[0001] Zur Herstellung gestrichener Papier und Kartons werden in sehr großem Umfang wäßrige
Streichmassen verwendet, welche neben den üblichen Weißpigmenten - vor allem China
Clay und Calciumcarbonat - Kunststoff-Dispersionen als Bindemittel enthalten.
[0002] Zur optischen Aufhellung dieser Streichmassen werden in der Regel Weißtöner vom Typ
der Alkalisalze von Bistriazonylaminostilben-disulfonsäuren eingesetzt. Diese Weißtöner
bringen jedoch nur sehr unbefriedigende Aufhell-Effekte und eine sehr niedrige Vergrauungsgrenze
(Weißtöner-Konzentration, bei welcher eine weitere Zugabe des Weißtöners keine Steigerung
oder sogar einen Abfall des Weißgrades ergibt). Darüber hinaus besitzen die genannten
Weißtönertypen in jenen Streichmassen eine sehr niedrige Lichtechtheit.
[0003] Es ist allgemein bekannt, die genannten Schwierigkeiten auf zweierlei Wegen teilweise
zu lösen:
1. Durch Zusatz von geringen Anteilen an hydrophilen Cobindern zur Streichmasse, auf
welche die Weißtöner aufziehen können. Solche Cobinder sind z.B.:
Stärke, Kasein, Carboxymethylcellulose, Alginate, Polyvinylalkohol, Polyacrylate,
Melamin- oder Harnstoff-Formaldehydharze (vgl. "Das Papier" 36 (1982), 66).
2. Verwendung von speziellen wasserlöslichen Weißtönern, welche hydrophile Carrier
enthalten. Solche Carrier können z.B. Polyglykole sein (vgl. DE-A-35 02 038 und EP-A-43
790).
[0004] Beide Möglichkeiten können nur eine Teillösung darstellen, da dem Zusatz der genannten
Produkte zu den Streichmassen deutliche Grenzen gesetzt sind: Sie erhöhen die Wasser-Empfindlichkeit
der gestrichenen Papiere, was bei bestimmten Druckverfahren und beim Gebrauch der
gestrichenen Papiere zu Schwierigkeiten führt. Außerdem entstehen mit diesen Zusätzen
zur Streichmasse häufig auf modernen schnell-laufenden Streichanlagen rheologische
Probleme.
[0005] Die Herstellung von gestrichenen Papieren mit höherem und hohem Weißgrad ist daher
in den meisten Fällen eine schwierige bzw. vielfach nicht befriedigend lösbare Aufgabe.
[0006] Es ist deschalb bereits vorgeschlagen worden (vgl. DE-A 3 112 435), wasserlösliche
Weißtöner auf bestimmte Kunststoffe wie z.B. Harnstoff- oder Methylol-Harze aufziehen
zu lassen und diese aufgehellten Kunststoffe als Dispersion der Papierstreichmasse
zuzusetzen. Diese Vorschläge haben sich jedoch bisher wegen ihrer viel zu hohen Kosten
oder wegen rheologischer Schwierigkeiten nicht durchsetzen können.
[0007] Es wurde nun gefunden, daß man Streichmassen für den Papierstrich ohne die genannten
Nachteile aufhellen kann, wenn man in Wasser praktisch unlösliche niedermolekulare
(d.h. keine polymeren Gruppen enthaltende) Aufhellersalze der Formel

einsetzt, worin
A = das Anion eines hochaffinen anionischen Celluloseweißtöners,
R₁ = gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Alkenyl, Aralkyl, Aryl oder Cycloalkyl,
R₂, R₃ und R₄ unabhängig voneinander Wasserstoff oder R₁, oder je 2 bzw. 3 dieser
Reste können gemeinsam unter Einschluß des N-Atoms einen Heterocyclus bilden, und
n = eine ganze zahl >0 bedeuten.
[0008] Die Eignung dieser Aufhellersalze für den genannten Zweck muß als ausgesprochen überraschend
angesehen werden, da bekannt ist, daß wasserlösliche Aufheller auf Basis der Bistriazonyl-aminostilben-disulfonsäuren,
wenn sie mit üblichen poly-kationischen Produkten gemäß GB 721 238 und 1 058 918 ausgefällt
werden, in Cobinderfreien Papierstreichmassen keinen oder nur einen sehr unbefriedigenden
Effekt ergeben.
[0009] Im Gegensatz dazu zeigen die erfindungsgemäßen Aufhellersalze in fein verteiltem
oder gelöstem Zusatz eine mehr oder weniger ausgeprägte Fluoreszenz, selbst wenn die
kationische Komponente im Überschuß verwendet wird.
[0010] Geeignete Heterocyclen, die durch 2 der Reste R₂-R₄ gebildet werden können, sind
gesättigte 5- oder 6-gliedrige Typen, wie Morpholin, Piperidin, Pyrrolidin u.a.
[0011] Geeignete Heterocyclen, die durch 3 dieser Reste gebildet werden können, sind gesättigte
Typen, insbesondere Pyridin.
[0012] Geeignete Alkylreste sind insbesondere solche mit 1 - 20 C-Atomen, die durch CN,
OH, Halogen, C₁-C₄-Alkoxy oder C₁-C₄-Alkylcarbonylamino substituiert sein können.
[0013] Geeignete Alkylenreste sind insbesondere solche mit 2 bis 10 C-Atomen.
[0014] Geeignete Aralkylreste sind Phenyl-C₁-C₃-alkylreste.
[0015] Geeignete Arylreste sind Phenylreste, die durch Halogen, C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy
substituiert sein können.
[0016] Geeignete Cycloalkylreste sind vor allem Cyclohexylreste.
[0017] Unter "Halogen" wird vorzugsweise Cl und Br verstanden.
[0018] Geeignete Celluloseweißtöner, von denen sich der Rest A ableitet, sind Bistriazolylstilben-,
Bisstilben- und vor allem Bistriazinyl-aminostilben-disulfonsäuren.
[0019] Bevorzugt sind Aufhellersalze der Formel I, worin R₁-R₄ nich für H stehen. Besonders
bevorzugte Salze enthalten ein hydrophobierenden Rest, wie z.B. C₆-C₂₀-Alkyl, Aralkyl
oder Aryl.
[0020] Beispiele für geeignete Reste A sind solche der Formel

worin
X₁ Amino, Methylamino, Ethylamino, Dimethylamino, Diethylamino, 2-Hydroxy-ethylamino,
3-Hydroxypropyl amino, Di-(2-hydroxy-ethyl)-amino, Di-(2-hydroxy-propyl)-amino,
2-Sulfo-ethylamino, Morpholino, Anilino, Chloranilino, Sulfoanilino, Methylanilino
oder Disulfoanilino und
X₂ Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, Methoxyethoxy, Chlor oder X₁ bedeuten,
sowie solche der Formel

worin
X₃ und X₄ Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Phenyl oder Sulfophenyl bedeuten,
sowie der Formel

worin
X₅ Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Chlor oder Sulfo bedeuten.
[0021] Bei der Herstellung der Verbindungen der Formel I geht man zweckmäßigerweise so vor,
daß man optische Aufheller gemäß den Formeln II - IV als Sulfonsäuren bzw. deren wasserlösliche
Salze, insbesondere deren Alkalisalzen, mit niedermolekularen basischen Stickstoffverbindungen
der Formel V

worin
Y ein farbloses, nichtfluoreszierendes Anion oder OH(
-) bedeutet,
umsetzt, wobei im Einzelfall auch ein 10 - 20%iger Unterschuß oder auch ein bis zu
50%iger Überschuß an V angewendet werden kann.
[0022] Die Umsetzung erfolgt in Wasser und/oder organischen Lösungsmitteln, wie Methanol,
Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, Glykol, Glykolmethylether, Dimethylformamid,
Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, Sulfolan, Hexamethylphosphorsäuretriamid bei Temperaturen
von 20°C bis zur Rückflußtemperatur des entsprechenden Lösungsmittels.
[0023] Die so erhaltenen schwerlöslichen Aufhellersalze können direkt oder nach vorheriger
Feinmahlung oder Flüssigformierung als Aufhellungsmittel eingesetzt werden.
[0024] Die erfindungsgemäßen Dispersionen können wie folgt her gestellt werden:
[0025] Die Preßkuchen und/oder Pulver werden Zugabe eines oberflächenaktiven Stoffes und
gegebenenfalls Wasser unter starkem Rühren homogenisiert. Danach kann eine Erhöhung
der Menge des oberflächenaktiven Stoffes, gegebenenfalls auf die gesamte, für die
Stabilität der Dispersion benötigte Menge, erfolgen.
[0026] Die erhaltene Suspension wird dann vorzerkleinert und naßgemahlen.
[0027] Die Vorzerkleinerung kann über Stein- oder Zahnkolloidmühlen erfolgen.
[0028] Die anschließende Naßzerkleinerung kann in Kolloid-, Schwing-, Kegel- und Vibromühlen
sowie in Dissolvern oder in Sub-Mikron-Dispersern erfolgen. Vorzugsweise werden jedoch
kontinuierliche Rührwerksmühlen mit Mahlkörpern, vorzugsweise solche aus SiO₂ von
0,2 bis 5 mm Durchmesser verwendet.
[0029] Nach der Mahlbehandlung können gegebenenfalls noch weitere Mengen oberflächenaktiver
Stoffe oder auch hydrotrope Substanzen wie z.B. Ethylenglykol oder Glycerin, Konservierungsmittel,
Netzmittel, Entschäumer und/oder Wasser zugegeben werden, soweit dies nicht schon
zu einem früheren Zeitpunkt z.B. vor der Mahlung erfolgte.
[0030] Eine weitere Möglichkeit, der erfindungsgemäßen, in Wasser schwer- bzw. unlöslichen
Aufhellungsmittel und ihre Dispersionen herzustellen, stellt die Kombination des Reaktions-
und Mahlvorgangs dar:
[0031] Dazu werden die Alkalisalze der Aufheller gemäß Formeln II - IV zusammen mit den
basischen Stickstoffverbindungen der Formel V sowie Wasser und oberflächenaktive
Stoffe nach Homogenisierung und Vorzerkleinerung naßzerkleinert, wobei die Einsatzmengen,
wie weiter oben angegeben, varriert werden können.
[0032] Die vollständige Reaktion der Aufhellersalze II - IV mit den basischen Stickstoffverbindungen
V findet dabei im Mahlapparat, vorzugsweise in einer kontinuierlichen Rührwerksmühle
mit SiO₂-Mahlkörpern statt.
[0033] Die nach den beiden Verfahren hergestellten, erfindungsgemäßen Dispersionen enthalten
1 bis 25 %, vorzugsweise 5 bis 20 % der erfindungsgemäßen, in Wasser schwer- bzw.
unlöslichen Aufhellersalze, 1 bis 50 %, vorzugsweise 5 bis 20 % oberflächenaktive
Stoffe, 0 bis 15 % Konservierungsmittel und Wasser, wobei ein Teil des Wassers durch
hydrotrope Substanzen ersetzt werden kann (% = Gewichtsprozent).
[0034] Als oberflächenaktive Stoffe kommen alle üblichen, kationischen und nichtionogenen
oberflächenaktiven Stoffe in Betracht, wie sie beispielsweise in der DE-OS 2 334 769,
Seiten 8 bis 10 (enspricht GB-PS 1 417 071) beschrieben sind.
[0035] Bevorzugt werden nichtionogene Tenside eingesetzt.
[0036] Die Papierstreichmassen, in welche die erfindungsgemäß zu verwendenden Aufhellersalze
eingearbeitet werden, sind folgendermaßen aufgebaut: Kunststoff-Dispersionen auf Basis
von Styrol-Butadien-, carboxylierten Styrol-Butadien- oder Polyvinylacetat-Copolymeren
oder von Acrylsäureestern in Kombination mit Weißpigmenten, sowohl ohne als auch mit
geringen Anteilen an hydrophilen Cobindern.
[0037] Die Einsatzmenge der Verbindungen I richtet sich nach dem angestrebten Aufhelleffekt.
Im allgemeinen genügt 0,01 bis 0,5 Gew.-% reiner Wirksubstanz (bezogen auf den Feststoff
der aufzuhellenden Papierstreichmasse). Ein besondere Vorteil ist, daß je nach Streichmassen-Zusammensetzung
die erreichbare Vergrauungsgrenze (bis zu welche ein weiterer Aufheller-Zusatz noch
zusätzliche Effekte bringt) außerordentlich hoch liegt.
Beispiel 1
[0038] 10 g des optischen Aufhellers der Formel

und 10 g Benzyl-n-dodecyldimethylammoniumchlorid werden in 100 ml Wasser 30 Min.
am Rückfluß erhitzt. Danach wird bei ca. 60°C abfiltriert und mit 60°C warmen Wasser
gewaschen. Nach Trocknen i. Vak. erhält man 14,5 g des quartären Ammoniumsalzes des
optischen Aufhellers der obigen Formel von Schmelspunkt: 258-259°C, das in n-Butanol
umkristallisiert werden kann. Die Substanz ist im Wasser unlöslich und läßt sich gemäß
Beispielen 9-13 in eine wäßrige Dispersion überführen.
[0039] Die Dispersion gemäß Beispielen 14-16, in eine Papierstreichmasse eingearbeitet,
ergibt hervorragende Weißeffkete.
Beispiel 2
[0040] Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1 beschrieben, wird der Aufheller der Formel
(1) mit 7,5 g Benzylidimethyl-phenylammoniumchlorid umgesetzt. Man erhält 12,2 g
hellgelbe Kristalle vom Schmelzpunkt: 259-260°C, die aus Ethylenglykol umkristallisiert
werden können.
[0041] Die Substanz ist in Waser praktisch unlösliche und zeigt als Dispersion in Papierstreichmassen
hervorragende Weißeffekte.
Beispiel 3
[0042] o,6 g des optischen Aufhellers der Formel

wird mit 6 g Benzyl-dimethyl-phenylammoniumchlorid in 200 ml Wasser 1 Std. am Rückfluß
erhitzt. Abfiltrieren bei ca. 50-60°C und Trocknen im Vakuum liefert 8 g hellgelbes
Kristallpulver vom Schmp.: 212-215°C, das aus n-Butanol umkristallisiert werden kann.
Brillante Weißeffekte als Dispersion in Papierstreichmassen.
Beispiel 4
[0043] 6 g des Aufhellers der Formel

werden mit 10 g Benzyldodecyl-dimethylammoniumchlorid in 100 ml Wasser 1 Std. am
Rückfluß erhitzt. Abfiltrieren und Trocknen im Vakuum liefert 10,3 g fast farblose
Kristale vom Schmp. : 268-270°, die aus Ethylenglycol umkristallisiert werden können.
Beispiel 5
[0044] 7 g des optischen Aufhellers der Formel

werden mit 10 g Benzyl-dodecyl-dimethylammoniumchlorid in 120 ml Dimelthylformamid
2 Std. am Rückfluß erhitzt und nach dem Abkühlen auf 10°C abfiltriert. Man erhält
8,7 g hellgelbe Kristalle vom Schmp.: 182-184°C, die aus Ethylenglykol umkristallisiert
werden können.
Beispiel 6
[0045] 8,5 g des optischen Aufhellers der Formel

werden in 100 ml Wasser gelöst und dann mit 10 g Benzyldimethylphenyl-ammoniumchlorid
2 Std. am Rückfluß erhitzt. Abkühlen und Absaugen liefert 13 g gelbliche Kristalle
vom Schmp.: 224-226°C, die aus Ethylenglykol umkristallisiert werden können.
Beispiel 7
[0046] 10 des optischen Aufhellers der Formel (1) und 3 g Triethylaminhydrochlorid in 150
ml Wasser werden 1 Std. am Rückfluß erhitzt, abgekühlt und abfiltriert. Gelbliche
Kristalle, die aus Methylglykol umgelöst werden können.
Beispiel 8
[0047] Auf die gleiche Weise wie in den vorangegangenen Beispielen beschrieben, erhält
man weitere schwerlösliche quartäre Ammoniumsalze von optischen Aufhellern, durch
Umsetzung von Verbindungen der Formel

mit Ammoniumsalzen der Formel

Beispiel 9
[0048] 200 g des nach Beispiel 1 hergestellten, in Wasser unlöslichen Aufhellersalzes werden
zusammen mit 200 g Emulgator und 600 g Wasser homogenisiert und mit einer Zahnkolloidmühle
vorzerkleinert. Die Suspension wird dann bei Raumtemperatur mit 4 Durchgängen in einer
Perlmühle naßzerkleinert. Die resultierende stabile Dispersion ist leicht in Papierstreichmassen
einzuarbeiten und zeigt ausgezeichnete Weißeffekte, auch noch bei hohen Zusatzmengen
(vgl. Beispiele 14-16).
Beispiel 10
[0049] 160 g des optischen Aufhellers der Formel 1 aus Beispiel 1 werden mit 128 g Benzyldimethyl-phenyl-ammoniumchlorid,
160 g Emulgator und 552 g Wasser unter Rühren homogenisiert und mit einer Zahnkolloidmühle
vorzerkleinert. Die Suspension wird bei Raumtemperatur und 4 Durchgängen in einer
Perlmühle naßzerkleinert. Die resultierende, stabile Dispersion ist leicht in Papierstreichmassen
einzuarbeiten und zeigt hervorragende Weißeffekte.
Beispiel 11
[0050] 160 g des optischen Aufhellers der Formel 1 aus Beispiel 1 werden mit 128 g Benzyl-dodecyl-dimethyl-ammoniumchlorid
(= 110 % der stöchiometrischen Menge), 16 g Emulga tor W und 520 g Wasser unter Rühren
homogenisiert und mit einer Zahnkolloidmühle vorzerkleinert. Die Suspension wird
bei Raumtemperatur mit 4 Durchgängen in einer Perlmühle naßzerkleinert und zeigt nach
der Einarbeitung in Papierstreichmassen hervorrangende Weißeffekte.
Beispiel 12
[0051] In gleicher Weise wie in Beispiel 9 beschrieben, lassen sich die in Wasser schwer-
bzw. unlöslichen Aufhellersalze der Beispiel 4, 5 und 6 sowie die im Beispiel 8 beschriebenen
Verbindungen (a) - (n) zu stabilen Dispersionen formieren.
Beispiel 13
[0052] In gleicher Weise wie in den Beispielen 10 und 11 beschrieben, lassen sich auch
die in Beispiel 8 beschriebenen Ausgangsprodukte (a) - (n) umsetzen und zu stabilen
Dispersionen formieren.
Beispiel 14
[0053] Durch Zusammenrühren von
31 Gew.-Teilen China Clay SPS,
13 Gew.-Teilen Calciumcarbonat,
26 Gew.-Teilen einer 50 %igen Dispersion aus einem Butadien-Styrol-Copolymeren,
30 Gew.-Teilen Wasser,
wird eine Papier-Streichmasse hergestellt, deren pH-Wert mit Natronlauge auf 8,5 eingestellt
wird.
[0054] Auf 1 kg dieser Streichmasse werden
5 bzw. 10 bzw. 30 bzw. 50 g
der nach Beispielen 9-13 hergestellten Aufheller-Dispersionen zugesetzt und eingerührt.
[0055] Nach dem Aufstreichen der aufgehellten Streichmasse auf Papier mit Hilfe eines Handrakels
oder einer Versuchsstreichanlage und nach Trocknen bei 20-130°C erhält man gestrichene
Papiere, welche je nach Aufheller-Zusatz einen deutlichen bis hervorragenden Aufhellungseffekt
zeigen. Auch bei höheren Aufheller-Zusätzen als 50 g/kg Streichmasse ist meistens
noch eine Steigerung des Weißgrades erzielbar.
[0056] Als Vergleich können z.B. Weißtöner dienen, welche üblicherwiese in Papierstreichmassen
eingesetzt werden:
Weißtöner A: Nr. 14 aus der Tabelle von Beispiel 8, ohne Umsetzung mit einer quartären
Ammoniumsalz, ca. 25 %ige wäßrige Lösung.
Weißtöner B: In Formel (6) aus Beispiel 8:

Ohne Umsetzung mit einem quartären Ammoniumsalz. ca. 25 %ige wäßrige Lösung, die
zusätzlich ca. 40 % eines Polyglykols als Carrier enthält.
[0057] Beim Zusatz von 5 g der Weißtöner A oder B pro kg Streichmasse anstelle der in den
Beispielen 9-13 beschriebenen Aufheller-Dispersionen werden etwa gleiche Weißeffekte
erzielt.
[0058] Bei Zusätzen von 10 g/kg sind die beschriebenen Aufheller-Dispersionen bereits deutlich
besser im Weißeffekt als Weißtöner A und größtenteils etwas besser als Weißtöner
B.
[0059] Bei Zusätzen über 30 g/kg werden mit den beschriebenen Aufheller-Dispersionen wesentlich
bessere Weißeffekte erzielt als mit den wasserlöslichen Weißtönern A und B.
Beispiel 15
[0060] In gleicher Weise wie im Beispiel 14 beschrieben, lassen sich Streichmassen und Papierstriche
herstellen mit einer Kunststoffdispersion auf Basis eines Acrylsäureester-Polymeren.
[0061] Vor allem bei höheren Zusatzmengen sind die nach Beispielen 9-13 hergestellten Aufheller-Dispersionen
deutlich besser im Weißeffekt als übliche wasserlösliche Aufheller (z.B. Weißtöner
A und B aus Beispiel 14).
Beispiel 16
[0062] In gleicher Weise wie in Beispiel 14 beschrieben, lassen sich Papierstriche mit folgender
Streichmasse herstellen:
32 Gew.-Teile China Clay SPS
14 Gew.-Teile Calciumcarbonat
9,0 Gew.-Teile einer 50 %igen Dispersion aus einem Butadien-Styrol-Copolymeren
4,5 Gew.-Teile Stärke
40,5 Gew.-Teile Wasser
pH 8,5
[0063] In derartigen Strichen ergeben zwar die üblichen wasserlöslichen Aufheller (z.B.
A und B in Beispiel 14) gute Weißeffekte, jedoch sind die Ergebnisse bei höheren Zusätzen
mit den beschriebenen Aufheller-Dispersionen nach Beispielen 9-13 deutlich besser.
1) Wäßrige Papierstreichmassen auf der Basis von Kunststoffdispersionen, enthaltend
Aufhellersalze der Formel

worin
A = das Anion eines hochaffinen anionischen Celluloseweißtöners,
R₁ = gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Alkenyl, Aralkyl, Aryl oder Cycloalkyl,
R₂, R₃ und R₄ unabhängig voneinander Wasserstoff oder R₁, oder je 2 bzw. 3 dieser
Reste können gemeinsam unter Einschluß des N-Atoms einen Heterocyclus bilden, und
n = eine ganze Zahl >0 bedeuten.
2) Streichmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Aufhellersalze
solche der angegebenen Formel enthalten, worin
A für einen Rest der Formel

worin
X₁ Amino, Methylamino, Ethylamino, Dimethylamino, Diethylamino, 2-Hydroxy-ethylamino,
3-Hydroxypropylamino, Di-(2-hydroxy-ethyl)-amino, Di-(2-hydroxy-propyl)-amino, 2-Sulfo-ethylamino,
Morpholino, Anilino, Chloranilino, Sulfoanilino, Methylanilino oder Disulfoanilino
und
X₂ Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, Methoxyethoxy, Chlor oder X₁ bedeuten,
steht.
3) Streichmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Verbindung
der Formel

enthalten.
4) Streichmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Verbindung
der Formel

enthalten.
5) Streichmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Aufhellersalze
solche der angegebenen Formel enthalten, worin R₁-R₄ # H.
6) Verfahren zur Herstellung von Streichmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man optische Aufheller der Formel
A
n(-) [H]
n(+)
bzw. deren wasserlösliche Salze mit n Äquivalenten einer basischen Stickstoffverbindung
der Formel

worin Y ein farbloses, nicht fluoreszierendes, wasserlöslichmachendes Anion oder
OH⁻ bedeutet, umsetzt, das dabei anfallende, in Wasser praktisch unlösliche Aufhellersalze
isoliert und in eine Streichmasse einarbeitet.
7) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das schwerlösliche Aufhellersalz
in Gegenwart von oberflächenaktiven Stoffen einer Naßzerkleinerung unterwirft.
8) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den optischen Aufheller
zusammen mit der basischen Stickstoffverbindung und den oberflächenaktiven Stoffen
einer Naßzerkleinerung unterwirft.