[0001] Die Erfindung betrifft einen Knetmischer für die Durchführung mechanischer, thermischer
und/oder chemischer Verfahren entsprechend dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[0002] Knetmischer oder Mischkneter dieser Art sind z. B. bekannt durch die AT-PS 294020
oder die CH-PS 410789. Bei diesen bekannten Knetmischern reinigt sich eine Knetwelle
mit senkrecht aufgesetzten Scheibenelementen an radial im Gehäuse befestigten Knetgegenelementen,
wobei für eine gute Abreinigung die Knetwelle mit den Scheiben eine axial hin- und
hergehende Bewegung macht. Der Zeitaufwand für diese Hin- und Herbewegung führt zu
einer schlechten Abreinigung der wärmeübertragenden Flächen, d. h. einem ungenügenden
Wärmeaustausch und einer mangelnden Knetwirkung bei trotzdem großem Energieaufwand.
Bei einem anderen Knetmischer nach der DE-PS 23 49 106 sind die wärmeübertragenden
Scheiben ebenfalls auf der Welle befestigt und werden bei einer nur umlaufenden Bewegung
durch Haken abgereinigt, wobei ein Zusammenwirken zwischen Mischbarren auf den Scheiben
und der im Gehäuse befestigten Haken eine gute Knetwirkung erzielt wird. Der Nachteil
dieser Anordnung liegt für bestimmte Produkte in der Ausbildung von torusartigen Aufbauten
des Produktes zwischen den Scheiben, die die Gutsbewegung zwischen den Scheiben stark
hemmen.
[0003] Es wurde gefunden, daß durch die hier dargestellte Erfindung gemäß Anspruch 1 die
Knetwirkung intensiviert, die Energie reduziert und die Torusbildung beseitigt wird.
Ebenso wird der Wärmeaustausch durch eine bessere Abreinigung aller wärmeübertragenden
Flächen wesentlich verbessert. Daneben ergeben sich auch fertigungstechnisch durch
Vereinfachung des Gehäuses und der Welle Vorteile.
[0004] Bei der Anordnung gemäß den Ansprüchen 1 bis 11 wird eine gute Mischwirkung, insbesondere
mit rieselfähigen Produkten erzielt, bei denen die Schwerkraft das Produkt immer wieder
in den äußeren Mischraum zurückführt. Für viskos-pastöse Produkte fehlten bisher dort
die für eine gute Wirkung notwendigen Knet- und Knetgegenelemente.
[0005] Die Apparateausführung gemäß den Ansprüchen 12 ff. beseitigt diese Nachteile durch
spezielle Ausbildung der Knetelemente und Knetgegenelemente.
[0006] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert; diese zeigt in
Fig. 1 einen Längsschnitt durch das Gehäuse eines Knetmischers nach Linie III-IV der
Fig. 2;
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Knetmischer nach Linie I-II der Fig. 1;
Fig. 3 einen halben Querschnitt einer weiteren Ausführungsform eines Knetmischers;
Fig. 4 einen halben Querschnitt einer weiteren Ausführungsform eines Knetmischers;
Fig. 5 bis 7 Querschnitte durch weitere Ausführungsformen von Knetmischern;
Fig. 8 eine Abwicklung eines Teils eines Knetmischers zur Darstellung einer Anordnung
der Knet-, Rühr- und Transportelemente entsprechend Fig. 2;
Fig. 9 eine Darstellung entsprechend Fig. 8 einer anderen Ausführungsform der Anordnung;
Fig. 10 eine Darstellung entsprechend Fig. 8 oder 9 einer weiteren Ausführungsform
der Anordnung entsprechend Fig. 3;
Fig. 11 eine Gesamtansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Knetmischers
mit teilweisem Längsschnitt nach Schnittlinien XI-XI der Fig. 2;
