[0001] Die Erfindung betrifft eine Rahmenspannvorrichtung, insbesondere für auf Gehrung
geschnittene Rahmen, mit mehreren losen Winkelbacken zur Einfassung der Rahmenecken
und mit einem die Winkelbacken umschließenden Spannelement, wobei eine der Winkelbacken
als Bedienungs-Winkelbacke ausgebildet ist, an welcher das Anziehen des Spannelementes
ausgeführt wird.
[0002] Eine derartige Rahmenspannvorrichtung mit losen Winkelbacken ist durch die DE-PS
457 013 bekannt. Als Spannelement ist dort eine unelastische Schnur verwendet, deren
Enden an einer in der Bedienungs-Winkelbacke drehbar gelagerten Rolle befestigt sind.
Mittels eines Steckschlüssels kann die Rolle zum Anziehen des Spannelementes gedreht
werden, wobei eine an der BedienungsWinkelbacke vorgesehene Klinkenanordnung für
eine Arretierung der Rolle sorgt. Die bekannte Rahmenspannvorrichtung ist allerdings
in Anbetracht ihrer Spanneinrichtung mit Klinkenarretierung aufwendig und zudem insbesondere
umständlich beim Einsatzwechsel zwischen Rahmen stark unterschiedlicher Größe.
[0003] Bei der durch die GB-PS 798 851 bekannten Rahmenspannvorrichtung mit losen Winkelbacken
ist im Bereich der Bedienungs-Winkelbacke eine schraubstockartige Spanneinrichtung
mit Schraubspindel und auf der Schraubspindel laufendem Spannstück vorgesehen. Auch
diese Vorrichtung ist sehr aufwendig.
[0004] Durch die DE-OS 32 36 578 ist ein Rahmenspanngerät bekannt, bei welchem die Winkelbacken
über parallel zur Rahmenebene verlaufende Führungsstangen miteinander verbunden und
längs derselben verschiebbar sind. Das dortige, mindestens auf einem Teil seiner Länge
elastische Spannelement ist mit Löchern versehen und wird an, von den Winkelbacken
abragenden Dornen oder dgl. festgehakt, wobei jeweils das Anziehen des Spannelementes
frei Hand vorgenommen wird. Bei diesem bekannten Rahmenspanngerät entfällt zwar eine
gesonderte Spanneinrichtung, jedoch verlangt die Freihand-Betätigung des Spannelementes
einen entsprechenden Zusammenhalt der Winkelbacken über ihre Führungsstangen, die
das Spanngerät wiederum aufwendig und zudem sperrig machen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Rahmenspannvorrichtung
mit losen Winkelbacken derart auszubilden, daß sie besonders preiswert herstellbar
und bequem handhabbar ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Spannelement auf
ganzer oder teilweiser Länge elastisch ist, mit einem Ende dauerhaft an einem Verankerungsschenkel
der Bedienungs-Winkelbacke befestigt, mit seinem anderen Endabschnitt durch eine Längsführung
in einem Führungsschenkel der Bedienungs-Winkelbacke hindurchgezogen und mit einer
Zieh-Hand greifbar ist und daß an dem Führungsschenkel ein Klemmexzenter zur Festklemmung
des angezogenen Spannelementes angeordnet ist, der mittels der zweiten, die Bedienungs-Winkelbacke
haltenden Hand verstellbar ist.
[0007] Durch die Erfindung werden eine Reihe von Vorteilen erreicht. Zum einen besteht die
Rahmenspannvorrichtung nach der Erfindung nur noch aus wenigen Teilen, nämlich drei
identischen Winkelbacken, der Bedienungs-Winkelbacke mit Klemmexzenter und dem Spannelement.
Zum anderen kann das Festspannen nunmehr frei Hand vorgenommen werden, so daß aufwendige
Spanneinrichtungen völlig entfallen. Durch die Verwendung eines elastischen Spannelementes
bleibt die eingestellte Spannung auch während längerer Leimtrocknungszeiten aufrechterhalten.
Für ein Überwechseln auf größere Rahmen wird lediglich der Klemmexzenter geöffnet
und entsprechend Länge an Spannelement nachgegeben. Insgesamt zeichnet sich die Rahmenspannvorrichtung
nach der Erfindung durch eine sehr preiswerte Herstellbarkeit und eine bequeme Handhabbarkeit
aus.
[0008] In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen werden, daß die Längsführung für das
Spannelement im wesentlichen geradlinig den Führungsschenkel durchsetzt und daß an
der Rückseite des Verankerungsschenkels eine breite, bis zur Austrittsöffnung der
Längsführung reichende Finger- oder Daumenanlagefläche für die Halte-Hand vorgesehen
ist und daß der Exzenterhebel in Fingerreichweite dieser Halte-Hand liegt und in bzw.
entgegen der Richtung der Längsführung schwenkbar ist. Durch diese Maßnahmen wird
ein Zugriff der Halte-Hand an der Bedienungs-Winkelbacke ermöglicht, der die Ausübung
eines sehr starken Zuges auf das Spannelement mit der anderen Hand erlaubt, ohne daß
dabei die losen Winkelbacken vom Rahmen, Kleinmöbelteil wie Schublade oder dgl., abspringen
oder verrutschen.
[0009] Der Erfindung zufolge kann das Spannelement aus einem unelastischen Band- oder Schnurstück
und aus einer Schraubenfeder bestehen, welche am Verankerungsschenkel der Bedienungs-Winkelbacke
befestigt ist. Die Schraubenfeder ist dabei vorteilhafterweise zumindest auf einem
Teil ihrer Länge in einer Längsausnehmung des Verankerungsschenkels aufgenommen, so
daß die Spannvorrichtung auch noch für verhältnismäßig kleine Rahmen eingesetzt werden
kann. Die Festklemmung des Spannelementes erfolgt bei der Ausführungsform nach der
Erfindung an einem nichtelastischen Teil des Spannelementes, was im Hinblick auf die
Verschleißbeanspruchung von Vorteil ist.
[0010] Schließlich kann der Erfindung zufolge noch vorgesehen werden, daß die losen Winkelbacken
an ihrer Rückseite jeweils eine über 90° sich erstreckende kreisbogenförmige Nut zur
Aufnahme des Band- oder Schnurstückes aufweisen und daß die Nut an beiden Enden durch
je einen Einfädelungssteg überbrückt ist. Durch die weite, kreisbogenförmige Nut wird
einerseits ein im wesentlichen diagonaler Andruck der Winkelbacken an den Rahmen
oder dgl. sichergestellt und zum anderen in Verbindung mit den beiden endseitigen
Einfädelungsstegen eine gewisse Vorausrichtung der losen Winkelbacken gegeben, was
ihr Ansetzen an den zu spannenden Rahmen oder dgl. vereinfacht.
[0011] Der Gegenstand der Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Rahmenspannvorrichtung nach der Erfindung in Draufsicht,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1 durch die Bedienungs-Winkelbacke
bei festgeklemmtem Exzenter,
Fig. 3 die Bedienungs-Winkelbacke bei gelöstem Klemmexzenter und
Fig. 4 eine lose Winkelbacke in perspektivischer Darstellung.
[0012] Die Rahmenspannvorrichtung besteht aus drei identischen, losen Winkelbacken 1, 2,
3, einer Bedienungs-Winkelbacke 4 und aus einem die losen Winkelbacken 1, 2, 3 umschließenden
und an der Bedienungs-Winkelbacke 4 befestigten Spannelement 5.
[0013] Die Bedienungs-Winkelbacke 4 ist in Draufsicht L-förmig ausgebildet und umfaßt einen
Verankerungsschenkel 6 und einen Führungsschenkel 7. Der Verankerungsschenkel 6
weist eine sacklochartige Ausnehmung 8 auf, die parallel zu der diesem Verankerungsschenkel
zugeordneten Seite des festzuspannenden Rahmens 9 verläuft, welcher in Fig. 1 strichpunktiert
angedeutet ist. In der Ausnehmung 8 ist eine Schraubenfeder 10 größtenteils aufgenommen,
die an ihrem hinteren Ende verankert ist. Die Schraubenfeder 10 bildet zusammen mit
einem daran angeschlossenen Schnurstück 11 das Spannelement 5, das insgesamt betrachtet
in Folge der Schraubenfeder 10 elastisch auslängbar ist.
[0014] Die losen Winkelbacken, dgl. auch Fig. 4, weisen an ihrer Rückseite jeweils eine
über etwa 90° sich erstreckende, kreisbogenförmige Nut 12 zur Aufnahme des Schnurstückes
11 auf, wobei bei jeder Winkelbacke die Nut 12 an beiden Enden durch je einen Einfädelungssteg
13, 14 überbrückt ist.
[0015] Der Führungsschenkel 7 der Bedienungs-Winkelbacke 4 weist eine parallel zu seiner
zugehörigen Seite des Rahmens 9 ausgerichtete Längsführung 15 für das freie Ende des
Spannelementes 5 auf. Der Führungsschenkel 7 ist kastenförmig ausgebildet, wobei in
seiner nach Fig. 1 oberen Seitenwand 16 und in der gegenüberliegenden Kastenwand
17 je ein Loch vorgesehen ist, durch die das Spannelement 5 hindurchgezogen ist. In
den beiden längsgerichteten Kastenseitenwänden 18, 19 ist auf einer Achse 20 ein Klemmexzenter
21 schwenkbar gelagert, der in der Stellung nach den Fig. 1 und 2 in Richtung auf
die Kastenseitenwand 17 bis Auftreffen auf am Kastenboden angeordnete Anschläge 22
niedergeschwenkt ist. In dieser Stellung ist das Spannelement 5 zwischen dem verdickten
Teil 23 des Klemmexzenters und dem Boden 24 des Führungsschenkels stramm eingeklemmt.
[0016] Fig. 4 zeigt den Klemmexzenter in entriegelter Stellung.
[0017] Beim Spannen eines Rahmens 9 werden die vier Winkelbacken 1 bis 4 in der in Fig.
1 gezeigten Weise an den Rahmenecken angelegt, wobei die Gesamtanordnung auf einer
Tischplatte oder dgl. aufliegt. Mit der linken Hand wird sodann die Bedienungs-Winkelbacke
4 gehalten, wobei der Daumen der linken Hand vorteilhafterweise an die verhältnismäßig
breit ausgebildete Rückseite 25 des Verankerungsschenkels 6 angelegt wird. Mit der
anderen Hand wird das durchgezogene Ende 26 des Schnurstückes gegriffen und unter
Auslängung der Schraubenfeder 10 angezogen, wonach dann beispielsweise mit dem Zeigefinger
der linken Hand der als Exzenterhebel ausgebildete Klemmexzenter 21 unter Festklemmung
des Spannelementes 5 niedergedrückt wird.
1. Rahmenspannvorrichtung, insbesondere für auf Gehrung geschnittenen Rahmen, mit
mehreren losen Winkelbacken zur Einfassung der Rahmenecken und mit einem die Winkelbacken
umschließenden Spannelement, wobei eine der Winkelbacken als Bedienungs-Winkelbacke
ausgebildet ist, an welcher das Anziehen des Spannelementes ausgeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Spannelement (5) auf ganzer oder teilweiser Länge elastisch
ist, mit einem Ende dauerhaft an einem Verankerungsschenkel (6) der Bedienungs-Winkelbacke
(4) befestigt und mit seinem anderen Endabschnitt durch eine Längsführung (15) in
einem Führungsschenkel (7) der Bedienungs-Winkelbacke (4) hindurchgezogen und mit
einer Zieh-Hand greifbar ist und daß an dem Führungsschenkel (7) ein Klemmexzenter
(21) zur Festklemmung des angezogenen Spannelementes (5) angeordnet ist, der mittels
der zweiten, die Bedienungs-Winkelbacke haltenden Hand verstellbar ist.
2. Rahmenspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsführung
(15) für das Spannelement (5) im wesentlichen geradlinig den Führungsschenkel (7)
durchsetzt und daß an der Rückseite des Verankerungsschenkels (6) eine breite, bis
zur Austrittsöffnung der Längsführung (15) reichende Finger- oder Daumenanlagefläche
(25) für die Halte-Hand vorgesehen ist und daß der Klemmexzenter (21) als ein in Fingerreichweite
dieser Halte-Hand liegender Exzenterhebel ausgebildet und in bzw. entgegen der Richtung
der Längsführung (15) schwenkbar ist.
3. Rahmenspannvorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Spannelement (5) aus einem unelastischen Band- oder Schnurstück (11) und aus einer
Schraubenfeder (10) besteht, welche am Verankerungsschenkel (6) der Bedienungs-Winkelbacke
(4) befestigt ist.
4. Rahmenspannvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrauberfeder
(10) zumindest auf einem Teil ihrer Länge in einer Längsausnehmung (8) des Verankerungsschenkels
(6) aufgenommen ist.
5. Rahmenspannvorrichtung nach einem de Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die losen Winkelbacken (1, 2, 3) an ihrer Rückseite jeweils eine über 90° sich
erstreckende kreisbogenförmige Nut (12) zur Aufnahme des Band- oder Schnurstückes
(11) aufweisen und daß die Nut (12) an beiden Enden durch je einen Einfädelungssteg
(13, 14) überbrückt ist.