[0001] Für einen schnellen Austausch von Digitalsignalen zwischen häufig wechselnden Gegenstellen
(Stationen), beispielsweise zwischen Telekommunikations-Terminals, zwischen einer
Datenverarbeitung dienenden Rechnern oder auch zwischen vermittlungstechnischen
Prozessoren, finden vielfach Busleitungssysteme Anwendung, in denen die jeweils angeschlossenen
Stationen über Sende- und Empfangseinrichtungen einen wahlfreien Zugriff (Random
Access) zu dem Busleitungssystem haben. Die dabei von einer Station ausgesendeten
Digitalsignale werden auf dem Bus nach beiden Seiten hin übertragen und nach Maßgabe
vorangestellter Adressen nur von der (den) durch die Adresse(n) bezeichneten Station(en)
aufgenommen. Für die Regelung des Zugriffs zum Busleitungssystem hat dabei besonders
das sog. CSMA/CD-(Carrier Sense Multiple Access with Collision Detection)-Verfahren
Bedeutung: Bevor eine Station zu senden beginnt, horcht sie in den Bus hinein, ob
dort bereits ein Übertragungsvorgang stattfindet. Zutreffendenfalls wartet sie zunächst
dessen Ende ab; dann beginnt die betreffende Station zu senden, wobei sie zunächst
weiter "mithört", bis sie nach einer gewissen Zeitspanne (round trip delay time) sicher
ist, daß alle anderen Stationen ihr Senden bemerken konnten. Hat in gleicher Weise
eine andere Station etwa gleichzeiting zu senden begonnen, so werden beide Stationen
eine Kollision ihrer Digitalsignale mit denen der jeweils anderen Station feststellen,
woraufhin sie ihren Sendevorgang jeweils abbrechen, um nach einer Zufallszeitspanne
damit erneut zu beginnen.
[0002] Eine einfache Methode, mit der ein Mehrfachsenden erkannt werden kann, besteht darin,
daß die aktive Station das von ihr gerade abzugebende (und abgegebene) Signal mit
dem an ihrer Empangseinrichtung auf dem Busleitungssystem herr schenden Signalzustand
vergleicht, wobei ein Signal(zustands)unterschied dann eine Kollision anzeigt. Die
Erkennung eines solchen Signal(zustands)unterschiedes setzt voraus, daß sich auf dem
Busleitungssystem der eine Signalzustand physikalisch stets gegenüber dem anderen
Signalzustand (bei Binärsignalen) durchsetzt. Diese Signalpriorität muß dabei unabhängig
von der Anzahl etwa gleichzeitig aktiver Sender auch bei großen Leitungslängen von
mehr als 100 m für jede Station gewährleistet sein.
[0003] Diese Voraussetzung wird von heute marktüblichen Standardsendern mit zwei Differenzausgängen
für ein Busleitungssystem mit zwei Signalleitern nicht erfüllt. Bei solchen Busleitungssendern,
die üblicherweise in Zeiten einer Inaktivität, d.h. außerhalb der Bitzeitspannen übertragener
Bits, in einen dritten, Ruhezustand (Tristate) geschaltet sind, lassen sich bei takt-
oder zugriffsgesteuerten Bussystemen Gegensignalzustände, die zu Signalverfälschungen
oder Senderschäden durch Überlastung führen können, in diesem Ruhezustand vermeiden.
Bei einem Random-Access-Bussystem basiert die Zugriffsregelung indessen einerseits
gerade darauf, daß Gegensignalzustände auftreten können, wobei andererseits aber bei
Einsatz üblicher Standard-Busleitungssender solche Gegensignalzustände bei großen
Leitungslängen von weit auseinanderliegenden Stationen wegen des Spannungsabfalls
längs der Busleitung u.U. garnicht erkannt werden.
[0004] Keine solche Standard-Busleitungssender verwendet ein bekanntes Busleitungssystem
(WO-A-84/00862) mit zwei Signalleitern, in dem im Prinzip zwei synchron miteinander
geschlossene oder geöffnete Schalter, über die zwei - ungleiche - Spannungsquellen
mit den zwei Signalleitern verbindbar sind, aufweisende Sendeeinrichtungen mit zwei
Signalzuständen vorgesehen sind, deren einer einen Dominanzzustand im Busleitungssystem
bewirkt und in deren anderem die betreffende Sendeeinrichtung die zwei Signalleiter
zumindest angenähert unbelastet läßt. Dabei kann eine solche Sendeeinrichtung durch
einen Spezial sender mit (innenwiderstands-)unsymmetrischen Differenzausgängen realisiert
werden; alternativ dazu ist es auch möglich, die genannten Schalter durch zwei gleichzeitig
leitende oder gesperrte Transistoren zu realisieren, über die zwei ungleiche Spannungsquellen
mit den beiden Signalleitern verbindbar sind. Ein solches Busleitungssystem benötigt
somit Bussender mit speziellen Unsymmetrien, während Standard-Differenzsender möglichst
(innenwiderstands-) symmetrische Komplementärausgänge aufweisen.
[0005] Keine Standard-Busleitungssender, sondern jeweils eine mittels eines Transistorschalters
ein- und ausschaltbare Konstantstromquelle aufweisende spezielle Sendeeinrichtungen
sind auch in einem anderen (aus US-PS 36 71 671) bekannten Busleitungssystem mit zwei
Signalleitern vorgesehen.
[0006] Mit nur einem einzigen Signalleiter schlechthin nicht symmetrisch ist schließlich
ein (aus BYTE 6(1981)10, 50...60, Fig. 1, bekanntes) weiteres Bussystem, in dem zwischen
dem (einzigen) Ausgang jeder Sendeeinrichtung und dem (einzigen) Signalleiter eine
Entkoppeldiode vorgesehen ist.
[0007] Es ist auch schon (aus EP-A1-0171555) ein Busleitungssystem mit zwei Signalleitern
mit daran jeweils über zwei Differenzausgänge angeschlossenen Sendeeinrichtungen
mit zwei Signalzuständen, deren einer einen Dominanzsignalzustand im Busleitungssystem
bewirkt und in deren anderem die betreffende Sendeeinrichtung die beiden Signalleiter
zumindest angenähert unbelastet läßt, bekannt, in dem bei den jeweils mit einem zwei
Differenzausgänge aufweisenden Bussender gebildeten Sendeeinrichtungen die zwei Differenzausgänge
über zwei zueinander gegensinnige, in dem genannten anderen Signalzustand im Sperrzustand
befindliche Dioden mit den zwei Signalleitern verbunden sind.
[0008] Dieses Busleitungssystem, das - ohne damit eine Verwendung von Tristate-Sendern auszuschließen
- auch einen Einsatz von einfachen Busleitungssendern (ohne Tristate) mit symmetrisch
ausgeführten Komplementärausgängen ermöglicht, gewährleistet an sich unabhängig von
der Ausdehnung des Busleitungssystems und von dem Abstand und der Anzahl etwa gleichzeitig
aktiver Sender sowie unter Vermeidung einer Überlastung der Senderausgänge bei entgegengesetzten
Signalzuständen einen Jeweils einheitlichen Signalzustand im Busleitungssystem und
damit eine erhöhte Sicherheit in der Erkennung einer Kollision von Sendern beim gleichzeitigen
Zugriff auf den Bus; das System setzt allerdings eine galvanische Ankopplung der Sende-Empfangs-Einrichtungen
an die beiden Signalleiter voraus.
[0009] Eine solche galvanische Ankopplung der Sende-Empfangs-Einrichtungen an die Signalleiter
eines Busleitungssystems ist indessen oftmals unerwünscht, und die Erfindung stellt
sich nun die Aufgabe, eine Sende-Empfangs-Einrichtung für ein Busleitungssystem mit
zwei Signalleitern anzugeben, das auch ohne eine solche galvanische Ankopplung mit
einfachen Mitteln und zugleich schnell und mit hoher Sicherheit eine Kollisionserkennung
beim Zugriff auf das Busleitungssystem ermöglicht.
