(19)
(11) EP 0 274 983 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.07.1988  Patentblatt  1988/29

(21) Anmeldenummer: 87810027.0

(22) Anmeldetag:  16.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 5/50, B65D 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI

(71) Anmelder: Novopac S.A.
CH-1700 Fribourg (CH)

(72) Erfinder:
  • Eltschinger, Ernest
    CH-1751 Cottens (CH)

(74) Vertreter: Steiner, Martin et al
c/o AMMANN PATENTANWÄLTE AG BERN Schwarztorstrasse 31
3001 Bern
3001 Bern (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackung


    (57) Der Unterteil (1) und der Deckel (2) der Verpackung bestehen aus Karton, und diese Teile sind trennbar mit­einander verbunden. In den Unterteil (1) der Verpackung ist ein stapelbarer, tiefgezogener Kunststoffeinsatz (3) eingesteckt und mittels seitlicher Flansche im Ver­packungsunterteil (1) gesichert. Sowohl der Deckel (2) als auch der Verpackungsunterteil (1) können vollständig flachgelegt werden, so dass die Verpackungsanteile platzsparend gestapelt an den Verbraucher gesandt werden können. Dort können sie ohne Hilfsgerät und -material aufgerichtet und montiert werden. Es ergibt sich dabei eine luxuriöse Verpackung mit zusammenhängenden, ebenen Aussenflächen. Die Kartonteile (1, 2) der Verpackung können beliebig bedruckt sein.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackung mit einem Verpackungsunterteil und Deckel aus Karton und mit einem Einsatz zur Aufnahme des Inhalts, insbesondere von Flaschen. Als Luxusverpackung für Wein, Spirituosen und dergleichen werden heute allgemein Holzkistchen ver­wendet. Sie sind jedoch teuer in der Anschaffung und unhandlich für den Transport in leerem Zustand.

    [0002] Ziel vorliegender Erfindung ist es, eine Luxusverpak­kung, insbesondere für Flaschen, aus Karton zu schaffen, welche zum Transport flachgelegt bzw. platzsparend gestapelt werden kann und die vom Verbraucher ohne An­wendung von Verbindungselementen und Werkzeugen montiert werden kann. Dieses Ziel wird gemäss Kennzeichen des Anspruchs 1 erreicht. Der Einsatz kann hierbei vorzugs­weise als tiefgezogener Kunststoffteil ausgebildet sein, welcher sehr platzsparend gestapelt werden kann.

    [0003] Vorzugsweise wird der Deckel als separater Teil herge­stellt und in flachgelegtem Zustand mit dem Verpackungs­unterteil an den Verbraucher versandt, und der Deckel wird erst beim Fertigstellen der Verpackung beim Ver­braucher mit dem Verpackungsunterteil verbunden, wie noch erläutert wird.

    [0004] Die Wände des Verpackungsunterteils und der Deckel sind vorzugsweise doppelwandig ausgebildet, derart, dass je die äussere Schicht dieser Doppelwände eine zusammenhän­gende, ebene Sichtfläche bildet, ohne mit irgendwelchen Oeffnungen, Zungen oder dergleichen Elementen zur Ver­bindung mit anderen Verpackungsteilen versehen zu sein. Die inneren Schichten der Verpackungswände können dage­gen mit Schlitzen, Zungen und dergleichen Verbindungs­elementen versehen sein, ohne die Aesthetik der Verpak­kung zu stören. Diese doppelwandige Ausführung hat auch zur Folge, dass die wesentlichsten sichtbaren Kanten des Verpackungsunterteils und des Deckels saubere, umge­bogene Kartonkanten sind, an welche sich keine weiteren Teile anzuschliessen brauchen, weil der Deckel als separater Teil nicht mit dem Zuschnitt des Verpackungs­unterteils zusammenhängt.

    [0005] Die Erfindung wird nun anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.

    Figur 1 ist eine perspektivische Darstellung einer fertiggestellten Verpackung, ohne Verpackungs­inhalt,

    Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch die Verpackung nach Linie II/II in Figur 1,

    Figur 3 zeigt einen Längsschnitt nach Linie III/III in Figur 2, und

    Figur 4 zeigt einen Teilschnitt durch ein zweites Aus­führungsbeispiel.



    [0006] Figur 1 zeigt eine fertiggestellte Verpackung, die aus einem, im wesentlichen quaderförmigen Verpackungsunter­teil 1, einem schwenkbar angeordneten Deckel 2 und einem tiefgezogenen Kunststoffeinsatz 3 besteht. Der Einsatz 3 ist mit Aufnahmen, beispielsweise für zwei Weinflaschen oder dergleichen, versehen. Nach dem Einlegen der Flaschen kann der Deckel heruntergeklappt und dessen Schliesslasche 2a im Bereiche eines Ausschnitts 4 der vorderen Stirnwand 5 des Unterteils 1 gemäss Fig. 3 zwischen den Einsatz 3 und die Stirnwand 5 gesteckt und damit die Verpackung geschlossen werden.

    [0007] Der Verpackungsunterteil 1 aus Karton weist einen Boden 6 auf, an welchen die vordere Stirnwand 5 und eine hin­ tere Stirnwand 7, sowie zwei gleichartige Seitenwände 8 und 9 anschliessen. All diese Wände sind doppelwandig ausgeführt, wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 er­sichtlich ist. Jede Wand weist also eine äussere, sicht­bare, mit dem Boden 6 verbundene Kartonschicht 5, 7, 8 und 9, eine obere Stirnkante einer gewissen Breite 5a, 7a, 8a bzw. 9a, sowie je eine innere Kartonschicht 5b, 7b, 8b bzw. 9b auf. All diese Wände bilden daher eine äussere, zusammenhängende, ebene Sichtfläche sowie oben eine verhältnismässig breite Kantenfläche. Auch der Deckel weist entsprechende, breite Seitenkanten 2e und eine breite Stirnkante 2f auf. Damit wird der Eindruck einer Luxusverpackung ähnlich einem Holzkistchen erweckt wird. Mit den beiden Kartonschichten 5, 5b bzw. 7, 7b sind je zwei Verbindungszungen 5c bzw. 7c verbunden, welche in die doppelwandigen Seitenwände 8 und 9 ein­greifen und eine solide Verbindung zwischen den Stirn­und Seitenwänden des Unterteils 1 herstellen.

    [0008] Wie Figur 2 zeigt, sind die inneren Kartonschichten 8b und 9b der Seitenwände 8 und 9 mit je einem weiteren, rechteckigen Kartonlappen 10 bzw. 11 verbunden, welche Lappen 10 und 11 flach auf dem Boden 6 liegen, wie Figur 2 zeigt. Die beiden Lappen 10 und 11 stossen in der Längsmittellinie des Unterteils 1 stumpf aneinander und bestimmen damit die Lage der inneren Kartonschichten 8b bzw. 9b der Seitenwände 8 und 9. Die inneren Karton­schichten 8b und 9b sind am unteren Ende mit je zwei Ausstanzungen 12 versehen. In diese Schlitze greifen untere Flansche 13 des Einsatzes 3 ein und sichern denselben im Unterteil 1.

    [0009] Der Deckel 2 der Verpackung ist als separater Teil aus­gebildet. Der Haupt- oder Mittelteil 2b des Deckels ist doppelwandig ausgebildet wie die Wände des Unterteils 1, wobei die beiden Kartonschichten des Deckels längs eines Streifens 2c (Figur 2) verklebt sind. Am hinteren Ende sind mit beiden Schichten des Deckels Verbindungslappen 2d verbunden, von welchen der äussere mit einem zwischen den Boden 6 und die Lappen 10 und 11 greifenden Veranke­rungslappen 14 verbunden ist. Mit den inneren Schichten 8b und 9b der Seitenwände 8 und 9 sind Haltezungen 15 verbunden, welche elastisch gegen die beiden Verbin­dungslappen 2d drücken und damit zur Verankerung des Deckels beitragen. Ein weiterer, stirnseitiger Flansch 16 des Einsatzes 3 greift unter den unteren Rand des inneren Verbindungslappens 2d, was zur Verankerung des Einsatzes im Unterteil 1 der Verpackung beiträgt. Der Einsatz 3 drückt ausserdem elastisch gegen die Bodenlap­pen 10 und 11 und trägt damit zu gutem Halt des Veranke­rungslappens 14 zwischen dem Boden 6 und den Lappen 10 und 11 bei.

