(19)
(11) EP 0 275 464 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.07.1988  Patentblatt  1988/30

(21) Anmeldenummer: 87118339.8

(22) Anmeldetag:  10.12.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H04L 12/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 11.12.1986 DE 3642382

(71) Anmelder: Siemens Nixdorf Informationssysteme Aktiengesellschaft
D-33102 Paderborn (DE)

(72) Erfinder:
  • Haug, Friedrich
    D-8000 München 90 (DE)

(74) Vertreter: Fuchs, Franz-Josef, Dr.-Ing. et al
Postfach 22 13 17
80503 München
80503 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sende-Empfangs-Einrichtung für ein Busleitungssystem


    (57) Um in einem vorzugsweise mit einem geschirmten Twisted-Pair-­Kabel aufgebauten Busleitungssystem eine Zugriffskollision auch gleichstromfrei anzuschließenden Teilnehmerstationen ermöglichen zu können, weisen deren Sende-Empfangs-Einricht­tungen jeweils sendeseitig einen nach jedem Pegelübergang der ihm zugeführten Sendedaten jeweils nur für einen Bruch­teil einer Bitzeitspanne entriegelten und dabei einen Differenzspannungsimpuls des einen bzw. anderen Vorzeichens abgebenden, im übrigen Teil jeder Bitzeitspanne in einem Ruhezustand (Tristate) befindlichen Differenz-Busleitungs­sender und empfangsseitig zwei in zueinander entgegesetzem Sinne an die Bus-Signalleiter angeschlossene Differenz-­Busleitungsempfänger sowie ein ihnen nachfolgendes bistabiles RS-Kippglied auf.




    Beschreibung


    [0001] Für einen schnellen Austausch von Digitalsignalen zwischen häufig wechselnden Gegenstellen (Stationen), beispielsweise zwischen Telekommunikations-Terminals, zwischen einer Daten­verarbeitung dienenden Rechnern oder auch zwischen vermitt­lungstechnischen Prozessoren, finden vielfach Busleitungs­systeme Anwendung, in denen die jeweils angeschlossenen Stati­onen über Sende- und Empfangseinrichtungen einen wahlfreien Zugriff (Random Access) zu dem Busleitungssystem haben. Die dabei von einer Station ausgesendeten Digitalsignale werden auf dem Bus nach beiden Seiten hin übertragen und nach Maß­gabe vorangestellter Adressen nur von der (den) durch die Adresse(n) bezeichneten Station(en) aufgenommen. Für die Regelung des Zugriffs zum Busleitungssystem hat dabei beson­ders das sog. CSMA/CD-(Carrier Sense Multiple Access with Collision Detection)-Verfahren Bedeutung: Bevor eine Station zu senden beginnt, horcht sie in den Bus hinein, ob dort be­reits ein Übertragungsvorgang stattfindet. Zutreffendenfalls wartet sie zunächst dessen Ende ab; dann beginnt die betreffende Station zu senden, wobei sie zunächst weiter "mithört", bis sie nach einer gewissen Zeitspanne (round trip delay time) sicher ist, daß alle anderen Statio­nen ihr Senden bemerken konnten. Hat in gleicher Weise eine andere Station etwa gleichzeiting zu senden begonnen, so werden beide Stationen eine Kollision ihrer Digitalsignale mit denen der jeweils anderen Station feststellen, woraufhin sie ihren Sendevorgang jeweils abbrechen, um nach einer Zufallszeit­spanne damit erneut zu beginnen.

    [0002] Eine einfache Methode, mit der ein Mehrfachsenden erkannt werden kann, besteht darin, daß die aktive Station das von ihr gerade abzugebende (und abgegebene) Signal mit dem an ihrer Empangseinrichtung auf dem Busleitungssystem herr­ schenden Signalzustand vergleicht, wobei ein Signal(zustands)­unterschied dann eine Kollision anzeigt. Die Erkennung eines solchen Signal(zustands)unterschiedes setzt voraus, daß sich auf dem Busleitungssystem der eine Signalzustand physikalisch stets gegenüber dem anderen Signalzustand (bei Binärsignalen) durchsetzt. Diese Signalpriorität muß dabei unabhängig von der Anzahl etwa gleichzeitig aktiver Sender auch bei großen Leitungslängen von mehr als 100 m für jede Station gewähr­leistet sein.

    [0003] Diese Voraussetzung wird von heute marktüblichen Standard­sendern mit zwei Differenzausgängen für ein Busleitungssystem mit zwei Signalleitern nicht erfüllt. Bei solchen Busleitungs­sendern, die üblicherweise in Zeiten einer Inaktivität, d.h. außerhalb der Bitzeitspannen übertragener Bits, in einen dritten, Ruhezustand (Tristate) geschaltet sind, lassen sich bei takt- oder zugriffsgesteuerten Bussystemen Gegensignal­zustände, die zu Signalverfälschungen oder Senderschäden durch Überlastung führen können, in diesem Ruhezustand vermeiden. Bei einem Random-Access-Bussystem basiert die Zugriffsregelung indessen einerseits gerade darauf, daß Gegensignalzustände auftreten können, wobei andererseits aber bei Einsatz üblicher Standard-Busleitungssender solche Gegensignalzustände bei großen Leitungslängen von weit auseinanderliegenden Stationen wegen des Spannungsabfalls längs der Busleitung u.U. garnicht erkannt werden.

    [0004] Keine solche Standard-Busleitungssender verwendet ein bekann­tes Busleitungssystem (WO-A-84/00862) mit zwei Signalleitern, in dem im Prinzip zwei synchron miteinander geschlossene oder geöffnete Schalter, über die zwei - ungleiche - Spannungs­quellen mit den zwei Signalleitern verbindbar sind, aufwei­sende Sendeeinrichtungen mit zwei Signalzuständen vorgesehen sind, deren einer einen Dominanzzustand im Busleitungssystem bewirkt und in deren anderem die betreffende Sendeeinrichtung die zwei Signalleiter zumindest angenähert unbelastet läßt. Dabei kann eine solche Sendeeinrichtung durch einen Spezial­ sender mit (innenwiderstands-)unsymmetrischen Differenz­ausgängen realisiert werden; alternativ dazu ist es auch möglich, die genannten Schalter durch zwei gleichzeitig leitende oder gesperrte Transistoren zu realisieren, über die zwei ungleiche Spannungsquellen mit den beiden Signal­leitern verbindbar sind. Ein solches Busleitungssystem benötigt somit Bussender mit speziellen Unsymmetrien, während Standard-Differenzsender möglichst (innenwiderstands-) symmetrische Komplementärausgänge aufweisen.

    [0005] Keine Standard-Busleitungssender, sondern jeweils eine mittels eines Transistorschalters ein- und ausschaltbare Konstantstrom­quelle aufweisende spezielle Sendeeinrichtungen sind auch in einem anderen (aus US-PS 36 71 671) bekannten Busleitungssystem mit zwei Signalleitern vorgesehen.

    [0006] Mit nur einem einzigen Signalleiter schlechthin nicht symme­trisch ist schließlich ein (aus BYTE 6(1981)10, 50...60, Fig. 1, bekanntes) weiteres Bussystem, in dem zwischen dem (einzigen) Ausgang jeder Sendeeinrichtung und dem (einzigen) Signalleiter eine Entkoppeldiode vorgesehen ist.

    [0007] Es ist auch schon (aus EP-A1-0171555) ein Busleitungssystem mit zwei Signalleitern mit daran jeweils über zwei Differenz­ausgänge angeschlossenen Sendeeinrichtungen mit zwei Signal­zuständen, deren einer einen Dominanzsignalzustand im Bus­leitungssystem bewirkt und in deren anderem die betreffende Sendeeinrichtung die beiden Signalleiter zumindest angenähert unbelastet läßt, bekannt, in dem bei den jeweils mit einem zwei Differenzausgänge aufweisenden Bussender gebildeten Sendeeinrichtungen die zwei Differenzausgänge über zwei zu­einander gegensinnige, in dem genannten anderen Signalzustand im Sperrzustand befindliche Dioden mit den zwei Signalleitern verbunden sind.

    [0008] Dieses Busleitungssystem, das - ohne damit eine Verwendung von Tristate-Sendern auszuschließen - auch einen Einsatz von einfachen Busleitungssendern (ohne Tristate) mit symmetrisch ausgeführten Komplementärausgängen ermöglicht, gewährleistet an sich unabhängig von der Ausdehnung des Busleitungssystems und von dem Abstand und der Anzahl etwa gleichzeitig aktiver Sender sowie unter Vermeidung einer Überlastung der Sender­ausgänge bei entgegengesetzten Signalzuständen einen Jeweils einheitlichen Signalzustand im Busleitungssystem und damit eine erhöhte Sicherheit in der Erkennung einer Kollision von Sendern beim gleichzeitigen Zugriff auf den Bus; das System setzt allerdings eine galvanische Ankopplung der Sende-­Empfangs-Einrichtungen an die beiden Signalleiter voraus.

    [0009] Eine solche galvanische Ankopplung der Sende-Empfangs-­Einrichtungen an die Signalleiter eines Busleitungssystems ist indessen oftmals unerwünscht, und die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, eine Sende-Empfangs-Einrichtung für ein Busleitungssystem mit zwei Signalleitern anzugeben, das auch ohne eine solche galvanische Ankopplung mit einfachen Mitteln und zugleich schnell und mit hoher Sicherheit eine Kollisionserkennung beim Zugriff auf das Busleitungssystem ermöglicht.

    [0010] Die Erfindung betrifft eine Sende-Empfangs-Einrichtung für ein Busleitungssystem mit zwei Signalleitern, mit einem an die Signalleiter über zwei Differenzausgänge angeschlossenen, zweier Signalzustände fähigen Differenz-Busleitungssender und einem an die Signalleiter über zwei Differenzeingänge ange­schlossenen Differenz-Busleitungsempfänger; eine solche Sende-Empfangs-Einrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekenn­zeichnet, daß sendeseitig wenigstens ein nach jedem Pegelüber­gang der ihm zugeführten Sendedaten jeweils nur für einen Bruchteil einer Bitzeitspanne, insbesondere für etwa ein Viertel einer Bitzeitspanne, entriegelter und dabei je nach dem neuen Signalpegel einen positiven oder negativen Differenz­spannungsimpuls abgebender Differenz-Busleitungssender vorge­sehen ist, der sich im übrigen Teil jeder Bitzeitspanne, ins­besondere für etwa drei Viertel jeder Bitzeitspanne, in einem Ruhezustand hohen Innenwiderstands (Tristate-Zustand) befin­det, und/oder daß empfangsseitig zwei in zueinander entgegen­gesetztem Sinne an die Signalleiter angeschlossene Differenz-­Busleitungsempfänger sowie ein mit seinen beiden Eingängen an die Ausgänge der beiden Differenz-Busleitungsempfänger angeschlossenes, bistabiles RS-Kippglied vorgesehen sind.

    [0011] Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, in einem Buslei­tungssystem mit zwei Signalleitern, in dem standardisierte Differenz-Busleitungssender und -empfänger mit symmetrischen Komplementärausgängen bzw. -eingängen verwendet werden können, die Teilnehmerstationen auch galvanisch entkoppelt an die Busleitung anschließen zu können und ohne die Notwendigkeit einer galvanischen Ankopplung mit einfachen Mitteln eine schnelle und sichere Kollisionserkennung zu ermöglichen.

    [0012] Weitere Besonderheiten der Erfindung werden aus der nachfolgen­den näheren Erläuterung der Erfindung anhand der Zeichnungen ersichtlich. Dabei zeigen

    FIG 1 schematisch ein Busleitungssystem mit zugehörigen Teilnehmerstationen und

    FIG 2 schaltungstechnische Einzelheiten der Sende-Empfangs-­Einrichtung einer solchen Teilnehmerstation;

    FIG 3 verdeutlicht Signalzustände darin.

    FIG 4 zeigt weitere schaltungstechnische Einzelheiten eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer Sende-Empfangs-­Einrichtung gemäß der Erfindung.



    [0013] Die Zeichnung FIG 1 zeigt schematisch ein serielles Buslei­tungssystem L mit zwei Signalleitern lʹ, lʺ und einem Leitungs­schirm (Masse, Erde); ein solches Busleitungssystem kann vorzugsweise mit einem zwei verdrallte Adern aufweisen­den geschirmten (Twisted-Pair-)Kabel mit einem Wellenwider­stand von beispielsweise 150 Ohm, beispielsweise mit einem Kabel 2Y(St)Y1x2x0,5/2,2-150, realisiert sein, wobei die zwei verdrallten Adern die beiden Signalleiter lʹ, lʺ bilden. An das Busleitungssystem L sind Teilnehmerstationen Tln je­ weils über eine Sende-Empfangs-Einrichtung angeschlossen, wie dies aus FIG 2 näher ersichtlich ist.
    Gemäß FIG 2 weist eine solche Teilnehmerstation Tln, bei der es sich beispielsweise um ein Telekommunikations-­Endgerät, um einen Rechner oder um einen Vermittlungspro­zessor handeln kann, eine Sende-Empfangs-Einrichtung SE mit einem von zwei Differenzausgängen her an die Signal­leiter lʹ, lʺ angeschlossenen Differenz-Busleitungssender S und zwei in zueinander entgegensetzem Sinne an die Signallei­ter lʹ, lʺ angeschlossenen Differenz-Busleitungsempfängern E1, E2 auf.
    Dabei ist sendeseitig ein nach jedem Pegelübergang der ihm zugeführten Sendedaten jeweils nur für einen Bruchteil einer Bitzeitspanne entriegelter und dabei je nach dem neuen Si­gnalpegel einen positiven oder negativen Differenzspannungs­impuls U abgebender Differenz-Busleitungssender S vorgesehen. Ein solcher Differenz-Busleitungssender S kann mit einem neben zwei Signalzuständen auch noch einen Ruhezustand als dritten Zustand aufweisenden Tristate-Bussender eines Bussender-Bau­steins beispielsweise des Typs SN74ALS1631 (TI) realisiert sein, der an seinem Entriegelungseingang nach jedem Pegelüber­gang der am Sendedaten-Eingang des Differenz-Busleitungssenders S anliegenden Sendedaten mit einem jeweils nur einen Bruchteil einer Bitzeitspanne andauernden Entriegelungsimpuls beauf­schlagt wird; solche Entriegelungsimpulse können dabei aus den Sendedaten beispielsweise mit Hilfe zweier bei einem Pegel­übergang des einen bzw. des anderen Vorzeichens aktivierter monostabiler Kippglieder etwa des Typs 74LS123 abgeleitet wer­den, wie dies auch in FIG 2 angedeutet ist.
    Die beiden eingangsseitig in zueinander entgegengesetztem Sinne an die Signalleiter lʹ, lʺ des Busleitungssystems L angeschlossenen Differenz-Busleitungsempfänger E1, E2 (beispielsweise des Typs SN75173) sind ausgangsseitig an den S- bzw. R-Eingang eines bistabilen RS-Kippgliedes K ange­schlossen, das gemäß FIG 2 mit zwei kreuzgekoppelten NAND-­Gliedern beispielsweise des Typs SN74ALS00 realisiert sein kann. Mit dem Ausgang des RS-Kippgliedes K ist der Empfangs­ daten-Eingang ce eines LAN-Controllers LANC (beispielsweise des Typs 82588) verbunden, dessen Sendedaten-Ausgang ca zum Sendedaten-Eingang des differenz-Busleitungssenders S führt.

    [0014] Nach jedem Pegelübergang der vom Ausgang ca des LAN-Controllers LANC kommenden Sendedaten, wie sie beispielsweise, von einer in FIG 3.a) angegebenen Bitfolge ausgehend, in Fig 3.ca) ange­deutet sind, wird von dem einen oder dem anderen monostabilen Kippglied her der Entriegelungseingang des Differenz-Busleitungs­senders S mit einem Entriegelungsimpuls von - bei Bitzeitspannen von z.B. 1 µs - etwa 250 ns Dauer beaufschlagt, wobei FIG 3.g) eine Folge solcher Entriegelungsimpulse erkennen läßt. Auf ihm am Sendedaten-Eingang zugeführte, im Beispiel Manchester­kodiert vorliegende Sendedaten gemäß Fig 3.ca) erzeugt der Differenz-Busleitungssender S dann entsprechende positive bzw. negative Differenzspannungsimpulse u (s. FIG 2), wie sie in FIG 3.u) dargestellt sind. In jeder Teilnehmerstation Tln (in FIG 1) des Busleitungssystems werden empfangsseitig die Differenzspannungsimpulse je nach ihrem jeweiligen Vorzeichen von dem einen bzw. dem anderen Differenz-Busleitungsempfänger (E1 bzw. E2 in FIG 2) aufgenommen, wie dies in FIG 3.e1) und FIG 3.e2) angedeutet ist; das durch die Ausgangssignale der beiden Differenz-Busleitungsempfänger E1, E2 gesetzte bzw. rückgesetzte, RS-Kippglied restituiert daraus wieder die ursprüngliche Datenform, wie dies aus FIG 3.ce) und FIG 3.e) ersichtlich wird.

    [0015] Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Differenzspannungsimpulsen u (in FIG 3.u) ist der Differenz-Busleitungssender S (in FIG 2) einer Teilnehmerstation Tln (in FIG 1 und FIG 2) in seinem Ruhezustand hohen Innenwiderstands, wobei dieser Ruhezustand in Abhängigkeit von der Gleichheit oder Ungleichheit aufein­anderfolgender Bits im Beispiel etwa 250 ns oder 750 ns an­dauert. Treten nun in einem Kollisionsfall in diesen Impuls­lücken der Sendeeinrichtung S (in FIG 2) einer gerade betrach­teten Teilnehmerstation Tln (in FIG 2) in entsprechender Weise von einer anderen Teilnehmerstation Tln (in FIG 1) ausgesen­ dete Differenzspannungsimpulse auf dem Busleitungssystem L auf, so werden auch diese Differenzspannungsimpulse von dem einen oder anderen Differenz-Busleitungsempfänger E1, E2 (in FIG 2) der gerade betrachteten Teilnehmerstation Tln (in FIG 2) aufgenommen mit der Folge, daß die RS-Kippstufe K zusätzliche Setz- bzw. Rücksetzimpulse erhält, so daß es am Empfangsdaten-Eingang ce) des LAN-Controllers LANC zu Ver­fälschungen der Daten kommt; so treten beispielsweise bei im Manchester-Code dargestellten Daten Bitzellen auf, bei denen der für den Manchester-Code signifikante Pegelübergang in der Bitzellenmitte fehlt:
    Es sei angenommen, daß gleichzeitig damit, daß die gerade betrachtete Teilnehmerstation (Tln in FIG 2) die in FIG 3.a) und FIG 3.ca) angegebene Bitfolge in das Busleitungssystem L einspeist, auch eine andere Teilnehmerstation (Tln in FIG 1) auf das Busleitungssystem L zugreift und in dieses eine andere Bitfolge einspeist, wie sie beispielsweise in FIG 3.b) und FIG 3.cb) angegeben sein möge. Diese andere Teilneh­merstation beaufschlagt demzufolge das Busleitungssystem mit einer entsprechenden anderen Differenzspannungsimpulsfolge, wie sie im Beispiel in FIG 3.v) skizziert ist. An den beiden Differenz-Leitungsempfängern E1, E2 der bisher schon betrach­teten Teilnehmerstation Tln (in FIG 2) wirkt sich dann im Ergebnis eine durch Überlagerung der Differenzspannungsimpuls­folgen der beiden in Kollision miteinander auf das Busleitungs­system L zugreifenden Teilnehmerstationen bedingte Differenz­spannungsimpulsfolge aus, wie sie in Fig 3.w) angedeutet ist, wobei die Darstellung in FIG 3 insgesamt von einer bei der betrachteten Teilnehmerstation gegebenen Zeitgleichheit der Bitzellen beider Teilnehmerstationen ausgeht. Am Ausgang der den beiden Differenz-Leitungsempfängern E1, E2 nachgeschalte­ten bistabilen Kippstufe K tritt daher ein Signal auf, wie es in FIG 3.cf) skizziert ist, und damit eine Bitfolge, wie sie in FIG 3.f) angegeben ist; dabei sind in FIG 3.f) mit X kollisionsbedingt verfälschte Bitzellen bezeichnet, anhand derer somit die Kollision gleichzeitig auf das Busleitungs­system L zugreifender Teilnehmerstationen Tln (in Fig 1) erkennbar ist.

