(19)
(11) EP 0 274 666 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.07.1988  Patentblatt  1988/29

(21) Anmeldenummer: 87118124.4

(22) Anmeldetag:  08.12.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D21H 19/46
// D21H21/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 18.12.1986 DE 3643215

(71) Anmelder: BAYER AG
51368 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Koll, Jochen, Dr.
    D-5068 Odenthal (DE)
  • Müller, Friedhelm, Dr.
    D-5068 Odenthal (DE)
  • Bieber, Werner
    D-5653 Leichlingen (DE)
  • König, Joachim, Dr.
    D-5068 Odenthal (DE)
  • Eckstein, Udo, Dr.
    D-5000 Köln 80 (DE)
  • Theidel, Hans, Dr.
    D-5090 Leverkusen 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Weisstönerhaltige Papierstreichmassen


    (57) Aufhellersalze der Formel

    worin
    A = das Anion eines anionischen Celluloseweißtöners,
    R₁ = Alkyl, Alkenyl, Aralkyl, Aryl oder Cycloalkyl,
    R₂, R₃ und R₄ Wasserstoff oder R₁, oder gemeinsam unter Einschluß des N-Atoms einen Heterocyclus bilden, und
    n = 1 oder 2 bedeuten,
    eignen sich deshalb zur Einarbeitung in Papierstreich­massen. Die aufgehellten Streichmassen zeichnen sich u.a. dadurch aus, daß die erreichbare Vergrauugsgrenze sehr hoch liegt.


    Beschreibung


    [0001] Zur Herstellung gestrichener Papier und Kartons werden in sehr großem Umfang wäßrige Streichmassen verwendet, welche neben den üblichen Weißpigmenten - vor allem China Clay und Calciumcarbonat - Kunststoff-Dispersionen als Bindemittel enthalten.

    [0002] Zur optischen Aufhellung dieser Streichmassen werden in der Regel Weißtöner vom Typ der Alkalisalze von Bis­triazonylaminostilben-disulfonsäuren eingesetzt. Diese Weißtöner bringen jedoch nur sehr unbefriedigende Auf­hell-Effekte und eine sehr niedrige Vergrauungsgrenze (Weißtöner-Konzentration, bei welcher eine weitere Zuga­be des Weißtöners keine Steigerung oder sogar einen Abfall des Weißgrades ergibt). Darüber hinaus besitzen die genannten Weißtönertypen in jenen Streichmassen eine sehr niedrige Lichtechtheit.

    [0003] Es ist allgemein bekannt, die genannten Schwierigkeiten auf zweierlei Wegen teilweise zu lösen:

    1. Durch Zusatz von geringen Anteilen an hydrophilen Cobindern zur Streichmasse, auf welche die Weißtöner aufziehen können. Solche Cobinder sind z.B.:
    Stärke, Kasein, Carboxymethylcellulose, Alginate, Polyvinylalkohol, Polyacrylate, Melamin- oder Harnstoff-Formaldehydharze (vgl. "Das Papier" 36 (1982), 66).

    2. Verwendung von speziellen wasserlöslichen Weißtö­nern, welche hydrophile Carrier enthalten. Solche Carrier können z.B. Polyglykole sein (vgl. DE-A-­35 02 038 und EP-A-43 790).



    [0004] Beide Möglichkeiten können nur eine Teillösung dar­stellen, da dem Zusatz der genannten Produkte zu den Streichmassen deutliche Grenzen gesetzt sind: Sie erhöhen die Wasser-Empfindlichkeit der gestrichenen Papiere, was bei bestimmten Druckverfahren und beim Ge­brauch der gestrichenen Papiere zu Schwierigkeiten führt. Außerdem entstehen mit diesen Zusätzen zur Streichmasse häufig auf modernen schnell-laufenden Streichanlagen rheologische Probleme.

    [0005] Die Herstellung von gestrichenen Papieren mit höherem und hohem Weißgrad ist daher in den meisten Fällen eine schwierige bzw. vielfach nicht befriedigend lösbare Aufgabe.

    [0006] Es ist deschalb bereits vorgeschlagen worden (vgl. DE-A 3 112 435), wasserlösliche Weißtöner auf bestimmte Kunststoffe wie z.B. Harnstoff- oder Methylol-Harze auf­ziehen zu lassen und diese aufgehellten Kunststoffe als Dispersion der Papierstreichmasse zuzusetzen. Diese Vor­schläge haben sich jedoch bisher wegen ihrer viel zu hohen Kosten oder wegen rheologischer Schwierigkeiten nicht durchsetzen können.

    [0007] Es wurde nun gefunden, daß man Streichmassen für den Papierstrich ohne die genannten Nachteile aufhellen kann, wenn man in Wasser praktisch unlösliche nieder­molekulare (d.h. keine polymeren Gruppen enthaltende) Aufhellersalze der Formel

    einsetzt, worin
    A = das Anion eines hochaffinen anionischen Cellulose­weißtöners,
    R₁ = gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Alkenyl, Ar­alkyl, Aryl oder Cycloalkyl,
    R₂, R₃ und R₄ unabhängig voneinander Wasserstoff oder R₁, oder je 2 bzw. 3 dieser Reste können gemeinsam unter Einschluß des N-Atoms einen Heterocyclus bil­den, und
    n = eine ganze zahl >0 bedeuten.

    [0008] Die Eignung dieser Aufhellersalze für den genannten Zweck muß als ausgesprochen überraschend angesehen wer­den, da bekannt ist, daß wasserlösliche Aufheller auf Basis der Bistriazonyl-aminostilben-disulfonsäuren, wenn sie mit üblichen poly-kationischen Produkten gemäß GB 721 238 und 1 058 918 ausgefällt werden, in Cobinder­freien Papierstreichmassen keinen oder nur einen sehr unbefriedigenden Effekt ergeben.

    [0009] Im Gegensatz dazu zeigen die erfindungsgemäßen Aufhel­lersalze in fein verteiltem oder gelöstem Zusatz eine mehr oder weniger ausgeprägte Fluoreszenz, selbst wenn die kationische Komponente im Überschuß verwendet wird.

    [0010] Geeignete Heterocyclen, die durch 2 der Reste R₂-R₄ ge­bildet werden können, sind gesättigte 5- oder 6-glie­drige Typen, wie Morpholin, Piperidin, Pyrrolidin u.a.

    [0011] Geeignete Heterocyclen, die durch 3 dieser Reste gebil­det werden können, sind gesättigte Typen, insbesondere Pyridin.

    [0012] Geeignete Alkylreste sind insbesondere solche mit 1 - 20 C-Atomen, die durch CN, OH, Halogen, C₁-C₄-Alkoxy oder C₁-C₄-Alkylcarbonylamino substituiert sein können.

    [0013] Geeignete Alkylenreste sind insbesondere solche mit 2 bis 10 C-Atomen.

    [0014] Geeignete Aralkylreste sind Phenyl-C₁-C₃-alkylreste.

    [0015] Geeignete Arylreste sind Phenylreste, die durch Halogen, C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy substituiert sein können.

    [0016] Geeignete Cycloalkylreste sind vor allem Cyclohexyl­reste.

    [0017] Unter "Halogen" wird vorzugsweise Cl und Br verstanden.

    [0018] Geeignete Celluloseweißtöner, von denen sich der Rest A ableitet, sind Bistriazolylstilben-, Bisstilben- und vor allem Bistriazinyl-aminostilben-disulfonsäuren.

    [0019] Bevorzugt sind Aufhellersalze der Formel I, worin R₁-R₄ nich für H stehen. Besonders bevorzugte Salze enthalten ein hydrophobierenden Rest, wie z.B. C₆-C₂₀-Alkyl, Aral­kyl oder Aryl.

    [0020] Beispiele für geeignete Reste A sind solche der Formel

    worin
    X₁ Amino, Methylamino, Ethylamino, Dimethylamino, Di­ethylamino, 2-Hydroxy-ethylamino, 3-Hydroxypropyl­ amino, Di-(2-hydroxy-ethyl)-amino, Di-(2-hydroxy-­propyl)-amino, 2-Sulfo-ethylamino, Morpholino, Anilino, Chloranilino, Sulfoanilino, Methylanilino oder Disulfoanilino und
    X₂ Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, Methoxyethoxy, Chlor oder X₁ bedeuten,
    sowie solche der Formel

    worin
    X₃ und X₄ Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Phenyl oder Sulfo­phenyl bedeuten,
    sowie der Formel

    worin
    X₅ Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Chlor oder Sulfo bedeuten.

    [0021] Bei der Herstellung der Verbindungen der Formel I geht man zweckmäßigerweise so vor, daß man optische Aufheller gemäß den Formeln II - IV als Sulfonsäuren bzw. deren wasserlösliche Salze, insbesondere deren Alkalisalzen, mit niedermolekularen basischen Stickstoffverbindungen der Formel V

    worin
    Y ein farbloses, nichtfluoreszierendes Anion oder OH(-) bedeutet,
    umsetzt, wobei im Einzelfall auch ein 10 - 20%iger Un­terschuß oder auch ein bis zu 50%iger Überschuß an V angewendet werden kann.

    [0022] Die Umsetzung erfolgt in Wasser und/oder organischen Lösungsmitteln, wie Methanol, Ethanol, Propanol, Iso­propanol, Butanol, Glykol, Glykolmethylether, Dimethyl­formamid, Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, Sulfolan, Hexamethylphosphorsäuretriamid bei Temperaturen von 20°C bis zur Rückflußtemperatur des entsprechenden Lösungs­mittels.

    [0023] Die so erhaltenen schwerlöslichen Aufhellersalze können direkt oder nach vorheriger Feinmahlung oder Flüssigfor­mierung als Aufhellungsmittel eingesetzt werden.

    [0024] Die erfindungsgemäßen Dispersionen können wie folgt her gestellt werden:

    [0025] Die Preßkuchen und/oder Pulver werden Zugabe eines oberflächenaktiven Stoffes und gegebenenfalls Wasser unter starkem Rühren homogenisiert. Danach kann eine Erhöhung der Menge des oberflächenaktiven Stoffes, ge­gebenenfalls auf die gesamte, für die Stabilität der Dispersion benötigte Menge, erfolgen.

    [0026] Die erhaltene Suspension wird dann vorzerkleinert und naßgemahlen.

    [0027] Die Vorzerkleinerung kann über Stein- oder Zahnkolloid­mühlen erfolgen.

    [0028] Die anschließende Naßzerkleinerung kann in Kolloid-, Schwing-, Kegel- und Vibromühlen sowie in Dissolvern oder in Sub-Mikron-Dispersern erfolgen. Vorzugsweise werden jedoch kontinuierliche Rührwerksmühlen mit Mahl­körpern, vorzugsweise solche aus SiO₂ von 0,2 bis 5 mm Durchmesser verwendet.

    [0029] Nach der Mahlbehandlung können gegebenenfalls noch weitere Mengen oberflächenaktiver Stoffe oder auch hydrotrope Substanzen wie z.B. Ethylenglykol oder Gly­cerin, Konservierungsmittel, Netzmittel, Entschäumer und/oder Wasser zugegeben werden, soweit dies nicht schon zu einem früheren Zeitpunkt z.B. vor der Mahlung erfolgte.

    [0030] Eine weitere Möglichkeit, der erfindungsgemäßen, in Wasser schwer- bzw. unlöslichen Aufhellungsmittel und ihre Dispersionen herzustellen, stellt die Kombination des Reaktions- und Mahlvorgangs dar:

    [0031] Dazu werden die Alkalisalze der Aufheller gemäß Formeln II - IV zusammen mit den basischen Stickstoffverbindun­gen der Formel V sowie Wasser und oberflächenaktive Stoffe nach Homogenisierung und Vorzerkleinerung naß­zerkleinert, wobei die Einsatzmengen, wie weiter oben angegeben, varriert werden können.

    [0032] Die vollständige Reaktion der Aufhellersalze II - IV mit den basischen Stickstoffverbindungen V findet dabei im Mahlapparat, vorzugsweise in einer kontinuierlichen Rührwerksmühle mit SiO₂-Mahlkörpern statt.

    [0033] Die nach den beiden Verfahren hergestellten, erfindungs­gemäßen Dispersionen enthalten 1 bis 25 %, vorzugsweise 5 bis 20 % der erfindungsgemäßen, in Wasser schwer- bzw. unlöslichen Aufhellersalze, 1 bis 50 %, vorzugsweise 5 bis 20 % oberflächenaktive Stoffe, 0 bis 15 % Konservie­rungsmittel und Wasser, wobei ein Teil des Wassers durch hydrotrope Substanzen ersetzt werden kann (% = Gewichts­prozent).

    [0034] Als oberflächenaktive Stoffe kommen alle üblichen, kat­ionischen und nichtionogenen oberflächenaktiven Stoffe in Betracht, wie sie beispielsweise in der DE-OS 2 334 769, Seiten 8 bis 10 (enspricht GB-PS 1 417 071) beschrieben sind.

    [0035] Bevorzugt werden nichtionogene Tenside eingesetzt.

    [0036] Die Papierstreichmassen, in welche die erfindungsgemäß zu verwendenden Aufhellersalze eingearbeitet werden, sind folgendermaßen aufgebaut: Kunststoff-Dispersionen auf Basis von Styrol-Butadien-, carboxylierten Styrol-­Butadien- oder Polyvinylacetat-Copolymeren oder von Acrylsäureestern in Kombination mit Weißpigmenten, sowohl ohne als auch mit geringen Anteilen an hydrophi­len Cobindern.

    [0037] Die Einsatzmenge der Verbindungen I richtet sich nach dem angestrebten Aufhelleffekt. Im allgemeinen genügt 0,01 bis 0,5 Gew.-% reiner Wirksubstanz (bezogen auf den Feststoff der aufzuhellenden Papierstreichmasse). Ein besondere Vorteil ist, daß je nach Streichmassen-Zusam­mensetzung die erreichbare Vergrauungsgrenze (bis zu welche ein weiterer Aufheller-Zusatz noch zusätzliche Effekte bringt) außerordentlich hoch liegt.

    Beispiel 1



    [0038] 10 g des optischen Aufhellers der Formel

    und 10 g Benzyl-n-dodecyldimethylammoniumchlorid werden in 100 ml Wasser 30 Min. am Rückfluß erhitzt. Danach wird bei ca. 60°C abfiltriert und mit 60°C warmen Wasser gewaschen. Nach Trocknen i. Vak. erhält man 14,5 g des quartären Ammoniumsalzes des optischen Aufhellers der obigen Formel von Schmelspunkt: 258-259°C, das in n-Bu­tanol umkristallisiert werden kann. Die Substanz ist im Wasser unlöslich und läßt sich gemäß Beispielen 9-13 in eine wäßrige Dispersion überführen.

    [0039] Die Dispersion gemäß Beispielen 14-16, in eine Papier­streichmasse eingearbeitet, ergibt hervorragende Weiß­effkete.

    Beispiel 2



    [0040] Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1 beschrieben, wird der Aufheller der Formel (1) mit 7,5 g Benzylidi­methyl-phenylammoniumchlorid umgesetzt. Man erhält 12,2 g hellgelbe Kristalle vom Schmelzpunkt: 259-260°C, die aus Ethylenglykol umkristallisiert werden können.

    [0041] Die Substanz ist in Waser praktisch unlösliche und zeigt als Dispersion in Papierstreichmassen hervorragende Weißeffekte.

    Beispiel 3



    [0042] o,6 g des optischen Aufhellers der Formel

    wird mit 6 g Benzyl-dimethyl-phenylammoniumchlorid in 200 ml Wasser 1 Std. am Rückfluß erhitzt. Abfiltrieren bei ca. 50-60°C und Trocknen im Vakuum liefert 8 g hell­gelbes Kristallpulver vom Schmp.: 212-215°C, das aus n-­Butanol umkristallisiert werden kann. Brillante Weiß­effekte als Dispersion in Papierstreichmassen.

    Beispiel 4



    [0043] 6 g des Aufhellers der Formel

    werden mit 10 g Benzyldodecyl-dimethylammoniumchlorid in 100 ml Wasser 1 Std. am Rückfluß erhitzt. Abfiltrie­ren und Trocknen im Vakuum liefert 10,3 g fast farblose Kristale vom Schmp. : 268-270°, die aus Ethylenglycol umkristallisiert werden können.

    Beispiel 5



    [0044] 7 g des optischen Aufhellers der Formel

    werden mit 10 g Benzyl-dodecyl-dimethylammoniumchlorid in 120 ml Dimelthylformamid 2 Std. am Rückfluß erhitzt und nach dem Abkühlen auf 10°C abfiltriert. Man erhält 8,7 g hellgelbe Kristalle vom Schmp.: 182-184°C, die aus Ethylenglykol umkristallisiert werden können.

    Beispiel 6



    [0045] 8,5 g des optischen Aufhellers der Formel

    werden in 100 ml Wasser gelöst und dann mit 10 g Ben­zyldimethylphenyl-ammoniumchlorid 2 Std. am Rückfluß erhitzt. Abkühlen und Absaugen liefert 13 g gelbliche Kristalle vom Schmp.: 224-226°C, die aus Ethylenglykol umkristallisiert werden können.

    Beispiel 7



    [0046] 10 des optischen Aufhellers der Formel (1) und 3 g Triethylaminhydrochlorid in 150 ml Wasser werden 1 Std. am Rückfluß erhitzt, abgekühlt und abfiltriert. Gelb­liche Kristalle, die aus Methylglykol umgelöst werden können.

    Beispiel 8



    [0047] Auf die gleiche Weise wie in den vorangegangenen Bei­spielen beschrieben, erhält man weitere schwerlösliche quartäre Ammoniumsalze von optischen Aufhellern, durch Umsetzung von Verbindungen der Formel

    mit Ammoniumsalzen der Formel




    Beispiel 9



    [0048] 200 g des nach Beispiel 1 hergestellten, in Wasser un­löslichen Aufhellersalzes werden zusammen mit 200 g Emulgator und 600 g Wasser homogenisiert und mit einer Zahnkolloidmühle vorzerkleinert. Die Suspension wird dann bei Raumtemperatur mit 4 Durchgängen in einer Perl­mühle naßzerkleinert. Die resultierende stabile Disper­sion ist leicht in Papierstreichmassen einzuarbeiten und zeigt ausgezeichnete Weißeffekte, auch noch bei hohen Zusatzmengen (vgl. Beispiele 14-16).

    Beispiel 10



    [0049] 160 g des optischen Aufhellers der Formel 1 aus Beispiel 1 werden mit 128 g Benzyldimethyl-phenyl-ammoniumchlo­rid, 160 g Emulgator und 552 g Wasser unter Rühren homogenisiert und mit einer Zahnkolloidmühle vorzerklei­nert. Die Suspension wird bei Raumtemperatur und 4 Durchgängen in einer Perlmühle naßzerkleinert. Die re­sultierende, stabile Dispersion ist leicht in Papier­streichmassen einzuarbeiten und zeigt hervorragende Weißeffekte.

    Beispiel 11



    [0050] 160 g des optischen Aufhellers der Formel 1 aus Beispiel 1 werden mit 128 g Benzyl-dodecyl-dimethyl-ammoniumchlo­rid (= 110 % der stöchiometrischen Menge), 16 g Emulga­ tor W und 520 g Wasser unter Rühren homogenisiert und mit einer Zahnkolloidmühle vorzerkleinert. Die Suspen­sion wird bei Raumtemperatur mit 4 Durchgängen in einer Perlmühle naßzerkleinert und zeigt nach der Einarbeitung in Papierstreichmassen hervorrangende Weißeffekte.

    Beispiel 12



    [0051] In gleicher Weise wie in Beispiel 9 beschrieben, lassen sich die in Wasser schwer- bzw. unlöslichen Aufheller­salze der Beispiel 4, 5 und 6 sowie die im Beispiel 8 beschriebenen Verbindungen (a) - (n) zu stabilen Dis­persionen formieren.

    Beispiel 13



    [0052] In gleicher Weise wie in den Beispielen 10 und 11 be­schrieben, lassen sich auch die in Beispiel 8 beschrie­benen Ausgangsprodukte (a) - (n) umsetzen und zu sta­bilen Dispersionen formieren.

    Beispiel 14



    [0053] Durch Zusammenrühren von
    31 Gew.-Teilen China Clay SPS,
    13 Gew.-Teilen Calciumcarbonat,
    26 Gew.-Teilen einer 50 %igen Dispersion aus einem Butadien-Styrol-Copolymeren,
    30 Gew.-Teilen Wasser,
    wird eine Papier-Streichmasse hergestellt, deren pH-Wert mit Natronlauge auf 8,5 eingestellt wird.

    [0054] Auf 1 kg dieser Streichmasse werden
    5 bzw. 10 bzw. 30 bzw. 50 g
    der nach Beispielen 9-13 hergestellten Aufheller-Disper­sionen zugesetzt und eingerührt.

    [0055] Nach dem Aufstreichen der aufgehellten Streichmasse auf Papier mit Hilfe eines Handrakels oder einer Versuchs­streichanlage und nach Trocknen bei 20-130°C erhält man gestrichene Papiere, welche je nach Aufheller-Zusatz einen deutlichen bis hervorragenden Aufhellungseffekt zeigen. Auch bei höheren Aufheller-Zusätzen als 50 g/kg Streichmasse ist meistens noch eine Steigerung des Weiß­grades erzielbar.

    [0056] Als Vergleich können z.B. Weißtöner dienen, welche üb­licherwiese in Papierstreichmassen eingesetzt werden:

    Weißtöner A: Nr. 14 aus der Tabelle von Beispiel 8, ohne Umsetzung mit einer quartären Ammoniumsalz, ca. 25 %ige wäßrige Lösung.

    Weißtöner B: In Formel (6) aus Beispiel 8:

    Ohne Umsetzung mit einem quartären Ammo­niumsalz. ca. 25 %ige wäßrige Lösung, die zusätzlich ca. 40 % eines Polyglykols als Carrier enthält.



    [0057] Beim Zusatz von 5 g der Weißtöner A oder B pro kg Streichmasse anstelle der in den Beispielen 9-13 be­schriebenen Aufheller-Dispersionen werden etwa gleiche Weißeffekte erzielt.

    [0058] Bei Zusätzen von 10 g/kg sind die beschriebenen Aufhel­ler-Dispersionen bereits deutlich besser im Weißeffekt als Weißtöner A und größtenteils etwas besser als Weiß­töner B.

    [0059] Bei Zusätzen über 30 g/kg werden mit den beschriebenen Aufheller-Dispersionen wesentlich bessere Weißeffekte erzielt als mit den wasserlöslichen Weißtönern A und B.

    Beispiel 15



    [0060] In gleicher Weise wie im Beispiel 14 beschrieben, lassen sich Streichmassen und Papierstriche herstellen mit einer Kunststoffdispersion auf Basis eines Acrylsäure­ester-Polymeren.

    [0061] Vor allem bei höheren Zusatzmengen sind die nach Bei­spielen 9-13 hergestellten Aufheller-Dispersionen deut­lich besser im Weißeffekt als übliche wasserlösliche Aufheller (z.B. Weißtöner A und B aus Beispiel 14).

    Beispiel 16



    [0062] In gleicher Weise wie in Beispiel 14 beschrieben, lassen sich Papierstriche mit folgender Streichmasse herstel­len:
    32 Gew.-Teile China Clay SPS
    14 Gew.-Teile Calciumcarbonat
    9,0 Gew.-Teile einer 50 %igen Dispersion aus einem Butadien-Styrol-Copoly­meren
    4,5 Gew.-Teile Stärke
    40,5 Gew.-Teile Wasser
    pH 8,5

    [0063] In derartigen Strichen ergeben zwar die üblichen wasser­löslichen Aufheller (z.B. A und B in Beispiel 14) gute Weißeffekte, jedoch sind die Ergebnisse bei höheren Zu­sätzen mit den beschriebenen Aufheller-Dispersionen nach Beispielen 9-13 deutlich besser.


    Ansprüche

    1) Wäßrige Papierstreichmassen auf der Basis von Kunststoffdispersionen, enthaltend Aufhellersalze der Formel

    worin
    A = das Anion eines hochaffinen anionischen Celluloseweißtöners,
    R₁ = gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Alkenyl, Aralkyl, Aryl oder Cycloalkyl,
    R₂, R₃ und R₄ unabhängig voneinander Wasserstoff oder R₁, oder je 2 bzw. 3 dieser Reste können gemeinsam unter Einschluß des N-Atoms einen Heterocyclus bilden, und
    n = eine ganze Zahl >0 bedeuten.
     
    2) Streichmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß sie als Aufhellersalze solche der angegebenen Formel enthalten, worin
    A für einen Rest der Formel

    worin
    X₁ Amino, Methylamino, Ethylamino, Dimethylamino, Diethylamino, 2-Hydroxy-ethylamino, 3-Hydroxy­propylamino, Di-(2-hydroxy-ethyl)-amino, Di-­(2-hydroxy-propyl)-amino, 2-Sulfo-ethylamino, Morpholino, Anilino, Chloranilino, Sulfoanili­no, Methylanilino oder Disulfoanilino und
    X₂ Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, Methoxyethoxy, Chlor oder X₁ bedeuten,
    steht.
     
    3) Streichmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß sie eine Verbindung der Formel

    enthalten.
     
    4) Streichmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß sie eine Verbindung der Formel

    enthalten.
     
    5) Streichmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß sie als Aufhellersalze solche der angegebenen Formel enthalten, worin R₁-R₄ # H.
     
    6) Verfahren zur Herstellung von Streichmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man op­tische Aufheller der Formel
    An(-) [H]n(+)
    bzw. deren wasserlösliche Salze mit n Äquivalenten einer basischen Stickstoffverbindung der Formel

    worin Y ein farbloses, nicht fluoreszierendes, was­serlöslichmachendes Anion oder OH⁻ bedeutet, um­setzt, das dabei anfallende, in Wasser praktisch unlösliche Aufhellersalze isoliert und in eine Streichmasse einarbeitet.
     
    7) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das schwerlösliche Aufhellersalz in Gegen­wart von oberflächenaktiven Stoffen einer Naßzer­kleinerung unterwirft.
     
    8) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den optischen Aufheller zusammen mit der basischen Stickstoffverbindung und den oberflächen­aktiven Stoffen einer Naßzerkleinerung unterwirft.
     





    Recherchenbericht