[0010] Die Erfindung betrifft eine Sende-Empfangs-Einrichtung für ein Busleitungssystem
mit zwei Signalleitern, mit einem an die Signalleiter über zwei Differenzausgänge
angeschlossenen, zweier Signalzustände fähigen Differenz-Busleitungssender und einem
an die Signalleiter über zwei Differenzeingänge angeschlossenen Differenz-Busleitungsempfänger;
eine solche Sende-Empfangs-Einrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß sendeseitig wenigstens ein nach jedem Pegelübergang der ihm zugeführten Sendedaten
jeweils nur für einen Bruchteil einer Bitzeitspanne, insbesondere für etwa ein Viertel
einer Bitzeitspanne, entriegelter und dabei je nach dem neuen Signalpegel einen positiven
oder negativen Differenzspannungsimpuls abgebender Differenz-Busleitungssender vorgesehen
ist, der sich im übrigen Teil jeder Bitzeitspanne, insbesondere für etwa drei Viertel
jeder Bitzeitspanne, in einem Ruhezustand hohen Innenwiderstands (Tristate-Zustand)
befindet, und/oder daß empfangsseitig zwei in zueinander entgegengesetztem Sinne
an die Signalleiter angeschlossene Differenz-Busleitungsempfänger sowie ein mit seinen
beiden Eingängen an die Ausgänge der beiden Differenz-Busleitungsempfänger angeschlossenes,
bistabiles RS-Kippglied vorgesehen sind.
[0011] Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, in einem Busleitungssystem mit zwei Signalleitern,
in dem standardisierte Differenz-Busleitungssender und -empfänger mit symmetrischen
Komplementärausgängen bzw. -eingängen verwendet werden können, die Teilnehmerstationen
auch galvanisch entkoppelt an die Busleitung anschließen zu können und ohne die Notwendigkeit
einer galvanischen Ankopplung mit einfachen Mitteln eine schnelle und sichere Kollisionserkennung
zu ermöglichen.
[0012] Weitere Besonderheiten der Erfindung werden aus der nachfolgenden näheren Erläuterung
der Erfindung anhand der Zeichnungen ersichtlich. Dabei zeigen
FIG 1 schematisch ein Busleitungssystem mit zugehörigen Teilnehmerstationen und
FIG 2 schaltungstechnische Einzelheiten der Sende-Empfangs-Einrichtung einer solchen
Teilnehmerstation;
FIG 3 verdeutlicht Signalzustände darin.
FIG 4 zeigt weitere schaltungstechnische Einzelheiten eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer Sende-Empfangs-Einrichtung gemäß der Erfindung.
[0013] Die Zeichnung FIG 1 zeigt schematisch ein serielles Busleitungssystem L mit zwei
Signalleitern lʹ, lʺ und einem Leitungsschirm (Masse, Erde); ein solches Busleitungssystem
kann vorzugsweise mit einem zwei verdrallte Adern aufweisenden geschirmten (Twisted-Pair-)Kabel
mit einem Wellenwiderstand von beispielsweise 150 Ohm, beispielsweise mit einem Kabel
2Y(St)Y1x2x0,5/2,2-150, realisiert sein, wobei die zwei verdrallten Adern die beiden
Signalleiter lʹ, lʺ bilden. An das Busleitungssystem L sind Teilnehmerstationen Tln
je weils über eine Sende-Empfangs-Einrichtung angeschlossen, wie dies aus FIG 2 näher
ersichtlich ist.
Gemäß FIG 2 weist eine solche Teilnehmerstation Tln, bei der es sich beispielsweise
um ein Telekommunikations-Endgerät, um einen Rechner oder um einen Vermittlungsprozessor
handeln kann, eine Sende-Empfangs-Einrichtung SE mit einem von zwei Differenzausgängen
her an die Signalleiter lʹ, lʺ angeschlossenen Differenz-Busleitungssender S und
zwei in zueinander entgegensetzem Sinne an die Signalleiter lʹ, lʺ angeschlossenen
Differenz-Busleitungsempfängern E1, E2 auf.
Dabei ist sendeseitig ein nach jedem Pegelübergang der ihm zugeführten Sendedaten
jeweils nur für einen Bruchteil einer Bitzeitspanne entriegelter und dabei je nach
dem neuen Signalpegel einen positiven oder negativen Differenzspannungsimpuls U
abgebender Differenz-Busleitungssender S vorgesehen. Ein solcher Differenz-Busleitungssender
S kann mit einem neben zwei Signalzuständen auch noch einen Ruhezustand als dritten
Zustand aufweisenden Tristate-Bussender eines Bussender-Bausteins beispielsweise
des Typs SN74ALS1631 (TI) realisiert sein, der an seinem Entriegelungseingang nach
jedem Pegelübergang der am Sendedaten-Eingang des Differenz-Busleitungssenders S
anliegenden Sendedaten mit einem jeweils nur einen Bruchteil einer Bitzeitspanne andauernden
Entriegelungsimpuls beaufschlagt wird; solche Entriegelungsimpulse können dabei aus
den Sendedaten beispielsweise mit Hilfe zweier bei einem Pegelübergang des einen
bzw. des anderen Vorzeichens aktivierter monostabiler Kippglieder etwa des Typs 74LS123
abgeleitet werden, wie dies auch in FIG 2 angedeutet ist.
Die beiden eingangsseitig in zueinander entgegengesetztem Sinne an die Signalleiter
lʹ, lʺ des Busleitungssystems L angeschlossenen Differenz-Busleitungsempfänger E1,
E2 (beispielsweise des Typs SN75173) sind ausgangsseitig an den S- bzw. R-Eingang
eines bistabilen RS-Kippgliedes K angeschlossen, das gemäß FIG 2 mit zwei kreuzgekoppelten
NAND-Gliedern beispielsweise des Typs SN74ALS00 realisiert sein kann. Mit dem Ausgang
des RS-Kippgliedes K ist der Empfangs daten-Eingang ce eines LAN-Controllers LANC
(beispielsweise des Typs 82588) verbunden, dessen Sendedaten-Ausgang ca zum Sendedaten-Eingang
des differenz-Busleitungssenders S führt.
[0014] Nach jedem Pegelübergang der vom Ausgang ca des LAN-Controllers LANC kommenden Sendedaten,
wie sie beispielsweise, von einer in FIG 3.a) angegebenen Bitfolge ausgehend, in Fig
3.ca) angedeutet sind, wird von dem einen oder dem anderen monostabilen Kippglied
her der Entriegelungseingang des Differenz-Busleitungssenders S mit einem Entriegelungsimpuls
von - bei Bitzeitspannen von z.B. 1 µs - etwa 250 ns Dauer beaufschlagt, wobei FIG
3.g) eine Folge solcher Entriegelungsimpulse erkennen läßt. Auf ihm am Sendedaten-Eingang
zugeführte, im Beispiel Manchesterkodiert vorliegende Sendedaten gemäß Fig 3.ca)
erzeugt der Differenz-Busleitungssender S dann entsprechende positive bzw. negative
Differenzspannungsimpulse u (s. FIG 2), wie sie in FIG 3.u) dargestellt sind. In jeder
Teilnehmerstation Tln (in FIG 1) des Busleitungssystems werden empfangsseitig die
Differenzspannungsimpulse je nach ihrem jeweiligen Vorzeichen von dem einen bzw. dem
anderen Differenz-Busleitungsempfänger (E1 bzw. E2 in FIG 2) aufgenommen, wie dies
in FIG 3.e1) und FIG 3.e2) angedeutet ist; das durch die Ausgangssignale der beiden
Differenz-Busleitungsempfänger E1, E2 gesetzte bzw. rückgesetzte, RS-Kippglied restituiert
daraus wieder die ursprüngliche Datenform, wie dies aus FIG 3.ce) und FIG 3.e) ersichtlich
wird.
[0015] Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Differenzspannungsimpulsen u (in FIG 3.u) ist
der Differenz-Busleitungssender S (in FIG 2) einer Teilnehmerstation Tln (in FIG 1
und FIG 2) in seinem Ruhezustand hohen Innenwiderstands, wobei dieser Ruhezustand
in Abhängigkeit von der Gleichheit oder Ungleichheit aufeinanderfolgender Bits im
Beispiel etwa 250 ns oder 750 ns andauert. Treten nun in einem Kollisionsfall in
diesen Impulslücken der Sendeeinrichtung S (in FIG 2) einer gerade betrachteten
Teilnehmerstation Tln (in FIG 2) in entsprechender Weise von einer anderen Teilnehmerstation
Tln (in FIG 1) ausgesen dete Differenzspannungsimpulse auf dem Busleitungssystem
L auf, so werden auch diese Differenzspannungsimpulse von dem einen oder anderen Differenz-Busleitungsempfänger
E1, E2 (in FIG 2) der gerade betrachteten Teilnehmerstation Tln (in FIG 2) aufgenommen
mit der Folge, daß die RS-Kippstufe K zusätzliche Setz- bzw. Rücksetzimpulse erhält,
so daß es am Empfangsdaten-Eingang ce) des LAN-Controllers LANC zu Verfälschungen
der Daten kommt; so treten beispielsweise bei im Manchester-Code dargestellten Daten
Bitzellen auf, bei denen der für den Manchester-Code signifikante Pegelübergang in
der Bitzellenmitte fehlt:
Es sei angenommen, daß gleichzeitig damit, daß die gerade betrachtete Teilnehmerstation
(Tln in FIG 2) die in FIG 3.a) und FIG 3.ca) angegebene Bitfolge in das Busleitungssystem
L einspeist, auch eine andere Teilnehmerstation (Tln in FIG 1) auf das Busleitungssystem
L zugreift und in dieses eine andere Bitfolge einspeist, wie sie beispielsweise in
FIG 3.b) und FIG 3.cb) angegeben sein möge. Diese andere Teilnehmerstation beaufschlagt
demzufolge das Busleitungssystem mit einer entsprechenden anderen Differenzspannungsimpulsfolge,
wie sie im Beispiel in FIG 3.v) skizziert ist. An den beiden Differenz-Leitungsempfängern
E1, E2 der bisher schon betrachteten Teilnehmerstation Tln (in FIG 2) wirkt sich
dann im Ergebnis eine durch Überlagerung der Differenzspannungsimpulsfolgen der beiden
in Kollision miteinander auf das Busleitungssystem L zugreifenden Teilnehmerstationen
bedingte Differenzspannungsimpulsfolge aus, wie sie in Fig 3.w) angedeutet ist, wobei
die Darstellung in FIG 3 insgesamt von einer bei der betrachteten Teilnehmerstation
gegebenen Zeitgleichheit der Bitzellen beider Teilnehmerstationen ausgeht. Am Ausgang
der den beiden Differenz-Leitungsempfängern E1, E2 nachgeschalteten bistabilen Kippstufe
K tritt daher ein Signal auf, wie es in FIG 3.cf) skizziert ist, und damit eine Bitfolge,
wie sie in FIG 3.f) angegeben ist; dabei sind in FIG 3.f) mit X kollisionsbedingt
verfälschte Bitzellen bezeichnet, anhand derer somit die Kollision gleichzeitig auf
das Busleitungssystem L zugreifender Teilnehmerstationen Tln (in Fig 1) erkennbar
ist.
[0016] Es sei noch bemerkt, daß es in Abweichung von dem anhand von FIG 2 beschriebenen
Ausführungsbeispiel einer Sende-EmpfangsEinrichtung mit gerade einem Differenz-Busleitungssender
S auch möglich ist, einem solchen Differenz-Busleitungssender wenigstens einen weiteren
derartigen Differenz-Busleitungssender parallel zu schalten, um so den sendeseitig
wirksamen Innenwiderstand entsprechend herabzusetzten.
[0017] Eine solche Parallelschaltung wird auch aus FIG 4 ersichtlich, die ein anderes Ausführungsbeispiel
einer Sende-Empfangs-Einrichtung gemäß der Erfindung in weiteren schaltungstechnischen
Einzelheiten zeigt. Gemäß FIG 4 weist eine Teilnehmerstation Tln eine wiederum mit
zwei eingangsseitig gegensinnig einander parallelgeschalteten Differenz-Busleitungsempfängern
E1, E2 versehene Sende-Empfangs-Einrichtung SE mit zwei einander eingangs- und ausgangsseitig
parallelgeschalteten ersten Differenz-Busleitungssendern S11, S12 und zwei einander
eingangs- und ausgangsseitig parallelgeschalteten zweiten Differenz-Busleitungssendern
S21, S22 und einem Übertrager Ü auf, der eine in zwei zumindest angenähert gleiche
Teile unterteilte Primärwicklung n-n und eine mit der Primärwicklung n-n zumindest
angenähert windungszahlgleiche, mit ihren beiden Enden a3, e3 an den beiden Signalleitern
lʹ, lʺ liegende Sekundärwicklung 2n besitzt. Dabei sind die beiden Enden a1, e1 der
ersten Primärwicklungshälfte an die beiden Differenzausgänge der zwei ersten Differenz-Busleitungssender
S11, S12 angeschlossen, und die beiden Enden a2, e2 der zweiten Primärwicklungshälfte
sind an die beiden Differenzausgänge der zwei zweiten Differenz-Busleitungssender
S21, S22 angeschlossen. Die beiden einander abgewandten Enden a1, e2 der beiden Primärwicklungshälften
führen zu den Busleitungsempfängern E1, E2; zwischen die beiden einander zugewandten
Enden e1, a2 der beiden Primärwicklungshälften ist ein Widerstand R eingefügt, dessen
Widerstandswert groß gegenüber dem Busleitungssender-Ausgangswiderstand und klein
gegenüber dem Busleitungsempfänger-Eingangswiderstand ist.
[0018] Durch das angegebene Widerstandsverhältnis von Widerstand R und Busleitungssender-Ausgangswiderstand
wird erreicht, daß die von den an die beiden Primärwicklungshälften angeschlossenen
Differenz-Busleitungssendern abgegebenen Sendespannungen u jeweil primärwicklungshälftenindividuell,
d.h. gewissermaßen parallel, zur Sekundärseite des Übertragers Ü hin übertragen
und somit mit - dem Übersetzungsverhältnis n:2n entsprechend - verdoppelter Spannungsamplitude
in das Busleitungssystem L eingekoppelt werden; die so in Senderichtung gegebene
Parallelwirkung der beiden Primärwicklungshälften und der daran angeschlossenen Differenz-Busleitungssender
bringt zugleich eine Halbierung des sendeseitig wirksamen Innenwiderstand mit sich.
Wenn dann, wie dies auch in FIG 4 dargestellt ist, gerade zwei einander parallel
geschaltete Differenz-Busleitungssender S11, S12 bzw. S21, S22 je Primärwicklungshälfte
vorgesehen sind, wird eine nochmalige Halbierung des sendeseitig wirksamen Innenwiderstands
bewirkt, so daß damit die mit dem Quadrat des Übersetzungsverhältnisses 2n:n bewirkte
Transformierung des Busleitungs-Lastwiderstandes von der Sekundärseite des Übertragers
Ü auf dessen Primärseite gerade ausgeglichen wird. Dabei erfordern die insgesamt vier
Differenz-Busleitungssender S11, S12, S21, S22 praktisch keinen Mehraufwands, da handelsübliche
Busleitungssender-Bausteine, etwa des Typs SN74ALS1631, ohnehin vier solche Busleitungssender
enthalten.
[0019] In der umgekehrten Übertragungsrichtung (Empfangsrichtung) wird durch das angegebene
Widerstandsverhältnis von Widerstand R und Busleitungsempfänger-Eingangswiderstand
erreicht, das die beiden Primärwicklungshälften in ihrer eigentlichen Serienschaltung
zur Wirkung kommen und die auf den Signalleitern lʹ, lʺ des Busleitungssystems L
ankommenden Signalspannungen mit dem Übersetzungsverhältnis 1:1 zu den Busleitungsempfängern
E1, E2 hin übertragen werden. Da somit im Ergebnis die in Senderichtung erzielte Spannungsverdopplung
nicht durch eine Spannungshalbierung in Empfangsrichtung wieder rückgängig gemacht
wird, kann auch bei einem mit z. B. 300 m Kabellänge relativ ausgedehnten und dabei
durch z. B. 16 Teilnehmerstationen belasteten Busleitungssystem sichergestellt werden,
daß jeder Empfänger die Signalspannungen noch mit einer ein sicheres Ansprechen ermöglichenden
Amplitude empfängt.
[0020] Die einzelnen Differenz-Busleitungssender S11, S12, S21, S22 mögen wiederum nach
jedem Pegelübergang der zugeführten Sendedaten jeweils nur für einen Bruchteil einer
Bitzeitspanne entriegelt werden, wobei sie je nach dem neuen Signalzustand einen
positiven oder negativen Differenz-Spannungsimpuls u abgeben. Die Differenz-Busleitungssender
können dazu, wie dies auch oben zu FIG 2 bereits erwähnt wurde, mit neben zwei Signalzuständen
auch noch einen Ruhezustand als dritten Zustand aufweisenden Tristate-Busleitungssendern
eines Busleitungssender-Bausteins S beispielsweise des Typs SN74ALS1631 realisiert
sein, die an ihren Entriegelungseingängen nach jedem Pegelübergang der am Sendedaten-Eingang
der Differenz-Busleitungssender anliegenden Sendedaten mit einem jeweils nur einen
Bruchteil einer Bitzeitspanne andauernden Entriegelungsimpuls beaufschlagt werden;
solche Entriegelungsimpulse können dabei aus den Sendedaten beispielsweise mit Hilfe
zweier bei einem Pegelübergang des einen bzw. des anderen Vorzeichens aktivierter
monostabiler Kippglieder etwa des Typs 74LS123 abgeleitet werden, wie sie in FIG 4
mit MK bezeichnet sind.
Empfangsseitig sind wiederum, wie dies ebenfalls in FIG 4 weiter ins einzelne gehend
dargestellt ist, zwei in zueinander entgesetztem Sinne an der Übertrager Ü und über
diesen an die Signalleiter lʹ, lʺ des Busleitungssystems L angeschlossene Differenz-Busleitungsempfänger
E1, E2 (beispielsweise des Typs SN75173) vorgesehen, die ausgangsseitig an den S-
bzw. R-Eingang eines bistabilen RS-Kippgliedes K angeschlossen sind, das auch gemäß
FIG 4 mit zwei kreuzgekoppelten NAND-Gliedern beispielsweise des Typs SN74ALS00 reali
siert ist. Mit dem Ausgangs des RS-Kippgliedes K ist auch in der in FIG 4 skizzierten
Teilnehmerstation Tln der Empfangsdaten-Eingang ce eines LAN-Controllers LANC (beispielsweise
des Typs 82588) verbunden, dessen Sendedaten-Ausgang ca zum Sendedaten-Eingang der
Differenz-Busleitungssender S11, S12, S21, S22 führt.
1. Sende-Empfangs-Einrichtung (SE) für ein Busleitungssystem (L) mit zwei Signalleitern
(lʹ, lʺ), mit einem an die Signalleiter (lʹ, lʺ) über zwei Differenzausgänge angeschlossenen,
zweier Signalzustände fähigen Differenz-Busleitungssender (S) und einem an die Signalleiter
über zwei Differenzeingänge angeschlossenen Differenz-Busleitungsempfänger (E),
dadurch gekennzeichnet,
daß sendeseitig wenigstens ein nach jedem Pegelübergang der ihm zugeführten Sendedaten
jeweils nur für einen Bruchteil einer Bitzeitspanne entriegelter und dabei je nach
dem neuen Signalpegel einen positiven oder negativen Differenzspannungsimpuls abgebender
Differenz-Busleitungssender (S) vorgesehen ist, der sich im übrigen Teil jeder Bitzeitspanne
in einem Ruhezustand hohen Innenwiderstands (Tristate-Zustand) befindet, und/oder
daß empfangsseitig zwei in zueinander entgegengesetztem Sinne an die Signalleiter
(lʹ, lʺ) angeschlossene Differenz-Busleitungsempfänger (E1, E2) sowie ein mit seinen
beiden Eingängen an die Ausgänge der beiden Differenz-Busleitungsempfänger (E1, E2)
angeschlossenes, bistabiles RS-Kippglied (K) vorgesehen sind.
2. Sende-Empfangs-Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein jeweils nur für etwa ein Viertel einer Bitzeitspanne entriegelter und einen
positiven oder negativen Differenzspannungsimpuls abgebender und für etwa drei Viertel
einer Bitzeitspanne in seinem Ruhezustand hohen Innenwiderstands (Tristate-Zustand)
befindlicher Differenz-Busleitungssender (S) vorgesehen ist.
3. Sende-Empfangs-Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sendedaten-Eingang des Differenz-Busleitungssenders (S) mit dem Sendedaten-Ausgang
(ca) und der Ausgang des RS-Kippgliedes (K) mit dem Empfangsdaten-Eingang (ce) eines
LAN-Controllers (LANC) verbunden ist.
4. Sende-Empfangs-Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Übertrager (Ü) mit einer in zwei zumindest angenähert gleiche Teile unterteilten
Primärwicklung (n - n) und einer mit der Primärwicklung (n - n) zumindest angenähert
windungszahlgleichen, mit ihren beiden Enden (a3, e3) an den beiden Signalleitern
(lʹ, lʺ) liegenden Sekundärwicklung (2n) vorgesehen ist,
bei dem die beiden Enden (a1, e1) der ersten Primärwicklungshälfte (n) an die beiden
Differenzausgänge wenigstens eines ersten Differenz-Busleitungssenders (S11, S12)
angeschlossen sind,
bei dem die beiden Enden (a2, e2) der zweiten Primärwicklungshälfte (n) an die beiden
Differenzausgänge wenigstens eines dem ersten Differenz-Busleitungssender (S11, S12)
eingangsseitig parallelgeschalteten zweiten Differenz-Busleitungssenders (S21, S22)
angeschlossen sind,
bei dem die beiden einander abgewandten Enden (a1, e2) der beiden Primärwicklungshälften
zu wenigsten einem Differenz-Busleitungsempfänger (E1, E2) führen
und bei dem zwischen die beiden einander zugewandten Enden (e1, a2) der beiden Primärwicklungshälften
ein Widerstand (R) eingefügt ist, dessen Widerstandswert groß gegenüber dem Busleitungssender-Ausgangswiderstand
und klein gegenüber dem Busleitungsempfänger-Eingangswiderstand ist.
5. Sende-Empfangs-Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei einander eingangs- und ausgangsseitig parallelgeschaltete erste Differenz-Busleitungssender
(S11, S12) und zwei einander eingangs- und ausgangsseitig parallelgeschaltete zweite
Differenz-Busleitungssender (S21, S22) vorgesehen sind.