(57) Bei Filtern zur Reinigung der Abgase von Dieselmotoren mit offenporigen Schaumkeramikkörpern
werden die abgelagerten Russpartikel in periodischen Abständen bei Temperaturen zwischen
550 und 700°C verbrannt. Um die Entzündungstemperatur des Russes in der Regenerierungsphase
des Filters herabzusetzen, werden die Keramikkörper katalytisch beschichtet.
Wenn der von den Abgasen der Dieselmotoren zuerst angeströmte Bereich des offenporigen
Schaumkeramikkörpers mindestens teilweise eine dichtere Porenstruktur als der restliche
Schaumkörper aufweist, kann die Entzündungstemperatur herabgesetzt werden, da in diesen
Bereichen aufgrund verstärkter Russablagerungen Temperaturspitzen entstehen, die
zur Entzündung des dort befindlichen Russes führen und in der Folge den gesamthaft
im Filter abgelagerten Russ verbrennen.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Filter zur Reinigung der Abgase von Dieselmotoren.
[0002] Die Russbestandteile der Abgase von Dieselmotoren können grundsätzlich auf zwei Wegen
verringert werden: durch Optimierung der Gemischaufbereitung und des Verbrennungsablaufs
im Motor und durch Einbau von Filtern in den Abgasstrom. Je nach Ausbildung des Filters
werden üblicherweise Russabscheidungsgrade von 50 bis 90 % erzielt.
[0003] Da das Dieselabgasrussfilter innerhalb kurzer Zeit des Gebrauchs bereits mit Russ
verstopft wäre, muss letzterer periodisch verbrannt werden. Die Zeitspanne von einer
Regenerierungsphase zur anderen wird als Regenerierungsintervall bezeichnet. Unter
bestimmten Bedingungen regeneriert sich das Filter von selbst. Die Russablagerungen
werden dabei bei Temperaturen zwischen 550 und 700°C verbrannt. Mit katalytisch beschichteten
Filtern kann die Entzündungstemperatur auf ca. 400°C herabgesetzt werden.
[0004] Aus der US-PS 4 264 346 ist es bekannt, für obgenannte Zwecke eine offenporige Schaumkeramik
als filterwirksames Medium zu verwenden. Als offenporige Schaumkeramik wird dabei
ein poröser Keramikkörper mit dreidimensionalem Netzwerk und zellularer Struktur,
die eine Vielzahl von durchgehenden Hohlräumen enthält, verstanden. Der meist zylindrische
oder aus mehreren Scheiben bestehende Keramikkörper wird derart in den Abgasstrom
von Dieselmotoren gebracht, dass die Abgase denselben stirnseitig beaufschlagen und
achsparallel oder zwangsgeführt durchströmen. Dabei ist die Russabscheidung im anfänglich
durchströmten Teil des Filters am grössten und nimmt mit zunehmender Durchströmung
schnell ab. Dies hat zur Folge, dass das Filter im zuerst angeströmten Bereich nach
relativ kurzer Zeit seine Russablagerungsaufnahmekapazität erreicht hat und regeneriert
werden muss, der restliche Bereich des Filters jedoch noch russaufnahmefähig ist,
aber bereits ebenfalls dem Regenerierungsprozess unterworfen wird.
[0005] Um die Russaufnahmekapazität des Filters über dem gesamten Querschnitt in Durchströmungsrichtung
des Abgases gleichmässiger zu verteilen, wurde bereits vorgeschlagen, den zuerst
angeströmten Bereich des Keramikkörpers mit grösseren Hohlräumen zu versehen als
den zuletzt angeströmten Bereich, um dadurch zu verhindern, dass das Filter im zuerst
angeströmten Bereich vorzeitig verstopft. In der EP-PS 0 050 340 wird eine Abgasfiltereinrichtung
beschrieben, die einen derartigen, aus zwei deutlich abgegrenzten Bereichen mit unterschiedlichen
Hohlräumen bestehenden Keramikkörper enthält. Der von den Abgasen zuerst angeströmte
Bereich soll 6 bis 50 Hohlräume pro 2.54 cm, der nachfolgende Bereich 20 bis 150
Hohlräume pro 2.54 cm aufweisen.
[0006] Obwohl durch die vorgenannten Massnahmen die Russablagerungsaufnahmekapazität des
Keramikfilters verbessert werden kann, ist dem Problem, die Entzündungstemperatur
des abgelagerten Russes herabzusetzen, um die Regenerierungsphase so früh als möglich
einzuleiten, keine Beachtung geschenkt worden.
[0007] Die Erfinder haben sich daher die Aufgabe gestellt, bei Filtern zur Reinigung der
Abgase von Dieselmotoren mit offenporiger Schaumkeramik die Russentzündungstemperatur
zu erniedrigen.
[0008] Erfindungsgemäss wird die gestellte Aufgabe durch ein Filter gelöst, welches sich
nach dem Wortlaut des Anspruchs 1 auszeichnet. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemässen
Gegenstandes sind durch die Merkmale der Ansprüche 2 bis 4 gekennzeichnet.
[0009] Aufgrund der Tatsache, dass der zuerst vom Abgasstrom angeströmte Bereich der Schaumkeramik
bereits teilweise eine dichtere Porenstruktur aufweist, was bedeutet, dass in diesem
Bereich die Hohlräume kleiner sind, wird sich im Bereich mit der dichteren Porenstruktur
der Russ verstärkt absetzen und lokal zu einem Hitzestau mit wesentlich höheren Temperaturspitzen
führen. Diese lokal entstehenden Temperaturspitzen führen wiederum lokal zu einem
Abbrand des dortigen Russes und leiten damit durch Flammfortschritt durch das gesamte
Schaumkeramikfilter die Regenerierungsphase desselben ein, wobei die Entzündungstemperatur
des in Bereichen der Schaumkeramik, die die dichtere Porenstruktur nicht aufweisen,
abgelagerten Russes erheblich tiefer liegt als die durch die eingangs genannten Mitteln
bewirkte.
[0010] Um den Widerstand des Filters, der einen Gegendruck gegenüber dem Abgas erzeugt,
nicht wesentlich zu erhöhen, was eine Herabsetzung der Motorleistung und eine Erhöhung
des Treibstoffverbrauchs nach sich ziehen würde, hat es sich als günstig erwiesen,
die zuerst vom Abgasstrom beaufschlagte Fläche zu etwa 20 bis 50% mit einem Material
mit dichterer Porenstruktur zu versehen.
[0011] Bei in Personenkraftwagen eingesetzten Dieselmotoren, die mit Abgasfiltern ausgerüstet
sind, sollte der Gegendruck bei maximal 0.2 bar liegen. Es hat sich gezeigt, dass
solche Bedingungen erfüllt werden, wenn das erfindungsgemässe Filter aus einer offenporigen
Schaumkeramik besteht, die etwa 1 bis 50 Vol.-%, vorzugsweise 10 bis 25 Vol.-%, Material
mit dichterer Porenstruktur aufweist. Für das gröbere Keramikmaterial wird vorteilhafterweise
eines mit 30 bis 80 Poren pro 2.54 cm, für das feinere Keramikmaterial eines mit 40
bis 100 Poren pro 2.54 cm gewählt, wobei die Differenz der Anzahl Poren pro 2.54
cm bei den beiden Materialien mindestens 10, vorzugsweise 20, beträgt.
[0012] Des weiteren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, in an sich bekannter Weise eine
Querschnittsfläche der vom Abgasstrom zuerst angeströmten offenen Schaumkeramik von
mindestens 200, vorzugsweise 250 cm², vorzulegen.
1. Filter zur Reinigung der Abgase von Dieselmotoren mit einem offenporigen Schaumkeramikkörper,
dadurch gekennzeichnet,
dass der von dem Abgas zuerst angeströmte Bereich der Schaumkeramik mindestens teilweise
eine dichtere Porenstruktur als der restliche Bereich aufweist.
2.Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zuerst angeströmte Fläche
des Schaumkeramikkörpers zu etwa 20 bis 50% eine dichtere Porenstruktur aufweist.
3. Filter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich der Schaumkeramik
mit einer dichteren Porenstruktur 1 bis 50 Vol.-%, vorzugsweise 10 bis 25 Vol.-%,
beträgt.
4. Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gröbere
Schaumkeramik 30 bis 80 Poren pro 2.54 cm, die feinere Schaumkeramik 40 bis 100 Poren
pro 2.54 cm aufweist, wobei die Differenz der Porenzahlen der beiden Schaumkeramiken
mindestens 10, vorzugsweise 20, beträgt.
5. Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die von
den Abgasen zuerst beaufschlagte Querschnittsfläche mindestens 200 cm², vorzugsweise
250 cm², beträgt.