kontaktbuchse zur Aufnahme des Kontaktstiftes ist an geeigneter Stelle im System
angeordnet. Je nach konstruktiven Gegebenheiten kann aber auch der Kontaktstift im
System und die Buchse im Netzgerät angebracht sein.
[0013] Die rohrartige Kontaktbuchse besteht gemäß Fig. 2 aus einem Gehäuse 1, an dessen
unteren Teil ein Gewinde 2 zum Einschrauben in ein Gestell (an eine Stromschiene)
angebracht ist. Im Innern des Gehäuses 1 befindet sich ein becherförmiger Kontaktteil
3, das über eine Wellfeder 4 federnd im Gehäuse 1 gelagert ist. Die elektrischen
Anschlüsse der Kontaktbuchse werden in der Zeichnung nicht gezeigt.
[0014] Die erfindungsgemäße Anordnung zum Stecken von Netzgeräten beinhaltet den Kontaktstift
nach Fig. 1. Dieser Kontaktstift weist eine Kontaktspitze 5 auf, die zur besseren
Einführung in die Kontaktbuchse am unteren Ende zugespitzt ist. An die Kontaktspitze
5 schließt sich ein Zwischenstück 6 an, und darüber ist der Hauptkörper 7 des Kontaktstiftes
angeordnet. Dieser Hauptkontaktkörper 7 weist eine Gewindebohrung 8 zur mechanischen
Befestigung des gesamten Kontaktstiftes an einer Stromschiene auf. Kontaktspitze
5 und Hauptkontaktkörper 7 sind beispielsweise aus Messing gefertigt.
[0015] Das zylinderförmige Zwischenstück 6 zwischen der Kontaktspitze 5 und dem Hauptkontaktkörper
7 weist kragar tige Vorsprünge auf, die in entsprechende Vertiefungen auf dem Hauptkontaktkörper
7 und der Kontaktspitze 5 eingreifen. Das Zwischenstück 6 verfügt über einen Längsdurchbruch
(Hohlraum), in den ein Widerstand 9 eingelegt ist. Der Widerstand 9 greift dabei
in ein Sackloch in der Kontaktspitze 5 und in ein Sackloch des Hauptkontaktkörper
7 ein.
[0016] Das untere Sackloch in der Kontaktspitze 5 ist an seinen Enden kegelförmig ausgebildet,
so daß eine gute Auflage zwischen Widerstand 9 und Kontaktspitze 5 und damit eine
enge galvanische Verbindung besteht. Eine Feder 10, die sich im Sackloch des Hauptkontaktkörpers
7 abstützt, drückt den Widerstand 9 zusätzlich in das untere Sackloch der Kontaktspitze
5.
[0017] Der Widerstand 9 im Längsdurchbruch des Zwischenstücks 6 weist eine handelsübliche,
stabförmige Form auf. Er kann aber auch aus Metalldraht mit abgerundeten Enden bestehen.
Denkbar ist auch eine derartige Ausbildungsform, daß ein leitfähiges Material in das
Zwischenstück 6 eingefügt wird. Beispielsweise wird dazu das Innere des Zwischenstücks
6 durch Einlagerung von metallischem Material leitend gemacht. Der Widerstand muß
auch nicht direkt in einen Längsdurchbruch des Zwischenstücks eingelegt sein. Er
kann vielmehr beim Herstellen des Isoliermaterials mit eingespritzt werden.
[0018] In einer noch einfacheren Ausführungsform wird in vorteilhafter Weise auf einen
separaten Widerstand ganz verzichtet, d.h. Widerstand 9 und Zwischenstück 6 bilden
eine Baueinheit. Das Zwischenstück 6 wird dabei durch Verwendung spezieller Materialien
gezielt leitend gemacht. Auch eine Einlagerung von leitenden Werkstoffen (Metall,
Kohle) in das Zwischenstück ist möglich.
[0019] Diese oben beschriebene Anordnung arbeitet wie folgt: Ein Netzgerät, an dem der erfindungsgemäße
Kontaktstift angebracht ist, wird langsam in das unter Spannung befindliche System
eingeschoben. Dabei greift das untere Teil (Kontaktspitze 5) des Kontaktstiftes in
den becherförmigen Kontaktteil 3 der Kontaktbuchse ein. Ein Stromfluß setzt jetzt
ein von dem Kontaktteil 3 über die Kontaktspitze 5, den Widerstand 9, die Feder 10
auf den Hauptkontaktkörper 7 des Kontaktstiftes.
[0020] Über diesen Kontaktstift wird das Netzgerät mit dem Systemstrom versorgt, so daß
die großen Filterkondensatoren am Ausgang des Netzteils sich langsam über den Widerstand
9 aufladen können. Jetzt wird der Kontaktstift des Netzteils weiter in die Kontaktbuchse
eingeschoben, bis der Hauptkontaktkörper 7 mit dem Kontaktteil 3 der Kontaktbuchse
Berührung hat. Nun fließt der Systemstrom von der Kontaktbuchse direkt auf den Hauptkontaktkörper
7 des eingeschobenen Kontaktstiftes. Der Widerstand 9 ist somit überbrückt. Da jetzt
die Filterkondensatoren aufgeladen sind, kann das neue Netzteil gefahrlos zu dem gesamten
System zugeschaltet werden.
[0021] Das neue Netzteil ist also noch nicht in Betrieb, wenn es in das System (Elektronikanlage)
eingeschoben wird. Erst werden die Filterkondensatoren strombegrenzt (über den Widerstand
9) durch die Systemspannung aufgeladen, dann wird der Widerstand überbrückt und erst
dann wird die Versorgungsspannung (Netzspannung) auf das Netzteil geschaltet.
1, Anordnung zum Stecken von Stromversorgungsgeräten unter Spannung, bestehend aus
einen Kontaktstift und einer Kontaktbuchse, wobei der Kontaktstift eine Kontaktspitze
und einen durch ein Zwischenstück elektrisch getrennten Hauptkontaktkörper aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktspitze (5) und der Hauptkontaktkörper (7) durch einen Widerstand
(9) derart leitend verbunden sind, daß beim Einführen des Kontaktstiftes in die Kontaktbuchse
ein Stromfluß einsetzt von der Kontaktbuchse über die Kontaktspitze (5) und den Widerstand
(9) zu dem Hauptkontaktkörper (7) und beim vollständigen Einführen des Kontaktstiftes
der Strom von der Kontaktbuchse direkt zu dem Hauptkontaktkörper (7) fließt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (6) einen
Hohlraum aufweist, in den der Widstand (9) eingesetzt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstand (9) aus
stabförmigem Material gebildet ist.
4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem
der beiden Enden des stabförmigen Widerstandes (9) und dem Hauptkontaktkörper (7)
oder der Kontaktspitze (5) eine Druckfeder (10) angeordnet ist.
5. Anordnung zum Stecken von Stromversorgungsgerä ten unter Spannung, bestehend aus
einem Kontaktstift und einer Kontaktbuchse, wobei der Kontaktstift eine Kontaktspitze
und einen durch ein Zwischenstück elektrisch getrennten Hauptkontaktkörper aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (6) aus einer Isolierung mit eingelegten
Metallteilchen besteht.
6. Anordnung zum Stecken von Stromversorgungsgeräten unter Spannung, bestehend aus
einem Kontaktstift und einer Kontaktbuchse, wobei der Kontaktstift eine Kontaktspitze
und einen durch ein Zwischenstück elektrisch getrennten Hauptkontaktkörper aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (6) aus gespritztem Kunststoff mit
definierter elektrischer Leitfähigkeit besteht.