[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schneiden von Folienbahnen mit abrasiven
Schichten.
[0002] Folienbahnen, insbesondere beschichtete Bahnen für photographische und magnetisierbare
Materialien, werden bei der Weiterverarbeitung in eine Schar von schmalen Bändern
längsgeschnitten. Unter den Längsschneideverfahren ist der Kreismesserschnitt am verbreitetsten.
Dabei wirken kreisförmige, auf entsprechende Messerwellen angeordnete Ober- und Untermesser
zusammen. Es ist eine Ausführung bekannt geworden, bei der das kreisförmige Obermesser
(Scheibenmesser) in die Schulter eines kreisförmigen Untermessers (Nutmesser) eintaucht.
Beim Schneiden von Folien mit abrasiven Schichten Zum Beispiel mit Eisenoxid oder
Chromdioxid beschichtete Magnetbänder, werden die Schneidekanten sehr stark abgeschliffen,
wobei sich bei fortgeschrittener Benutzung das Scheibenmesser in das Nutmesser eingräbt.
Wird der Kantenvenschleiß größer, zum Beispiel in der Größenordnung der Folien-dicke,
beginnen die Messer quetschend zu schneiden, was eine schlechte Schnittqualität ergibt.
Dies drückt sich in einem Abbiegen der Schnittkanten aus, was beim nachfolgenden Aufwickeln
der Bänder zu ungleichmäßigen Bandwickeln führt. In diesen Fällen müssen die Messer
aus den Schneidevorrichtungen ausgetauscht und nachgeschliffen werden, um wieder eine
scharfe Schneidekante zu erhalten. Die Nachteile, die sich für einen rationellen Einsatz
der Schneidevorrichtung aus dem wiederholten Ein- und Ausbau der Messer ergeben, liegen
auf der Hand.
[0003] Eine verbesserte Schneidevorrichtung, die wesentlich verlängerte Standzeit der Messer
liefert. ist aus der DE-A- 24 05 849 bekannt.; Sie umfaßt mehrere auf einer Welle
drehbar gelagerte Scheibenmesser und eine entsprechende Anzahl auf einer Welle drehbar
gelagerte zylindrische Nutmesser. Dabei taucht, wie aus Figur 1 ersichtlich, ein Scheibenmesser
(1), welches durch eine Tellerfeder (4) an die Schneidschulter (2) eines Nutmessers
(3) gepreßt wird, etwas tiefer als die Dicke der Schneideschulter ein. Ein Nachteil
dieser Vorrichtung besteht jedoch darin, daß durch das fortschreitende Abtragen der
Schneideschulter des Nutmessers die Auflagefläche der zu schneidenden Folienbahn immer
Kleiner wird, da die Spaltbreite (b) immer größer wird, wodurch die Schnittgüte leidet.
Außerdem muß der Anpreßdruck der Tellerfedern infolge des Verschleißes der Schneideschultern
während des Betriebes laufend nachgestellt werden.
[0004] Aus den IEEE-Transactions on Magnetics, Vol. Mag. 16, No. 1, Januar 1980, Seite 83,
Absatz 2.13, ist ein Schneidesystem bekannt, bei dem die Scheibenmesser ohne federnde
Elemente starr auf der Scheibenmesserwelle befestigt sind. Die Anpreßkraft der Scheibenmesser
an die Schneideschultern der Nutmesser erfolgt durch elastische Verformung der Scheibenmesserselbst.
Diese Vorrichtung hat jedoch einen gravierenden Nachteil : Infolge Ungenauigkeiten
in der Geometrie der Scheiben- und Nutmesser sowie der zwischen ihnen sitzenden Distanzscheiben
kann der Anpreßdruck jedes Scheibenmessers auf das zugeordnete Nutmesser verschieden
sein, wobei man bedenken muß, daß oft mehr als 100 Schneideinheiten auf einer Messerwelle
sitzen. Dadurch resultiert, wie Versuche mit dieser Vorrichtung ergeben haben, eine
von Streifen zu Streifen wechselnde Schnittqualität und durch den erforderlichen hohen
axialen Anpreßdruck verschleißen die Messer sehr schnell.
[0005] Deswegen bestand die Aufgabe, ein Schneideverfahren zu finden, welches nicht die
obigen Nachteile aufweist und die insbesondere eine lange Standzeit der Scheiben-
und Nutmesser erbringt, bevor ein Nachschleifen der Messer erforderlich wird.
[0006] Die Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst mit einem Schneideverfahren mit den im Anspruch
genannten Merkmalen. Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus den Zeichnungen
hervor. Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen unter Weglassung der die Erfindung
nicht unmittelbar betreffenden Teile näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 einen Querschnitt durch eine Schneidevorrichtung gemäß dem Stand der Technik
Figuren 2 und 3 Querschnitte durch eine Schneidevorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der vorliegenden Erfindung mit unterschiedlicher Position der Scheibenmesser
in Bezug auf die Nutmesser.
Figur 4 einen Querschnitt durch eine andere Ausführung eines Nutmessers
Figur 5 einen Querschnitt durch eine Schneidevorrichtung gemäß Figur 2 mit geänderter
Anordnung der Kreismesserwelle.
[0007] In Figur 2 ist ein Vielfachschneidewerkzeug schematisch dargestellt, wie es zur Herstellung
von schmalen Bändern aus einer breiten Folienbahn benutzt wird. Die Scheibenmesser
(1) und die Nutmesser (3) sind hier in gleichen Abständen auf den Messerwellen (6)
beziehungsweise (7) angeordnet, Die Scheibenmesser (1) tauchen mit ihrem Umfang in
eine Nut (5) in den Nutmessern ein, die jeweils durch die einander gegenüberstehenden
Flächen der Schneidschultem von zwei Nutmessern gebildet werden. Die Nutmesser (3)
sind starr mit der Messerwelle (6) verbunden. Dagegen sind die Scheibenmesser(1) auf
der oberen Messerwelle (7) gelagert und werden durch die Tellerfedern (4) gegen die
Teilungsbezugsfläche der Distanzringe (9) gespannt. Der Teilungsabstand der Distanzringe
(9) entspricht dabei dem Teilungsabstand der Nutmesser. Selbstverständlich können
die Tellerfedern (4) auch durch andere Federmittel ersetzt werden.
[0008] Die Eintauchtiefe der Scheibenmesser in die Schneideschulter (10, 11) der Nutmesser
beträgt 0,1 bis 1 mm, vorzugsweise 0,3 bis 0,5 mm. Die Scheibenmesser können einen
rechteckigen Querschnitt und eine Dicke von etwa 0,5 mm haben. Ebenso sind andere
Scheibenmesserformen möglich, beispielsweise Scheibenmesser mit einer Fase, die auf
der von der Schneideschulter des Nutmessers abgewandten Seite des Scheibenmessers
angebracht ist. Das Scheibenmesser besteht aus Hartmetall, beispielsweise das unter
dem Handelsnamen Widia der Firma Krupp bekannte Hartmetall. Die Nutmesser (3) bestehen
ebenfalls aus Hartmetall. Die Nutmesser besitzen im Bereich der Berührung mit dem
Scheibenmesser rechteckigen Querschnitt und die Dicke der zwischen zwei Nutmessern
befindlichen Distanzringe (8) bemißt sich nach der Breite der zu schneidenden Bänder.
Beispielsweise beträgt zum Trennen in 3,81 mm breite Magnetbänder die Dicke der Nutmesser
und der Distanzringe je etwa 2 mm. Bei der Herstellung der Nutmesser (3) werden beide
Schneideschultern (10, 11) der Nutmesser auf eine Rauhtiefe von Rt <0,2 µm, vorzugsweise
0,1 µm, geschliffen. Die zylindrische Mantelfläche der Nutmesser wird bei jedem Nachschliff
der Nutmesser ebenfalls auf eine Rauhtiefe von Rt < 0,2 µm geschliffen, wobei zwei
scharfe Schneidkanten (13, 14) an jedem Nutmesser entstehen. Nach dem Zusammenbau
der oben beschriebenen Messerwellen (6, 7) liegt gemäß Figur 2 jedes Scheibenmesser
an der rechten Schneideschulter (11) der Nutmesser (3) an. Beim Schneidebetrieb rotieren
beide Messerwellen im gegenläufigen Sinn. Wenn nun bei längerer Betriebsdauer infolge
Verschleiß der rechten Schneideschulter die Schnittgüte unzureichend geworden ist,
so wird die noch intakte linke Schneideschulter (10) der Nutmesser verwendet, wie
in Figur 3 dargestellt. Dies kann beispielsweise durch Abnehmen und Wenden der kompletten
Scheibenmesserwelle (7) geschehen. Dies ist jedoch nur sinnvoll, wenn der Verschleiß
der Scheibenmesser (1) noch gering ist. Andernfalls ist eine mit neu geschliffenen
Scheibenmessern bestückte Scheibenmesserwelle in der in Figur 3 dargestellten Art
mit der bisher noch unverschlissenen Schneideschulter (10) der Nutmesser in Berührung
zu bringen. Danach kann weitergeschnitten werden, bis auch die linken Schneideschultem
(10) durch Verschleiß unbrauchbar geworden sind. Erst dann wird die Nutmesserwelle
ausgebaut, und die zylindrischen Mantelflachen (12) der Nutmesser werden abgeschliffen,
bis wieder bei jedem Nutmesser beiderseits scharfe Schneidekanten vorliegen, die den
beschriebenen doppelten Einsatz der Nutmesserwelle ermöglichen.
[0009] Das erfindungsgemäße Schneideverfahren hat gegenüber den bekannten Schneidevorgängen
folgende Vorteile:
- Beim Schieifvorgang entstehen bei den Nutmessem gemäß dem erfindungsgemäßen Schneideverfahren
gleichzeitig zwei scharfe Kanten, die nacheinander einsetzbar sind. Dadurch liegen
bezogen auf die Nutzungsdauer der Messer geringere Schneidkosten vor, was für eine
rationelle Fabrikation wichtig ist
- die Breite der Abstandsringe (8) legt die für die Schnittgüte des zu schneidenden
Materials relevante Spaltbreite (5) der Nutmesser fest Diese Spaltbreite bleibt während
der gesamten Gebrauchsdauer der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung konstant
- durch den konstanten Andruck der Scheibenmesser durch Tellerfedern an die Nutmesser
entsteht über die gesamte Folienbahnbreite eine konstante Schnittgüte der geschnittenen
Bänder.
[0010] Das Nutmesser kann die in Figur 4 dargestellte Form besitzen, wobei in diesem Fall
keine Distanzringe erforderlich sind, vielmehr bestimmt die Strecke (h) die Spaltbreite.
Der Unterschied der in Figur 4 dargestellten Nutmesserform gegenüber bekannten, ähnlichen
Nutmessern besteht darin, daß hier zwei Seitenflächen (10', 11') mit hoher Oberflächengüte
vorhanden sind, wodurch beim Nachschliff wieder zwei scharfe Schneidkanten der Nutmesser
entstehen, was den doppelten Einsatz der Nutmesserwelle ermöglicht.
[0011] Normalerweise wird die Summe der Nutmesserund Distanzringbreite die Breite des geschnittenen
Bandstreifens bestimmen. Jedoch können auch ganzzahlige Vielfache dieser Bandstreifenbreite
als Schnittbreite herauskommen, wenn die Scheibenmesserwelle entsprechend bestückt
wird.
[0012] Figur 5 zeigt dafür ein Beispiel, wobei hier die Strertenbreite zwei Teilungen der
Nutmesserwelle entspricht. In diesem Fall liegt jeder zu schneidende Streifen auf
zwei Mantelflächen der Nutmesser auf. Bei dem in Figur 5 gezeigten Beispiel kann die
Nutmesserwelle bei jedem Nachschliff vier Mal eingsetzt werden, da innerhalb des Abstands
der Bandbreite vier Schneideschultem der Nutmesserwelle einsetzbar sind.
1. Verfahren zum Schneiden von Folienbahnen mit abrasiven Schichten, insbesondere von
Magnetbändern, mittels mehrerer auf einer Welle (7) drehbar gelagerter Scheibenmesser
(1) und einer entsprechenden Anzahl auf einer Welle (6) drehbar gelagerter zylindrischer
Nutmesser (3) die im Bereich der Berührung mit den Scheibenmessern (1) rechteckigen
Querschnitt besitzen, wobei die Scheibenmesser mit Tellerfedern (4) an die Schneideschultern
(10, 11) der Nutmesser gedrückt werden,
die beiden Schneideschultern (10, 11) sowie die zylindrische Mantelfläche (12) der
aus Hartmetall bestehenden Nutmesser (3) auf eine Rauhtiefe von kleiner als 0,2 µm
geschliffen werden,
die aus Hartmetall bestehenden Scheibenmesser zunächst jeweils an der einen Schneideschulter
der Nutmesser (3) angelegt werden,
nach Abnutzung der Schneidkante (13, 14) dieser Schneideschultern die Scheibenmesser
(1) an der anderen Schneideschulter der Nutmesser (3) ohne vorherigen Umbau der auf
der Welle (6) sitzenden Nutmesser (3) angelegt werden
und nach Abnutzung beider Schneidekanten (13, 14), die Nutmesser (3) durch Nachschleifen
ihrer zylindrischen Mantelfläche (12) auf eine Rauhtiefe von kleiner als 0,2 µm wieder
einsatzbereit gemacht werden.
1. A method whereby foil webs comprising abrasive layers, more particularly magnetic
tapes, can be cut by a number of disc blades (1) rotatably mounted on a shaft (7)
and a corresponding number of cylindrical slot blades (3) mounted on a shaft (6),
said slot blades having a rectangular cross-section in the area of contact with said
disc blades (1), wherein
the disc blades are pressed by cup springs (4) against the cutting shoulders (10,11)
of the slot blades,
the two cutting shoulders (10,11) and the cylindrical lateral surface (12) of the
slot blades (3) which are made of hard metal are ground to a surface roughness of
less than 0.2 µm,
the disc blades which are made of hard metal are first disposed against one cutting
shoulder of the slot blades (3),
after the cutting edge (13,14) of said cutting shoulders becomes worn, the disc blades
(1) are placed against the other cutting shoulder of the slot blades (3) without prior
modification of the slot blades (3) mounted on the shaft (6),
and wherein after both cutting edges (13,14) become worn, the slot blades (3) are
repaired by re-grinding their cylindrical lateral surface (12) to a surface roughness
of less than 0.2 µm.
1. Procédé pour découper des feuilles minces portant des couches abrasives, notamment
des rubans magnétiques, au moyen de plusieurs couteaux circulaires (1) montés en rotation
sur un arbre (7) et d'un nombre correspondant de couteaux cylindriques à rainure (3)
montés en rotation sur un arbre (6), les couteaux à rainure présentent une coupe transversale
rectangulaire dans la zone de contact avec les couteaux circulaires (1), où
les couteaux circulaires sont pressés par des ressorts diaphragmes (4) contre les
épaulements coupants (10,11) des couteaux à rainure,
les deux épaulements coupants (10,11) ainsi que la face laterale cylindrique (12)
des couteaux à rainure (3) réalisés en un métal dur sont rectifiés à une rugosité
de moins de 0,2 µm,
les couteaux circulaires réalisés en un métal dur sont tout d'abord appliqués chacun
contre un épaulement coupant des couteaux à rainure (3),
les couteaux circulaires (1), après usure de l'arête coupante (13,14) des épaulements
coupants, sont appliqués contre l'autre épaulement coupant des counteaux à rainure
(3), sans modifiction antérieure des couteaux à rainure (3) montés sur l'arbre (6),
et où les couteaux à rainure (3), après usure des deux arêtes coupantes (13,14) sont
rendus aptes à être réutilisés par un réaffûtage de leurs surfaces laterales cylindriques
(12) à une rugosité de moins de 0,2 µm.