[0001] Die Erfindung betrifft einen Abwasserschacht für Entwässerungskanäle und -leitungen.
Solche Abwasserschächte sind im wesentlichen als Einsteigschächte bekannt.
[0002] Ein bekannter Abwasserschacht dieses Typ, der besonders chemikalienbeständig sein
soll, besteht aus übereinandergesetzten , beidseitig glasierten Steinzeug-Schachtringen
mit einer oberen Stahlbeton-Schachtabdeckung mit Einsteigsöffnung sowie mit einem
Schachtunterteil, das aus einem beidseitig glasierten Steinzeug-Schachtring mit nach
unten weisender Falzmuffe gebildet ist, der bodenseitig mit einer Sohlenplatte aus
vergütetem Beton verschlossen ist. Oberhalb der Sohlenplatte befindet sich im Inneren
des Schachtoberteils eine Betontragschicht als Unterbau für ein eingebautes Gerinne.
[0003] Trotz der Verwendung und des Aufbaus solcher Abwasserschächte aus beidseitig glasierten
Steinzeug-Schachtringen ist die geforderte Korrosionsbeständigkeit bzw. Chemikalienbeständigkeit
insbesondere gegen chlorierte Kohlenwasserstoffe nicht ausreichend gewährleistet.
[0004] Der Schwachpunkt solcher Abwasserschächte ist dabei nicht das glasierte Steinzeug,
sondern die bisher übliche Konstruktion des Schachtunterteils, die nicht gewährleistet,
daß aggressive Medien im Laufe der Gebrauchsdauer solcher Schächte nicht doch den
bodenseitigen Abschluß des Schachtunterteils durchdringen können. Alle diesbezüglich
vorgeschlagenen Änderungskonstruktionen, wie z.B. spezielle Schachtunterteile aus
Kunststoff oder Astbestzement, haben ebenfalls keine befriedigende Lösung gebracht.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Abwasserschacht im wesentlichen bestehend
aus beidseitig glasierten Steinzeug-Schachtringen so weiterzuentwickeln, daß das Schachtunterteil
eine verbesserte Chemikalienbeständigkeit aufweist, die für die gesamte Gebrauchsdauer
des Abwasserschachtes gewährleistet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Sohlenplatte nicht mehr
wie bisher aus vergütetem Beton, sondern aus einer zumindest bodenseitig glasierten
Steinzeugplatte hergestellt ist, wobei besondere konstruktive Maßnahmen vorgesehen
sind, die gewährleisten, daß die neue Steinzeug-Sohlenplatte dem Bodendruck des eingebauten
Abwasserschachtes standhält.
[0007] Diese besonderen Maßnahmen sehen erfindungsgemäß vor, daß die Sohlenplatte in die
Falzmuffe des als Schachtunterteil verwendeten Steinzeug-Schachtringes eingelegt
ist und im wesentlichen bündig mit den bodenstehenden Kanten der die Sohlenplatte
übergreifenden Falzmuffe des Schachtringes abschließt und gegen die Falzmuffe mit
einem dauerelastischen Kitt abgedichtet ist, wobei die Sohlenplatte flächig an der
im Inneren des Schachtunterteils eingearbeiteten Betontragschicht anliegt.
[0008] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Betontragschicht einen umlaufenden Schulteranschlag aufweist, der gemeinsam
mit der Sohlenplatte in der Falzmuffe des Schachtunterteils einliegt.
[0009] Weiterhin sieht eine zweckmäßige Ausbildungsform der Erfindung vor, daß die Sohlenplatte
beidseitig glasiert ist.
[0010] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Steinzeug-Sohlenplatte ist in hohem Maße chemikalienbeständig,
insbesondere auch gegen chlorierte Kohlenwasserstoffe. Die gegen den gewachsenen Boden
oder, wie vielfach üblich, gegen eine Sauberkeitsschicht aus Magerbeton gerichtete
Glasierung der Sohlenplatte schützt diese gegen evtl. vorhandenes aggressives Bodenwasser.
Die zweckmäßigerweise auch auf der Innenseite vorgesehene Glasierung der Sohlenplatte
schützt diese, sofern dies bei Undichtigkeit im Gerinne erforderlich sein sollte,gegen
aggressive Medien in den Entwässerungskanälen- und leitungen.
[0011] Die vorgeschlagene Steinzeug-Sohlenplatte liegt mit ihren Rändern erfindungsgemäß
in der Falzmuffe des Schachtunterteils. Hierdurch wird erreicht, daß auf die empfindlicheren
Ränder der Steinzeug-Sohlenplatte keine größeren Flächenpressungen auftreten können,
wie sie im Bereich der bodenstehenden Kanten des Schachtunterteils zu erwarten sind.
[0012] Weiterhin liegt die neue Steinzeug-Sohlenplatte vollflächig an der Betontragschicht
an, die in den das Schachtunterteil bildenden Schachtring eingearbeitet ist. Durch
die vollflächige Anlage an einer in sich sehr steifen Betontragschicht ist gewährleistet,
daß die Sohlenplatte trotz ihres erheblichen Durchmessers keine Durchbiegungen erleidet.
Sie ist durch die vollflächige Anlage optimal gestützt und vermag beschädigungsfrei
Kräfte aufzunehmen, wie sie z.B. aus Bodensetzungen resultieren können. Dabei ist
es von besonderem Vorteil, wenn die genannte Betontragschicht einen umlaufenden Schulteranschlag
aufweist, der gemeinsam mit der Sohlenplatte in der Falzmuffe des Schachtunterteils
einliegt. Dadurch ist ein unverrückbarer und dauerhafter Verbund zwischen Betontragschicht
und Steinzeug-Sohlenplatte gegeben.
[0013] Die neue Steinzeug-Sohlenplatte sowie auch die in der Falzmuffe mit einliegenden
umlaufenden Schulteranschläge der Betontragschicht sind gegen die innere Falzfläche
des Schachtunterteils mit einem chemikalienbeständigen Kitt abgedichtet, z.B. Asplit,
ein Zweikomponentenkitt auf Phenolharzbasis der Fa. Hoechst. Zweckmäßig sind auch
dauerelastische Eigenschaften des verwendeten Kitts, um leichte Dehnungen und Bewegungen
der Steinzeug-Sohlenplatte gegen die übergreifende Falzmuffe des Schachtunterteils
zuzulassen.
[0014] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Dieses zeigt:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen Abwasserschacht gemäß der Erfindung.
[0015] Der dargestellte Abwasserschacht steht auf einem gewachsenen Boden oder einer Sauberkeitsschicht
2. Das Schachtunterteil 3 ist aus einem beidseitig glasierten Steinzeug-Schachtring
4 mit nach unten weisender Falzmuffe 5 gefertigt und besitzt in den Seitenwänden eingeformte
Anschlußstücke 6 sowie im Inneren ein eingearbeitetes Gerinne 7 mit einem Unterbau
8. Dieser grundsätzliche Aufbau der Schachtunterteile ist bekannt.
[0016] Ebenfalls bekannt ist der Aufbau des Schachtes mittels übereinandergesetzter beidseitig
glasierter Steinzeug-Schachtringe 9, von denen in der Zeichnung der oberste angedeutet
ist.
[0017] Den oberen Abschluß des als Ausführungsbeispiel dargestellten Abwasserschachtes bildet
eine Stahlbeton-Schachtabdeckung 10 mit der Einsteigöffnung 11. Auch das ist hinreichend
bekannt.
[0018] Neu ist jedoch, daß das Schachtunterteil 3 eine zumindest bodenseitig glasierte Steinzeug-
Sohlenplatte 12 aufweist, die in die Falzmuffe 5 des unteren Schachtringes 4 eingelegt
ist und im wesentlichen bündig mit den bodenstehenden Kanten 13 der die Sohlenplatte
übergreifenden Falzmuffe 5 abschließt. Die Sohlenplatte 12 ist gegen die inneren Falzflächen
mit einem chemikalienbeständigen Kitt 14 abgedichtet.
[0019] Erfindungsgemäß liegt die dargestellte Sohlenplatte 12 vollflächig an einer Betontragschicht
15 an, die in das Schachtunterteil eingearbeitet ist. Die Betontragschicht besitzt
einen umlaufenden Schulteranschlag 16, der gemeinsam mit dem umlaufenden Rand der
Sohlenplatte 12 in der Falzmuffe 5 des Schachtunterteils einliegt.
[0020] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich zwischen der Betontragschicht
15 und dem Unterbau 8 des Gerinnes 7 eine zusätzliche Abdichtung 17 aus einem chemikalienbeständigen
Kitt, z.B. Asplit.
[0021] Neu ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel auch der Korrosionsschutz der oberen
Stahlbeton-Schachtabdeckung 10, der bevorzugt einstückig aus glasiertem Steinzeug
gefertigt ist und die obere Betonabdeckung gegen aufsteigende und dort kondensierende
aggressive Gase schützt.
[0022] Damit ist im Ergebnis ein neuer Abwasserschacht erreicht, der konsequent von seiner
Sohle bis zur oberen Abdeckung chemikalienbeständig ausgeführt ist.
1) Abwasserschacht für Entwässerungskanäle und
-leitungen
im wesentlichen bestehend aus
- übereinandergesetzten, beidseitig glasierten Steinzeug-Schachtringen
- und mit einem Schachtunterteil, das aus einem beidseitig glasierten Steinzeug-Schachtring
mit nach unten weisender Falzmuffe gebildet ist,der bodenseitig mit einer Sohlenplatte
verschlossen ist,
- wobei im Schachtunterteil oberhalb der Sohlenplatte eine Betontragschicht
als Unterbau für ein eingeformtes Gerinne angeformt ist,
-dadurch gekennzeichnet, - daß die Sohlenplatte (12) aus einer zumindest bodenseitig glasierten Steinzeugplatte
hergestellt ist,
- daß die Sohlenplatte in die Falzmuffe (5) eingelegt ist und im wesentlichen
bündig mit den bodenstehenden Kanten (13) der die Sohlenplatte übergreifenden Falzmuffe
des Schachtringes (4) abschließt und gegen die Falzmuffe mit einem chemikalienbeständigen
Kitt (14) abgedichtet ist
- und daß die Sohlenplatte vollflächig an der Betontragschicht (15) des Schachtunterteils
(3) anliegt
2. Abwasserschacht nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichent, daß die Betontragschicht (15) einen umlaufenden Schulteranschlag (16) aufweist,
der gemeinsam mit der Sohlenplatte (12) in der Falzmuffe (5) des Schachtunterteils
(3) einliegt.
3. Abwasserschacht nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenplatte (12) beidseitig glasiert ist.