[0001] Die Erfindung betrifft einen Rundschaftmeißel mit Meißelkopf und Meißelschaft, bei
dem der Meißelschaft eine Umfangsnut mit einer darin gelagerten, längsgeschlitzten
Spannhülse aufweist und bei dem der Meißelschaft mit der unter Spannung gesetzten
Spannhülse in einer Bohrung eines Meißelhalters axial festlegbar ist, während der
Meißelschaft in der Spannhülse frei drehbar bleibt.
[0002] Ein derartiger Rundschaftmeißel ist aus der US-PS 14 75 136 bekannt. Dabei erstreckt
sich die Spannhülse über den wesentlichsten Teil der axialen Abmessung des Meißelschaftes,
um eine möglichst große Abstütz- und Spannfläche für die Spannhülse in der Bohrung
des Meißelhalters zu bekommen. Derartig lange Spannhülsen bringen zudem den Vorteil,
daß eine ausreichend große Haltekraft zwischen der Spannhülse und der Bohrung des
Meißelhalters erzeugt wird. Da der Haltebund am freien Ende des Meißelschaftes schmal
ist und die Spannhülse beim Einsetzen des Meißelschaftes mit der Spannhülse in die
Bohrung des Meißelhalters mit großer Kraft zusammengedrückt werden muß, treten beim
Einsetzen des Rundschaftmeißels dieser Art in eine Bohrung eines Meißelhalters erhebliche
Schwierigkeiten auf. Vielfach sind dazu spezielle Einsetzeinrichtungen vorgesehen.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Rundschaftmeißel der eingangs erwähnten Art zu
schaffen, bei dem trotz langer Spannhülse mit sehr großen Spannkräften das Einsetzen
in eine Bohrung eines Meißelhalters wesentlich erleichtert ist.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Spannhülse mittels
eines Haltegliedes in einer Spannstellung gehalten ist, in der der Außendurchmesser
der Spannhülse gleich oder kleiner ist als der Durchmesser der Bohrung des Meißelhalters
und daß beim Einsetzen des Meißelschaftes mit der Spannhülse in die Bohrung des Meißelhalters
das Halteglied in einen außerhalb der Spannhülse liegenden Bereich des Meißelschaftes
verstellbar ist.
[0005] Bei dem mit dem Halteglied versehenen Rundschaftmeißel ist die Spannhülse so weit
vorgespannt, daß der Meißelschaft mit der Spannhülse auch manuell über einen großen
Teil der axialen Abmessung in die Bohrung des Meißelhalters eingeschoben werden kann,
bis z.B. das Halteglied an der Einführungsseite des Meißelhalters anliegt. Mit einem
Hammerschlag kann dann der Rundschaftmeißel bis zum Anschlag des Meißelkopfes am Meißelhalter
eingeschlagen werden. Dabei wird das Halteglied von der Spannhülse heruntergeschoben
und gelangt in einen von der Spannhülse freien Bereich des Meißelschaftes, so daß
sich die Spannhülse mit der ihr eigenen Spannkraft in der Bohrung des Meißelhalters
verspannen kann, wobei die Spannkraft mit zunehmender Eintreibtiefe entsprechend zunimmt.
[0006] Eine besonders einfache Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Haltegllied
als Haltering oder Haltescheibe ausgebildet ist, der bzw. die die Spannhülse umschließt
und daß der Innendurchmesser des Halteringes oder der Haltescheibe gleich oder kleiner
ist als der Durchmesser der Bohrung des Meißelhalters. Ein derartiges Halteglied ist
ein einfaches, leicht und billig herstellbares Teil.
[0007] Damit die axiale Abmessung des Meißelschaftes optimal für die Spannhülse ausgenützt
werden kann, sieht eine weitere Ausgestaltung vor, daß sich die Umfangsnut des Meißelschaftes
bis auf einen Abstand an den Meißelkopf heranreicht, der gleich oder größer ist als
der Durchmesser des für den Haltering verwendeten Rundmaterials oder die Dicke der
Haltescheibe.
[0008] Der Meißelkopf des Rundschaftmeißels kann sich an der zugekehrten Stirnseite des
Meißelhalters abstützen, wenn die Ausgestaltung so ausgeführt ist, daß die Bohrung
des Meißelhalters auf der Einführseite eine Erweiterung aufweist, die bei in die Bohrung
eingesetztem Meißelschaft mit Spannhülse das als Haltering ausgebildete Halteglied
aufnimmt.
[0009] Das Halteglied des Rundschaftmeißels kann dadurch als Schutzscheibe für die Stirnseite
des Meißelhalters ausgenützt werden, daß das als Haltescheibe ausgebildete Halteglied
bei in die Bohrung des Meißelhalters eingesetztem Meißelschaft mit Spannhülse zwischen
dem Meißelkopf und der die Bohrung umschließenden Wand auf der Einführseite des Meißelhalters
angeordnet ist.
[0010] Ist dabei vorgesehen, daß die Haltescheibe aus verschlußfestem Material besteht und
einen Außendurchmesser aufweist, der gleich oder größer ist als der maximale Außendurchmesser
des Meißelkopfes, dann dient die Haltescheibe in dem über den Meißelkopf hinausragenden
Bereich als Verschleißschutz für den Meißelhalter.
[0011] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Meißelkopf dem Meißelschaft
zugekehrt in einen Bund ausläuft, daß in die dem Meißelschaft abgekehrte Meißelspitze
ein Hartmetalleinsatz eingesetzt ist und daß sich die Spannhülse im wesentlichen über
die gesamte axiale Länge des Meißelschaftes erstreckt.
[0012] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Rundschaftmeißel mit einem als Haltescheibe ausgebildeten Halteglied
in der Einführstellung, bei der der Meißelschaft mit der Spannhülse ohne Verspannung
in die Bohrung eines Meißelhalters eingesteckt ist, und
Fig. 2 einen Rundschaftmeißel mit einem als Haltering ausgebildeten Halteglied in
der Arbeitsstellung mit der in der Bohrung des Meißelhalters verspannten Spannhülse
und in der Spannhülse frei drehbaren Meißelschaft.
[0013] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 schließt sich bei dem Rundschaftmeißel 10
an den Meißelkopf 11 der Meißelschaft 14 an. Der Übergang des Meißelkopfes ist dabei
als Bund 13 ausgebildet, der den größten Außendurchmesser des Meißelkopfes 11 bildet.
In die Meißelspitze ist in bekannter Weise der Hartmetalleinsatz 12 eingesetzt. Auf
dem Meißelschaft 14 sitzt in der Umfangsnut 15 die mit dem Längsschlitz 8 versehene
Spannhülse 17. Die Spannhülse 17 erstreckt sich über den wesentlichsten Teil der axialen
Abmessung des Meißelschaftes 14, so daß der Bund 16 am freien Ende des Meißelschaftes
14 und der von der Spannhülse 17 freie Bereich bis zum Meißelkopf 11 sehr schmal sind.
Auf die Spannhülse 17 ist als Halteglied 19 eine Haltescheibe aufgeschoben, die die
Spannhülse 17 so weit verspannt, daß ihr Außendurchmesser gleich oder kleiner ist
als der Durchmesser der Bohrung 21 in dem Meißelhalter 20. Der Längsschlitz 18 ist
so breit, daß die Spannhülse 17 so weit zusammengedrückt werden kann, daß ihre Innenwandung
auf dem Nutgrund der Umfangsnut 15 im Meißelschaft 14 anliegt. Da die Bohrung 21 des
Meißelhalters 20 mit einer Einführungserweiterung 23 versehen ist, kann der Rundschaftmeißel
10 leicht in die Bohrung 21 des Meißelschaftes 14 eingesteckt werden. Dieser Einsteckvorgang
kann manuell ausgeführt werden, bis das Halteglied 19 an der Stirnseite des Meißelhalters
20 anschlägt. Mit erhöhter Kraftaufwendung, z.B. mit einem Hammerschlag, kann der
Rundschaftmeißel 10 so weit in die Bohrung 21 eingeschlagen werden, bis der Bund 13
des Meißelkopfes 11 sich über das Halteglied 19 an der Stirnseite des Meißelhalters
20 abstützt. Dabei wird das als Haltescheibe ausgebildete Halteglied 19 von der Spannhülse
17 herunter bis in den freien Bereich des Meißelschaftes 14 zwischen der Spannhülse
17 und dem Meißelkopf 11 geschoben, so daß es die Spannhülse 17 freigibt. Die Spannhülse
17 kann sich nun mit der ihr eigenen Spannkraft in der Bohrung 21 des Meißelhalters
20 verspannen, da sie im entspannten Zustand einen Außendurchmesser annehmen würde,
der größer ist als der Durchmesser der Bohrung 21 des Meißelhalters 20. Die Differenz
dieser beiden Durchmesserwerte bestimmt die Spannkraft der Spannhülse 17 und damit
die Kraft, mit der der Rundschaftmeißel 10 in der Bohrung 21 des Meißelhalters 20
gehalten ist.
[0014] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 entspricht der Außendurchmesser der Haltescheibe
dem maximalen Außendurchmesser des Meißelkopfes 11 im Bereich des Bundes 13. Die Haltescheibe
dient dabei als Schutzscheibe für den Meißelhalter 20, da sie die auf den Rundschaftmeißel
10 einwirkenden Stoßkräfte abfedert. Wird der Außendurchmesser der Haltescheibe über
den maximalen Außendurchmesser des Meißelkopfes 11 hinaus vergrößert, dann läßt sich
die gesamte Stirnseite des Meißelhalters 20 gegen Verschleiß schützen, wenn die Haltescheibe
aus verschleißfestem Material besteht.
[0015] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich nur in der Ausgestaltung des
Haltegliedes 19 vom Ausführungsbeispiel nach Fig. 1. Die Fig. 2 zeigt den Rundschaftmeißel
10 in der Arbeitsstellung. Dabei liegt der Bund 13 des Meißelkopfes 11 an der Stirnseite
des Meißelhalters 20 an. Das Halteglied 19 ist als Haltering aus einem Rundmaterial
ausgebildet. Die Bohrung 21 des Meißelhalters 20 weist in der dem Meißelkopf 11 zugekehrten
Stirnseite die Erweiterung 23 auf, die den von der Spannhülse 17 heruntergeschobenen
Haltering aufnimmt. Der von der Spannhülse 17 freie Bereich des Meißelschaftes 14
zwischen der Spannhülse 17 und dem Meißelkopf 11 muß daher mindestens eine Breite
aufweisen, die dem Durchmesser des für den Haltering verwendeten Rundmaterials entspricht.
Die Auslegung der Spannhülse 17 und des Halteringes in den Durchmessern erfolgt sinngemäß
wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, so daß die mit dem Haltering vorgespannte
Spannhülse 17 leicht manuell in die Bohrung 21 des Meißelhalters 20 eingesteckt werden
kann und daß bei vom Haltering freigegebener Spannhülse 17 eine ausreichend große
Spannkraft zwischen der Spannhülse 17 und der Bohrung 21 des Meißelhalters 20 erreicht
wird. Der Meißelschaft 14 bleibt dagegen in der Spannhülse 17 frei drehbar, da in
der Spannstellung der Innendurchmesser er Spannhülse 17 größer ist als der Durchmesser
des Meißelschaftes 14 im Bereich der Umfangsnut 15.
1. Rundschaftmeißel mit Meißelkopf und Meißelschaft, bei dem der Meißelschaft eine
Umfangsnut mit einer darin gelagerten, längsgeschlitzten Spannhülse aufweist und bei
dem der Meißelschaft mit der unter Spannung gesetzten Spannhülse in einer Bohrung
eines Meißelhalters axial festlegbar ist, während der Meißelschaft in der Spannhülse
frei drehbar bleibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannhülse (17) mittels eines Haltegliedes (19) in einer Spannstellung gehalten
ist, in der der Außendurchmesser der Spannhülse (17) gleich oder kleiner ist als der
Durchmesser der Bohrung (21) des Meißelhalters (20) und
daß beim Einsetzen des Meißelschaftes (14) mit der Spannhülse (17) in die Bohrung
(21) des Meißelhalters (20) das Halteglied (19) in einen außerhalb der Spannhülse
(17) liegenden Bereich des Meißelschaftes (14) verstellbar ist.
2. Rundschaftmeißel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Haltegllied (19) als Haltering oder Haltescheibe ausgebildet ist, der bzw.
die die Spannhülse (17) umschließt und
daß der Innendurchmesser des Halteringes oder der Haltescheibe gleich oder kleiner
ist als der Durchmesser der Bohrung (21) des Meißelhalters (20).
3. Rundschaftmeißel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Umfangsnut (15) des Meißelschaftes (14) bis auf einen Abstand an den
Meißelkopf (11) heranreicht, der gleich oder größer ist als der Durchmesser des für
den Haltering verwendeten Rundmaterials oder die Dicke der Haltescheibe.
4. Rundschaftmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrung (21) des Meißelhalters (20) auf der Einführseite eine Erweiterung
(23) aufweist, die bei in die Bohrung (21) eingesetztem Meißelschaft (14) mit Spannhülse
(17) das als Haltering ausgebildete Halteglied (19) aufnimmt.
5. Rundschaftmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das als Haltescheibe ausgebildete Halteglied (19) bei in die Bohrung (21) des
Meißelhalters (20) eingesetztem Meißelschaft (14) mit Spannhülse (17) zwischen dem
Meißelkopf (11) und der die Bohrung umschließenden Wand auf der Einführseite des Meißelhalters
(20) angeordnet ist.
6. Rundschaftmeißel nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltescheibe aus verschlußfestem Material besteht und einen Außendurchmesser
aufweist, der gleich oder größer ist als der maximale Außendurchmesser des Meißelkopfes
(11).
7. Rundschaftmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Meißelkopf (11) dem Meißelschaft (14) zugekehrt in einen Bund (13) ausläuft,
daß in die dem Meißelschaft (14) abgekehrte Meißelspitze ein Hartmetalleinsatz (12)
eingesetzt ist und
daß sich die Spannhülse (17) im wesentlichen über die gesamte axiale Länge des Meißelschaftes
(14) erstreckt.