[0001] Die Erfindung betrifft einen zweiteiligen Verbindungsbeschlag zum Verbinden zweier
Möbelteile, vorzugsweise einen Scharnierarm mit einer Befestigungsplatte, von denen
ein Teil mit einem federbelasteten, schwenkbaren Hebel und der andere mit einem von
dem Hebel hintergriffenen Widerlager versehen ist, wobei der Hebel oder das Widerlager
einerseits eine abgeschrägte oder abgerundete Rastflanke und andererseits eine Abstützkante
aufweisen und wobei der Hebel durch Zusammenfügen der Teile und deren Verschieben
oder Verschwenken in deren Verbindungsstellung in seine durch eine Betätigungseinrichtung
wieder lösbare verrastete Stellung schnappt, mit einem Anschlag, der bei oder nach
dem Einschnappen des Hebels in seine verrastete Stellung den Verschiebeweg der miteinander
verrasteten Teile begrenzt, und mit einer Einrichtung zum Verhindern des unbeabsichtigten
Lösens der miteinander verrasteten Teile.
[0002] Bei aus den Fig. 42 bis 50 der EP-PS 43 903 bekannten Scharnier armen mit Befestigungsplatten
dieser Art bestehen die ein unbeabsichtigtes Lösen der Rastverbindungen verhindernden
Sicherungseinrichtungen aus Klemmstücken, die die schwenkbaren relativ zu dem Scharnierarm
blockieren, so daß sich diese unabsichtlich, beispielsweise bei Reinigungsarbeiten
oder durch Hantieren mit Gegenständen, nicht in ihre die Rastverbindung lösende Freigabestellung
bewegen lassen. Diese bekannten Klemmstücke sind aber zusätzliche, die Verbindungsbeschläge
verteuernde Teile, die nicht nur eine besondere Anpassung an den Scharnierarm verlangen,
sondern zusätzlich auch besonders montiert werden müssen und eine zusätzliche Lagerhaltung
bedingen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen zweiteiligen Verbindungsbeschlag, vorzugsweise
einen Scharnierarm mit einer Befestigungsplatte, der eingangs angegebenen Art zu
schaffen, deren Verrastung miteinander gegen ein unbeabsichtigtes Lösen gesichert
ist, ohne daß für diese Sicherungsvorrichtung zusätzliche Teile erforderlich sind.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verbindungsbeschlag der gattungsgemäßen
Art dadurch gelöst, daß die Rastflanke im Bereich des Anfangs ihres von der Abstützkante
auf dem Weg in die Raststellung überfahrenen Bereichs eine Ausnehmung, Einkerbung
oder Stufe oder einen Absatz aufweist, in die oder hinter den die Abstützkante auf
ihrem Weg in Richtung auf die entrastete Stellung einfällt. Bei dem erfindungsgemäßen
Verbindungsbeschlag bildet diese in der Rastflanke vorgesehene Ausnehmung, Stufe
o. dgl. einen Anschlag, der ein unbeabsichtigtes Abgleiten der Abstützkante von der
Rastflanke verhindert, wenn der Hebel nicht willkürlich voll in seine Öffnungsstellung
geschwenkt, sondern unbeabsichtigt gelöst worden sein sollte. Da eine unbeabsichtigte
Betätigung der die Rastverbindung lösenden Betätigungseinrichtung in der Regel nicht
zu einem vollständigen Ausschwenken des Rasthebels führt, sondern nur zu dessen vorüber
gehender und leichter Lüftgung, bildet die Einkerbung oder der Absatz eine wirksame
Fangvorrichtung füf die Abstützkante, so daß eine ungewollte Lösung der Teile des
Verbindungsbeschlages wirksam verhindert ist. Ein Teil des Verbindungsbeschlages ist
üblicherweise mit einer Tür o.dgl. verbunden und durch diese belastet, so daß eine
Lösung der Verbindung durch das Gewicht der Tür o.dgl. verhindert wird, wenn die Abstützkante
in die Ausnehmung o.dgl. einfällt.
[0005] Die erfindungsgemäße Sicherungsvorrichtung läßt sich in einfacher Weise nun durch
eine Ausnehmung oder eine Stufe in der Rastflanke herstellen, so daß zusätzliche Teile
oder ein zusätzlicher, die Herstellung verteuernder Aufwand nicht erforderlich sind.
[0006] Die Rastflanke kann durch das Widerlager gebildet und derart spiralförmig oder exzentrisch
im verrasteten Bereich zur Schwenkachse des Hebels angeordnet sein, daß sich dieser
die Verbindung der Teile miteinander spielfrei verspannend auf der Rastflanke abstützt.
[0007] Die Rastflanke kann auch an dem Hebel vorgesehen sein und derart spiralförmig oder
exzentrisch zu dessen Schwenkaschse angeordnet sein, daß sich dieser die Verbindung
der Teile miteinander spielfrei verspannend auf dem Widerlager abstützt.
[0008] Die Erfindung läßt sich auch bei Verbindungsbeschlägen verwirklichen, bei denen
die Rastflanken ohne selbstspannende Wirkung etwa konzentrisch zur Schwenkachse des
Hebels angeordnet sind.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen mit einer Befestigungsplatte verrasteten Scharnierarm,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Rasthebels nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht der aus Grund- und Deckplatte bestehenden Befestigungsplatte
nach Fig. 1,
Fig. 4 und 5 vergrößerte Seitenansichten des Rasthebels nach Fig. 2 in einer verrasteten
Stellung und einer Fangstellung,
Fig. 6 die schematische Darstellung einer aus einem Rasthebel und einem bolzenförmigen
Widerlager bestehenden Rastverbindung und
Fig. 7 eine vergrößerte Darstellung eines auf einer gekrümmten Rastflanke der Befestigungsplatte
abgestützten Rasthebels in Seitenansicht.
[0010] Zur Montage des Scharnierarms 1 wird auf die Tragwand 2, die aus einer Schrankwand
oder einem anderen Korpusteil bestehen kann, in üblicher Weise die mit Befestigungsbohrungen
versehene Grundplatte 3 aufgescharaubt. Die Grundplatte 3 ist in ihrem mittleren
Bereich mit einem Haltebock 4 versehen. Auf diesen Haltebock 4 ist durch die Befestigungsschraube
5 eine Deckplatte 6 aufgeschraubt. Die Deckplatte 6 besteht aus einem gestanzten
Blech, von dem U-förmig Lappen 7 abgewinkelt sind. Die unteren Ränder der schenkelförmigen
Lappen 7 enden in einem solchen Abstand oberhalb der flanschförmigen seitlichen Bereiche
der Grundplatte 3, daß beidseits des Halteblocks 4 Führungsnuten 8 für Stege 9 des
Scharnierarms gebildet sind, die von den Schenkeln 10 der Scharnierarme 1 nach innen
hin abgewinkelt sind.
[0011] Der Halteblock 6 besteht in Draufsicht aus einem H-förmigen Profil.
[0012] Die Deckplatte 6 ist an beiden Seiten ihres mittleren Stegteils mit nach außen hin
offenen Langlöchern 12 versehen. In diese Langlöcher greift die Befestigungs- und
Stellschraube 13, die in das Stegteil des Scharnierarms 1 eingeschraubt ist, mit ihrer
Ringnut 14 ein. Der Scharnierarm 1 läßt sich auf die aus der Grundplatte 3 und der
Deckplatte 6 bestehende Befestigungsplatte in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise aufschieben,
bis der Kern der Ringnut 14 in das innere Ende des Langloches 12 der Deckplatte 6
anstößt.
[0013] Am hinteren Ende des Scharnierarms 1 ist zwischen dessen Schenkeln 10 auf dem Gelenkbolzen
15 der Rasthebel 16 schwenkbar gelagert. Der Rasthebel 16 besteht aus einem Blechstanzteil,
von dessen mittlerem Stegteil seitliche Schenkel 17 abgewinkelt sind. Die einen Doppelhebel
bildenden Schenkel weisen an ihren inneren Kanten Rastflanken 18 auf, die sich in
der aus Fig. 1 ersichatlichen Stellung, in der der Scharnierarm 1 mit der Befestigungsplatte
3, 6 verrastet ist, auf der hinteren Abstützkante 19 der Deckplatte 6 abstützen.
[0014] Auf dem Gelenkbolzen 15 ist eine wendelförmige Feder 20 gehaltert, deren Schenkel
sich einerseits auf dem Stegteil des Scharnierarms und andererseits auf dem Stegteil
des Rasthebels 16 abstützen, der eine Öffnungstaste 21 bildet
[0015] Die Rastflanke 18 ist spiralig oder exzentrisch zur Mittellinie des Gelenkbolzens
15 gekrümmt, so daß der Rasthebel 16 den Scharnierarm 1 spielfrei mit der Befestigungsplatte
verspannt.
[0016] Der vorstehend beschriebene Scharnierarm mit Befestigungsplatte entspricht dem Scharnierarm
mit Befestigungsplatte nach den Fig. 7 bis 11 der europäischen Patentveröffentlichung
145 952, auf die zur weiteren Erläuterung verwiesen wird.
[0017] Die Rastflanken 18 sind in ihren vorderen Bereichen mit Einkerbungen oder stufenförmigen
Ausnehmungen 25 versehen, in die die Abstützkante 19 der Deckplatte 6 in der aus Fig.
5 ersichtlichen Weise blockierend einfällt, bevor sich die Rastflanken 18 von der
Abstützkante lösen und dadurch die Rastverbindung vollständig aufheben können. Die
Einkerbung oder Ausnehmung 25 weist die Tiefe a auf, so daß eine Lösung der Rastverbindung
aus der in Fig. 5 dargestellten Stellung erst möglich ist wenn der Scharnierarm 1
um die Strecke a zurückgedrückt und anschließend die Öffnungstaste 21 betätigt wird.
[0018] Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 besteht die Rastverbindung aus dem Rasthebel
30, der mit einem hakenförmigen Endteil 31 versehen ist, das Rastflanken 32 aufweist.
Die Rastflanken 32 hintergreifen einen ein Widerlager bildenden Bolzen 33. Eine ähnliche
Rastverbindung ist beispielsweise aus den Fig. 42 bis 50 der EP-PS 43 903 bekannt.
[0019] Als Sicherungseinrichtung gegen unbeabsichtigtes Lösen sind an den Enden der Rastflanken
32 stufenartige Vorsprünge 34 vorgesehen.
[0020] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 sind die Rastflanken 40 an den hinteren abgewinkelten
Schenkeln einer Deckplatte 41 vorgesehen, die auf eine Grundplatte aufgeschraubt
ist. In einem Scharnierarm ist der doppelarmige Hebel 42 gelagert, dessen Hebelarm
43 durch eine nicht dargestellte Feder in Richtung auf die Rastflanken 40 beaufschlagt
ist. Der Hebelarm 43 ist mit einer Abstützkante 44 versehen, die sich reibschlüssig
auf den Abstützflanken 40 abstützt. Insoweit entspricht die dargestellte Rastvorrichtung
dem Scharnierarm mit Befestigungsplatte nach den Fig. 1 bis 6 der europäischen Patentveröffentlichung
145 952, auf die zur näheren Darstellung Bezug genommen wird.
[0021] Die Rastflanken 40 weisen in ihrem oberen Bereich eine Einkerbung 45 auf, in die
die Abstützkante 44 sichernd einfällt, wenn der Rasthebel 42 unbeabsichtigt in Öffnungrichtung
betätigt worden sein sollte.
1. Zweiteiliger Verbindungsbeschlag zum Verbinden zweier Möbelteile, vorzugsweise
einen Scharnierarm mit einer Befestigungsplatte, von denen ein Teil mit einem federbelasteten,
schwenkbaren Hebel und der andere mit einem von dem Hebel hintergriffenen Widerlager
versehen ist,
wobei der Hebel oder das Widerlager einerseits eine abgeschrägte oder abgerundete
Rastflanke und andererseits eine Abstützkante aufweisen und
wobei der Hebel durch Zusammenfügen der Teile und deren Verschieben oder Verschwenken
in deren Verbindungsstellung in seine durch eine Betätigungseinrichtung wieder lösbare
verrastete Stellung schnappt,
mit einem Anschlag, der bei oder nach dem Einschnappen des Hebels in seine verrastete
Stellung den Verschiebeweg der miteinander verrasteten Teile begrenzt, und
mit einer Einrichtung zum Verhindern des unbeabsichtigten Lösens der miteinander
verrasteten Teile,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rastflanke (18, 32, 40) im Bereich des Anfangs ihres von der Abstützkante
(19, 33, 44) auf dem Weg in die Raststellung überfahrenen Bereichs eine Ausnehmung,
Einkerbung oder Stufe oder einen Absatz (25, 34, 45) aufweist, in die oder hinter
den die Abstützkante auf ihrem Weg in Richtung auf die entrastete Stellung bei einem
unbeabsichtigten Lösen der Rastverbindung einfällt.
2. Verbindungsbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastflanke
(40) durch das Widerlager gebildet und derart spiralförmig oder exzentrisch im verrasteten
Bereich zur Schwenkachse des Hebels (42) angeordnet ist, daß sich dieser die Verbindung
der Teile miteinander spielfrei verspannend auf der Rastflanke (40) abstützt.
3. Verbindungsbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastflanke
(18) an dem Hebel (16) vorgesehen und derart spiralförmig oder exzentrisch zu dessen
Schwenkachse angeordnet ist, daß sich dieser die Verbindung der Teile miteinander
spielfrei verspannend auf der Abstützkante (19) abstützt.
4. Verbindungsbeschlag nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastflanken
ohne selbstspannende Wirkung etwa konzentrisch zur Schwenkachse des Hebels angeordnet
sind.