Fig. 12 einen Querschnitt des Knetmischers nach Schnittlinien XII-XII der Fig. 11;
Fig. 13 eine Abwicklung des Knetmischers nach Fig. 11 und Fig. 12;
Fig. 14 einen Querschnitt durch einen Knetmischer mit anderer Anordnung der Wellenschaber
und inneren Fangblechen für die Einengung des Knetraumes;
Fig. 15 eine Abwicklung eines Knetmischers mit Mehrflächen-Knetelementen und schräggestellten
Wellenschabern für den axialen Transport;
Fig. 16 einen Querschnitt durch einen Knetmischer mit Mehrflächen-Knetelementen;
Fig. 17 eine perspektivische Darstellung eines Mehrflächen-Knetelementes;
Fig. 18 einen Querschnitt durch einen Knetmischer mit gabelförmigen Knetelementen
und entsprechenden feststehenden Knetelementen auf den Wellenschabern sowie Ausbildung
der Supporte für rotierende Knetelemente als Scheibenelemente;
Fig. 19 einen Teillängsschnitt der Ausführung gemäß Querschnitt nach Schnittlinien
IXX-IXX der Fig. 18 ;
[0007] Das Grundprinzip der Erfindung ist in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt. In einem meist
horizontal angeordneten Gehäuse 1 mit den Scheibenelementen 25, Stirnwänden 10 und
15 rotiert die Welle 20 mit den Knetarmen 32.
[0008] Das Gehäuse 1 ist mit einem Heizmantel oder Heizkanälen 2 versehen. Zum Einfüllen
des Ausgangsproduktes und zum Abzug von Brüden sind oben ein oder mehrere Stutzen
3 angeordnet. Das Abfüllen des fertig behandelten Produktes erfolgt am unteren Stutzen
4. Die Füße 5 sind zum Abstützen des Apparates. Eine Stirnwand 15 ist mit der Stopfbüchse
18 ausgerüstet und mit der Laterne 16 zur Abstützung des Lagers 17 für den Rührwellenzapfen
22 verbunden. Die Stirnwand 10 mit der Stopfbüchse 13, Laterne 11 und Lager 12 auf
der axial gegenüberliegenden Seite, sind ähnlich ausgeführt. In den Lagern 12 und
17 ist die zentrale Welle 20 mit den Wellenzapfen 21 und 22 abgestützt und wird von
einem hier nicht gezeigten Antriebsmotor über das Keilriemenrad 23 und das Aufsteckgetriebe
24 angetrieben.
[0009] Auf der Welle 20 sind die Knetarme 32 angeordnet, an denen Knet-, Rühr- und Transportelemente
35, 36, 37 angesetzt sind. Die Welle 20 ist normalerweise heiz- und kühlbar, wobei
die Zuführung des Heiz- und Kühlmediums durch Stutzen 29 und die Rückführung durch
Stutzen 30 erfolgt.
[0010] Die Scheibenelemente 25 besitzen Gegenknetelemente 26, die so ausgeführt sind, daß
zwischen ihren Enden jeweils eine Lücke 31 vorhanden ist. Im Bereich dieser Lücke
wird der benachbarte zylindrische Wellenteil nicht von den Gegenknetelementen 26 bestrichen.
Dies macht es möglich, dort kräftige Knetarme 32 auf der Welle anzubringen.
[0011] Die auf den Scheibenelementen 25 angeordneten Gegenknetelemente 26 sind axial so
angeordnet, daß sie die Welle 20 und die Knetarme 32 abstreifen und reinigen. Durch
das Rotieren der Welle 20 wird das Produkt mittels der Knetarme 32 gegen die Scheibenelemente
25 gerieben und zur Erhöhung der Knetwirkung durch den Spalt zwischen der Knetwelle
und dem axialen Teil des Knetarmes 32 mittels der Gegenknetelemente 26 hindurchgepreßt.
[0012] Zusätzlich zur Verbesserung der Knetwirkung reinigen die Knetelemente 26 auch die
heiz- und kühlbaren Flächen der Knetwelle mit den darauf angeordneten Knetarmen 32.
