[0001] Die Erfindung betrifft eine Fangvorrichtung gegen ungewolltes Abrollen eines Rolltores,
das über eine Antriebsschnecke und ein auf der Rolltorwelle drehfest angeordnetes
erstes Schneckenrad angetrieben wird, mit einem mit der Antriebsschnecke kämmenden
und im freilaufenden Zustand der Rolltorwelle mit dem ersten Schneckenrad synchron
laufenden zweiten Schneckenrad, dessen Lageveränderung gegenüber dem ersten Schneckenrad
bei fehlendem Eingriff der Verzahnung des ersten Schneckenrades in die Verzahnung
der Antriebsschnecke eine Blockierung der Rolltorwelle gegen einen gehäusefesten Anschlag
bewirkt.
[0002] Bei einer bekannten Fangvorrichtung dieser Art (DE-PS 31 29 648) sind das erste und
das zweite Schneckenrad durch federgestützte axiale Schrauben drehfest und gegen die
Federkraft axial verschieblich miteinander verbunden. Die Verzahnungen beider Schneckenräder
stehen in Eingriff mit der Verzahnung der Antriebsschnecke. Wenn der Eingriff der
Verzahnung des ersten Schneckenrades mit der Antriebsschnecke, z.B. infolge von Materialverschleiß,
ausfüllt, so wird der Eingriff zwischen der Verzahnung des zweiten Schneckenrades
und der Antriebsschnecke wirksam. Durch Neigung der Zahnflanken des zweiten Schneckenrades
ergibt sich nämlich eine axiale Kraftkomponente, die aufgrund der axialen federnden
Abstützung des zweiten Schneckenrades zu dessen axialer Verschiebung in Richtung des
gehäusefesten Anschlages führt. Hierdurch gerät eine vom zweiten Schneckenrad getragene
Verzahnung mit dem gehäusefesten Anschlag in Eingriff, so daß ein Absturz des Rolltores
durch Blockieren der Rolltorachse gegen den Anschlag verhindert wird.
[0003] Da bei dieser Fangvorrichtung bei fehlendem Eingriff zwischen dem ersten Schneckenrad
und der Antriebsschnecke die beim Blockieren der Rolltorwelle auftretende Kraft bzw.
das Drehmoment ausschließlich vom zweiten Schneckenrad aufgenommen wird, muß das zweite
Schneckenrad entsprechend groß dimensioniert sein.
[0004] Daher liegt dieser Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fangvorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der das zweite Schneckenrad nicht nach den im Blockierfall
auftretenden Kräften dimensioniert zu sein braucht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das zweite Schneckenrad drehbar
gelagert ist, so daß es sich bei mangelndem Eingriff der Antriebsschnecke in das erste
Schneckenrad gegenüber diesem verdreht und Mitnehmerelemente am zweiten Schneckenrad
Sperrkörper eines als Blockiervorrichtung wirkenden Reibrichtgesperres vom freilaufenden
Zustand in den die Rolltorwelle gegenüber dem gehäusefesten Anschlag blockierenden
Zustand bringen.
[0006] Die erfindungsgemäße Fangvorrichtung zeichnet sich gegenüber dem Stand der Technik
vor allem dadurch aus, daß das an der Rolltorwelle entstehende Drehmoment über Sperrkörper
direkt auf den gehäusefesten Anschlag abgeleitet wird, wenn das erste Schneckenrad
außer Eingriff mit der Antriebsschnecke gerät. Die Wirkung des zweiten Schneckenrades
beschränkt sich erfindungsgemäß auf die Betätigung der Blockiervorrichtung, ohne daß
jedoch ein wesentlicher Anteil der Blockierkraft über das zweite Schneckenrad übertragen
wird, so daß sich dadurch die Funktionssicherheit der Fangvorrichtung gegenüber dem
Stand der Technik erhöht. Weil das zweite Schneckenrad nicht auf eine Aufnahme der
Blockierkräfte ausgelegt sein muß, wird dessen Ausführung hierdurch platzsparend.
[0007] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist das Reibrichtgesperre eine der Rolltorwelle
zugeordnete Stützfläche und eine dem gehäusefesten Anschlag zugeordnete Stützfläche
auf, zwischen denen sich die Sperrkörper befinden. Im Normalbetrieb werden diese durch
die Mitnehmerelemente des zweiten Schneckenrades freibeweglich zwischen den Flächen
geführt, so daß sie keine merkliche Reibung zwischen Anschlag und Rolltorwelle verursachen.
Bei einer Verdrehung der Schneckenräder gegeneinander haben diese Mitnehmerelemente
die Funktion, die Sperrkörper derart zwischen den Stützflächen zu verschieben, daß
sie eine Bewegung der Rolltorwelle gegenüber dem Gehäuse blockieren. Eine besonders
einfache Ausführung ergibt sich dann, wenn die eine der beiden Stützflächen eine polygonförmige
Kontur und die andere Stützfläche eine kreisförmige Kontur aufweisen, wobei die radialen
Abmessungen der Sperrkörper zwischen dem kleinsten und dem größten Abstand der Stützflächen
voneinander liegen. In einem Reibrichtgesperre dieser Ausführung können vorteilhafterweise
zylindrische Scheiben als Sperrkörper vorgesehen sein. Die Mitnehmerelemente sind
vorzugsweise als auf dem zweiten Schneckenrad angeformte Nocken ausgebildet, die im
Ringraum zwischen den Stützflächen in die Zwischenräume zwischen den Sperrkörpern
eingreifen.
[0008] Insgesamt ergibt sich hierdurch eine konstruktiv einfache und daher kompakte Ausführung
der Fangvorrichtung.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigt:
Fig. 1 die Fangvorrichtung im Axialschnitt;
Fig. 2 die Fangvorrichtung im Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1 im freilaufenden
Zustand; und
Fig. 3 die im Vergleich zu Fig. 2 unterschiedliche Anordnung im blockierenden Zustand.
[0010] Eine mit einem nicht dargestellten Antrieb verbundene Antriebsschnecke 1 steht mit
ihrer Verzahnung im Eingriff mit einem ersten Schneckenrad 2, welches über eine Paßfeder
3 mit einer Rolltorwelle 4 drehfest verbunden ist. Ein zweites Schneckenrad 5 ist
an einer Seite des ersten Schneckenrades 2 gegenüber diesem sowie gegenüber der Rolltorwelle
4 drehbeweglich auf der Rolltorwelle 4 gelagert und steht ebenfalls im Eingriff mit
der Verzahnung der Antriebsschnecke 1. Das zweite Schneckenrad 5 ist an der dem ersten
Schneckenrad 2 abgewandten Seite axial unverschieblich gegen eine Schulter eines gehäusefesten
Anschlages 6 gelagert und trägt auf einer konzentrischen Kreisbahn liegende, über
den Kreisumfang verteilt angeordnete Nocken 7, die als Mitnehmerelemente dienen. die
Nocken 7 haben eine Grundfläche in Form eines Kreisringstückes.
[0011] Die Rolltorwelle 4 trägt im Bereich des zweiten Schneckenrades 5 einen Flansch mit
einer polygonförmigen Berandung. Im Bereich zwischen dieser durch die polygonförmige
Begrenzung gebildeten Stützfläche 9 und einer zylinderförmigen Stützfläche 10 des
mit dem Gehäuse verbundenen Anschlags 6 befinden sich Sperrkörper 8 in Form von zylindrischen
Scheiben, wobei jeder Kante der Fläche 9 eine Scheibe 8 zugeordnet ist. Die Positionierung
der Sperrkörper 8 zwischen den Stützflächen 9 und 10 erfolgt durch die Mitnehmerelemente
7. Die Elemente 6, 7, 8, 9, 10 bilden zusammen ein Reibrichtgesperre, welches in Fig.
2 im freilaufenden und in Fig. 3 im blockierenden Zustand dargestellt ist.
[0012] Im freilaufenden Zustand (Fig. 2) sind die Sperrkörper 8 durch die Stellung der Nocken
7 jeweils etwa im Bereich der Mitte einer Kante der Stützfläche 9 gehalten, so daß
sich die über das erste Schneckenrad 2 angetriebene Rolltorwelle 4 innerhalb des Anschlags
6 ungehindert drehen kann, da die Mitnehmerelemente 7 die Sperrkörper 8 in der eingezeichneten
Lage halten, in der der lichte Abstand zwischen den Stützflächen 9, 10 größer ist
als die radialen Abmessungen der Sperrkörper 8.
[0013] Fig. 3 zeigt die Anordnung des Reibrichtgesperres im blockierenden Zustand. Hierbei
sind die Sperrkörper 8 durch die Mitnehmerelemente 7 in eine eingeklemmte Position
zwischen den Stützflächen 9, 10 verschoben, so daß eine Drehung der Rolltorwelle 4
gegenüber dem Gehäuse verhindert wird.
