[0001] Die Erfindung betrifft eine Ladevorrichtung für eine Rohrwaffe nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine Ladevorrichtung dieser Art ist aus der DE-OS 30 46 642 bekannt. Hierbei wird
jeweils eine Ladeschale verwendet, die zur Aufnahme einer Patrone benachbart zu einer
zugehörigen Magazinhälfte und nach Aufnahme der Patrone mittels eines Schwenkarms
in Ausrichtung mit der Rohrwaffe gebracht wird. Die Ladeschale besitzt hierbei eine
Laufrolle, die in einer turmfesten geradlinigen Schiene geführt ist. Die Laufrolle
ist am äußeren Ende der Ladeschale angebracht, während der Schwenkarm am inneren
Ende (bezogen auf die Übernahmeposition zum Magazin) angelenkt ist. Hierbei ist kein
genügender Schutz vor den in Bereitschaft auf der Ladeschale befindlichen Patronen
gegenüber dem Mannschaftsraum gegeben. Diese Schwenkeinrichtung gestattet es nicht,
während des Schwenkvorganges die Patronen bereits in einem Teilbereich ihrer Länge
in den Verschluß einzuführen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ladevorrichtung für eine Rohrwaffe nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 zu schaffen, die es ermöglicht, den Mannschaftsraum gegenüber den
Magazinen beim Ladevorgang abzuschotten, und den Abstand zwischen den Ladermagazinen
und dem Verschluß der Waffe zu verringern.
[0004] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Auf diese Weise wird erreicht, daß die Magazine durch eine Schottwand gegenüber
dem Mannschaftsraum abgeschottet sind, wobei die Ladeschale auf der der Rohrwaffe
abgekehrten Seite der Schottwand bei geschlossener Schottür - ebenso wie der Ansetzer,
die zugehörigen Führungen und zumindest teilweise die Antriebe - angeordnet ist. Beim
Ladevorgang wird die Schottüt automatisch geöffnet und nach Zurückfahren von Ansetzer
und Ladeschale wieder bis zum nächsten Ladevorgang geschlossen. Die Konstruktion
der Ladevorrichtung ist platzsparend, einfach und robust.
[0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschrei bung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisiert einen Flachturm für eine Panzerwaffe mit einer Ladevorrichtung
in Draufsicht.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch den Flachturm von Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Ladevorrichtung in Draufsicht.
Fig. 4 zeigt die Ladevorrichtung von Fig. 3 Frontansicht.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt längs der Linie V-V von Fig. 3.
[0008] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ladevorrichtung ist in einem Flachturm 1 eines
Kampfpanzers vorgesehen, der eine Rohrwaffe 2 im vorderen Bereich und zwei Bandmagazine
3, 4 heckseitig aufnimmt. Die Bandmagazine 3, 4 besitzen Magazinbänder 5 mit Munitionshalteelementen,
die Patronen 6 derart aufnehmen, daß die Geschoßspitzen 7 der Munition beider Bandmagazine
3, 4 einander zugekehrt sind und die Patronen 6 an den Umlenkstellen der Magazinbänder
5 nach außen freigeben. Hierdurch kann die Munition an der inneren Umlenkstelle -
nach Öffnen einer ansonsten als Führung dienenden Klappe - entnommen werden, während
sie an der äußeren Umlenkstelle durch eine feste Schale geführt wird. Die Magazinbänder
5 sind mit Antrieben 8 gekoppelt. Die beiden Bandmagazine 3, 4 sind mit Abstand zueinander
und in Richtung der Rohrwaffe 2 etwas divergierend angeordnet, um einen Ansetzer 9
zwischen sich aufzunehmen, der über einen Antrieb 10 in Richtung zur Rohrwaffe 2 verschiebbar
ist. Gegebenenfalls kann der Ansetzer 9 als Teleskopansetzer ausgebildet sein.
[0009] Die Bandmagazine 3, 4 besitzen jeweils an beiden Seiten Schotts 11 sowie zur Rohrwaffe
2 hin eine gemeinsame Schottwand 12 mit zwei benachbarten Schottüren 13, so daß die
Bandmagazine 3, 4 gegenüber dem Mannschaftsraum abgeschottet sind. Im Mittelbereich
der Schottwand 12 ist eine zusätzliche Abschottung 14 vorgesehen, durch die der Ansetzer
9 hindurch geführt ist.
[0010] Für jedes Bandmagazin 3, 4 ist eine Ladeschale 15 vorgesehen, die die zu ladende
Munition von dem entsprechenden Magazinband 5, nachdem dieses die ausgewählte Munitionsart
in die Übergabestellung im Umlenkbereich von Unter- und Obertrum des Magazinbandes
5 benachbart zur Rohrwaffe 2 gebracht hat, nach Freigabe der Munition übernimmt. In
diesem Falle befindet sich die Ladeschale 15 parallel zu den Längsachsen der Patronen
6.
[0011] Die Ladeschale 15 ist vorzugsweise eine Halbschale mit einer federnd vorgespannten
und daran angelenkten Klammer 16 zum Umgreifen von einem Groß teil des Umfangs der
Patrone 6. Ferner ist an der Ladeschale 15 ein den Durchtritt des Ansetzers 9 ermöglichendes
Bodenteil 17 zum bodenseitigen Abstützen der zu ladenden Patrone 6 vorgesehen.
[0012] Die Schottüren 13 sind in Richtung zur Rohrwaffe 2 schwenbar mit der Schottwand 12
verbunden und tragen auf der den Bandmagazinen 3, 4 zugewandten Seite eine als Geradführung
dienende Führungsschiene 18, die eine Laufrolle 19 aufnimmt, die von der Ladeschale
15 seitlich und im mittleren Bereich hiervon getragen wird. Außerdem ist jeweils ein
Kettentrieb 20 für jede Ladeschale 15 vorgesehen, dessen Kette 21 mit dem hinteren
Ende der Ladeschale 15 über einen Dreh- oder Kugelzapfen 22 (seitlich von der Längsachse
der Ladeschale 15 zur Schottür 13 hin) verbunden ist. Die Ketten 21 sind um Kettenräder
23 geführt, von denen die äußeren durch einen nicht dargestellten Antrieb antreibbar
sind, während die inneren benachbart zueinander symmetrisch zur Mittelebene zwischen
den Bandmagazinen 3, 4 angeordnet sind. Der zur Rohrwaffe 2 gerichtete Kettentrum
ist längs eines etwa kreisabschnittförmigen Führungsstücks 24 geführt.
[0013] Wenn die Ladeschale 15 die gewünschte Munition in der Übergabeposition übernommen
hat, wird die Ladeschale 15 mit ihrem an der Kette 21 angelenkten Ende durch den Kettentrieb
20 an dem Führungsstück 24 entlang geführt, während dadurch, daß die Ladeschale 15
in ihrem mittleren Bereich über die Laufrolle 19 mit der Führungsschiene 18 der Schottür
13 in Eingriff steht, die Schottür 13 geöffnet und die Ladeschale 15 in Richtung zur
Rohrwaffe 2 geschwenkt wird, bis die Ladeschale 15 mit ihrer Längsachse in der Längsachse
der Rohrwaffe 2 (die sich zu diesem Zweck in einer Indexposition befinden muß) angeordnet
ist. Nach Beendigung dieser Schwenkbewegung fährt der Ansetzer 9 vor und schiebt die
Patrone 6 in den Ladungsraum 25 der Rohrwaffe 2. Erreicht der Patronenboden die hintere
Rohrkante, werden Auswerfer nach vorne gedrückt und die erste Stufe des Schließens
eines Verschlußkeils 26 eingeleitet. Ansetzer 9 und Ladeschale 15 fahren dann in
ihre Ausgangsposition zurück, wobei auch die Schottür 13 geschlossen wird. Gleichzeitig
verschließt der Verschlußkeil 26 die Rohrwaffe 2, die dann in Schießposition fahren
kann.
[0014] Bei Ausfall der Energieversorgung können die Magazinbänder 5 über je einen Kurbeltrieb
vom Mannschaftsraum aus manuell betätigt werden. Die Munition kann nach manuellem
Öffnen der entsprechenden Schottür 13 mit der Ladeschale 15 in die Ladeposition gezogen
werden, wonach die zu ladende Patrone 6 manuell in den Ladungsraum 25 geschoben werden
kann.
[0015] Bei der in den Fig. 3 bis 5 dargestellten Ausführungsform ist als Geradführung eine
turmfeste Führungsstange 25 vorgesehen, die von Konsolen 26 getragen wird. Die Führungsstange
25 führt einen Schlitten 27 an seiner Unterseite, wobei der Schlitten 27 eine Kugellaufbuchse
28 zur Verminderung der Reibung zwischen Schlitten 27 und Führungsstange 25 trägt,
die die Führungsstange 25 auf einem Teilumfang umgreift. Der Schlitten 27 ist ferner
an seiner Oberkante durch eine Schiene 29 geführt, die turmfest angeordnet ist.
[0016] Der Schlitten 27 ist mit der Kette 21 über ein Winkelstück 27a (vgl. auch Fig. 5)
verbunden. Der Kettentrieb 20 besitzt einen Antriebsmotor 30 mit einem Weggeber 31.
Aussenseitig kann auf der Führungsstange 25 zusätzlich ein Anschlagring 32 für den
Schlitten 27 vorgesehen sein.
[0017] Als gekrümmte Führung ist hier eine turmfeste, zur Magazinseite hin gekrümmte Führungsschiene
33 vorgesehen, die gegebenfalls über eine Stange 33.1 hinsichtlich des innenseitigen
Abstands zur Rohrwaffe 2 justierbar ist.
[0018] Der Schlitten 27 trägt eine Gelenkgabel 34 auf der dem Bandmagazin 3 bzw. 4 zugewandten
Seite, die einen Gelenkzapfen 35 aufnimmt, über den die Ladeschale 15 am Schlitten
27 angelenkt ist. Die Ladeschale 15 trägt ferner einem Arm 36, der endseitig die Laufrolle
19 trägt, die von der Führungsschiene 33 aufgenommen wird. Die Anlenkung der Ladeschale
15 am Schlitten 27 und der Arm 36 befinden sich im Bereich des jeweils äußeren Endes
der Ladeschale 15 auf der dem jeweiligen Bandmagazin 3 bzw. 4 abgewandten Seite.
[0019] Nach Übernahme entsprechender Munition wird die Ladeschale 15 durch den Kettentrieb
20 über den Schlitten 27 einwärts längs der Führunggstange 25 gezogen. Gleichzeitig
bewirkt der Eingriff der Laufrolle 19 mit der Führungsschiene 33 ein Schwenken in
Richtung auf die Rohrwaffe 2 hin, bis die Ladeschale mit der Rohrwaffe 2 ausgerichtet
ist. Der weitere Ladevorgang erfolgt wie bei der vorhergehenden Ausführungsform.
[0020] Die (hier ebenso wie die Bandmagazine 3, 4 und der Ansetzer 9 nicht dargestellte)
Schottwand 12 kann unmittelbar vor der Ladevorrichtung angeordnet sein, wobei die
Schiene 29 an der Schottwand 12 befestigt sein kann. In der Schottwand 12 können Schottüren
13 wie bei der vorhergehenden Ausführungsform vorgesehen sein, die jedoch vorzugsweise
über einen eigenen Antrieb geöffnet und geschlossen werden können. Stattdessen kann
aber auch eine einzelne Schottür 13 vorgesehen sein, die beispielsweise mittels eines
Zahnstangenantriebs zum Öffnen und Schließen in Abwärts- und Aufwärtsrichtung verfahrbar
ist.
[0021] Auch bei dieser Ausführungsform ist eine manuelle Bedienung wie bei der vorhergehenden
Ausführungsform möglich, weshalb die Ladeschale 15 mit einem Handgriff 37 versehen
sein kann, um diese manuell zu verschwenken.
1. Ladevorrichtung für eine Rohrwaffe (2), bei der zwei benachbarte Bandmagazine (3,
4) Munition derart bereithalten, daß die Geschoßspitzen (7) aufeinanderzu gerichtet
sind, wobei zwischen den beiden Bandmagazinen (3, 4) ein in Richtung zur Rohrwaffe
(2) verschiebbarer Ansetzer (9) vorgesehen und jedem Bandmagazin (3, 4) eine Ladeschale
(15) zugeordnet ist, die aus einer Übernahmeposition benachbart zum zugehörigen Bandmagazin
(3 oder 4) in Ausrichtung mit der Rohrwaffe (2) um etwa 90° verschwenkbar ist, wobei
das jeweilige äußere Ende der Ladeschale (15) an der Entnahmeseite des zugehörigen
Bandmagazins (3, 4) entlang geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bandmagazine
(3, 4) an der der Rohrwaffe (2) zugekehrten Seite eine gemeinsame Schottwand (12)
mit wenigstens einer Schottür (13) aufweisen und jede Ladeschale (15) durch eine antreibbare
Kette (21), die sich im wesentlichen entlang der Entnahmeseite des zugehörigen Bandmagazins
(3, 4) erstreckt, verfahrbar ist, wobei einerseits eine Geradführung (18, 25) und
andererseits eine zur Magazinseite hin gekrümmte Führung (24, 33), mit denen die Ladeschale
(15) jeweils gelenkig gekoppelt ist, derart vorgesehen sind, daß die Ladeschale (15)
aus der Übernahmeposition auf der der Rohrwaffe (2) abgekehrten Seite der Schottwand
(12) in eine Position in Ausrichtung mit der Rohrwaffe (2) durch das kombinierte
Führen entlang der Führungen (18, 24; 25, 33) während ihres Verfahrens schwenkbar
ist.
2. Ladevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei benachbarte verschwenkbare
Schottüren (13) vorgesehen sind.
3. Ladevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladeschale
(15) im äußeren Endbereich mit der Kette (21) gelenkig gekoppelt ist.
4. Ladevorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schottüren
(13) magazinseitig je eine Geradführung (18) tragen, während die Kette (21) jeweils
mit dem Trum, an dem die Ladeschale (15) angelenkt ist, entlang eines gekrümmten Führungsstückes
(24) geführt ist.
5. Ladevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ladeschale (15) mit einem von der Geradführung (25) geführten Schlitten (27)
gelenkig verbunden ist, wobei der Schlitten (27) mit der Kette (21) verbunden ist
und die gekrümmte und die Geradführung (25, 33) ortsfest angeordnet sind.
6. Ladevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Geradführung
(25) eine Führungsstange ist, die von dem Schlitten (27) vorzugsweise unter Zwischenschaltung
einer Kugellaufbuchse (28) teilweise umgriffen wird.
7. Ladevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb für die Kette (21) mit einem Weggeber (31) gekoppelt ist.
8. Ladevorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schottür (13) einen eigenen Antrieb besitzt.
9. Ladevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Geradführung (18) eine mit der Ladeschale (15) verbundene Laufrolle (19) aufnimmt.
10. Ladevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ladeschale (15) eine Halbschale mit angelenkter, federvorgespannter Klammer (16)
ist.
11. Ladevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bandmagazine (3, 4) zum Ansetzer (9) hin eine Abschottung (11) aufweisen.
12. Ladevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
im Mittelbereich der Schottwand (12) eine sich in Richtung zu den Bandmagazinen (3,
4) erstreckende Abschottung (14) vorgesehen ist, durch die sich der Ansetzer (9) erstreckt.