[0013] Fig. 3 zeigt z. B. eine Anordnung der radialen Gegenknetelemente 26 an den Scheiben
25, die dazu dienen, das Produkt von der Welle gegen den eigentlichen Knetspalt zwischen
Gehäuse 1 und den Knet-, Rühr- und Transportelementen 37, 39 des Knetarms 32 zu transportieren.
Statt nur einer Reihe von Gegenknetelementen 26 im Gehäuse 1 können auch zwei oder
mehrere Reihen auf verschiedene Rotationsradien angeordnet werden.
[0014] Hierbei können diese Gegenknetelemente 26, die in der Rotationsrichtung der Welle
20 gesehen hintereinander an den Scheibenelementen 25 befestigt sind, verschiedenartig
ausgebildet sein. Z. B. kann das eine Gegenknetelement von der Halterung aus gesehen
nur nach links ausragen, während das zweite Gegenknetelement entsprechend nach rechts
auslädt. Auch für die Form der Gegenknetelemente gibt es verschiedene Varianten. Sie
können großflächig ausgebildet sein, messerartig oder rahmenförmig, wie in den anliegenden
Skizzen gezeigt ist.
[0015] Oft kann auch durch die zweckmäßige Form der Knet-, Rühr- und Transportelemente im
Zusammenhang mit der Formgebung des Gegenknetelementes die Knetwirkung verbessert
werden, z. B. durch keilförmige Verringerung des Durchgang-Querschnitts im Knetspalt
der beiden Werkzeuge.
[0016] Auch für die Scheibenelemente sind viele Varianten möglich. Neben der gewählten
Anzahl der Knetarm bzw. deren Knet-, Rühr- und Transportelemente, den Dimensionen
und der Form hat eine Ausführung Wichtigkeit, bei der gemäß Fig. 4 die Knetarme 32
auf speziellen Trägern 38 wie z. B. Rohrschellen, Distanzhülsen, Klemmstücken od.
dgl. angeordnet sind. Dies ermöglicht eine einfache Demontage sowie ein nachträgliches
einfaches Auswechseln und Anpassen der Knetarme an die jeweilige Produktqualität.
[0017] Um eine weitere Anordnung der Scheibenelemente 25 und der Knetarme 32 bzw. der Knet-,
Rühr- und Transportelemente 37, 39 darstellen zu können, wird in Fig. 5 ein Querschnitt
durch eine Scheibenzone des Knetmischers gezeigt mit zwei Reihen unterschiedlich
langer Knetarme und den entsprechend ausgebildeten Knetgegenelementen auf den Scheiben
sowie pro Scheibenebene zwei aufrecht stehenden Scheibenelemente, zwischen denen sowohl
für den axialen Produkt- als auch axialen Gas-Transport eine große Durchlaß-Öffnung
besteht. Diese Ausführung hat noch den Vorteil, daß sich das Gehäuse einfach abziehen
läßt.
[0018] Fig. 6 zeigt die Ausführung eines Knetmischers, wo die Knetelemente 37, 39 und die
Gegenknetelemente 26 so angeordnet sind, daß Knetspalten 43 und 44 gegenüber der Welle
20 und den Gegenknetelementen 26 sowie zwischen den Knetelementen 37 und dem Gehäuse
1 entstehen.
[0019] Fig. 7 zeigt eine Ausführung, in der die Scheibenelemente 25 so angeordnet sind,
daß ihre ganze Oberfläche nur durch Wärmeleitung beheizt wird, was eine Verbilligung
der Herstellung und bessere Montagemöglichkeit mit sich bringt. Reicht die Wärmeaustauschfläche
des Gehäuses aus, werden die Scheibenelemente 25 so verkleinert, daß sie nur noch
Tragarme für die Gegenknetelemente 26 bilden.
[0020] Fig. 8, 9 und 10 zeigen einige der vielen möglichen Anordnungen von Knetarmen 32
und Gegenknetelementen 26 in einer Abwicklung. In dieser Abwicklung ist das zylindrische
Gehäuse 1 oben aufgeschnitten und in einer Ebene heruntergeklappt. Entsprechend sind
die Scheibenelemente 25 auf ihrem äußeren Umfang auf dieser Ebene projiziert.
[0021] Fig. 8 zeigt eine Hälfte der Maschine, bei der alle Scheibenelemente senkrecht zur
axialen Längslinie der Welle liegen, wobei die Gegenknetelemente 26 und die Knet-,
Rühr- und Transportelemente 35, 36, 37 genau axial angebracht sind.
[0022] Besser als diese Anordnung ist in den meisten Fällen die Anordnung nach Fig. 9, bei
der die Knetarme 32 nicht mehr auf einer genau axialen Linie sitzen, sondern auf einer
Linie, die dem Transportwinkel 40 der Knet-, Rühr- und Transportelemente 37 entspricht.
Dies hat den Vorteil, daß der Produkttransport erleichtert wird.
[0023] In dieser Fig. 9 stehen auch die Gegenknetelemente 26 in einem Winkel zur axialen
Gehäuseachse und zwar entgegengesetzt zum Transportwinkel 40 der Knet-, Rühr- und
Transportelemente. Dieser scherenartige Eingriff kann die Knetwirkung des Systems
erhöhen.
[0024] Das System nach Fig. 10 zeigt ein Beispiel, wie die Produktansammlungen und daraus
resultierende Verdichtungen und hohe Leistungsaufnahmen erheblich verringert werden
können. Die Anordnung der Knetarme und Scheibenelemente bzw. der Knet-, Rühr- und
Transportelemente und Gegenknetelemente wurde so gewählt, daß nie eine Mehrzahl von
Elementen gleichzeitig miteinander in Eingriff sind. Diesem Zweck dient auch die
Versetzung der Scheibenelemente rechts gegenüber den Scheibenelementen links um einen
bestimmten Umfangswinkel.
[0025] Bei einem Knetmischer in einer Anordnung für kontinuierlichen Betrieb gemäß Fig.
11 ist der eigentliche Arbeitsraum im Gehäuse 101, das mit einem Heizmantel bzw. Heizkanälen
102 umgeben ist, dreiteilig ausgeführt. Die einzelnen Gehäuseteile sind mit Flanschverbindungen
103 miteinander verbunden. Mit ähnlichen lösbaren Flanschverbindungen sind an das
Arbeitsgehäuse ein Auslaufgehäuse 104, eine Lagerlaterne 105 und eine Antriebslaterne
106 angeschraubt.
[0026] An dem Gehäuse 101 bzw. dem Auslaufgehäuse 104 sind ein Füllstutzen 107, ein Auslaufstutzen
108, ein Brüdenstutzen 109 und ein Reinigungs- und Beobachtungsstutzen 110 angeordnet.
Die Stutzen 111, 112 und 113 dienen als Entleerungsstutzen. An den beiden Enden des
Produktraumes sind in der gezeichneten Ausführung die Stirnwände 114 und 115 in die
Flanschverbindung eingeklemmt, während 116 und 117 Blechringe sind, an denen Scheibenelemente
119 und 120 als Knetgegenelemente befestigt sind.
[0027] An der Flanschverbindung zwischen Knetgehäuse und Auslaufgehäuse ist eine Niveauplatte
121 befestigt, welche die Produkthöhe in dem Knetmischer reguliert. Die Blechringe
116 und 117 sind entweder durch die Flanschverbindungen 103 gehalten oder als Scheibenelemente
119 und 120 direkt in das Gehäuse 101 eingeschweißt oder angeschraubt. Jedes Scheibenelement
ist entlang der Knetwelle mit den axial ausladenden Gegenknetelementen bzw. Wellenschabern
123 und 124 versehen, zwischen denen jeweils eine Lücke 125 angeordnet ist, um den
Durchgang der auf der Knetwelle 130 befestigten Knetarme 131 zu ermöglichen. Die Scheibenelemente
können auch als Ring ausgebildet sein, welcher in das Gehäuseinnere von der Innenwand
her einkragt.
[0028] Der Knetmischer besteht aus der Knetwelle 130, auf der mittels der Knetarme 131 Knetelemente
132 und Transportelemente 133 befestigt sind.
[0029] An den Enden der Knetwelle 130 sind die Antriebs- und Lagerwellenzapfen 134 und 135
eingesetzt. Die Stopfbüchsen 136 und 137 dichten den Wellendurchgang gegen den Produktionsraum
ab. Die gesamte Knetwelle 130 ist in Lagern 138 und 139 abgestützt und mittels eines
Getriebes 140 von einem Elektromotor angetrieben. Der Vor- und Rücklauf des Heizmittels
für die Beheizung der Knetwelle erfolgt über einen Gleitringdichtungskopf 141. Im
vorliegenden Fall ist jedes Knetelement 132 mit einer Schabkante 142, einer axialen
Schabkante 144 und einer Knetspaltfläche 143 versehen (siehe Fig. 13). Bei dem Vorbeigehen
der Knetelemente 132 gegen die Scheibenelemente 119 und 120 als Knetgegenelemente
wird das abgeschabte Produkt in bekannter Weise einer starken Knetwirkung unterworfen.
[0030] Das in dem Stutzen 107 aufgegebene Produkt wird von den Knetelementen 132 erfaßt
und wechselweise zwischen den gegenüberliegenden Scheibenflächen einer starken Knetwirkung
unterworfen. Sobald das Produktniveau die Knetwelle erreicht hat, wird es von den
Wellenschabern 123 und 124 erfaßt. Diese Schabermesser sind im vorliegenden Fall
(hier jedoch nicht gezeigt) schräg gestellt. Durch diese Schrägstellung erfolgt der
axiale Transport des Materials durch die einzelnen Kneträume zwischen den Scheibenflächen
der Maschine. Sobald das Produktniveau in der ganzen Maschine erreicht ist, fällt
das Produkt über die obere Kante der Niveauplatte 121 in das Auslaufgehäuse 104 und
wird dort durch einen rahmenförmigen Rührbalken 145 dem Auslaufstutzen 108 zugeführt.
133 sind die Transportelemente, die dafür Sorge tragen, daß das von den Knetelementen
132 zwischen den gegenüberliegenden Scheibenflächen hin- und hergedrückte Produkt
sich wieder gleichmäßig auf die beiden Scheibenflächen als Knetgegenelemente verteilt.
Die hier gezeigten Transportelemente 133 können auch als in eine Richtung schräggestellte
Flächen ausgeführt sein, die dann als zusätzliche axial wirkende Transportelemente
für das Produkt durch die Maschine wirken. Es ist auch eine Rückführung des Materials
durch solche Transportelemente in der Maschine möglich.
[0031] Der in Fig. 14 gezeigte Querschnitt läßt noch eine andere Anordnung der Wellenschaber
123 und 124 erkennen, wobei durch die Stellung des Schabmessers 123, mit der das Produkt
in den Raum zwischen zwei Schabflächen gepreßt wird, sich eine erhöhte Knetwirkung
ergibt.
[0032] Diese Knetwirkung kann noch dadurch erhöht werden, daß einzelne Bereiche der Scheibenelemente
119 und 120 durch axial ausladende Fangbleche 128 das Ausweichen des Produktes nach
innen verhindern (siehe auch Fig. 15). Dies ergibt eine Einengung des Querschnitts
beim Durchgang der Knetelemente und eine erhöhte Knetwirkung.
[0033] In der Abwicklung nach Fig. 15, dem dazugehörigen Querschnitt nach Fig. 16 und der
perspektivischen Darstellung in Fig. 17 sind die Wellenschaber 123 und 124 schräg
angeordnet, um den axialen Transport des Produktes durch die Maschine zu gewährleisten.
Die Knetelemente 150 sind bei dieser Ausführung als Mehrflächen-Knetelemente ausgeführt,
wobei das Material zunächst durch die Schabkante 151 die Innenwand des Gehäuses 1
abreinigt und mit Schabkanten 152 den äußeren an die Innenwand anschließenden Teil
der Scheibenelemente abschabt.
[0034] Die zu diesen Schabkanten gehörenden Ableitflächen für das Produkt leiten das abgeschabte
Produkt direkt in den Knetspalt 153 gegen die gegenüberliegende Scheibenelementfläche.
Der innere Teil der Scheibenelemente wird von der Kante 154 gereinigt.
[0035] Das Produkt wird durch die dazugehörige Scheibenfläche mehr nach innen gegen die
Knetwelle gelenkt und dort von den entsprechenden Wellenschabern als Knetgegenelement
erfaßt. Hierbei werden die Wellenschaber oft so geformt, daß sie als Knetgegenelement
für die Schaber 154 dienen. Das Prinzip des Mehrflächenschabers kann auch in anderer
Form verwirklicht werden. Das Prinzip ist gekennzeichnet durch das Teilen des Produktes
in verschiedene Produktströme, die von den nachfolgenden Knetelementen wieder gemischt
werden.
[0036] Der Querschnitt nach Fig. 18 und der Teillängsschnitt nach Fig. 19 zeigen eine Ausführung
mit einem gabelförmigen Knetelement und einem entsprechend geformten Knetgegenelement,
das insbesondere durch die auf den Wellenschabern aufgesetzten radialen Teile 160
gekennzeichnet ist. Die Knetelemente sind über als Scheibenelemente 165 ausgebildete
Supporte mit der Knetwelle 130 verbunden und bestehen aus den zum Teil scheibenförmigen
radialen Knetarmen 162 mit den axialen Armen 163 entlang der Innenwand des Gehäuses
101, an denen wiederum entlang der feststehenden Scheibenelemente die radialen Knetbarren
164 befestigt sind. Bei dem Durchgang der Knetelemente, die gabelförmig in die Knetgegenelemente
(Scheiben 119, 120 und Arme 160) eingreifen, ergeben sich gute Misch- und Kneteffekte
und eine gute Abreinigung der Knetgegenelemente. Für die Vergrößerung der Wärmeübertragungsfläche
sind im vorliegenden Fall die Knetarme 162 im Bereich der Knetwelle 130 ebenfalls
als wärmeübertragende, scheibenförmige Ringsegmente ausgebildet, die laufend durch
die feststehenden radialen Knetgegenelemente 160 abgereinigt werden. Diese Knetelemente
können auch einseitig ausgeführt sein, wobei dann zwischen den Scheibenflächen das
eine Knetelement die eine feststehende Scheibenfläche abreinigt, während ein zweites
Knetelement diese Arbeit für die gegenüberliegende Scheibenfläche übernimmt. Die
Supporte 165 können in einer ringförmigen Ausführung die Knetwelle 130 komplett umschließen.
[0037] Die hier gezeigten Verwirklichungen des Erfindungsgegenstandes können in mannigfaltiger
Weise miteinander variiert werden. Z. B. können in einer Maschine mehrere Arten von
Knetelementen angeordnet sein. Die Knetelemente können, soweit das gegenseitige Ineinanderarbeiten
von Knetelement und Knetgegenelement dies erlaubt, in abgebogenen und verwundenen
Formen ausgeführt werden.
[0038] Für den Chargenbetrieb eines Knetmischers werden die gleichen Prinzipien angewendet.
Die Transportelemente werden in diesem Fall jedoch so ausgewählt, daß in der Maschine
das Produkt in zwei Kreisen zirkuliert, wobei zuerst ein Transport axial von der Mitte
nach außen und dann wieder zurück in bekannter Weise stattfindet.
1. Knetmischer für die Durchführung mechanischer, thermischer und/oder chemischer
Verfahren mit Produkten in flüssigem, viskos-pastösem und/oder rieselfähig festem
Zustand, mit oder ohne Zu- und Abführung von Gasen, bestehend aus einem horizontalen
oder geneigten, zylindrischen oder trogförmigen Gehäuse (1, 101), in dem in axialer
Richtung verteilt mehrere Scheibenelemente (25,119,120) befestigt und dazwischen die
Scheibenelemente reinigende Knetarme (32,131,150,162) auf einer im Gehäuse koaxial
rotierenden Knetwelle (20, 130) befestigt sind, wobei der größte Teil der Innenflächen
heiz- und kühlbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Gehäuse befestigten Scheiben- oder Schreibenringelemente (25,119,120) in
dem Raum zwischen der rotierenden Knetwelle (20,130) und dem inneren Bewegungskreis
der rotierenden Knetarme (32,131,150,162) mit axial ausladenden zusätzlichen Knetgegenelementen
(26,123,124) versehen sind, wobei diese Elemente als Wellenschabflügel entlang der
Welle (20,130) für deren Reinigung und den radialen und axialen Produkttransport in
den Knetmischer ausgebildet sind, und daß die radialen seitlichen Kanten dieser Wellenschabflügel
(26,123,124) zu beiden Seiten einer Lücke (31,125), durch die die rotierenden Knetarme
(32,131,150,162) der Knetwelle (20,130) mit den Knetelementen (35,36,37,39,132) hindurchgehen,
so ausgebildet sind, daß sie die seitlichen Flächen dieser Knetarme reinigen.
2. Knetmischer nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Knetarme (32,131,160,162)
zwischen den Scheibenelementen (25,119,120) in der Längsrichtung als mindestens eine
Reihe angeordnet sind, die einer Mantellinie des Rotationszylinders der Welle (20,130)
folgt.
3. Knetmischer nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Knetarme (32,131,160,162)
auf der Welle (20,130) in der Längsrichtung gegenüber der Mantellinie des Rotationszylinders
versetzt angeordnet sind.
4. Knetmischer nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem Raum zwischen den Scheibenelementen (25,119,120) mehrere sowohl in der Form
als auch im Abstand von der Welle (20,130) unterschiedliche Knetarme (32,131,150,162)
angeordnet sind.
5. Knetmischer nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Knetarme (32a,
32b, 32c) der jeweiligen Form der Scheibenelemente (25), der Gehäuse-Innenwand (1)
sowie Ansätzen (26) an den Scheibenelementen (25) angepaßt sind.
6. Knetmischer nach wenigstens einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in axialer Richtung zwischen jeweils zwei radialen Scheibenelementen (25) mindestens
zwei rotierende Knetarme (32a, 32c) an der Welle (20) befestigt sind, von denen jeweils
einer (32a) nur einem Scheibenelement (25) und einem Teil des Gehäusemantels entlang
verläuft, während der zweite Knetarm (32c) entlang dem gegenüberliegenden Scheibenelement
(25) und dem restlichen Teil des Gehäusemantels zwischen den genannten beiden radialen
Scheibenelementen (25) verläuft.
7. Knetmischer nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sich jeweils mindestens ein Knetarm (32,131,150,162) zwischen den Knetelementen (26,123,124)
hindurchbewegt.
8. Knetmischer nach einem der Patentansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Knetarme (32,131,150,162) mit Knet-, Rühr- und/oder Transportelementen (35,36,37,39,132)
versehen sind.
9. Knetmischer nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Knet-, Rühr-
und Transportelemente (35,36,37,39,132) in einem Winkel zur axialen Mantellinie des
Gehäuses (1,101) angeordnet sind, um den Transport des zu behandelnden Produktes durch
den Knetmischer zu bewirken.
10. Knetmischer nach Patentanspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß an einem
Knetarm (32,131,150,162) mehrere Knet-, Rühr- und/oder Transportelemente (35,36,37,39,132)
vorgesehen sind.
11. Knetmischer nach einem der Patentansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Knetarme (32,131,150,162) auf Trägern (38) angeordnet sind, die lös- und austauschbar
auf der Welle (20,130) befestigt sind.
12. Knetmischer nach wenigstens einem der Patentansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die feststehenden Wellenschabflügel (123,124) entlang der Welle (20,130) gegenüber
den Mantellinien dieser Welle für den axialen Transport geneigt ausgeführt sind.
13. Knetmischer nach Patentanspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die axial ausladenden,
innen an den Scheibenelementen (119,120) befestigten Wellenschabflügel (123,124)
für den radialen Transport des Produktes mit Flächen versehen sind, die gegenüber
den durch das Zentrum der Knetwelle gehenden Radien geneigt ausgeführt sind.
14. Knetmischer nach Patentanspruch 12 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung
der Knetwirkung die Scheibenelemente (119,120) am inneren Bewegungskreis der Knetelemente
(132) mit axial ausladenden Fangblechen (128) versehen sind, so daß der Knetraum,
durch den die Knetelemente hindurchgehen, auch nach innen hin eingeengt ist.
15. Knetmischer nach einem der Patentansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die rotierenden mit den Knetarmen (131) auf der Knetwelle (130) befestigten Knetelemente
(132) so ausgebildet sind, daß sie am Außendurchmesser Schabkanten (144) für die Reinigung
des Innendurchmesser des Gehäuses, radiale Schabkanten (142) für die Reinigung der
feststehenden Scheibenelemente (119,120) und eine radiale Fläche (143) besitzen, mit
der das Produkt, das von der Innenwand des Gehäuses und dem Scheibenelement abgeschabt
ist, gegen das gegenüberliegende Scheibenelement in einen radialen Knetspalt geleitet
wird.
16. Knetmischer nach einem der Patentansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Knetelemente an den Knetarmen (150) mit mehreren, mindestens zwei Schabkanten
(151,152,154) versehen sind, die die einzelnen Bereiche wie Gehäuse-Innenwand und
die Scheibenflächen getrennt voneinander abschaben, wobei die zu den verschiedenen
Schabkanten gehörenden Ableitflächen für das Produkt so angeordnet sind, daß die
abgeschabten Produktströme in verschiedene Richtungen geteilt werden, die sich wiederum
zusammenmischen, wobei mindestens eine der Ableitflächen mit den feststehenden Scheibenelementen
bzw. der Gehäuse-Innenwand einen Knetspalt (153) bildet.
17. Knetmischer nach einem der Patentansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Knetelement auf der Knetwelle (130) aus einem radialen Knetarm (162), einem
axialen Schaber (163) entlang der Gehäuse-Innenfläche und daran befestigten, sich
von außen nach innen erstreckenden radialen Knetbarren (164) für die Reinigung der
Scheibenelemente (119,120) besteht und das zugehörige Knetgegenelement als radialer
auf den Wellenschabflügeln (123,124) befestigter Arm (160) zwischen Knetarm (162)
und Knetbarren (164) des Knetelementes eingreift.
18. Knetmischer nach wenigstens einem der Patentansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Support für die rotierenden Knetelemente (162) auf der Knetwelle (130) als
Scheiben- oder Scheibenringelement (165) für die Vergrößerung der Wärmeübertragungsfläche
ausgebildet ist.
19. Knetmischer nach einem der Patentansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Knetwelle (130) zwischen den eigentlichen Knetelementen (132) Transportelemente
(133) angeordnet sind, die einerseits die Gehäuse-Innenwand reinigen und andererseits
Transportflächen aufweisen, die gegenüber den axialen Mantellinien des Gehäuses geneigt
sind.