[0001] Die Erfindung betrifft eine von Hand ausziehbare Teleskopantenne für ein Kraftfahrzeug
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Teleskopantennen gehören zum Stand der Technik. Einfache und daher preiswerte
Modelle sind von Hand ausziehbar, sie bestehen aus mehreren ineinander gefügten Teleskoprohren,
die, abgesehen vom innersten, im ausgezogenen Zustand obersten Stück als Hülsen ausgebildet
sind. Im zusammengeschobenen Zustand werden die Hülsen von einem unter dem Karosserieblech
vorgesehenen Führungsrohr aufgenommen. Derartige Antennen sind allgemein bekannt.
[0003] Weiterhin existieren motorgetriebene Teleskopantennen, bei denen am unteren Bereich
ein schwerer Elektromotor angebracht ist, der beispielsweise einen Nylondraht auf-
und abbewegt und dadurch die Antenne elektromotorisch ein- und ausschieben kann.
[0004] Im Fahrbetrieb ist das akustische Verhalten der im Oberbegriff genannten, von Hand
ausziehbaren Teleskopantennen problematisch. Sie neigen dazu, Windgeräusche zu produzieren,
die in das Innere des Fahrzeuges eindringen.
[0005] Gegen derartige Windgeräusche sind die mit dem Elektromotor ausgerüsteten Antennen
aufgrund ihres im unteren Bereich befindlichen schweren Elektromotores weniger anfällig.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße, von Hand ausziehbare Teleskopantenne
zu schaffen, die in ihrem akustischen Verhalten gegenüber den im Stand der Technik
bekannten Antennen verbessert ist.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch den Hauptanspruch.
[0008] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die von Hand ausziehbare Teleskopantenne in
ihrem Inneren eine Seele, beispielsweise ein Band, einen beschichteten oder unbeschichteten
Draht oder ähnliches enthält, der sich im ausgezogenen Zustand der Antenne an die
Innenwandungen der einzelnen Teleskoprohre anlehnt und dabei sich vom obersten Antennenteleskopabschnitt
bis zum untersten Teleskopabschnitt, vorzugsweise bis zum unteren Ende des Führungsrohres,
erstreckt. Eine derartige Seele führt zu einer starken Geräuschverminderung, wie
weiter unten im einzelnen diskutiert.
[0009] Aus der DE-A-28 46 344 ist eine gattungsgemäße Antenne bekannt, der auch die Aufgabe
zugrundeliegt, die Windgeräusche zu dämpfen. Erreicht wird dies dort jedoch durch
eine besondere Formgebung des Außenumfangs der Antenne, da bislang davon ausgegangen
wurde, daß insbesondere durch die Ablösung von Wirbeln und Turbulenzen die schwirrenden
und pfeifenden Geräusche hervorgerufen werden. Die Tatsache, daß Motorantennen weniger
problematisch hinsichtlich der Windgeräusche sind, wird darauf zurückgeführt, daß
das schwere Gegengewicht des Motors einen besseren Massenausgleich hervorruft und
die Antenne dementsprechend nicht zu Schwingungen neigt.
[0010] Seelen im Inneren von Antennen sind prinzipiell bekannt. Aus der US-A 2,456,330 ist
eine Seele im Innern bekannt, die als unter Vorspannung stehender Federstahl ausgeführt
ist. Dieser Federstahl soll die einzelnen Teleskopsegmente gegeneinander verklemmen,
um entsprechende Vibrationen und ein Klappern der Antenne zu vermeiden. Durch die
vorgesehene Vorspannung jedoch machte dieser Federstahl durch Wind hervorgerufene
Schwingungen mit und ist nicht in der Lage, diese zu dämpfen. Auch ist der Federstahl
nicht einstückig durch die gesamte Teleskopantenne geführt.
[0011] Die DE-A 894 578 beschreibt eine Fahrzeugantenne, bei der Einlagen zwischen Innenrohr
und Außenrohr vorgesehen sind, die ebenfalls der Verhütung klappernder Geräusche dienen.
[0012] Die US-A 2,179,472 und die US-A 2,179,415 beschreiben ebenfalls Einlagen, die die
einzelnen Teleskoprohre gegeneinander verspannen sollen, um das für das Ein- und Ausziehen
notwendige Spiel zu überwinden, damit ein mechanisches metallenes Klappern der Teleskoprohre
untereinander vermieden wird.
[0013] Erfindungsgemäß jedoch wurde erkannt, daß das eigentliche Problem bei der Geräuschbildung
durch Antennen nicht in dem Klappern der Segmente untereinander, und auch nicht in
dem Ablösen von Wirbeln und Turbulenzen besteht, die demzufolge vermieden werden müßten,
sondern daß die durch das Ablösen von Wirbeln und Turbulenzen erzeugten Eigenschwingungen
der Antenne sich über den Antennenfuß auf das Karosserieblech übertragen und dort
bei bestimmten Ausbildungen noch verstärkt werden und somit als Körperschall in das
Fahrzeuginnere geleitet werden. Insbesondere das Pfeifen und Surren im Wind ist auf
derartige Ursachen zurückzuführen.
[0014] In Erkenntnis dieser Gegebenheiten wurde ein einfacher Weg gesucht, das Eigenschwingen
der Antenne zu unterbinden oder zu verringern. Die im Anspruch vorgeschlagene Lösung
macht sich die Tatsache zunutze, daß die lose in mehreren Bereichen der Teleskoprohre
anliegende Seele zur Dämpfung der Schwingungen führt und somit in den Antennenfuß
kein Körperschall eingeleitet wird.
[0015] Für die Funktionsfähigkeit ist dabei die Materialauswahl für die Seele zweitrangig,
es kann sich um ein Kunststoffband, ein mit Kunststoff überzogenes Metallband oder
ähnliches handeln. Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Material eine möglichst hohe
innere Dämpfung aufweist.
[0016] Bevorzugte Ausführungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0017] Um im eingezogenen Zustand möglichst wenig Platz einzunehmen und im ausgefahrenen
Zustand sich zuverlässig an mehreren Stellen an die Teleskopinnenwände anzulegen,
kann die Seele spiralförmig ausgebildet werden.
[0018] Um auch bei eingedrungender Feuchtigkeit und im Dauerbetrieb ein Verklemmen zuverlässig
zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn die Seele außen mit einem die Reibung herabsetzenden
Material versehen ist, beispielsweise mit Polytetrafluoräthylen.
[0019] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Fig. 1 und 2 erläutert, es zeigen
Fig. 1 die schematische Darstellung einer Teleskopantenne im ausgefahrenen Zustand,
und
Fig. 2 die schemätische Darstellung eine Teleskopantenne im eingezogenen Zustand.
[0020] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Teleskopantennen sind nicht maßstäblich, sondern
stark verbreitert dargestellt, um das Prinzip der Erfindung deutlicher zu Tage treten
zu lassen. Die aus dem Stand der Technik bekannte konstruktive Ausgestaltung der Führung
der Teleskoprohre ineinander und der Zuordnung von Teleskoprohren und Führungsrohr
sind aus Gründen der vereinfachten Darstellung beiseite gelassen.
[0021] Die Teleskopantenne 10 ist in einem Karosserieblech 12 eingelassen und mit Hilfe
eines Ringes 14 gehaltert. Schwingungen der Antenne 10 werden über den Ring 14 in
das Karosserieblech 12 eingeleitet und als Körperschall ins Innere des Fahrzeuges
weitergeführt.
[0022] Die Teleskopantenne 10 besteht aus einem oberen, meist massiven Stab 16, an den sich
in der Zeichnung drei weitere Teleskoprohre 18, 20 und 22 anschließen. Zur Vereinfachung
sind Führungsstücke, wie sie in konkreten Ausführungen vorgesehen sind, im Rahmen
der Beschreibung nicht erwähnt und in der Zeichnung nicht gezeigt. Ein Führungsrohr
30 umgibt die versenkte und zusammengeschobene Teleskopantenne und ist unterhalb
des Karosseriebleches 12 angebracht.
[0023] Am unteren Ende des massiven oberen Stückes 16 ist im Punkt 26 eine Seele 24 befestigt,
die mit ihrem anderen Ende 28 im unteren Abschnitt des Führungsrohres 30 fixiert
ist.
[0024] Diese Seele 24 zieht sich lose durch das Innere der Antenne und liegt in mehreren
Bereichen an den Innenwänden der Teleskoprohre 18, 20 und 22 sowie an der Innenwand
des Führungsrohres 30 an. Eine Federvorspannung ist dabei nicht erwünscht, die Dämpfungswirkung
der Seele ist besser, wenn sie kein Eigenschwingverhalten besitzt.
[0025] Die Seele 24 kann beispielsweise aus abisoliertem Metalldraht bestehen, der sich
bei ausreichend bemessener Länge auch im ausgezogenen Zustand der Antenne 10 an die
Innenwände der Teleskoprohre 18, 20 und 22 anlegt, insbesondere, wenn der Metalldraht
spiralförmig aufgewickelt ist.
[0026] Es sind verschiedene andere Materialien ebenfalls denkbar, beispielsweise ein reines
Kunststoffband oder eine Kunststoffschnur, Kunststoffspiralen oder ähnliches, solange
hinreichende Dämpfungseigenschaften gegeben sind. Die Seele kann im ausgezogenen
Zustand der Antenne 10 durchaus etwas unter Spannung stehen, wichtig ist nur, daß
sie in mehreren Stellen in Anlage an die Teleskoprohre gelangt.
[0027] Ein die Reibung vermindernder Überzug oder ein die Reibung herabsetzendes Material
ist aus mechanischen Gründen vorteilhaft. Dies hat mit den akustisch gewünschten Eigenschaften
nichts zu tun, jedoch ist bei der Auslegung der Seele 24 auch zu berücksichtigen,
daß im Dauerbetrieb auch nach mehreren Jahren immer noch sichergestellt bleiben muß,
daß die Antenne ohne Schwierigkeiten ein- und ausfahrbar ist.
1. Von Hand ausziehbare Teleskopantenne (10) für ein Kraftfahrzeug, mit einer im Inneren
der hohlen Teleskoprohre (18-22) untergebrachten, die Ein- und Ausziehbewegungen
mitmachenden Seele (24), dadurch gekennzeichnet, daß die Seele (24) sich einstückig
vom oberen Antennenstück (16) bis zum unteren Antennenabschnitt (30) erstreckt, wobei
die Seele (24) in mehreren Bereichen der Teleskoprohre (18-22) lose anliegt.
2. Teleskopantenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seele (24) mit
ihrem einen Ende (26) am unteren Ende des oberen Antennenstückes befestigt ist und
mit ihrem anderen Ende im unteren Bereich eines Führungsrohres (30) fixiert ist.
3. Teleskopantenne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seele spiralförmig
geführt ist.
4. Teleskopantenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seele aus mit organischem Material überzogenen Metall besteht.
5. Teleskopantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Seele aus einem Kunststoffband oder -schlauch besteht.
6. Teleskopantenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seele außen ein die Reibung herabsetzendes Material aufweist.
Teleskopantenne nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Seele außen einen
Überzug aus Polytetrafluoräthylen aufweist.