[0001] Die Erfindung betrifft einen Überstromschutz-Schnappschalter für Haushaltsgeräte,
insbesondere Bodenpflegegeräte, mit einseitig fixierter Kontaktaufnahme, die gleichzeitig
den Stromanschluß beinhaltet und mit einem Unterbrecherkontaktteil andererseits, wobei
die Kontaktanlage ebenfalls als Stromanschluß ausgebildet ist und die Kontaktfeder
mittels eines Metallmittelstreifens in einer von zwei Endlagen gehalten ist, indem
der Metallmittelstreifen auf Zug beansprucht, als ein Widerstandselement ausgebildet
ist und die Metallrandstreifen vorgespannt sind, so daß bei kaltem Widerstandselement
die Kontakte in Anlage und bei stromdurchflußbedingter Erwärmung des Widerstandselements
die Kontakte unter Trennung in eine stromlose Lage umschnappen und nach Erkalten des
Widerstandselements die ursprüngliche Kontaktlage mittels eines von außen betätigbaren
Resetiertasters wieder herstellbar ist.
[0002] Derartige Überstromschutz-Schnappschalter haben den Zweck, Haushaltsgeräte, insbesondere
Bodenpflegegeräte, vor Überstromschäden bei blockiertem Elektromotor schlagartig zu
schützen, indem sie die Stromzufuhr sofort automatisch unterbrechen und erst nach
manueller Resetierung den normalen Betriebszustand wieder herstellen.
[0003] Bekannt sind derartige Überstromschutz-Schnappschalter aus der DE-PS 1 513 242. Diese
Schrift beschreibt einen solchen Schalter der eingangs genannten Art, in welchem sich
zwei bewegliche Kontaktarme in paralleler Anordnung befinden, wobei sich die Enden
einerseits in einer zweigeteilten Aufnahme befinden und die frei schwebende Gegenseite
einen Kontakt trägt. Hierbei ist die dünne Mittelzunge an einem Anschlußpunkt elektrisch
leitend, jedoch nur formschlüssig festgelegt. Die Kontaktseite überträgt mittels Federdruck
über einen Kontakt die elektrische Energie auf den zweiten Anschlußpunkt. Hierbei
bildet die dünne Mittelzunge ein elektrisches Widerstandselement, welches sich, entsprechend
des den Nennstrom überschreitenden Werts, ausdehnt und den freien Kontakt aus seiner
ersten Endlage unter Trennung der Kontaktstücke in die stromlose Lage einschnappen
läßt. Die Rückstellung erfolgt mittels eines von außen manuell betätigbaren Rückstellers.
[0004] Eine derartige Lösung hat jedoch den Nachteil, daß bei Einsatz eines solchen Überstromschutz-Schnappschalters
in einem Bodenpflegegerät, die dünne Mittelzunge häufig elektrisch und mechanisch
zerstört wird, da das normale Einsatzgebiet derartiger Sicherheitseinrichtungen im
Hi-fi bzw. im Elektronikbereich liegt. Geht man davon aus, daß ein Bodenpflegegerät
nach statistischem Durchschnitt einmal pro Woche durch eingesaugte Gegenstände oder
Teppichfransen vollständig blockiert wird und eine Strombelastung von ca. 2,5 A bei
220 V vorliegt, kommt man zu ca. 52 Schaltungen pro Jahr. Bedingt durch die notwendige
dünne Mittelzunge, die die Schnappschaltung der Kontakte herbeiführt und die elektrische
Belastung springt beim Schaltvorgang der Schaltlichtbogen nicht immer sicher auf die
dafür vorgesehenen Kontakte, sondern teilweise auf den vorderen Bereich der dünnen
Mittelzunge, die sodann "durchgeschweißt" wird. Zumindest jedoch so stark beschädigt
wird, daß beim nächsten "normalen" Schaltvorgang der dünne Mittelsteg an dieser Stelle
mechanisch bricht.
[0005] Die Erfindung hat nun zur Aufgabe, einen Überstromschutz-Schnappschalter der eingangs
genannten Art zu schaffen, der, unter Vermeidung der vorgenannten Mängel, eine sichere,
langlebige Schaltdauer in den vorbezeichneten Geräten gewährt, wobei der auftretende
Lichtbogen nur zu den dafür vorgesehenen Stellen geleitet und die mechanische Belastung
der dünnen Mittelzunge verringert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird entsprechend des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
In den daran anschließenden Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung beschrieben.
[0007] Nachfolgend soll anhand der Zeichnungen ein erfindungsgemäßes Beispiel dargestellt
und näher beschrieben werden.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1: eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schalters mit allen
zugehörigen Einbauteilen im Schnitt,
Fig. 2: die Vorderansicht des Kontaktaufnahmeunterteils, in dem die einseitig abgeflachten
Aufnahmen dargestellt sind,
Fig. 3: eine Draufsicht auf das Schnappelement mit Kontakt, U-förmigen Außenstegen
und der dünnen Mittelzunge,
Fig. 4: eine schematische Darstellung der Kontaktanordnung mit zerstörerischem Schaltfunken,
der von der Magnetanordnung vom vorderseitigen Kontaktbereich zum Kontakt hin geleitet
ist.
Fig. 5: eine schematische Darstellung der Kontaktanordnung mit dem Schaltfunken, der
von der Magnetanordnung vom Kontakt zum vorderseitigen Kontaktbereich geleitet ist.
[0009] Nach Fig. 1 findet die Kontaktfeder (1) ihre Lage in der justierbaren Kontakt-Aufnahme
(14), die aus der Kontaktaufnahme-Unterseite (14a) und der Kontaktaufnahme-Oberseite
(14b) besteht. Zwischen beiden befindet sich im hinteren Bereich ein geteiltes Prismenloch
(15), in welches Justierdorne (16) verschiedenen Durchmessers eingebracht werden,
um den Kontaktbereich (27) konstant zu halten. In Fig. 2 ist die Vorderansicht der
Kontaktaufnahme-Unterseite (14a) dargestellt. In die einseitig abgeflachten Aufnahmen
(13a,13b) werden die U-förmigen Außenstege (2a,2b) der Kontaktfeder (1) eingesteckt
und formschlüssig gehalten. Die dünne Mittelzunge (3) liegt dann in der V-förmigen
Kerbe (28) und wird hinter dem oberen Teil des Anschlußpols (24) im Kontaktbereich
(27) mit dem Haltesteg (2a) eingehängt, so daß die Kontaktfeder (1) mechanisch definiert
in der justierbaren Kontakt-Aufnahme (14) gehalten und elektrisch leitend mit dem
Anschlußpol (24) verbunden ist. Auf der Gegenseite ist die Kontaktfeder (1) freigehalten
und trägt auf ihrer Kontaktauflagefläche (6) den Kontakt (7), mit dessen Kontaktauflageoberfläche
(6ʹ), der in seiner Arbeitsendlage gegen den vorderseitigen Bereich (10) der Kontaktzunge
(9) anliegt und so den Stromfluß zum Anschlußpol (25) garantiert.
[0010] In den Fig. 1 bis 3 ist ein erfindungsgemäßer Überstromschutz-Schalter (19) dargestellt,
in den innenseitig die Kontaktfeder (1), die justierbare Kontaktaufnahme (14) sowie
die feststehende Kontaktseite (9) mit dem zugehörigen Gegenkontakt (7) eingebaut sind.
Die Kontaktaufnahme (14) stützt sich gegen einen Sockel (20) und trägt im Stoßflächenbereich
(20a) eine Rückstellfeder (21) für den Resetiertaster (22). Dieser Resetiertaster
(22) ist im Bereich der dünnen Mittelzunge (3) ausgespart, so daß seine längeren Seitenstege
(23) bei Druck auf den Taster (22) mit den U-förmigen Außenstegen (2a,2b) der Kontaktfeder
(1) in Berührung gelangen. Hierdurch werden die Außenstege (2a,2b) nach unten gedrückt,
wohingegen der dünne Mittelsteg (3) in der Kontaktaufnahme (14) festgehalten ist.
Bei entsprechendem Druckweg schnappen die Außenstege (2a,2b) durch und der Kontakt
(7) schließt sich mit der festen Kontaktzunge (9), so daß ein elektrischer Kontakt
zwischen den Anschlußpolen (24 und 25) hergestellt ist. Erhöht sich nun der Stromfluß
durch die Kontaktfeder (1) infolge einer Störung am - hier nicht dargestellten -
Verbraucher, so erwärmt sich widerstandsbedingt die dünne Mittelzunge (3) und dehnt
sich aus. Infolge der Rückfederkraft der Außenstege (2a,2b) schnappt die Kontaktfeder
(1) wieder in den vorherigen Zustand und trennt die Kontakte (9) und (7) voneinander.
Hierbei wird, wie ersichtlich, die Anformung (4) im U-Boden (5) der Außenstege (2a,2b)
auf Biegung beansprucht. Gleichzeitig kann - bei Fehlen der erfindungsgemäßen Merkmale
- im vorderseitigen Bereich (10) der Kontaktzunge (9) bedingt durch die Ausbildung
des auftretenden elektrischen Feldes E der Lichtbogen (18) auf die dünne Mittelzunge
(3) unkontrolliert überspringen - dargestellt in den Fig. 4 und 5 -. Um dieses zu
vermeiden, ist die Kontaktauflagefläche (6) des Kontakts (7) kugelsegmentförmig gestaltet
und der vordere Bereich (10) der Kontaktzunge (9) von einem, am Schaltergehäuse (12)
materialeinheitlich angeformten Isolierstück (11) umfaßt. Hierdurch wird erzielt,
daß der Lichtbogen (18) sich nicht in Richtung der dünnen Mittelzunge (3) hin bewegen
kann.
[0011] Nach den Fig. 4 und 5 wird diese Maßnahme durch die Funkenleitmagnete (17,17ʺ) unterstützt.
Durch die Anwesenheit eines Magnetfeldes B wirkt zusätzlich noch die Lorentz-Kraft
auf die bewegten Elektronen nach der Gleichung

= e -e (

+

×

).
Je stärker das Magnetfeld B ist, desto stärker werden die Elektronen von V (bzw. E)
abgelenkt. Um dem Lichtbogenüberschlag vorzubeugen bzw. ihn zu vermeiden, wird ein
Feld eines Funkenleitmagneten 17,17ʺ in Form eines Permanentmagneten eingebracht,
welches wie in Fig. 4 und 5 dargestellt verläuft. Die Funkenleitmagnete (17,17ʺ) können
jedoch auch als Elektromagnete ausgebildet ssein, welche mit dem Stromkreis so geschaltet
sind, daß Feld und Stromrichtung in gleicher Richtung verlaufen.
1) Überstromschutz-Schnappschalter für Haushaltsgeräte, insbesondere Bodenpflegegeräte,
mit einseitig fixierter Kontaktaufnahme, die gleichzeitig den Stromanschluß beinhaltet
und mit einem Unterbrecherkontaktteil andererseits, wobei die Kontaktanlage ebenfalls
als Stromanschluß ausgebildet ist und die Kontaktfeder mittels eines Metallmittelstreifens
in einer von zwei Endlagen gehalten ist, indem der Metallmittelstreifen auf Zug beansprucht,
als ein Widerstandselement ausgebildet ist und die Metallrandstreifen vorgespannt
sind, so daß bei kaltem Widerstandselement die Kontakte in Anlage und bei stromdurchflußbedingter
Erwärmung des Widerstandselements die Kontakte unter Trennung in eine stromlose Lage
umschnappen und nach Erkalten des Widerstandslements die ursprüngliche Kontaktlage
mittels eines von außen betätigbaren Resetiertasters wieder herstellbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kontaktfeder (1) aus U-förmigen Außenstegen (2a,2b) und einer
dünnen Mittelzunge (3) besteht, wobei der Übergang von den U-förmigen Außenstegen
(2a,2b) zur dünnen Mittelzunge (3) über asymmetrische Radien (R1,R2) erfolgt, so daß
der Übergang im Bereich der Anformung (4) der Mittelzunge (3) am U-Boden (5) in Walzrichtung
des Metalls konisch ausgebildet ist und die Kontaktauflagefläche (6) des Kontakts
(7) vergrößert ist und daß im letztgenannten Bereich Funkenleitmagnete (17,17ʺ) angeordnet
sind.
2) Überstromschutz-Schnappschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Radien (R1,R2) sich von den Außenstegen (2a,2b) von 0,5 auf 2 mm verlaufend zur Mittelzunge
(3) hin erstrecken.
3) Überstromschutz-Schnappschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außenstege (2a,2b) auf ihrer, dem Kontakt (7) abgewandten Seite, in einseitig abgeflachten
Aufnahmen (13a,13b) einer Kontaktaufnahme (14) gehalten sind.
4) Überstromschutz-Schnappschalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktaufnahme (14), die aus einer Kontaktaufnahme-Unterseite (14a) und aus
einer Kontaktaufnahme-Oberseite (14b) besteht, mittels eines Prismenloches (15) und
darin einbringbaren Justierdornen (16) gestaltet ist.
5) Überstromschutz-Schnappschalter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktauflageoberfläche (6ʹ) des Kontakts (7) kugelabschnittförmig ausgebildet
sind.
6) Überstromschutz-Schnappschalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontaktauflageoberfläche (6ʹ) halbkugelförmig gestaltet ist.
7) Überstromschutz-Schnappschalter nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß der
vorderseitige Bereich (10) der Kontaktzunge (9) von einem Isolierstück (11), welches
am Schaltergehäuse (12) befestigt ist, umfaßt ist.
8) Überstromschutz-Schnappschalter nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Kontaktzunge (9) und derem vorderen Bereich (10) sowie der Kontaktauflagefläche
(6) des Kontakts (7) lichtbogenbeeinflussende Funkenleitmagnete (17,17ʺ) angeordnet
sind.
9) Überstromschutz-Schnappschalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Funkenleitmagnete (17,17ʺ) als Dauermagnete ausgebildet sind.
10) Überstromschutz-Schnappschalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Funkenleitmagnete (17,17ʺ) als Elektromagnete ausgebildet sind.
11) Überstromschutz-Schnappschalter nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das von den Funkenleitmagneten (17,17ʺ) ausgehende Magnetfeld (B) parallel zum
elektrischen Feld (E) des Lichtbogens (18) angeordnet ist.
12) Überstromschutz-Schnappschalter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das von den Funkenleitmagneten (17,17ʺ) ausgehende Magnetfeld (B) senkrecht zum elektrischen
Feld (E) des Lichtbogens (18) angeordnet ist.