    [0016] Es sei noch bemerkt, daß es in Abweichung von dem anhand von FIG 2 beschriebenen Ausführungsbeispiel einer Sende-Empfangs­Einrichtung mit gerade einem Differenz-Busleitungssender S auch möglich ist, einem solchen Differenz-Busleitungssender wenigstens einen weiteren derartigen Differenz-Busleitungs­sender parallel zu schalten, um so den sendeseitig wirksamen Innenwiderstand entsprechend herabzusetzten.

    [0017] Eine solche Parallelschaltung wird auch aus FIG 4 ersichtlich, die ein anderes Ausführungsbeispiel einer Sende-Empfangs-­Einrichtung gemäß der Erfindung in weiteren schaltungstechni­schen Einzelheiten zeigt. Gemäß FIG 4 weist eine Teilnehmer­station Tln eine wiederum mit zwei eingangsseitig gegensinnig einander parallelgeschalteten Differenz-Busleitungsempfängern E1, E2 versehene Sende-Empfangs-Einrichtung SE mit zwei ein­ander eingangs- und ausgangsseitig parallelgeschalteten er­sten Differenz-Busleitungssendern S11, S12 und zwei einander eingangs- und ausgangsseitig parallelgeschalteten zweiten Differenz-Busleitungssendern S21, S22 und einem Übertrager Ü auf, der eine in zwei zumindest angenähert gleiche Teile unterteilte Primärwicklung n-n und eine mit der Primärwick­lung n-n zumindest angenähert windungszahlgleiche, mit ihren beiden Enden a3, e3 an den beiden Signalleitern lʹ, lʺ lie­gende Sekundärwicklung 2n besitzt. Dabei sind die beiden Enden a1, e1 der ersten Primärwicklungshälfte an die beiden Differenzausgänge der zwei ersten Differenz-Busleitungssender S11, S12 angeschlossen, und die beiden Enden a2, e2 der zwei­ten Primärwicklungshälfte sind an die beiden Differenzausgänge der zwei zweiten Differenz-Busleitungssender S21, S22 ange­schlossen. Die beiden einander abgewandten Enden a1, e2 der beiden Primärwicklungshälften führen zu den Busleitungs­empfängern E1, E2; zwischen die beiden einander zugewandten Enden e1, a2 der beiden Primärwicklungshälften ist ein Wider­stand R eingefügt, dessen Widerstandswert groß gegenüber dem Busleitungssender-Ausgangswiderstand und klein gegenüber dem Busleitungsempfänger-Eingangswiderstand ist.

    [0018] Durch das angegebene Widerstandsverhältnis von Widerstand R und Busleitungssender-Ausgangswiderstand wird erreicht, daß die von den an die beiden Primärwicklungshälften angeschlosse­nen Differenz-Busleitungssendern abgegebenen Sendespannungen u jeweil primärwicklungshälftenindividuell, d.h. gewisser­maßen parallel, zur Sekundärseite des Übertragers Ü hin über­tragen und somit mit - dem Übersetzungsverhältnis n:2n ent­sprechend - verdoppelter Spannungsamplitude in das Busleitungs­system L eingekoppelt werden; die so in Senderichtung gegebene Parallelwirkung der beiden Primärwicklungshälften und der daran angeschlossenen Differenz-Busleitungssender bringt zugleich eine Halbierung des sendeseitig wirksamen Innen­widerstand mit sich. Wenn dann, wie dies auch in FIG 4 dar­gestellt ist, gerade zwei einander parallel geschaltete Dif­ferenz-Busleitungssender S11, S12 bzw. S21, S22 je Primär­wicklungshälfte vorgesehen sind, wird eine nochmalige Hal­bierung des sendeseitig wirksamen Innenwiderstands bewirkt, so daß damit die mit dem Quadrat des Übersetzungsverhältnis­ses 2n:n bewirkte Transformierung des Busleitungs-Lastwider­standes von der Sekundärseite des Übertragers Ü auf dessen Primärseite gerade ausgeglichen wird. Dabei erfordern die insgesamt vier Differenz-Busleitungssender S11, S12, S21, S22 praktisch keinen Mehraufwands, da handelsübliche Busleitungs­sender-Bausteine, etwa des Typs SN74ALS1631, ohnehin vier solche Busleitungssender enthalten.

    [0019] In der umgekehrten Übertragungsrichtung (Empfangsrichtung) wird durch das angegebene Widerstandsverhältnis von Wider­stand R und Busleitungsempfänger-Eingangswiderstand erreicht, das die beiden Primärwicklungshälften in ihrer eigentlichen Serienschaltung zur Wirkung kommen und die auf den Signal­leitern lʹ, lʺ des Busleitungssystems L ankommenden Signal­spannungen mit dem Übersetzungsverhältnis 1:1 zu den Bus­leitungsempfängern E1, E2 hin übertragen werden. Da somit im Ergebnis die in Senderichtung erzielte Spannungsverdopplung nicht durch eine Spannungshalbierung in Empfangsrichtung wieder rückgängig gemacht wird, kann auch bei einem mit z. B. 300 m Kabellänge relativ ausgedehnten und dabei durch z. B. 16 Teilnehmerstationen belasteten Busleitungssystem sicher­gestellt werden, daß jeder Empfänger die Signalspannungen noch mit einer ein sicheres Ansprechen ermöglichenden Amplitude empfängt.

    [0020] Die einzelnen Differenz-Busleitungssender S11, S12, S21, S22 mögen wiederum nach jedem Pegelübergang der zugeführten Sende­daten jeweils nur für einen Bruchteil einer Bitzeitspanne ent­riegelt werden, wobei sie je nach dem neuen Signalzustand ei­nen positiven oder negativen Differenz-Spannungsimpuls u ab­geben. Die Differenz-Busleitungssender können dazu, wie dies auch oben zu FIG 2 bereits erwähnt wurde, mit neben zwei Si­gnalzuständen auch noch einen Ruhezustand als dritten Zustand aufweisenden Tristate-Busleitungssendern eines Busleitungs­sender-Bausteins S beispielsweise des Typs SN74ALS1631 reali­siert sein, die an ihren Entriegelungseingängen nach jedem Pegelübergang der am Sendedaten-Eingang der Differenz-Buslei­tungssender anliegenden Sendedaten mit einem jeweils nur ei­nen Bruchteil einer Bitzeitspanne andauernden Entriegelungs­impuls beaufschlagt werden; solche Entriegelungsimpulse können dabei aus den Sendedaten beispielsweise mit Hilfe zweier bei einem Pegelübergang des einen bzw. des anderen Vorzeichens aktivierter monostabiler Kippglieder etwa des Typs 74LS123 abgeleitet werden, wie sie in FIG 4 mit MK bezeichnet sind.
    Empfangsseitig sind wiederum, wie dies ebenfalls in FIG 4 weiter ins einzelne gehend dargestellt ist, zwei in zueinan­der entgesetztem Sinne an der Übertrager Ü und über diesen an die Signalleiter lʹ, lʺ des Busleitungssystems L ange­schlossene Differenz-Busleitungsempfänger E1, E2 (beispiels­weise des Typs SN75173) vorgesehen, die ausgangsseitig an den S- bzw. R-Eingang eines bistabilen RS-Kippgliedes K an­geschlossen sind, das auch gemäß FIG 4 mit zwei kreuzgekop­pelten NAND-Gliedern beispielsweise des Typs SN74ALS00 reali­ siert ist. Mit dem Ausgangs des RS-Kippgliedes K ist auch in der in FIG 4 skizzierten Teilnehmerstation Tln der Empfangs­daten-Eingang ce eines LAN-Controllers LANC (beispielsweise des Typs 82588) verbunden, dessen Sendedaten-Ausgang ca zum Sendedaten-Eingang der Differenz-Busleitungssender S11, S12, S21, S22 führt.


    Ansprüche

    1. Sende-Empfangs-Einrichtung (SE) für ein Busleitungssystem (L) mit zwei Signalleitern (lʹ, lʺ), mit einem an die Signal­leiter (lʹ, lʺ) über zwei Differenzausgänge angeschlossenen, zweier Signalzustände fähigen Differenz-Busleitungssender (S) und einem an die Signalleiter über zwei Differenzeingänge an­geschlossenen Differenz-Busleitungsempfänger (E),
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sendeseitig wenigstens ein nach jedem Pegelübergang der ihm zugeführten Sendedaten jeweils nur für einen Bruchteil einer Bitzeitspanne entriegelter und dabei je nach dem neuen Signalpegel einen positiven oder negativen Differenzspannungs­impuls abgebender Differenz-Busleitungssender (S) vorgesehen ist, der sich im übrigen Teil jeder Bitzeitspanne in einem Ruhezustand hohen Innenwiderstands (Tristate-Zustand) befindet, und/oder daß empfangsseitig zwei in zueinander entgegen­gesetztem Sinne an die Signalleiter (lʹ, lʺ) angeschlossene Differenz-Busleitungsempfänger (E1, E2) sowie ein mit seinen beiden Eingängen an die Ausgänge der beiden Differenz-­Busleitungsempfänger (E1, E2) angeschlossenes, bistabiles RS-Kippglied (K) vorgesehen sind.
     
    2. Sende-Empfangs-Einrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein jeweils nur für etwa ein Viertel einer Bitzeitspanne entriegelter und einen positiven oder negativen Differenz­spannungsimpuls abgebender und für etwa drei Viertel einer Bitzeitspanne in seinem Ruhezustand hohen Innenwiderstands (Tristate-Zustand) befindlicher Differenz-Busleitungssender (S) vorgesehen ist.
     
    3. Sende-Empfangs-Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Sendedaten-Eingang des Differenz-Busleitungssenders (S) mit dem Sendedaten-Ausgang (ca) und der Ausgang des RS-­Kippgliedes (K) mit dem Empfangsdaten-Eingang (ce) eines LAN-Controllers (LANC) verbunden ist.
     
    4. Sende-Empfangs-Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein Übertrager (Ü) mit einer in zwei zumindest angenähert gleiche Teile unterteilten Primärwicklung (n - n) und einer mit der Primärwicklung (n - n) zumindest angenähert windungs­zahlgleichen, mit ihren beiden Enden (a3, e3) an den beiden Signalleitern (lʹ, lʺ) liegenden Sekundärwicklung (2n) vor­gesehen ist,
    bei dem die beiden Enden (a1, e1) der ersten Primärwicklungs­hälfte (n) an die beiden Differenzausgänge wenigstens eines ersten Differenz-Busleitungssenders (S11, S12) angeschlossen sind,
    bei dem die beiden Enden (a2, e2) der zweiten Primärwicklungs­hälfte (n) an die beiden Differenzausgänge wenigstens eines dem ersten Differenz-Busleitungssender (S11, S12) eingangs­seitig parallelgeschalteten zweiten Differenz-Busleitungs­senders (S21, S22) angeschlossen sind,
    bei dem die beiden einander abgewandten Enden (a1, e2) der beiden Primärwicklungshälften zu wenigsten einem Differenz-­Busleitungsempfänger (E1, E2) führen
    und bei dem zwischen die beiden einander zugewandten Enden (e1, a2) der beiden Primärwicklungshälften ein Widerstand (R) eingefügt ist, dessen Widerstandswert groß gegenüber dem Busleitungssender-Ausgangswiderstand und klein gegenüber dem Busleitungsempfänger-Eingangswiderstand ist.
     
    5. Sende-Empfangs-Einrichtung nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwei einander eingangs- und ausgangsseitig parallelge­schaltete erste Differenz-Busleitungssender (S11, S12) und zwei einander eingangs- und ausgangsseitig parallelgeschal­tete zweite Differenz-Busleitungssender (S21, S22) vorgese­hen sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht