[0001] Die Neuerung betrifft einen Schlüssel, insbesondere für Schließzylinder, umfassend
einen Schlüsselgriff und einen einstückig damit verbundenen Schlüsselschaft, wobei
zumindest der Schlüsselgriff aus einem metallischen Flachmaterialzuschnitt hergestellt
ist.
[0002] Aus der DE-OS 32 29 224 ist es bekannt, einen solchen Schlüssel durch Aufbringen
von Kunstharzauflagen auf dem Schlüsselgriff ergonomisch günstig zu gestalten. Durch
die Schlüsselform soll erreicht werden, daß der Schlüsselgriff ergonomisch günstig
in der Hand liegt. Weiter soll durch die Kunstharzauflagen eine tastende Unterscheidung
zwischen verschiedenen Schlüsseln möglich sein.
[0003] Nachteilig bei dieser bekannten Ausführungsform ist es, daß durch die Kunstharzauflagen
das Volumen und insbesondere die Anordnungsfähigkeit der Schlüssel innerhalb eines
Schlüsselbundes nachteilig verändert wird. Ein mit mehreren Schlüsseln mit Kunstharzauflagen
besetzter Schlüsselbund nimmt rasch ein Volumen an, da in der Hosentasche oder in
sonstigen üblichen Schlüsselaufnahmeräumen störend wirkt.
[0004] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schlüssel anzugeben, der ergonomisch
günstig zu handhaben ist, ohne daß das Volumen des Einzelschlüssels und ohne daß das
Volumen eines aus Einzelschlüsseln gebildeten Schlüsselbundes zunimmt.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird neuerungsgemäß vorgeschlagen, daß der Schlüsselgriff
in Bezug auf eine zu seiner Hauptebene senkrechte und zur Längsachse des Schlüsselschafts
parallele Mittelebene asymmetrisch ausgebildet ist. Durch die grundsätzliche Asymmetrie
werden verschiedene ergonomisch günstige Schlüsselgrifformen möglich, wobei durch
unterschiedliche Formen gegebenenfalls auch eine tastende Unterscheidung verschiedener
Schlüssel möglich wird. Andererseits bleibt der Schlüssel flach und ordnet sich an
einem Schlüsselbund auf kleinstem Volumen zwischen anderen Schlüsseln ein.
[0006] Im Hinblick auf günstigste Ergonomie bei der Schlüsselhandhabung wird gegebenenfalls
aber nicht notwendigerweise in Verbindung mit dem Merkmal der Asymmetrie weiter vorgeschlagen,
daß bei Ausbildung des Schlüsselschafts mit einer gezahnten Schlüsselschaftbrust
zumindest die auf der Seite der Schlüsselschaftbrust gelegene, zur Schlüsselschaftachse
im wesentlichen parallele Begrenzungskante des Schlüsselgriffs konkav ausgebildet
ist, vorzugsweise über ihre ganze Länge. Bei dieser Ausbildung steht die konkave Begrenzungskante
für die Anlage des Mittelfingers zur Verfügung, während die Flachseiten des Schlüsselgriffs
zwischen Daumen und Zeigefinger erfaßt sind. Gleichwohl ist durch den Krümmungsradius
der konkaven Kante und/oder durch tastend erfaßbare Markierungen auf dieser konkaven
Kante eine tastende Unterscheidung verschiedener Schlüssel ohne weiteres möglich.
Markierungen können beispielsweise durch eine Wellung der konkaven Kante geschaffen
werden. Daneben sind andere Markierungen denkbar, z. B. Markierungen in anderen Randbereichen
des Schlüsselgriffs oder Markierungen durch unterschiedliche Lage der zum Durchgang
eines Schlüsselrings vorgesehenen Löcher.
[0007] Um bei einem neuerungsgemäßen Schlüssel gleichwohl eine ästhetisch befriedigende
Gestaltung zu erzielen, wird vorgeschlagen, daß die übrigen Begrenzungskanten des
Schlüsselschafts im wesentlichen geradlinig und rechtwinklig, parallel bzw. senkrecht
zur Schlüsselschaft achse angeordnet sind. Dabei können die Ecken mehr oder minder
abgerundet sein, wobei auch der Krümmungsradius der Ecken zur Markierung dienen kann.
Im Hinblick auf die Erzielung eines ausreichenden Kraftangriffshebels am Schlüssel
wird vorgeschlagen, daß der Schlüssel in seiner Hauptebene senkrecht zur Schlüsselschaftachse
größere Höhe besitzt als der Schlüsselschaft. Dabei empfiehlt es sich, daß der Schlüsselgriff
in seiner Hauptebene senkrecht zur Schlüsselschaftachse über die Schlüsselbrust und
den Schlüsselrücken übersteht. Durch diese letztere Maßnahme wird eine annähernde
Symmetrie des Gesamtschlüssels erreicht und damit eine Voraussetzung für einen geringen
Raumbedarf eines aus mehreren Schlüsseln neuerungsgemäßer Art zusammengesetzten Schlüsselbundes.
[0008] Aus ästhetischen und fertigungstechnischen Gründen empfiehlt es sich, daß die Einhüllende
des Umrisses des Schlüsselgriffs im wesentlichen rechteckig, vorzugsweise im wesentlichen
quadratisch ist, eine Form, die sich gut mit der aus ergonomischen Gründen gewahlten
konkaven Kante verbinden läßt.
[0009] Der Neuerungsgedanke ist insbesondere bei Schlüsseln anwendbar, bei denen der ganze
Schlüssel - also sowohl der Schlüsselgriff als auch der Schlüsselschaft - aus einem
flachen Metallblechzuschnitt gebildet sind. Daneben ist allerdings die neuerungsgemäße
Raumform auch dort anwendbar, wo Schlüsselschaft und Schlüsselgriff aus Fertigungsgründen
zusammengesetzt werden, beispielsweise ein flacher Schlüsselgriff mit einem im Querschnitt
runden Schlüsselschaft.
[0010] Zur Herstellung von Flachschlüsseln hat man bisher im wesentlichen auf Buntmetallbleche
und Stahlbleche zurückgegriffen. Daneben ist es aus dem DE-GM 82 36 193 bekannt geworden,
einen Sicherheitsschlüssel aus einer Gold-Platin- Legierung herstellen. Die bekannten
Schlüssel haben - soweit sie aus Buntmetall oder Stahl bestehen - den nachteil eines
relativ hohen Gewichts, der insbesondere bei größeren Schlüsselbunden ins Gewicht
fällt. Schlüssel aus Buntmetall und Gold-Platin-Legierung haben daneben zusätzlich
den Nachteil, daß mit einer relativ raschen Abnutzung der Zuhaltungskanten und der
ggf. vorhandenen Führungsnuten gerechnet werden muß. Schlüssel aus Gold-Platin-Legierung
haben den Nachteil des sehr hohen Kostenaufwands und sind deshalb in der überwiegenden
Zahl der Anwendungsfälle, insbesondere bei Schließanlagen, ungeeignet.
[0011] Der Neuerung liegt deshalb weiter die Aufgabe zugrunde, einen Schlüssel anzugeben,
der relativ leicht im Gewicht ist, eine lange Gebrauchszeit sicherstellt und relativ
billig herzustellen ist.
[0012] Zur Lösung dieser weiteren Aufgabe wird vorgeschlagen, daß bei einem Schlüssel der
insgesamt aus einem metallischen Flachmaterialzuschnitt hergestellt ist, der ganze
Schlüssel aus Titanblech oder einem Legierungsblech mit hohem Titangehalt hergestellt
ist. Solche Flachschlüssel aus Titanblech zeichnen sich durch große Härte und damit
lange Gebrauchsdauer aus. Sie sind gegenüber Stahl, Buntmetall und Gold-Platin-Legierungsschlüssel
relativ leicht und preiswert.
[0013] Die beiliegende Figur erläutert die Neuerung anhand eines Ausführungsbeispiels. In
der Figur erkennt man einen Schließzylinder 10 üblicher Bauart und einen Schlüssel
12 mit einem Schlüsselschaft 14 und einem Schlüsselgriff 16. Schlüsselschaft 14 und
Schlüsselgriff 16 sind einstückig aus Titanblech gestanzt. Der Schlüsselschaft weist
einen Rücken 14a und eine Schlüsselbrust 14b auf sowie führungsnuten 14c. Die Führungsnuten
14c sind zum Eingriff mit Führungsrippen im Schlüsselkanal 10a des Schließzylinders
bemessen. Die Schlüsselbrust 14b ist gezackt, wobei die Zacken zum Steuern der üblichen
Stiftzuhaltungen dienen. In den Seitenflächen des Schlüsselschafts können außerdem
Erhebungen und/oder vorzugsweise Senkungen 14d zur Steuerung von Zusatzzuhaltestiften
bekannter Art vorgesehen sein. Der Schlüsselgriff 16 weist einen in der Grundform
rechteckigen Umriß mit Kanten 16a, 16b, 16c und 16d auf. Die Übergänge der Kanten
sind abgerundet, wie bei 16e zu ersehen ist. Die Begrenzungskante 16c ist konkav.
Der Benutzer erfaßt den Schlüsselgriff mit seinen Seitenflächen zwischen Daumen und
Zeigefinger einer Hand, so daß der Mittelfinger an der konkaven Begrenzungskante 16d
zur Anlage kommt. Die Krümmung der konkaven Begrenzungskante 16c paßt sich also gut
der Umfangskrümmung des Mittelfingers an. Der Mittelfinger kann über eine relativ
große Länge an der konkaven Begrenzungskante 16c anliegen, so daß sich eine geringe
Flächenpressung einstellt. Deshalb ist es auch möglich, an der konkaven Begrenzungskante
tastbare Markierungen, z. B. Nocken 16f anzubringen. Die Begrenzungskante 16c ist
diejenige Kante, die mit der Schlüsselbrust 14b des Schlüsselschafts 14 gleichgerichtet
ist. Im Schlüsselgriff 16 ist ein Loch 16g vorgesehen, das zum Aufreihen des Schlüssels
auf einem Schlüsselbund dient. Man erkennt, daß der Schlüsselgriff nach oben und unten
etwa gleich weit über den Schlüsselrücken 14a bzw. die Schlüsselbrust 14b vorsteht.
Dies ist eine besonders günstige Form, insbesondere in Verbindung mit einer Lage des
Loches 16g annähernd in Flucht zu der Achse des Schlüsselschafts. Die Schlüssel hängen
sich dann an einem Schlüsselbund in optimaler Weise aus.
[0014] Durch die Herstellung des Schlüssels aus Titanblech wird eine erhebliche Gewichtsreduzierung
erzielt, die sich insbesondere bei Zusammenfassung mehrerer Schlüssel zu einem Schlüsselbund
vorteilhaft bemerkbar macht. Die Härte des Titanblechs ist so groß, daß ohne Gefahr
einer vorzeitigen Abnutzung eine geringe Wandstärke des Schlüssels ausreichend ist.
Der Wandstärke des Schlüssels sind allerdings im Hinblick auf die Führungsnuten 14c
Grenzen gesetzt. Auch im Hinblick auf eine Schmerz- oder Verletzungsgefahr durch
die Kanten ist der Wandstärkenverminderung eine Grenze gesetzt. Optimal dürfte eine
Wandstärke von 1 mm bis 4 mm, vorzugsweise 2 mm bis 3 mm sein.
[0015] Für die Handhabung des an einem Schlüsselring hängenden Schlüssels ist es auch günstig,
wenn ein Schlüsselringdurchgangsloch annähernd im Bereich der zur Schaftachse parallelen
Mittelparallelen des rechteckigen, insbesondere quadratischen Umrisses nahe einer
schlüsselschaftfernen Kante vorgesehen ist.
1. Schlüssel, insbesondere für Schließzylinder, umfassend einen Schlüsselgriff (16)
und einen einstückig damit verbundenen Schlüsselschaft (14), wobei zumindest der
Schlüsselgriff (16) aus einem metallischen Flachmaterialzuschnitt hergestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlüsselgriff (16) in Bezug auf eine zu seiner Hauptebene
senkrechte und zur Längsachse des Schlüsselschafts (14) parallele Mittelebene asymmetrisch
ausgebildet ist.
2. Schlüssel, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausbildung
des Schlüsselschafts (14) mit einer gezahnten Schlüsselschaftbrust (14b) mindestens
und vorzugsweise die auf der Seite der Schlüsselschaftbrust (14b) gelegene, zur Schlüsselschaftachse
im wesentlichen parallele Begrenzungskante (16c) des Schlüsselgriffs (16) konkav ausgebildet
ist, vorzugsweise über ihre ganze Länge.
3. Schlüssel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die übrigen Begrenzungskanten
(16a, 16b, 16e) des Schlüsselschafts (16) im wesentlichen geradlinig und rechtwinklig
zueinander parallel bzw. senkrecht zur Schlüsselschaftachse angeordnet sind.
4. Schlüssel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlüsselgriff (16)
in seiner Hauptebene senkrecht zur Schlüsselschaftachse größere Höhe besitzt als der
Schlüsselschaft (14).
5. Schlüssel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlüsselgriff (16)
in seiner Hauptebene senkrecht zur Schlüsselschaftachse über die Schlüsselbrust (14b)
und den Schlüsselrücken (14a) übersteht.
6. Schlüssel nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhüllende
des Umrisses des Schlüsselgriffs (16) im wesentlichen rechteckig, vorzugsweise im
wesentlichen quadratisch ist.
7. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß der ganze
Schlüssel aus einem flachen Metallblechzuschnitt gebildet ist.
8. Schlüssel, insbesondere für Schließzylinder, umfassend einen Schlüsselgriff (16)
und einen einstückig damit verbundenen Schlüsselschaft (14), wobei zumindest der
Schlüsselgriff (16) aus einem metallischen Flachmaterialzuschnitt hergestellt ist,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der ganze
Schlüssel aus einem metallischen Flachmaterialzuschnitt hergestellt ist.
9. Schlüssel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der ganze Schlüssel aus
Titanblech oder einem Legierungsblech mit einem hohen Titangehalt hergestellt ist.
10. Schlüssel nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schlüsselringdurchgangsloch
(16g) annähernd im Bereich der zur Schaftachse parallelen Mittelparallelen des rechteckigen,
insbesondere quadratischen Umrisses nahe einer schlüsselschaftfernen Kante (16b)
vorgesehen ist.