[0014] Im Normalbetrieb kämmt die Antriebsschnecke 1 mit beiden Schneckenrädern 2, 5, so
daß die Sperrkörper 8 etwa in der Mitte der Stützflächen 9 gehalten werden. Die Lage
der Mitnehmerelemente 7 relativ zur polygonförmigen Stützfläche 9 entspricht dabei
der in Fig. 2 gezeigten Anordnung bei freilaufendem Reibrichtgesperre. Wenn aber ein
Störfall eintritt, z.B. wenn die Zähne des ersten Schneckenrades 2 verschleißen und
dieses folglich außer Eingriff mit der Antriebsschnecke 1 gerät, erfolgt eine Verdrehung
der beiden Schneckenräder 2, 5 gegeneinander bis zu einer Lage, bei der das Reibrichtgesperre
den in Fig. 3 gezeigten blockierenden Zustand einnimmt. Durch die Sperrkörper 8 wird
das Drehmoment an der Rolltorwelle 4 direkt auf den gehäusefesten Anschlag 6 übertragen,
so daß die Kraftableitung zum Gehäuse praktisch ausschließlich auf diesem Wege erfolgt.
[0015] Aufgrund der Symmetrie der Anordnung des Reibrichtgesperres 6-10 wirkt die beschriebene
Fangvorrichtung in beiden Drehrichtungen der Rolltorwelle 4. die erfindungsgemäße
Fangvorrichtung wirkt desweiteren nicht nur bei Eintreten des beschriebenen Störfalls,
sondern auch, wenn die Zähne des zweiten Schneckenrades 5 nicht mehr in Eingriff mit
der Antriebsschnecke 1 stehen, oder wenn durch einen Bruch der Antriebsschnecke 1
die Verbindung zwischen den Verzahnungen der beiden Schneckenräder 2, 5 über die Verzahnung
der Antriebsschnecke 1 aufgehoben wird. In diesen Fällen erfolgt eine Verdrehung der
Schneckenräder 2, 5 zueinander durch die an den Schneckenrädern auftretenden unterschiedlichen
Trägheitskräfte, so daß auch hierbei die Sperrkörper 8 in den in Fig. 3 dargestellten
blockierenden Zustand gelangen.
1. Fangvorrichtung gegen ungewolltes Abrollen eines Rolltores, das über eine Antriebsschnecke
und ein auf der Rolltorwelle drehfest angeordnetes erstes Schneckenrad angetrieben
wird, mit einem mit der Antriebsschnecke kämmenden und im freilaufenden Zustand der
Rolltorwelle mit dem ersten Schneckenrad synchron laufenden zweiten Schneckenrad,
dessen Lageveränderung gegenüber dem ersten Schneckenrad bei fehlendem Eingriff der
Verzahnung des ersten Schneckenrades in die Verzahnung der Antriebsschnecke eine Blockierung
der Rolltorwelle gegen einen gehäusefesten Anschlag bewirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Schneckenrad (5) drehbar gelagert ist, so daß es sich bei mangelndem
Eingriff der Antriebsschnecke in das erste Schneckenrad (2) gegenüber diesem verdreht
und Mitnahmeelemente (7) am zweiten Schneckenrad (5) Sperrkörper (8) eines als Blockiervorrichtung
wirkenden Reibrichtgesperres (6,7,8,9,10) vom freilaufenden Zustand in den die Rolltorwelle
(4) gegenüber dem gehäusefesten Anschlag (65) blockierenden Zustand bringen.
2. Fangvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reibrichtgesperre (6,7,8,9,10) eine der Rolltorwelle (4) zugeordnete Stützfläche
(9) und eine weitere, dem gehäusefesten Anschlag (6) zugeordnete Stützfläche (10)
aufweist, zwischen denen die Sperrkörper (8) durch die Mitnehmerelemente (7) im freilaufenden
Zustand mit Spiel und im blockierenden Zustand eingeklemmt gehalten werden.
3. Fangvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die eine der beiden Stützflächen (9,10) eine polygonförmige Kontur und die andere
Stützfläche (10) eine kreisförmige Kontur aufweisen, und daß die radialen Abmessungen
der Sperrkörper (8) zwischen dem kleinsten und größten Abstand der Stützflächen (9,10)
voneinander liegen.
4. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrkörper (8) zylindrische Scheiben sind.
5. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmerelemente (7) auf dem zweiten Schneckenrad (5) angeformte Nocken
sind, die im Ringraum zwischen den Stützflächen (9,10) in die Zwischenräume zwischen
den Sperrkörpern (8) eingreifen.