[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Fadenmessspule mit Spulerschaft aus mehreren
radial verschiebbaren Segmenten, deren Länge im wesentlichen die Spulenbreite bestimmt,
und mit je einer Randscheibe an den beiden Enden des Spulenschafts. Derartige Fadenmessspulen
werden beispielsweise zum Abziehen des Schussfadens von der Schussspule und zum Ablängen
der Schussfäden bei Webmaschinen verwendet, indem kontinuierlich, pro Zeiteinheit
immer Fadenreserven gleicher Länge einem Speicher zugeführt werden, aus welchem der
Schussfaden diskontinuierlich, mit einem Schussfaden-Eintragsorgan, z.B. einem Luftstrahl
im Rhythmus des Schusseintrags in das von den Kettfäden gebildete Webfach eingetragen
wird.
[0002] Die Länge der Fadenreserve und somit in vielen Fällen auch die Fadenliefergeschwindigkeit
der Fadenmessspule sollte mit Vorteil veränderbar sein. Einerseits werden mit einer
Webmaschine häufig Gewebe verschiedener Breite hergestellt. Andererseits werden, abhängig
etwa vom Gewebetyp, der hergestellt wird, die Webmaschinen, bei gleicher Webbreite
mit verschiedener Tourenzahl, d.h. verschiedener Schusszahl pro Zeiteinheit betrieben.
Es ist üblich, Fadenmessspulen mit veränderbaren Durchmesser, bzw. Umfang, zu verwenden,
die über ein Getriebe mit fester Uebersetzung mit dem Webmaschinen-Hauptantrieb angetrieben
werden. Die Schussfadenlänge wird durch die Veränderung des Durchmessers der Fadenmessspule,
auch Wickeltrommel oder Spreizrolle genannt, eingestellt.
[0003] In US-PS 4 227 657 ist eine Fadenmessspule mit veränderbarem Durchmesser beschrieben,
bei welcher der Schaft, bzw. ein die Wickelfläche bildendes Band aus biegsamem Material
n den spiralförmigen Nuten der beiden Randscheiben verschoben werden kann. Bei dieser
Ausführung kann der aufgewickelte Faden aber in die Nuten eindringen, was zu Fadenbrüchen
sowie Unter- und Hinterwicklungen führen kann. Zudem sind für das drehwinkelmässige
Ausrichten der beiden Randscheiben relativ aufwendige, konstruktive Massnahmen treffen.
Durch die Reibungskräfte zwischen Schaft und Nutenwänden ist das exakte Einstellen
des Wickelumfangs ziemlich schwierig und zeitaufwendig.
[0004] Auch bei der in DE-PS 29 28 382 beschriebenen Spreizrolle, mit der mechanisch anspruchsvollen
Gewindespindel-Konstruktion kann der Faden in den Spalt zwischen Randscheiben und
Schaftelementen gelangen, was ebenfalls zu Fadenbrüchen Unter- und Hinterwicklungen
führen kann.
[0005] In CH-PS 638 843 ist eine Wickeltrommel beschrieben, bei der den Schaft bildende
Rundstangen, mit Hilfe von je einem Zahnradgetriebe in jeder Randscheibe, in kreissegmentförmigen
Nuten der Randscheiben radial verschoben werden. Diese Konstruktion ist mechanisch
aufwendig und verlangt die Verwendung von Rundstangen als Schaftelemente und führt
aufgrund der ausgeprägten Polygonform der Wicklung bei höheren Wickelgeschwindigkeiten
zu einem ungleichmässigen Fadenabzug von der Schussfadenspule, was zu Fadenbrüchen
führen kann. Zudem kann sich durch den ungleichmässigen Fadenabzug und die damit verbundene
wechselnde Spannung des Fadens, mit hohen Spannungsspitzen, die Messgenauigkeit bzw.
