(19)
(11) EP 0 275 385 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.07.1988  Patentblatt  1988/30

(21) Anmeldenummer: 87116375.4

(22) Anmeldetag:  06.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D04B 15/54, B65H 57/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 04.12.1986 DE 3641426

(71) Anmelder: H. Stoll GmbH & Co.
D-72760 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wurst, Dieter
    D-7410 Reutlingen 1 (DE)
  • Nissle, Gerhard
    D-7410 Reutlingen 26-Oferdingen (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Rudolf, Dipl.-Ing. 
Hindenburgstrasse 65
D-72762 Reutlingen
D-72762 Reutlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fadenführungselement für Textilmaschinen


    (57) Das Fadenführungselement für Textilmaschinen besteht aus einem auf einen Fadenleitweg ausgerichteten langgestreck­ten Leitkörper mit einer glatten und kantenfreien Ober­fläche, insbesondere aus einem gespannten Draht (15). Bei Flachstrickmaschinen können die aus einem gespannten Draht (15) bestehenden Leitkörper einzeln oder zu mehreren mit Abstand voneinander parallel und unterhalb der Fadenfüh­rerschienen (20/1-20/3) angeordnet sein und sich über die ganze aktive Länge der Nadelbetten erstrecken.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Fadenführungselement für Textilmaschinen.

    [0002] In Textilmaschinen werden die Fäden von einer Faden­speicherstelle zu einer Fadenverarbeitungsstelle weit­gehend frei zwischen Fädenumlenkstellen bildenden Faden­leitösen geführt. Durch zusätzliche Einrichtungen erfährt der Faden hierbei eine ausreichende Spannung, die ihn in seiner Führungsbahn hält. Es ist auch bekannt, den Faden in gefährdeten Bereichen von Textilmaschinen geschützt in einem Rohr zu führen. Bei schweren Garnen, insbesondere mit Metallfäden versehenen Garnen, verstärkt sich bei frei geführten Garnen die Gefahr des Durchhängens. Diese Gefahr ist insbesondere bei Flachstrickmaschinen vorhanden, wo die Garne über längere Strecken waagerecht und führungs­frei von den Nadelbettenden her bis zu in beiden Richtun­gen bewegbaren Fadenführern verlaufen müssen. Hier können die Garne auch nicht in Rohren geführt werden, die ohnehin die Gefahr des Verstopfens durch Faserabrieb in sich tra­gen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Faden­führungselement für Textilmaschinen zu schaffen, mit wel­cher ein unerwünschter Durchhang eines offen geführten Garnes oder Fadens verhindert wird.

    [0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Fadenführungselement gelöst, das durch einen auf den Fadenleitweg ausgerichteten langgestreckten Leitkörper mit einer glatten und kantenfreien Oberfläche gekennzeichnet ist, um welchen der Faden schraubenförmig mit mindestens einer Windung gelegt ist. Vorteilhafterweise kann der Leitkörper ein gespannter Draht sein.

    [0005] Der glatte Leitkörper dient dem offen geführten Faden oder Garn als Stütze. Da der Faden auf den Leitkörper nicht in zahlreichen Windungen aufgewickelt ist, sondern nur an wenigen Stellen lose aufliegt, ist die Bremswirkung des Leitkörpers auf den bewegten Faden so gering, daß sie in Kauf genommen werden kann.

    [0006] Besonders vorteilhaft wirkt sich das erfindungsgemäß aus­gebildete Fadenführungselement bei seiner Anwendung an Flachstrickmaschinen aus, wo parallel zu jeder Faden­führerschiene mindestens ein Leitkörper in Form eines ge­spannten Drahtes geführt werden kann. Zweckmäßig werden hierbei unterhalb der Fadenführerschiene in den Bereichen zwischen den Fadenführerarmen jeweils mehrere gespannte Drähte als Leitkörper mit Abstand voneinander angeordnet, die sich über die ganze aktive Länge der Nadelbetten er­strecken. Die Drähte können vorteilhafterweise durch Spannfedern dauernd unter Zug gehalten werden, wodurch sich auch alterungsbedingte Verlängerungen solcher Drähte, beispielsweise Kunststoffdrähte, ausgleichen lassen.

    [0007] Nachfolgend werden Fadenführungselemente gemäß der Erfin­dung in ihrer Anwendung auf eine Flachstrickmaschine als Ausführungsbeispiel und anhand der beiliegenden Zeichnung näher beschrieben.

    [0008] Im einzelnen zeigen:

    Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Faden­führungselementes;

    Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Fadenführungselementes;

    Fig. 3 als drittes Ausführungsbeispiel eines Fadenführungselementes ein als Leitkörper für einen Faden dienender gespannter Draht;

    Fig. 4 eine schematische Vorderansicht einer Flachstrickmaschine mit erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenführungselementen;

    Fig. 5 eine gegenüber Fig. 4 vergrößerte Teildar­stellung des einen Endbereiches einer Fadenführerschiene einer Flachstrick­maschine;

    Fig. 6 einen Schnitt durch die Fadenführeranord­nung der Flachstrickmaschine entlang der Linie VI-VI in Fig. 5.



    [0009] Fig. 1 zeigt einen Abschnitt eines Kunststoffstabes 10 mit rundem Querschnitt, der hier als Leitkörper für einen be­wegten Faden 11 dient, der um den glatten Kunststoffstab 10 mit einer einzigen Windung schraubenförmig gelegt ist.

    [0010] Fig. 2 zeigt einen Leitkörper 12, ebenfalls aus Kunst­stoffmaterial, mit einer glatten Oberfläche und in Form eines quadratischen Stabes mit stark abgerundeten Ecken 13. Auch um diesen Leitkörper ist der von ihm zu stützende bewegte Faden 11 mit einer einzigen Windung herumgelegt.

    [0011] Fig. 3 zeigt einen Leitkörper in Form eines gespannten Drahtes 15, um welchen der bewegte Faden 11 mit wenigen Windungen lose herumgelegt ist, so daß er praktisch nur an wenigen Stellen 14 an dem Draht 15 anliegt.

    [0012] Fig. 4 zeigt eine schematische Vorderansicht einer Flach­strickmaschine 16 mit einem Träger 17 für mindestens ein Nadelbett 18, mit einem Spulenbrett 19 und mit einer ober­halb des Nadelbettes 18 zwischen zwei auf dem Nadelbett­träger angeordneten Ständern 21 und 22 verlaufenden Faden­führungsschiene 20. Der Maschinenschlitten 23 ist am lin­ken Ende des Nadelbettes 18 mit seinem die Fadenführer­schiene übergreifenden Bügel 24 schematisch dargestellt. Auf der Fadenführerschiene 20 sind zwei Fadenführer 25 und 26 eingezeichnet.
    Die Flachstrickmaschine 16 ist für die nicht eingezeichne­ten Fäden mit Leitkörpern in Form von glatten Drähten 15 versehen, die zwischen den beiden die Fadenführerschienen 20 tragenden Ständern 21 und 22 parallel zu den Faden­führerschienen und unterhalb von ihnen gezogen und mittels einer im Bereich des Ständers 22 eingezeichneten Spann­feder 27 gespanntgehalten sind. Die Drähte 15 dienen den Fäden als Leitkörper auf ihrem im wesentlichen horizon­talen Zuleitungsweg, der sich von den Nadelbettenden bis zu den längs der Nadelbetten 18 beweglichen Fadenführern 25 oder 26 erstreckt.

    [0013] Die Fig. 5 und 6 zeigen eine entsprechende Anordnung mehrerer Drähte 15 an einer Flachstrickmaschine, welche drei Fadenführer-Doppelschienen 20/1, 20/2 und 20/3 auf­weist, an denen jeweils die Schlitten 25.1 mehrerer Faden­führer 25 gelagert sein können. Jeder Fadenführer weist in bekannter Weise einen sich vom Fadenführerschlitten 25.1 nach unten bis dicht an den Strickbereich der Maschine er­streckenden Fadenführerarm 25.2 auf, der in einem Faden­führernüßchen 25.3 endet. Für jeden Faden ist ein geson­derter Draht 15 als Leitkörper vorgesehen. Gemäß Fig. 6 sind die Drähte 15 unterhalb der Fadenführerschienen 20/1-­20/3 zwischen den Fadenführerarmen 25.2 der einzelnen Fadenführer 25 gespannt, wobei ihre Lage durch eine be­sondere, in Fig. 5 und 6 nur schematisch angedeutete Verankerungsplatte 28 vorgegeben ist. Die Fäden sind analog Fig. 3 jeweils in wenigen Windungen um die Spann­drähte gelegt und werden gemäß Fig. 5 vom Spanndraht weg in eine von zwei seitlichen Fadenleitösen 29 des Faden­führerarmes 25.2 des zugeordneten Fadenführers 25 und von dort weiter zum Fadenführernüßchen 25.3 geleitet. Auf die Fäden wirken in üblicher Weise nicht dargestellte Faden­spannvorrichtungen ein, die auch ein Rückholen des über einen gespannten Draht 15 als Fadenleitkörper geführten Fadens beim Zurückstellen eines Fadenführers 25 bewirken. Bei der Verwendung der Fadenführungselemente an Textil­maschinen können in der Regel andere Fadenführungselemen­te, wie Fadenleitösen, teilweise entfallen.


    Ansprüche

    1. Fadenführungselement für Textilmaschinen, gekennzeich­net durch einen auf den Fadenleitweg ausgerichteten langgestreckten Leitkörper (10, 12, 15) mit einer glat­ten und kantenfreien Oberfläche, um welchen der Faden (11) schraubenförmig mit mindestens einer Windung ge­legt ist.
     
    2. Fadenführungselement nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Leitkörper ein gespannter Draht (15) ist.
     
    3. Fadenführungselement für Flachstrickmaschinen mit ober­halb der Nadelbetten sich erstreckenden Fadenführer­schienen, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu jeder Fadenführerschiene (20/1-20/3) mindestens ein Leit­körper in Form eines gespannten Drahtes (15) geführt ist.
     
    4. Fadenführungselement nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß unterhalb der Fadenführerschienen (20/1-­20/3) in den Bereichen zwischen den Fadenführerarmen (25.2) jeweils mehrere gespannte Drähte (15) als Leit­körper mit Abstand voneinander angeordnet sind und sich über die ganze aktive Länge der Nadelbetten (18) er­strecken.
     
    5. Fadenführerelement nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte (15) am einen Ende eines Nadelbettes (18) fest und am anderen Ende des Nadelbettes (18) durch Zwischenschaltung einer Spannfeder (27) federnd verankert sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht