(19)
(11) EP 0 275 824 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.07.1988  Patentblatt  1988/30

(21) Anmeldenummer: 87810736.6

(22) Anmeldetag:  10.12.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04G 1/15
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 16.12.1986 DE 3642846

(71) Anmelder: ALUSUISSE-LONZA SERVICES AG
CH-8034 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Herz, Erich
    D-7700 Singen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gerüstelement


    (57) Ein Gerüstelement weist in Abstand zueinander parallel an­geordnete sowie durch querverlaufende Rohrstreben (3) ver­bundene Rohre (2) auf,dessen Rohrstreben mit Haltevor­richtungen zur Befestigung oder Festlegung von Bohlen, Planken oder anderen Ergänzungselementen ausgerüstet sind. Hierbei sind die querverlaufenden Rohrstreben (3) mit wenig­stens zwei ein gemeinsames Formstück (4) bildenden Halte­zapfen (5) versehen, welches der betreffenden Rohrstrebe (3) an wenigstens ihrer Oberseite und daran anschliessend an beiden Seiten passend anliegt sowie mit ihr verbunden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerüstelement mit in einem Abstand voneinander parallel angeordneten sowie durch querverlaufende Rohrstreben verbundenen Rohren, dessen Rohrstreben mit Haltevorrichtungen zur Befesti­gung oder Festlegung von Bohlen, Planken oder anderen Ergänzungselementen ausgerüstet sind. Die Rohre sind überlicherweise jeweils an ihren einen Enden mit Steck­bolzen zum Zusammenstecken mit weiteren Gerüstelementen versehen, ihre rohrstreben nahe den Rohrenden ange­bracht.

    [0002] Mit Hilfe derartiger Gerüstelementen können beispiels­weise Baugerüste für mehrere Etagen übereinander und für größere Forntängen durch einfaches Zusammenstecken und Miteinanderverbinden dieser Einzelelemente aufgebaut werden. Dabei sind Hilfs- bzw. Haltevorrichtungen vorge­sehene, um außer den Bohlen bzw. Planken zum Begehen der einzelnen Gerüst-Etagen auch Geländer und andere Schutz­vorrichtungen anzubringen.

    [0003] Zum Befestigen der Bohlen bzw. Planken sind an den quer­verlaufenden Rohrstreben -- runden oder eckigen Quer­schnitts --, vorzugsweise jedoch nur an der jeweils oberen querverlaufenden Rohrstrebe, nach oben gerichtete Haltezapfen verschweißt. Diese greifen beim Auflegen der Bohlen in dort vorhandene vorbereitete Löcher ein, so daß diese Bohlen bzw. Planken sowohl in Längs- wie auch in Querrichtung verschieblich festgelegt sind.

    [0004] Das Anschweißen der einzelnen Haltezapfen an diese Rohr­streben ist nicht nur arbeitszeitaufwendig und daher kostspielig, es hat auch noch den Nachteil, daß Schweiß- oder Bohrvorrichtungen benutzt werden müssen, um eine genaue und rationelle Arbeitsweise zu ermöglichen. Zudem erfolgt eine Einleitung entstehender Horizontalkräfte über die Schweißnähte, was oftmals zu Abrissen führt.

    [0005] Angesichts dieser Gegebenheit hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, die erkannten Mängel zu beseitigen und das eingangs erwähnte Bauelement zu verbessern, das Anbrin­gen dieser Haltezapfen dadurch zu vereinfachen, daß ein geringerer Arbeitszeitaufwand und zugleich eine höhere Genauigkeit erzielt wird, insbesondere auch die Weiter­leitung der Horizontalkräfte güstiger zu gestalten und Abrisse zu vermeiden.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe führt erfindungsgemäß, daß die querverlaufenden Rohrstreben mit wenigstens zwei ein ge­meinsames Formstück bildenden Haltezapfen versehen sind, welches der betreffenden Rohrstrebe wenigstens an ihrer Oberseite und daran anschließend an beiden Seiten passend anliegt und mit ihr -- durch eine Schweißnaht gegebenenfalls unlösbar -- verbunden ist. Das Formstück -- für dessen Gestaltung selbständig Schutz beansprucht wird -- besteht aus den parallelen Haltezapfen und einem querschnittlich rinneartigen Sockelstück, dessen Rinnenöffnung zur Rohrstrebe weist.

    [0007] Die querverlaufende Rohrstrebe kann einen rechteckigen oder runden Querschnitt und das Formstück mit den Halte­zpafen einen entsprechend geformten, die Rohrstrebe eng umschließenden Ausschnitt aufweisen. Vorzugsweise ist das die Rohrstrebe ganz oder teilweise umschließende Formstück mit dieser durch Anschweißen verbunden. Es ist jedoch auch möglich, das die Rohrstrebe ganz oder teil­weise umschließende Formstück mit dieser durch Vernieten oder Verschrauben zu verbinden, im letztgenannten Falle also lösbar zu erhalten.