Ablänggenauigkeit der Fadenmessspule unzulässig verschlechtert werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, mit einfachen konstruktiven Mitteln eine Fadenmessspule
mit verstellbarem Durchmesser und damit variablem Wickelumfang zu schaffen, deren
Schaftdurchmesser auf einfache Art und Weise verstellt werden kann, bei der ein Hinterwickeln
oder Unterwickeln des Fadens unmöglich ist und die einen gleichmässigen Fadenabzug
und damit eine verbesserte Ablänggenauigkeit aufweist. Die Lösung dieser Aufgabe ist
erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenmessspule im Bereich der Randscheiben
Wickelbegrenzungselemente aufweist, welche die Breite der Wickelfläche des Spulenschafts
begrenzen und dass die lichte Weite zwischen den Wickelbegrenzungselementen kleiner
als die Länge der radial verschiebbaren Segmente des Spulenschafts ist. Eine derartige
Fadenmessspule erlaubt es, durch einfaches Lösen, Verdrehen und wieder Festmachen,
beispielsweise einer einzigen Stell- oder Klemmscheibe, alle den Spulenschaft bildenden
Segmente radial zu verschieben und damit den Umfang des Spulenschafts der Fadenmessspule
der jeweils erforderlichen Länge anzupassen. Die Wickelbegrenzungselemente im Bereich
der Randscheiben verhindern das Hinter- oder Unterwickeln des Fadens auf der Fadenmessspule.
Die abhängigen Patentansprüche beziehen sich auf besonders vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
[0007] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
und Teilen von solchen, näher erläutert.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemässe Fadenmessspule,
Fig. 2 und 3 zwei verschiedene Stellscheiben für das radiale Verschieben der Segmente,
Fig. 4 die Aufsicht auf einen Teil einer Randscheibe mit zwei verschiedenen Arten
von Wickelbegrenzungselementen und radial verschiebbaren Segmenten,
Fig. 5 im Schnitt die Seitenansicht eines Segmentes, das Wickelbegrenzungselemente
und einen fadenschonenden Belag aufweist,
Fig. 6 ein Segment mit darauf befestigtem, fadenschonendem Wickelbelag mit Träger,
in einer Seitenansicht.
[0009] Die in Fig. 1 gezeigte Fadenmessspule 1 wird über den Rohrkörper 21 mit Flansch 12,
der auf der Welle 19 sitzt vom Motor 2, angetrieben. Der Antrieb kann auch über ein
Getriebe direkt mit dem Hauptmotor einer hier nicht gezeigten Webmaschine erfolgen.
Die Segmente 13, von denen hier nur eines im Schnitt gezeichnet ist, bilden zusammen
mit den beiden Randscheiben 14, 15 im wesentlichen die Fadenmessspule. Der Faden
11 wird auf die den trommelförmigen Spulenschaft bildenden T-förmigen Segmente 13,
gewickelt. Die Segmente 13 weisen je einen radial nach innen gerichteten Fortsatz
131 mit einem Nocken 132 auf, der in der z.B. spiralförmigen Nute 161 der Stellscheibe
16 radial geführt und positioniert ist. Auf der anderen Seite ist der Fortsatz 131
in den Nuten 121 des Flansches 12 radial geführt. Die den Wickelzylinder bildenden
Mantelteile oder Segmentbasen 133 der T-förmigen Segmente 13 sind durch die Randscheiben
14, 15 und die Wickelbegrenzungselemente 141, 151 geführt. Der zu den beiden Randscheiben
14, 15 senkrecht stehende Abstand zwischen den Wickelbegrenzungselementen 141, 151
der beiden Randscheiben 14, 15, bestimmt im gezeigten Beispiel die Wickelbreite der
Fadenmessspule und definiert die lichte Weite W zwischen diesen Wickelbegrenzungselementen,
die kleiner ist als die Breite B der den Wickelkörper bildenden Mantelteile oder Segmentbasen
133, oder die lichte Weite L zwischen den beiden Randscheiben 14, 15. Mit dem zentralen
Schraubenbolzen 17, der frontal in die Antriebswelle 19 geschraubt ist, wird die Klemmscheibe
18 axial gegen die Randscheibe 14 und die Stellscheibe 16 gepresst. Der radiale Fortsatz
131 der Segmente 13 wird beim Festziehen des Schraubenbolzens 17 zwischen Flansch
12 und Stellscheibe 14 festgeklemmt. Die Randscheibe 15 ist mit dem Flansch 13 z.B.
durch mehrere Schrauben 152, von denen hier lediglich eine einzige gezeigt ist, verbunden.
[0010] Die radiale Verschiebung der Segmente 13 und damit das Verändern des Umfangs der
Fadenmessspule 1 erfolgt im gezeigten Beispiel durch Verdrehen der Stellscheibe 16,
was nach dem Lösen des Schraubenbolzens 17 einfach möglich ist. Die Klemmscheibe 18
kann beispielsweise einen ellipsenförmigen Ring 182 und die Stellscheibe einen ellipsenförmigen
Ring 162 aufweisen, welche ineinandergreifen und über welche Drehbewegungen der Klemmscheibe
18 auf die Stellscheibe 16 übertragen werden. Dieses Drehen der Stellscheibe 16 bewirkt
und bestimmt, über die Spiralnute 161 und die darin geführten Nocken 132, die radiale
Verschiebung und Positionierung der Segmente 13. In der gewünschten Einstellung der
Fadenmessspule wird der Schraubenbolzen 17 festgeschraubt, womit die Teile der Fadenmesspule
wieder gegenenander drehfest festgehalten sind. Wenn die Nute 161 der Stellscheibe
16 spiralförmig ausgebildet ist, weisen die Fortsätze der verschiedenen, den Schaft
bildenden Segmente, unterschiedliche Längen auf, so dass die Mantelteile oder Segmentbasen
133 einen kreiszylinderförmigen Spulenschaft bilden.
[0011] Fig. 2 zeigt schematisch eine andere Ausführung einer Stellscheibe 16ʹ mit einer
Spiralnute 161ʹ, die eine grössere Krümmungsänderung aufweist als die in Fig. 1, nur
im Schnitt gezeigte, Spiralnute 161. Der Verstellbereich oder Verdrehbereich der
Stellscheibe 16ʹ ist bei dieser Spiralnute auf etwa 90° beschränkt.
[0012] Die in Fig. 3 schematisch gezeigte Stellscheibe 16ʹʹ weist acht, um das Zentrum Z
symmetrisch angeordnete Nuten 161ʹʹ auf. Die Verwendung einer Stellscheibe 16ʹʹ mit
derartigen Nuten 161ʹʹ gestattet Segmente mit gleicher Länge des Fortsatzes 131 zu
verwenden.
[0013] Fig. 4 zeigt den Flansch 42 mit der Randscheibe 50. Es sind zwei verschiedene Arten
von Wickelbegrenzungselementen 151 und 52 gezeigt, die gleichzeitig als radiale Führungselemente
für die Segmente 13 bzw. 33 dienen. Die Wickelbegrenzungselemente 151, 52 sind in
diesen Beispielen Teil der Randscheibe 50. Während die Wickelbegrenzungselemente
151 zwischen je zwei Segmente 13 in den Wickelraum ragen, greifen die Wickelbegrenzungselemente
52 in Ausnehmungen der Mantelteile oder Segmentbasen der Segmente 33. Die Wickelbegrenzungselemente
52 haben beispielsweise die Form von Halbzylindern. Die hier nicht gezeichnete, zweite
Randscheibe, weist ebenfalls Wickelbegrenzungselemente auf. In der Regel wird bei
einer bestimmten Ausführung der Fadenmesstrommel eine bestimmte Art von Wickelbegrenzungselementen
verwendet. Fig. 4 zeigt, einzig der Einfachheit halber, zwei verschiedene Beispiele
von Segmenten und Wickelbegrenzungselementen auf einem einzigen Wickelbegrenzungelement.
In der praktischen Ausführung wird man für eine Fadenmesspule eine enzige Form der
Wickelbegrenzungselemente wählen. Beide Ausführungen begrenzen den aus den Segmenten
gebildeten Wickelkörper seitlich in einer Weise, dass ein Verklemmen, Hinter- oder
Unterwickeln des Fadens unmöglich ist.
[0014] Die Wickelbegrenzungselemente können aber auch, wie beispielsweise in Fig. 5 gezeigt,
seitliche Flanken 313ʹ und 313ʹʹ der Segmente 313 sein. Eine aus derartigen Segmenten
aufgebaute Fadenmessspule ist an und für sich schon wetgehend hinterwicklungssicher.
Als zusätzlicher Schutz gegen Fadenbeschädigung können aber die Randscheiben 144
noch eine Abdeckung 144ʹ aufweisen. Im gezeigten Beispiel von Fig. 5 ist die Basis
oder die Wickelfläche des Segmentes 133 mit einem gummiartigen fadenschonenden Belag
139 versehen. Derartige Schutzbeläge 139 sind übrigens auch auf den Segmenten von
Fig. 1 und 4 gezeigt.
[0015] Beim in Fig. 6 dargestellten Segment 313ʹ ist auf dem Mantelteil oder der Segmentbasis
333ʹ ein Trägerblech 39 mit dem fadenschonenden Belag 339 befestigt. Diese Ausführung
erlaubt es, den abgenützten Belag 339 auf einfache Weise zu erneuern.
1. Fadenmessspule, mit Spulenschaft aus mehreren radial verschiebbaren Segmenten,
deren Länge im wesentlichen die Spulenbreite bestimmt, und mit je einer Randscheibe
an den beiden Enden des Spulenschafts, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenmessspule (1) im Bereich der Randscheiben (14, 15) Wickelbegrenzungselemente
(141, 151, 52) aufweist, welche die Breite der Wickelfläche des Spulenschafts begrenzen
und dass die lichte Weite (W) zwischen den Wickelbegrenzungselementen (141, 151)
kleiner als die Länge der radial verschiebbaren (13. 33, 313, 313ʹ) Segmente des Spulenschafts
ist.
2. Fadenmessspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelbegrenzungselemente
(313ʹ) Teile von verschiebbaren Segmenten (313) sind.
3. Fadenmessspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelbegrenzungselemente
(141, 151, 52) Teile der Randscheiben (14, 15, 50) sind, welche die Wickelflächen
der Segmente (13, 133) radial in beiden Richtungen überragen.
4. Fadenmessspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Segmente (313) und
Randscheiben (14, 15, 50) Wickelbegrenzungselemente (313ʹ, 141, 151, 52) aufweisen.
5. Fadenmessspule nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Wickelbegrenzungselemente
(141, 151, 50) radiale Führungselemente für die Segmente (13, 33, 313) sind.
6. Fadenmessspule nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes
Segment (13, 33, 313) wenigstens einen radial gerichteten Fortsatz (131) mit mindestens
einem seitlichen Führungsnocken (132) aufweist und jeder Führungsnocken in eine Führungsnute
(161, 161ʹ, 161ʹʹ) einer drehbaren Scheibe (16, 16ʹ, 16ʹʹ) einer Radialverstellvorrichtung
eingreift.
7. Fadenmessspule nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Führungsnocken
(132) in eine Spiralnute (161, 161ʹ) der Radialverstellvorrichtung eingreift.
8. Fadenmessspule nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine drehbare Scheibe
(16, 16ʹ) eine einzige Spiralnute (161, 161ʹ) aufweist, in welche die Führungsnocken
eingreifen.
9. Fadenmessspule nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die drehbare Scheibe
(16ʹʹ) der Radialverstellvorrichtung mehrere Verstellnuten (161ʹʹ) mit, bezogen auf
die Rotationsachse der Fadenmessspule, gleichem Verlauf aufweist.
10. Fadenmessspule nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Segmente (13, 33, 313, 313ʹ) auf der Segmentbasis (333) einen elastischen Wickelbelag
(339, 139) aufweisen.
11. Fadenmessspule nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische
Material (339) auf einem Träger (33) aufgebracht ist, der auf der Segmentbasis (333)
befestigt ist.