    [0010] Der Einsatz 3 weist im Bereiche der Ausnehmungen zur Aufnahme der Flaschenkörper einen Fuss 3a auf, der etwas tiefer nach unten ragt als alle übrigen Teile des Ein­satzes. Ausserdem weist der Einsatz zwei durchgehend bis auf die volle Tiefe gehende Aufnahmen auf, die im Bereiche der Aufnahme für den Flaschenhals Keilform aufweisen, derart, dass jede Aufnahme am Grund auf der ganzen Länge des Einsatzes nur einen Steg 3b von der Dicke des Materials aufweist. Damit sind die beiden Seitenteile des Einsatzes 3 elastisch mit dem Mittelteil verbunden. Diese Ausführung erleichtert nicht nur das Stapeln des Einsatzes, indem die Aussenwände 3c des Einsatzes in unbelastetem Zustand recht stark konisch ausgeführt werden können, sondern beim Einsetzen des Einsatzes in den Verpackungsunterteil 1 können die Sei­tenteile des Einsatzes um die elastischen Stege 3b ela­stisch einwärts verformt werden, so dass oben zwischen Einsatz und Verpackungswand kaum eine Fuge verbleibt, und die Flansche 13 schnappen elastisch sicher in die Schlitze 12 ein. Der Fuss 3a erleichtert nicht nur diese elastische Verformung und das sichere Einschnappen der Flansche 13, sondern er trägt die Flaschenkörper etwas über dem Boden des Verpackungsunterteils.

    [0011] Im Bereiche des Ausschnittes 4 an der vorderen Stirnwand 5 ist eine breite Sichtkante 4a gebildet, an welche eine innere, freie Kartonzunge 4b anschliesst, welche bei geschlossener Verpackung gemäss Figur 3 elastisch gegen die Schliessklappe 2a des Deckels drückt und dieselbe zwischen sich und dem Einsatz 3 reibungsschlüssig fest­hält. Im Bereiche der Stirnseite 5 weist der Einsatz 3 einen weiteren Sicherungsflansch 17 auf, welcher unter die untere Kante der inneren Kartonschicht 5b der Stirn­wand 5 greift.

    [0012] Die ganze Verpackung hat insofern einen einfachen Auf­bau, als nur wenige Klebstellen erforderlich sind. Es sind lediglich die beiden Schichten der Stirnwände 5, 5b und 7, 7b im unteren Bereich miteinander verklebt, wie in Figur 3 angedeutet, und der Deckel ist längs des Streifens 2c verklebt.

    [0013] Wie bereits erwähnt, hat die ganze Verpackung ein ästhetisches, luxuriöses Aussehen. Trotzdem kann die Verpackung platzsparend zum Verbraucher versandt werden. Die beiden separaten Kartonteile 1 und 2 können voll­ständig flachgelegt und der Einsatz 3 kann platzsparend gestapelt wercen. Aus der obenstehenden Beschreibung geht hervor, dass sowohl der Verpackungsunterteil 1 als auch der Deckel je für sich vollständig flachgelegt und in diesem Zusatand gestapelt und versandt werden kann. Bezüglich des Deckels ist dies ohne weiteres ersichtlich, indem nämlich die mit dem Mittelteil 2b verbundenen Lappen und Zungen 2a, 2d und 14 ohne weiteres in eine Ebene gelegt werden können. Aber auch der Verpackungs­unterteil kann aus der dargestellten aufgerichteten Lage ohne weiteres flachgelegt werden, indem nach Entfernen des Einsatzes 3 vorerst die Lappen 10 und 11 angehoben und mitsamt den inneren Schichten 8d und 9d der Seiten­wände und mit den Zungen 15 angehoben und nach aussen gelegt werden. Dann sind auch die Stirnwände mit ihren Verbindungslappen 5c und 7c frei und können nach aussen flachgelegt werden. Alle Verpackungsteile können somit platzsparend gestapelt werden. Zum Aufrichten wird umgekehrt vorgegangen, d.h. es werden vorerst die Stirnwände aufgerichtet, dann wird der Deckel eingelegt, worauf die Seitenwände mit den Bodenlappen 10 und 11 hereingelegt und damit die Stirnwände und der Deckel in ihrer Position gesichert werden. Sodann wird der Einsatz unter leichter elastischer Verformung hineingedrückt, bis seine Verbindungsflansche in die entsprechenden oder unter die entsprechenden Halteorgane schnappen. Damit ist die Verpackung zum Einlegen des Inhalts, beispiels­weise zweier Flaschen, fertiggestellt.

    [0014] Es sind verschiedene Ausführungsvarianten möglich. An­stelle von Flaschen können andere, verhältnismässig wertvolle Gegenstände entsprechend verpackt werden, wobei natürlich die Abmessungen der Verpackungen in gewissen Grenzen beliebig sind, derart, dass mehr oder weniger als zwei Gegenstände verpackt werden können. Der Ausschnitt 4 an der vorderen Stirnseite 5 kann gegebe­nenfalls wegfallen oder kleiner ausgeführt werden. Die Kartonteile 1 und 2 bestehen z.B. aus kaschiertem Mikro­wellkarton von 1,5 mm Dicke, doch kann jedes andere geeignete Material verwendet werden.

    [0015] Die Verbindung des Deckels 2 mit dem Verpackungsunter­teil 1 kann anders erfolgen. Figur 4 zeigt ein Ausfüh­rungsbeispiel einer anderen Deckelbefestigung, wobei entsprechende Teile gleich bezeichnet sind wie in den Figuren 1 bis 3. Aus der inneren Kartonschicht 7b der hinteren Stirnwand 7 ist ein Lappen 18 freigeschnitten, der bei montierter Verpackung über die untere Kante eines aus dem äusseren Verbindungslappen 2d ausgeschnit­ tenen Fensters 19 greift und mit einer schmalen, unter die Lapen 10 und 11 greifenden Zunge 20 gesichert ist. Damit ist eine gute Verankerung des Deckels gewährlei­stet, und da nur eine schmale Zunge 20 anstelle des breiteren Verankerungslappens 14 nach Figur 3 erforder­lich ist, kann Material eingespart werden.


    Ansprüche

    1. Verpackung mit einem Verpackungsunterteil (1) und Deckel (2) aus Karton und mit einem Einsatz (3) zur Auf­nahme des Inhalts, insbesondere von Flaschen, dadurch gekennzeichnet, dass der Verpackungsunterteil (1) und Deckel (2) aus flachlegbaren Kartonzuschnitten bestehen und dass der Einsatz (3) platzsparend stapelbar ist.
     
    2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Deckel (2) und Verpackungsunterteil (1) separate Teile sind.
     
    3. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Wandungen (5, 7, 8, 9) des Unterteils (1) und der Deckel (2) doppelwandig mit an den freien Kanten (5a, 7a, 8a, 9a) umgebogenem Karton ausgeführt sind, dass der Deckel (2) unter eingeschlagenen, inneren Teilen (10, 11) von Verpackungswänden (8, 9) gehalten ist, und dass der Einsatz (3) mit vorstehenden Elementen (13, 16, 17) an Wandungen (5, 7, 8, 9) des Unterteils (1) verankert ist und dieselben durch seitlichen Druck positioniert.
     
    4. Verpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die inneren Schichten (8b, 9b) von zwei gegenüber­liegenden Wänden (8, 9) des Unterteils (1) mit auf dem Verpackungsboden (6) liegenden, in der Mitte stumpf an­einanderstossenden Kartonzungen (10, 11) verbunden sind, und dass der Deckel (2) über einen Stirnwandteil (2d) mit einem unter die Kartonzungen (10, 11) greifenden Verankerungslappen (14) verbunden ist.
     
    5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (3) Flansche (13) aufweist, welche in Schlitze (12) der inneren Schichten (8b, 9b) der genann­ten gegenüberliegenden Wände (8, 9) greifen.
     
    6. Verpackung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Stirnwandteil (2d) des Deckels (2) hinter stirnseitige Materialzungen (15) der genannten Wände (8, 9) greift.
     
    7. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (3) ein tiefgezogener Kunststoffteil ist.
     
    8. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (3) in Längsrichtung durchgehende Aufnahmen aufweist, unter welchen elasti­sche Verbindungsstege (3b) verbleiben.
     
    9. Verpackung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz in seiner Längs-Mittelachse einen Fuss (3a) aufweist, der weiter abwärts ragt als die übrigen Teile des Einsatzes.
     
    10. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (2) einen Stirnwandteil (2d) mit einem Fenster (19) aufweist, in welches ein aus der inneren Schicht (7b) einer Stirnwand (7) freigeschnittener Lappen (18) durchgreift und damit den Stirnwandteil (2d) bzw. den Deckel (2) verankert.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht