[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Schaltvorrichtung mit einem in einem
Gehäuse angeordneten Schaltelement, einem Auslöseelement an einem relativ zum Gehäuse
bewegbaren Betätigungsorgan und einem zusätzlichen Betätigungselement zum Wirksammachen
der Schaltfunktion, insbesondere für Spritz- und Sprühpistolen mit im Griffgehäuse
angeordnetem Schaltelement und am Abzug vorgesehenem Auslöseelement.
[0002] Bei einer bekannten elektrischen Schaltvorrichtung dieser Art (DE-OS 34 12 507)
besteht das Betätigungselement aus einem das Auslöseelement tragenden Schwenkhebel,
der am Abzug angebracht ist. Verschwenkt man den Hebel in die unwirksame Stellung,
behält die Spritzpistole bei der Abzugsbetätigung ihre mechanischen Funktionen, insbesondere
die Betätigung von Ventilen für Spritzgut und/oder Luft, verliert aber ihre elektrische
Schaltfunktion. Beispielsweise kann auf diese Weise die Hochspannungserzeugung bei
einer elektrostatischen Spritzpistole abgeschaltet werden, so daß wahlweise mit und
ohne elektrostatisches Feld gearbeitet werden kann.
[0003] Auch kann mit dem Schwenkhebel wirksam verhindert werden, daß die Bedienungsperson
bei unbeabsichtigter Betätigung des Abzugs Hochspannungsschläge erhält. Die Schaltvorrichtung
ist als Annäherungsschalter ausgebildet, beispielsweise als Reed-Schalter.
[0004] Der Schwenkhebel am Abzug kann nur eine geringe Größe haben. Er ist daher schwierig
zu bedienen und schon gar nicht bei betätigtem Abzug. Das Umschalten vom Spritzen
mit elektrostatischem Feld auf das Spritzen ohne elektrostatisches Feld erfordert
daher eine Unterbrechung des Spritzvorgangs.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Schaltvorrichtung
der eingangs beschriebenen Art anzugeben, bei der ein Umschalten des Betätigungselements
auf einfache Weise erfolgt und insbesondere auch bei bedientem Betätigungsorgan möglich
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Schaltelement von einem
im Gehäuse geführten Schieber getragen ist, der längs einer Bahn aus seiner Arbeitsstellung
gegen die Kraft einer Feder in eine unwirksame Stellung und zurück bewegbar ist,
und daß das Betätigungselement zwischen zwei definierten Stellungen etwa quer zur
Schieberbahn verstellbar ist und eine Steuerkurve aufweist, an der ein mit dem Schieber
verbundener Mitnehmer unter dem Einfluß der Feder anliegt.
[0007] Bei dieser Konstruktion wird die Schaltfunktion dadurch verhindert, daß das Schaltelement
in seinem Gehäuse verlagert wird. Demzufolge ist auch das Betätigungselement dem
Gehäuse zugeordnet. Es kann daher leicht bedient werden, und zwar auch dann, wenn
das Betätigungsorgan in Funktion ist. Darüber hinaus kann das Betätigungselement
auch größer ausgebildet werden, was sowohl für die Erkennbarkeit als auch für die
Bedienung Vorteile bietet.
[0008] Vorzugsweise durchsetzt das Betätigungselement das Gehäuse und ragt in beiden definierten
Stellungen um mindestens den Verstellweg über je eine Gehäuseseite hinaus. Auf diese
Weise kann das Betätigungselement sehr einfach bedient werden. Seine stellung ist
auch gut zu erkennen.
[0009] Das Betätigungselement kann auf einem Kreisbogen oder einer ähnlichen Bahn bewegt
werden. Am einfachsten ist es jedoch, wenn das Betätigungselement axial verschiebbar
ist.
[0010] Hierbei kann das Betätigungselement seitlich neben der Schieberachse angeordnet sein.
Dies erlaubt es, die Verbindung zwischen Mitnehmer und Schieber in der Schieberachse
vorzusehen, was die Konstruktion vereinfacht.
[0011] Fertigungstechnisch empfiehlt es sich, daß das Betätigungselement ein in einer Gehäusebohrung
verschiebbarer Kolben ist.
[0012] Mit besonderem Vorteil weist die Steuerkurve zwei in unterschiedlicher Höhe angeordnete
Rasten zur Festlegung der definierten Stellung auf. In diesen Rasten verbleibt das
Betätigungselement unter dem Einfluß der Feder.
[0013] Ferner kann der Mitnehmer im Bereich der Arbeitsstellung des Schiebers in einer Nut
des Betätigungselements geführt sein. Auf diese Weise ist die Arbeitstellung des
Schiebers definiert. Ein versehentliches Verlagern des Schiebers, beispielsweise durch
Ziehen am Kabel, wird durch die Nut erschwert.
[0014] Ferner sollte die Feder im Bereich der unwirksamen Stellung des Schiebers annähernd
bis auf Blocklänge zusammengedrückt sein. Auch hier ist dann eine höchstens geringfügige
Verlagerung des Schiebers möglich. Außerdem hat die Feder im zusammengedrückten Zustand
ihre größte Federkraft, so daß der Mitnehmer sicher in der zugehörigen Raste gehalten
ist.
[0015] Es ist auch empfehlenswert, daß der Mitnehmer auf einen mit dem Schaltelement verbundenen
Schieber aufgesteckt ist.
[0016] Bei Anwendung auf eine Spritzpistole ist es günstig, daß die Schieberbahn etwa parallel
zur Vorderseite des Griffgehäuses verläuft und das an der Unterseite des Abzugs vorgesehene
Auslöseelement die Schieberbahnmündung zu überdecken vermag. Hierbei kann das Kabel
ohne große Umleitung an der Griffunterseite austreten, wo es am wenigsten behindert.
Die normale Grifflänge reicht ohne Schwierigkeiten aus, sowohl den Abzug als auch
darunter das Griffgehäuse unterzubringen.
[0017] Vorzugsweise ist das Betätigungselement am unteren Ende des Griffgehäuses angeordnet.
Dort kann es zumindest in der einen Bewegungsrichtung mit dem kleinen Finger der den
Griff haltenden Hand betätigt werden (Einhandbedienung). Dies gilt inbesondere, wenn
das Betätigungselement in einem Vorsprung des Griffgehäuses vor der Schieberachse
angeordnet ist.
[0018] Bei einer weiteren Ausgestaltung tritt der mit dem Schaltelement verbundene Schieber
zusammen mit wenigstens einer weiteren Leitung an der Unterseite des Griffs aus. Beim
Betätigen des Betätigungselements bewegt sich der Schieber mit Kabel im Leitungsbündel.
Umgekehrt wird aber eine versehentliche Zugbelastung des Kabels durch die übrigen
Leitungen im wesentlichen verhindert.
[0019] Günstig ist es auch, daß das Schaltelement und das Betätigungselement in einem an
den übrigen Griff einsetzbaren Griffgehäuse untergebracht sind. Dies ergibt eine
Baueinheit, die vormontiert und dann am Griff befestigt werden kann. Dies erleichtert
die Herstellung und Reparatur.
[0020] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, des hinteren Teils einer Spritzpistole,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie A-A in Fig. 1 und
Fig. 3 in einem Schnitt ähnlich wie Fig. 2 das Sperrelement in der anderen definierten
Lage.
[0021] Die veranschaulichte Sprühpistole 1 besitzt einen Pistolenkörper 2 mit einem Griff
3. Ein Abzug 4 ist schwenkbar im Griff gelagert. Er betätigt über eine Stange 5 ein
nicht veranschaulichtes Ventil für die Spritzgutzufuhr im vorderen Teil der Pistole
und kann - was ebenfalls nicht veranschaulicht ist - ein Ventil für über eine Leitung
6 zugeführte Druckluft ansteuern. Ferner enthält der Griff die Eingangsschaltung 7
eines Generators zur Erzeugung der für die elektrostatische Beschichtung erforderlichen
Hochspannung. Sie wird über ein Kabel 8 mit Niederspannung versorgt.
[0022] Ferner ist eine elektrische Schaltvorrichtung vorgesehen. Sie weist ein elektrisches
Schaltelement 10 und ein and der Unterseite des Abzugs 4 angeordnetes Auslöseelement
11 auf. Hierbei kann es sich um einen Reed-Schalter oder um einen anderen Annäherungsschalter,
einen mechanisch betätigten Mikroschalter o. dgl. handeln. Das Schaltelement 10 ist
unmittelbar mit einem Kabel 12 verbunden, das unten aus dem Schieber 13 austritt.
[0023] Das Schaltelement 10 ist von einem Schieber 13 getragen, der in einer als Bohrung
ausgebildeten Bahn 14 eines Griffgehäuses 15 zwischen der veranschaulichten Arbeitsstellung
und einer unwirksamen Stellung um die Strecke a hin und her bewegbar ist. In der unwirksamen
Stellung hat das Auslöseelement 11 keinen Einfluß mehr auf das Schaltelement 10. Der
Schieber steht unter dem Einfluß einer Druckfeder 16. Ein stiftförmiger Mitnehmer
17 ist mittels eines Klemmstücks 18 auf den Schieber 13 aufgeklemmt. Eine Bewegung
des Mitnehmers 17 führt daher zu einer Verschiebung des Schaltelements 10.
[0024] Ein zusätzliches Betätigungselement 19 in der Form eines Kolbens ist in einer Bohrung
20 des Griffgehäuses 15 axial hin und her verschiebbar. Es besitzt eine Steuerkurve
21, die in zwei unterschiedlichen Höhen je eine Raste 22 und 23 besitzt. Die Raste
22 befindet sich am Ende einer Nut 24. In der in Fig. 2 veranschaulichten Stellung
des Betätigungselements 19 ruht der stiftförmige Mitnehmer 17 unter der Wirkung der
Druckfeder 16 in der Raste 22 und und in Fig. 3 in der Raste 23. Drückt man in Fig.
2 von rechts auf den über das Griffgehäuse 15 überstehenden Teil des Betätigungselements
19, verschiebt sich das Betätigungselement, bis es die Stellung der Fig. 3 erreicht.
Drücskt man hier von links auf den über das Griffgehäuse 15 überstehenden Teil des
Betätigungselements 19, verschiebt sich dieses in die Stellung der Fig. 2. Gleichzeitig
wird der Schieber 13 und damit das Schaltelement 10 aus der Arbeitsstellung in die
unwirksame Stellung und wieder zurück bewegt.
[0025] Ein äußerer Zug auf das Kabel 12 tritt in der Praxis nicht auf, weil es durch die
übrigen Leitungen 6 und 8 des Bündels geschützt ist. Im übrigen ist die Arbeitsstellung
dadurch gesichert, daß sich der Mitnehmer 17 in der Nut 24 befindet. Und die unwirksame
Stellung ist dadurch gesichert, daß die Druckfeder 16 etwa auf Blocklänge zusammengedrückt
ist.
[0026] Die im Griffgehäuse 15 angeordneten Teile können in diesem Gehäuse vormontiert werden,
bevor es am Griff 3 angebracht wird. Die Vormontage ist sehr einfach. Die vormontierte
Schiebereinheit, bestehend aus Schieber 13, Druckfeder 16, Schaltelement 10 und Kabel
12, wird in die Bahn 14 gesteckt. Das Betätigungselement 19 wird in die Bohrung 20
gesteckt. Auf dem Schieber 13 wird mittels des Klemmstücks 18 der Mitnehmer 17 befestigt.
Schließlich wird das Griffgehäuse 15 am Griff 3 anmontiert. Der einfachen Montage
entspricht die bequeme Zugänglichkeit bei eventuellen Reparaturen.
[0027] Die Bedienung ist sehr einfach. Das Betätigungselement 19 ist bequem von der einen
oder anderen Seite des Griffgehäuses 15 her zu bedienen. Das Unwirksammachen der
Schaltfunktion ist sogar mit dem kleinen Finger der Griffhand möglich. Da das Betätigungselement
19 in einem Vorsprung 26 des Griffgehäusesw 15 vor der Achse des Schiebers 13 angeordnet
ist, kann die Betätigung durch den kleinen Finger besonders einfach erfolgen.
[0028] Der Schaltbefehl der elektrischen Schaltvorrichtung kann beispielsweise benutzt werden,
um den Hochspannungsgenerator der Sprühpistole 1 einzuschalten. Er kann auch dazu
dienen, ein Ventil, eine Pumpe o. dgl. zu betätigen, um einer Sprüh- oder Spritzpistole
Zusatzluft oder Zusatzmaterial zuzuführen. Die elektrische Schaltvorrichtung mit
dem umschaltbaren Betätigungselement kann auch auf anderen technischen Gebieten immer
dann verwendet werden, wenn durch ein mechanisch bedienbares Betätigungsorgan mehrere
Funktionen ausgelöst werden, hiervon aber wenigstens eine elektrisch angesteuerte
Funktion zeitweilig unterbunden werden soll. Als Beispiel seien Werkzeuge und Geräte
mit Einhandbedienung, auch der elektrischen Schaltfunktion, erwähnt, wie Schrauber
und andere Montagegeräte, Bohrmaschinen und andere Handmaschinen zur spanabhebenden
Bearbeitung, Heißluftgeräte zum Entlacken oder Schmelzen und dergleichen.
1. Elektrische Schaltvorrichtung mit einem in einem Gehäuse angeordneten Schaltelement,
einem Auslöseelement an einem relativ zum Gehäuse bewegbaren Betätigungsorgan und
einem zusätzlichen Betätigungselement zum Wirksammachen der Schaltfunktion, insbesondere
für Spritz- und Sprühpistolen mit im Griffgehäuse angeordnetem Schaltelement und
am Abzug vorgesehenem Auslöseelement, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltelement
(10) von einem im Gehäuse (15) geführten Schieber (13) getragen ist, der längs einer
Bahn aus seiner Arbeitsstellung gegen die Kraft einer Feder (16) in eine unwirksame
Stellung und zurück bewegbar ist, un daß das Betätigungselement (19) zwischen zwei
definierten Stellungen etwa quer zur Schieberbahn verstellbar ist und eine Steuerkurve
(21) aufweist, an der ein mit dem Schieber verbundener Mitnehmer (17) unter dem Einfluß
der Feder anliegt.
2. Elektrische Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Betätigungselement (19) das Gehäuse (15) durchsetzt und in beiden definierten Stellungen
um mindestens den Verstellweg über je eine Gehäuseseite hinausragt.
3. Elektrische Schaltvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Betätigungselement (19) axial verschiebbar ist.
4. Elektrische Schaltvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Betätigungselement (19) seitlich neben der Schieberachse angeordnet ist.
5. Elektrische Schaltvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Betätigungselement (19) ein in einer Gehäusebohrung (20) verschiebbarer Kolben
ist.
6. Elektrische Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerkurve (21) zwei in unterschiedlicher Höhe angeordnete Rasten (22,
23) zur Festlegung der definierten Stellungen aufweist.
7. Elektrische Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer (17) im Bereich der Arbeitsstellung des Schiebers (13) in einer
Nut (24) des Betätigungselements (19) geführt ist.
8. Elektrische Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (16) im Bereich der unwirksamen Stellung des Schiebers (13) annähernd
bis auf Blocklänge zusammengedrückt ist.
9. Elektrische Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer (17) auf einen mit dem Schaltelement (10) verbundenen Schieber
(13) aufgesteckt ist.
10. Elektrische Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schieberbahn (14) etwa parallel zur Vorderseite des Griffgehäuses (15) verläuft
und das an der Unterseite des Abzugs (4) vorgesehene Auslöseelement (11) die Schieberbahnmündung
teilweise zu überdecken vermag.
11. Elektrische Schaltvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Betätigungselement (19) am unteren Ende des Griffgehäuses (15) angeordnet ist.
12. Elektrische Schaltvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Betätigungselement (19) in einem Vorsprung (26) des Griffgehäuses (15) vor der Schieberachse
angeordnet ist.
13. Elektrische Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit dem Schaltelement (10) verbundene Schieber (13) zusammen mit wenigstens
einer weiteren Leitung (6, 8) an der Unterseite des Griffs (3) austritt.
14. Elektrische Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltelement (10) und das Betätigungselement (19) in einem an den übrigen
Griff (3) einsetzbaren Griffgehäuse (15) untergebracht sind.