    [0008] Das erfindungsgemäße Formstück besteht bevorzugt aus stranggepreßten Aluminiumteilen, kann aber auch aus anderem Werkstoff -- etwa Stahl -- hergestellt sein.

    [0009] Weitere Merkmale der Erfindung bestehen noch darin, daß die Haltezapfen des Formstückes -- zumindest teilweise -- von rundem Querschnitt sind und einen Durchmesser zwischen 15 und 20 mm sowie eine freie Länge zwischen 30 und 60 mm aufweisen, und ferner, daß die Haltezapfen beidseitig der Rohrstrebe in einem Abstand zwischen 30 und 60 mm voneinander angeordnet sind. Die Haltezapfen sind also beidseitig der Rohrstrebe paarweise angebracht, und jeder der Haltezapfen greift in eines der Löcher jeder aufeinander folgend benachbarten Bohle ein. Dabei liegen die Bohlen auf einem Steg des Formstückes und über diesen der querverlaufenden Rohr­strebe auf.

    [0010] Vorteilhafterweise sind auf einer Rohrstrebe vier mit einem einzigen oder zwei getrennten Formstücken verbun­dene Haltezapfen befestigt. Besonders zweckmäßig ist es, wenn auf einer Rohrstrebe acht Haltezapfen angeordnet sind, von denen wahlweise jeweils zwei oder vier mit einem Formstück verbunden sind. Es hat sich ferner auch als günstig erwiesen, jeweils zwei Haltezapfenpaare in einem Abstand von ca. 220 bis 280 mm voneinander ent­fernt auf einer Rohrstrebe anzubringen und den Abstand zwischen im Mittenbereich benachbarten Haltezapfenpaaren mit etwa 40 bis 80 mm zu wählen.

    [0011] Dank der beschriebenen erfindungsgemäßen Ausgestaltung wirken die -- beispielsweise auch durch Windkräfte be­einflußten -- eingeleiteten Horizontalkräfte nicht mehr auf seitliche Schweißnähte. Soweit Schweißnähte beim Er­findungsgegenstand auftreten, dienen sie lediglich der Fixierung der Teile; die Kräfte werden über die zusammenhängende und formschlüssige Einheit Formstück/­Rohrstrebe unmittelbar in die nächstliegende Bohlenebene bzw. in den Querschnitt der querverlaufenden Rohrstrebe eingeleitet.

    [0012] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfin­dung sind anhand des in der Zeichnung dargestellten Aus­führungsbeispieles nachfolgend beschrieben.

    [0013] Es zeigen

    Fig. 1: einen Teilauasschnitt aus einem Gerüstauf­bau mit zwei Gerüstelementen nach der Er­findung;

    Fig. 2: ein Gerüstelement mit Haltezapfen;

    Fig. 3: ein Formstück mit einem Haltezapfenpaar;

    Fig. 4: einen Teilquerschnitt durch Fig. 3 nach deren Linie IV-IV.



    [0014] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind zwei Gerüstelemente 1 mittels angedeuteter Fußelemente 8 aufgestellt. Die Gerüstelemente 1 bestehen jeweils aus in einem Abstand parallellaufenden Rohren 2, die an ihren Endbereichen mittels zweier querverlaufender Rohrstreben 3 miteinander verbunden sind. Zudem sind an den oberen Enden der Rohre Steckbolzen 9 zum Zusammenstecken mit weiteren Gerüstelementen oder sonstigen Ergänzungsteilen vorgesehen. Zwischen den beiden Gerüstelementen 1 verlaufen Diagonalstreben 13.

    [0015] Die obere querverlaufende Rohrstrebe 3 ist mit Halte­zapfen 5 versehen, die beim Auflegen von Bohlen 10 auf die Rohrstrebe 3 in dort vorbereitete -- aus Gründen der Uebersichtlichkeit in der Zeichnung nicht erkennbare -- Löcher eingreifen, so daß die Bohlen 10 sowohl in Quer- wie in Längsrichtung festgelegt sind.

    [0016] Weiterhin ist in Fig. 1 noch ein Aufsteckelement 11 dar­gstellt, welches dazu dient, die Bohlen 10 in ihrer Auf­lageposition auf der Rohrstrebe 3 festzuhalten, so daß sie nicht nach oben aus der Festlegung mittels der Haltezapfen 5 herausspringen können. Anstelle von Rohr­stücken 12 zum Befestigen von Seitengeländern kann auch ein weiteres Gerüstelement 1 aufgesteckt werden.

    [0017] In Fig. 2 ist ein Gerüstelement 1 nach der Erfindung im einzelnen dargestellt. Die beiden parallelen Rohre 2 sind unten und oben mittels der querverlaufenden Rohr­streben 3 miteinander verbunden. Im Ausführungsbeispiel ist nur die obere Rohrstrebe 3 mit den Haltezapfen 5 zum Befestigen der Bohlen bzw. Planek 10 versehen.

    [0018] Ein Formstück 4 mit zwei Haltezapfen 5 und einem quer­schnittlich C-förmigen Sockelstück 7 ist aus Fig. 3 er­sichtlich. Dieses Formstück 4 liegt mit seinem Stockel­stück 7 der Oberseite und den Seiten der Rohrstrebe 3 an, welche hier eien rechteckigen Querschnitt aufweist.

    [0019] Das Formstück 4 kann drei Seiten der Rohrstrebe 3 ganz umschließen oder -- wie in Fig. 3 verdeutlicht -- an den Seiten nur mit kurzen Schenkeln 30 ausgestattet sein. Wie aus der Darstellung weiterhin hervorgeht, kann das Formstück 4 entweder mit der Rohrstrebe verschweißt sein (rechte Figurenhälfte), oder aber die Befestigung erfolgt mittels einer Verschraubung bzw. Vernietung 14 (linke Figurenhälfte). Der Durchmesser d des Haltezapfens 5 beträgt hier etwa 17 mm bei einer Gesamthöhe des Formstückes 4 von 80 mm und einer Breite e des plattenartigen Steges 31 jenes Sockelstückes 7 von ebenfalls etwa 17 mm.

    [0020] Zum leichteren Einführen der mit den Löchern versehenen Bohlen bzw. Planken ist jeder Haltezapfen 5 mit einem Einführungskonus 6 versehen.

    [0021] Bei einer besonderen Ausführungsform sind an einem Form­stück 4 vier Haltezapfen 5 befestigt, wobei jeweils zwei Haltezapfen in Blickrichtung hintereinander liegen. In diesem Falle sind die vier im Mittenbereich der Rohr­strebe 3 (siehe Fig. 1) vorhandenen vier Haltezapfen 5 in einer Formstück-Einheit zusammengefaßt. Dadurch wird eine noch schnellere Montage ermöglicht.


    Ansprüche

    1. Gerüstelement mit in Abstand zueinander parallel angeordneten sowie durch querverlaufende Rohrstreben verbundenen Rohren, dessen Rohrstreben mit Haltevorrichtungen zur Befestigung oder Festlegung von Bohlen, Planken oder anderen Ergänzungselementen ausgerüstet sind,

    dadurch gekennzeichnet,

    daß die querverlaufenden Rohrstreben (3) mit wenig­stens zwei ein gemeinsames Formstück (4) bildenden Haltezapfen (5) versehen sind, welches der be­treffenden Rohrstrebe (3) an wenigstens ihrer Ober­seite und daran anschließend an beiden Seiten passend anliegt sowie mit ihr verbunden ist.
     
    2. Gerüstelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das Formstück (4) aus den parallelen Halte­zapfen (5) und einem querschnittlich etwa C-förmigen Sockelstück (7) besteht.
     
    3. Gerüstelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß das die Rohrstrebe (3) ganz oder teilweise umschließende Formstück (4) mit dieser durch Anschweißen verbunden ist.
     
    4. Gerüstelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß die querverlaufende Rohr­strebe (3) einen rechteckigen oder runden Quer­schnitt und das Formstück (4) mit den Haltezapfen (5) einen entsprechend geformten, die Rohrstrebe (3) eng umschließenden Ausschnitt aufweist.
     
    5. Gerüstelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß das die Rohrstrebe (3) ganz oder teilweise umschließende Formstück (4) mit dieser durch Vernieten oder Verschrauben verbunden ist.
     
    6. Gerüstelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­durch gekennzeichnet, daß die Haltezapfen (5) des Formstückes (4) rund sind und einen Durchmesser zwischen 15 und 20 mm sowie eine freie Länge zwischen 30 und 60 mm aufweisen.
     
    7. Gerüstelement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das Sockelstück (7) als auch die Haltezapfen (5) Ab­schnitte von Strangpreßprofilen und miteinander un­lösbar zum Formstück (4) verbunden sind.
     
    8. Gerüstelement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein plattenarti­ger Steg (31) des Sockelstückes (7) des Formstückes (4) zwischen Rohrstrebe (3) und Bohle (10) verläuft.
     
    10. Gerüstelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­durch gekennzeichnet, daß die Haltezapfen (5) des Formstücks (4) beidseitig der Rohrstrebe (3) in einem Abstand zwischen 30 und 60 mm angeordnet sind.
     
    10. Gerüstelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­durch gekennzeichnet, daß auf einer Rohrstrebe (3) vier mit einem einzigen gemeinsamen oder zwei ge­trennten Formstücken (4) verbundene Haltezapfen (5) befestigt sind.
     
    11. Gerüstelement nach wenigstens einem der Anssprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Rohr­strebe (3) acht Haltezapfen (5) angeordnet sind, von denen wahlweise jeweils zwei oder vier mit einem Formstück (4) verbunden sind.
     
    12. Gerüstelement nach Anspruch 1 oder 11, dadurch ge­kennzeichnet, daß jeweils zwei Haltezapfenpaare in einem Abstand von 220 bis 280 mm voneinander ent­fernt auf der Rohrstrebe (3) angebracht sind und der Abstand zwischen im Mittenbereich benachbarten Haltezapfenpaaren etwa 40 bis 80 mm beträgt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht