[0001] Die Erfindung betrifft ein Farbentwicklungsblatt und Farbentwicklungsmittel, bei
denen die Nachteile, die ein phenolisches Harz als Farbentwicklungsmittel noch hat,
beseitigt sind.
[0002] Druckempfindliche Aufzeichnungsblätter sind als kohlepapierfreie Kopierpapiere bekannt.
Sie ergeben bei der Anwendung von mechanischem Druck oder Schlagdruck beim Schreiben
oder Anschlagen einer Schreibmaschine einen farbigen Abdurck und erlauben so die gleichzeitige
Anfertigung mehrerer Kopien. Dabei wird ein gefärbtes Bild aufgrund der Farbentwicklungsreaktion
zwischen einem elektronenabgebenden Farbentwicklungsmittel gebildet.
[0003] Bisher sind viele elektronenakzeptierende Farbentwicklungsmittel bekannt. Typische
Farbentwicklungsmittel sind anorganische feste Säuren, wie aktivierter Ton, Attapulgit
usw. (in USP 2712507 beschrieben); substituierte Phenole und Diphenole (in der japanischen
Patentpublikation 9309/1965 beschrieben); p-subst.-Phenol-Formaldehydpolymere (in
der japanischen Patentpublikation 20144/1967 beschrieben); Metallsalze aromatischer
Carbonsäuren (in den japanischen Patentpublikationen 10856/1974 und 1327/1977 usw.
beschrieben); 2,2ʹ-bis-Phenolsulfonverbindugnen (in JP-OS 10 6313/1979 usw. beschrieben.
Von diesen Farbentwicklungsmitteln werden phenolische Harze üblicherweise verwendet,
weil si billig hergestellt werden können und ein Farbentwicklungsblatt mit überlegenen
Farbbildungsfähigkeiten, insbesondere hoher Bilddichte und großer Beständigkeit des
gefärbten Bildes gegenüber Einwirkungen von Licht, Feuchtigkeit und Hitze ergeben.
[0004] Ein Farbentwicklungsblatt, das als Farbentwicklungsmittel ein phenolisches Harz
enthält, hat jedoch die Nachteile, daß die Farbentwicklungsgeschwindigkeit und Endfarbentwicklungsintensität
bei der Lagerung abnehmen (nachstehend als Verschlechterung der Farbbildungsfähigkeit
mit der Zeit bezeichnet), und daß die Stabilität des gefärbten Bildes beim Kontakt
mit Ölen, insbesondere mit Weichmachern (nachstehend als Weichmacherbeständigkeit
bezeichnet) nicht zufriedenstellend ist.
[0005] Der Erfindung leigt die Aufgabe zugrunde, ein Farbentwicklungsmittel für druckempfindliche
Aufzeichnungsblätter zu schaffen, das weitgehend frei ist von den obigen Nachteilen,
d.h. eine geringere Verschlechterung der Farbbildungsfähigkeit mit der Zeit und überlegene
Weichmacherbeständigkeit hat.
[0006] Die Erfinder haben nach vielen Untersuchungen überraschenderweise gefunden, daß
obige phenolische Harze in Kombination mit einem mehrwertigen Metallsalz eines carboxylierten
Terpenphenolharzes und/oder einem Reaktionsprodukt von einem carboxylierten Terpenphenolharz,
einer aromatischen Carbonsäure und einer Verbindung eines mehrwertigen Metalls, eine
geringere Verschlechterung der Farbbildungsfähigkeit und eine überlegene Weichmacherbeständigkeit
ergeben, und daß die Vorteile des phenolischen Harzes erhalten bleiben.
[0007] Als erfindungsgemäße phenolische Harze werden Polymere von Phenolen und Aldehyden,
die aus der japanischen Patentpublikation 20144/1967 bekannt sind, insbesondere Harze
vom Novolaktyp und mit mehrwertigen Metallsalzen modifizierte Harze vom Novolaktyp
verwendet.
[0008] Typische Beispiele derartiger phenolischer Harze sind p-Phenylphenol-Formaldehydpolymere,
p-Octylphenol-Formaldehydpolymere, p-Cumylphenol-Formaldehydpolymere, p-tert.-Butyl-Formaldehydpolymere,
p-Nonylphenol-Formaldehydpolymere, p-Cyclohexylphenol-Formaldehydpolymere, p-Octylphenol-Acetaldehydpolymere,
p-Phenylphenol-Acetaldehydpolymere, p-tert.-Butylphenol-Acetaldehydpolymere und
dergleichen.
[0009] Das erfindungsgemäße mehrwertige Metallsalz eines carboxylierten Terpenphenolharzes
und das erfindungsgemäße Reaktionsprodukt von einem carboxylierten Terpenphenolharz,
einer aromatischen Carbonsäure und einer Verbindung eines mehrwertigen Metalls sind
neue Farbentwicklungsmittel. Sie weisen eine bessere Vergilbungsbeständigkeit in
Abhängigkeit von der Zeit und eine überlegene Weichmacherbeständigkeit auf. Das carboxylierte
Terpenphenolharz wird, wie in der japanischen Patentanmeldung Nr. 159540/1985 beschrieben,
nach folgendem Verfahren hergestellt.
[0010] Die Additionsreaktion von zyklischem Monoterpen und Phenol wird in einem geeigneten
Lösungsmittel, z.B. einem Erdölprodukt, in Gegenwart von einem sauren Katalysator,
beispielsweise Aluminium-Trichlorid, Bortrifluorid, Schweflesäure, Polyphosphorsäure
usw. durchgeführt, wobei man ein Kondensationsprodukt erhält. Typische Beispiele für
das zyklische Monoterpen sind Pinen, Limonen, Terpinolen, Menthadien, Gummi-Terpentinöl,
das als Hauptbestandteil α-Pinen enthält, Dipenten, das als Hauptbestandteil α-Limonen
enthält, und so weiter. Typische Beispiel für das Phenol sind Monophenole, beispielsweise
Carbolsäure, Alkylphenol, Alkoxyphenol, Halogeniertes Phenol usw.; und mehrwertige
Phenole, beispielsweise Resorcin, Brenzcatechin usw. Typische Beispiele für geeignete
Lösungsmittel sind Benzol, Toluol, Xylole, n-Hexan, n-Heptan, halogenierte Lösungsmittel,
beispielsweise Dichlormethan, Chloroform, Trichlormethan, Brombenzol und dergleichen.
Das Kondensationsprodukt wird durch Zugabe von Alkalimetall, Alkalimetallhydroxid
oder -carbonat alkalisch gemacht und wird unter Einleitung von Kohlendioxidgas bei
140-180 °C und 5-30 atm. in einem Autokalv behandelt (Kolbe-Schmitt-Reaktion), wobei
die Carboxygruppe in das Kondensationsprodukt eingeführt wird.
[0011] Nach der Reaktion wird das Lösungsmittel durch Destil lation entfernt. Nach dem
Abkühlen auf Raumtemperatur wird das Produkt ausgewaschen, um nicht umgesetzte Verbindungen
zu beseitgen. Weiter wird das Produkt mit einer verdünnten basischen wäßrigen Lösung
extrahiert und dann neutralisiert, wobei das carboxylierte Terpenphenolharz ausgeschieden
wird. Das erhaltene Harz wird abfiltriert und ausgewaschen, um das gereinigte carboxylierte
Terpenphenolharz zu gewinnen. Das mehrwertige Metallsalz eines carboxylierten Terpenphenolharzes
wird hergestellt, indem man ein carboxyliertes Terpenphenolharz mit einem mehrwertigen
Metalloxid, -hydroxid, -chlorid, -carbonat, -sulfat oder dergleichen, in Gegenwart
von einem anorganischen Ammoniumsalz unter Schmelzen umsetzt, oder ein carboxyliertes
Terpenphenolharz mit Alkalimetallhydroxid in einem Lösungsmittel, wie Wasser, Alkohol
usw., löst, ein mehrwertiges Metallsalz dazugibt und damit umsetzt, oder dergleichen.
[0012] Beispiele für die merhrwertigen Metalle sind Magnesium, Aluminium, Calcium, Cadmium,
Titan, Zink, Nickel, Kobalt, Mangan usw.; Magnesium, Aluminium und Zink sind bevorzugt.
Zink ist am stärksten bevorzugt.
[0013] Das Reaktionsprodukt zwischen dem obigen carboxylierten Terpenphenolharz, der aromatischen
Carbonsäure und der Verbindung des mehrwertigen Metalls wird hergestellt, indem man
das carboxylierte Terpenphenolharz, die aromatische Carbonsäure und die Verbindung
des mehrwertigen Metalls gleichmäßig vermischt und dann miteinander reagieren läßt,
oder man zwei von den drei obigen Bestandteilen vermischt und dann mit einem anderen
Bestandteil reagieren läßt. Die gleichmäßige Vermischung wird erreicht, indem man
diese Bestandteile unter Umrühren in einem Lösungsmittel löst, oder unter Erhitzen
schmilzt, oder andere Verfahren anwendet.
[0014] Typische Beispiele für die Lösungsmittel sind alkalische wässerige Lösungen, beispielsweise
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat usw.; und organische Lösungsmittel,
beispielsweise Alkohol, Aceton usw.; und Gemische davon. Als aromatische Carbonsäure
(monozyklisch oder polyzyklisch) verwendet man eine solche, bei der die Carboxygruppe
direkt an den Ring gebunden ist. Typische Beispiele für die aromatische Carbonsäure
sind: Benzoesäure, p-Hydroxybenzoesäure, Chlorbenzoesäure, Brombenzoesäure, Nitrobenzoesäure,
Methoxybenzoesäure, Äthoxy benzoesäure, Toluylsäure, Äthylbenzoesäure, p-n-Propylbenzoesäure,
p-Isopropylbenzoesäure, 3-Methyl-4-hydroxybenzoesäure, 3-Äthyl-4-hydroxybenzoesäure,
3-Methoxy-4-Hydroxybenzoesäure, p-tert.-Butylbenzoesäure, o-Benzoylbenzoesäure, p-Cyclohexylbenzoesäure,
Salicylsäure, 3-Methyl-5-tert.-Butylsalicylsäure, 3,5-Ditertiär-Butylsalicylsäure,
5-Nonylsalicylsäure, 5-Cyclohexylsalicylsäure, 3-Cyclohexylsalicylsäure, 3,5-Diamylsalicylsäure,
Kresotinsäure, 5-Nonylsalicylsäure, 5-Cumylsalicylsäure, 3-Phenylsalicylsäure, 3,5-sek.-Butylsalicylsäure,
2,4-Dihydroxybenzoesäure, 2,5-Dihydroxybenzoesäure, Gallussäure, Naphthoesäure, Phthalsäuremonobenzylester,
Phthalsäuremonocyclohexylester, Salicylosalicylsäure, 3-tert.-Butyl-5-α-methylbenzylsalicylsäure,
3,5-Di(α-methylbenzyl)salicylsäure, Phthalsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure,
Diphensäure, Naphthalindicarbonsäure, Naphthalsäure, und so weiter.
[0015] Von diesen Carbonsäuren sind die Monocarbonsäuren bevorzugt. Typische Beispiele
für geeignete mehrwertige Metallverbindungen sind Oxide, Halogenide, Carbonate, Sulfate,
Nitrate, Azetate, Formate, Oxalate, Benzoate, Acetylacetonsalze und Salicylate von
Magnesium, Aluminium, Cadmium, Calcium, Titan, Zink, Nickel, Kobalt, Mangan, Vanadium
usw.; Magnesium-, Aluminum- und Zinkverbindungen sind bevorzugt; Zinkverbindungen
sind am stärksten bevorzugt.
[0016] Die Menge des mehrwertigen Metallsalzs eines Terpenphenolharzes und/oder des Reaktionsprodukts
von einem carboxylierten Terpenphenolharz, einer aromatischen Carbonsäure und einer
Verbindung eines mehrwertigen Metalls, bezogen auf das Phenolharz, ist nicht besonders
beschränkt und beträgt vorzugsweise wenigstens 1 Gew.-% und stärker bevorzugt 30 Gew.-%.
[0017] Eine Streichmasse für Farbentwicklungsmittel wird wie folgt hergestellt;
(1) Jedes der Farbentwicklungsmittel wird mit einem Dispergiermittel zusammengemischt
und dispergiert, dann gibt man Füller, Bindemittel usw. zu den gemischten Farbentwicklungsmitteln,
(2) Farbentwicklungsmittel werden zusammen mit einem Dispergiermittel dispergiert,
und Füller, Bindemittel usw. werden zu den dispergierten Farbentwicklungsmitteln
gegeben, oder
(3) Farbentwicklungsmittel werden gemischt, dann durch Erhitzung oder in einem Lösungsmittel
dispergiert, und Füller, Bindemittel usw. werden zu den dispergierten Farbentwicklungsmitteln
gegeben.
[0018] Ein Farbentwicklungsblatt wird hergestellt, indem man die oben erhaltene Streichmasse
als einfache Schicht auf ein Substrat aufträgt. Man kann aber auch Mehrschichtenstreichverfahren
anwenden, wobei eine ein Farbentwicklungsmittel enthaltende Streichmasse zuerst auf
ein Substrat und eine ein anderes Farbentwicklungsmittel enthaltende Streichmasse
dann darauf aufgetragen wird, und dergleichen.
[0019] Die erfindungsgemäßen Farbentwicklungsmittel finden Verwendung auf allen Gebieten,
die im Zusammenhang mit druckempfindlichen Aufzeichnungsblättern stehen. Beispiele
sind: Druckempfindliche Aufzeichnungsblätter, die z.B. ein mittleres Blatt, unteres
Blatt, Einzel- Aufzeichnungsblatt usw. haben oder bei denen das erfindungsgemäße
Farbentwicklungsmittle als Schicht auf das Trägermaterial aufgetragen oder in das
Trägermaterial hineingemischt ist; Prüfungsmittel für einen Leukofarbstoff nach dem
Lösen in einem organischen Lösungsmittel; Spot-Druckfarbe in Mischung mit einem Wachs;
druckempfindliche Farbe, bei der das Farbentwicklungsmittel und/oder den Leukofarbstoff
enthaltende Mikrokapseln verwendet werden.
[0020] Ein Farbentwicklungsblatt mit einem erfindungsgemäßen Farbentwicklungsmittel, wird
nach bekannten Verfahren hergestellt, z.B. durch
(a) Auftragen der wäßrigen Streichmasse auf das Trägermaterial, wobei eine wäßrige
Suspension des Farbentwicklungsmittels verwendet wird.
(b) Zugabe des Farbentwicklungsmittels zu dem Stoff bei der Papierherstellung.
(c) Auftragen des in einem Lösungsmittel gelösten oder suspendierten Farbentwicklungsmittels
auf das Trägermaterial.
[0021] Die erfindungsgemäße Streichmasse wird hergestellt, indem man Kaolintonerde, Calciumcarbonat,
Behandlungsstärke, Polyvinylalkohol, synthetischen oder natürlichen Latex usw. mischt
und der Mischung geeignete Viskosität und Streichfähigkeit verleiht. Es ist vorteilhaft,
10-70 Gew.-% Farbentwicklungsmittel, bezogen auf den Gesamtfeststoff in der Streichmasse,
zu verwenden. Mit weniger als 10 Gew.-% Farbentwicklungsmittel ist die Farbentwicklungsfähigkeit
ungenügend, mit mehr als 70 Gew.-% Farbentwicklungsmittel verschlechtern sich dagegen
die Oberflächeneigenschaften des Farbentwicklungsblattes. Weiter ist es vorteihaft,
die Farbentwicklungsschicht auf einen Träger in einer Streichmassemenge von mindestens
0,5 g/m², vorzugsweise 1,0-10,0 g/m², aufzutragen.
[0022] Das erfindungagemäße Farbentwicklungsmittel ist geeignet für viele bekannte Farbstoffe,
die bei druckempfindlichen Aufzeichnungsblättern verwendet werden.
[0023] Beispiele für typische durckempfindliche Farbstoffe sind:
Farbstoffe der Triphenylmethanreihe, wie Kristallviolettlacton, Malachitgrünlacton,
3-Dimethylaminotriphenylmethanphthalid usw.;
Farbstoffe der Fluoranreihe, wie 3,6-Dimethoxyfluoran, 3-N-Cyclohexylamino-6-chlorfluoran,
3-Diäthylamino-6-methyl-7-chlorfluoran, 1,2-Benzo-6-dimethylaminofluoran, 1,2-Benzo-(2ʹ-diäthylamino)-6-diäthylamino-fluoran,
3-Diäthylamino-7-dibenzylamino-fluoran, 3-Diäthylamino-6-methyl-7-dibenzylamino-fluoran,
3-Diäthylamino-5-methyl-7-dibenzylamino-fluoran, 3-Diäthylamino-7-anilino-fluoran,
3-Diäthylamino-6-methyl-7-anilion-fluoran, 3-Diäthylamino-7-(o-acethyl)anilino-fluoran,
3-Diäthylamino-7-piperidino-fluoran, 3-Diäthylamino-7-pyrolidino-fluoran usw.;
Farbstoffe der Spiropyranreihe, wie Spiro (3-methylchromen 2,2ʹ-7ʹ-diäthylaminochromen),
Spiro (3-methylchromen -2,2ʹ-7ʹ-dibenzylaminochromen), 6ʹ,8ʹ-Dichlor-1,3,3-trimethylindolino-benzospiropyran,
1,3,3-Trimethyl-6ʹ-nitro-spiro(indolin)-2,2ʹ-2ʹH chromen, Spiro (1,3,3-trimethylindolin-2,3ʹ-8ʹ-bromonaphtho
(2,1-b) pyran, Spiro (3-methyl-benzo (5,6-a) chromen-2,2ʹ-7ʹ-diäthylaminochromen usw.;
Farbstoffe der Phenothiazinreihe, wie 3-Diäthylamino-7 (N-methylanilino)-10-benzoylphenoxazin,
3,7-Bis- (dimethylamino)-10-benzoylphenolthiazin, 10-(3ʹ, 4ʹ,5ʹ-Trimethoxy-benzoyl)-3,7-bis(dimethylamino)-phenothiazin
usw.;
Farbstoffe der Azaphthalidreihe, wie 3-(4-diäthylamino-2-äthoxyphenyl)-3-(1-äthyl-2-methylindol-3-yl)7-azaphthalid
usw., Farbstoffe der Indolreihe, wie 3,3-Bis(1-octyl-2-methyl-indol 3-yl)phthalid
usw., und Farbstoffe der Triphenylmethanreihe, wie N-Butyl-3(bis-(4-(N-methylanilino)phenyl)methyl)
carbazol usw.
[0024] Die Ursache für sowohl die geringere Verschlechterung der Farbbilding mit der Zeit,
als auch die überlegene Weichmacherbeständigket der erfindungsgemäßen Farbentwicklungsblätter
ist unklar. Man vermutet jedoch, daß das mehrwertige Metallsalz des carboxylierten
Terpenphenolharzes oder das Reaktionsprodukt von einem carboxylierten Terpenphenolharz,
einer aromatischen Carbonsäure und einer Verbindung eines mehrwertigen Metalls diese
Verbesserungen bewirken.
(Beispiele)
[0025] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele näher
erläutert.
[0026] Die nachfolgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele dienen nur zur Erläuterung der
Erfindung, sie sollen sie nicht beschränken. "Teile" und "Prozent" sind Gewichtsteile
und Gewichts-%, solange nichts anderes gesagt ist.
[0027] Das Herstellungsverahfren eines Übertragungsblattes, bei dem den druckempfindlichen
Farbstoff enthaltende Mikrokapseln auf ein Blatt feines Papier aufgetragen wurden,
und die Bewertungsmethode des Farbentwicklungsblatts unter Verwendung des übertragungsblattes
sind wie folgt.
Herstellung eines übertragungsblattes
[0028] 90 Teile Verdünnungswasser wurden mit 90 Teilen einer 10%igen wässrigen Lösung von
Äthylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat (Handelsname EMA, von Monsanto Co. hergestellt)
gemischt. 10 Teile Harnstoff und 1 Teil Resorcin wurden in dieser gemischten Lösung
aufgelöst, dann wurde der pH-Wert der Lösung auf 3,4 eingestellt.
[0029] Andererseits wurde ein Ölgemisch von Alkyldiphenyläthan (Handelsname: Hisol SAS 296,
von Nisseki Kogaku Co. hergestellt) und Diisopropylnaphthalin (Handelsname KMC-113,
von Kureka Kogaku Co. hergestellt) im Gewichtsverhältnis 1:1 vorbereitet. Als einzukapselnde
Kernsubstanz wurden hergestellt: (a) ein Öl eines eine blaue Farbe entwickelnden druckempfindlichen
Farbstoffs durch Auflösen von 3 % Kristallviolettlacton und 1 % Benzoylleucomethylenblau
in obigem Ölgemisch; und (b) ein Öl eines eine schwarze Farbe entwickelnden druckempfindlichen
Farbstoffs, durch Auflösen von 5 % 3-Diäthylamino-6-methyl-7-anilinofluoran, 1 % 3-
Diäthyl-amino-6-methyl-7-diphenylmethylaminofluoran und 0,5 % 3-Diäthylamino-6-methyl-7-Chlorfluoran
in obigem Ölgemisch.
[0030] 180 Teile jedes dieser Öle (a) and (b) der druckempfindlichen Farbstoffe wurden
zu der obigen wässrigen Lösung gegeben und bis zur durchschnittlichen Teilchengröße
von 4 Mikron emulgiert. Anschließend wurden 27 Teile einer 37%igen wässrigen Formaldehydlösung
auf 55 °C erhitzt, 2 Stunden lang bei 55 °C unter Bildung der Kapselwand umgesetzt
und mit einer 28%igen wässrigen Ammoniaklösung bis zum pH-Wert von 7,5 versetzt. Auf
diese Weise erhielt man zwei Kapselschlämme mit druckempfindliche Farbstoffe enthaltenden
Mikrokapseln.
[0031] 180 Teile Kapselschlamm, 35 Teile Weizenstärke und 85 Teile einer 8%igen wässrigen
oxidierten Stärkelösung wurden vermischt, um eine Beschichtungsmasse herzustellen.
Die Beschichtungsmasse wurde in einer Beschichtungsmenge von 4,5 g/m² auf ein Basispapier
von 45 g/m² aufgetragen und getrocknet. Auf diese Weise wurden zwei Übertragungsblätter,
d.h. (A) ein eine blaue Farbe entwickelndes Übertragungspapier und (B) ein eine schwarze
Farbe entwickelndes Übertragungspapier hergestellt.
Bewertung des Farbentwicklungsblattes
[0032] Jeweils eines der zwei oben beschriebenen Übertragungsblätter und ein Farbentwicklungsblatt
gemäß den Beispielen oder Vergleichsbeispielen wurden aufeinander gelegt, so daß
sich eine Farbe bildete.
[0033] Die Farbentwicklungsgeschwindigkeit, Farbentwicklungsintensität und Lichtechtheit
der Blätter wurden gemessen, die Prüfungsergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammengefaßt.
1) Farbentwicklungsgeschwindigkeit und Endfarbentwicklungsintensität
[0034] Ein CB-Blatt, bei dem ein Träger mit einen druckempfindlichen Farbstoff enthaltenden
Mikrokapseln beschichtet ist, und ein Farbentwicklungsblatt, bei dem ein Träger mit
einem Farbentwicklungsmittel beschichtet ist, werden so gelegt, daß sich die beschichteten
Oberflächen der Blätter gegenseitig berühren. Mit dem Rasterplatte-Rollkalandrierapparat
wird ein Farbbild erzeugt. Der Reflexionsgrad des Blattes wird mit einem Hunter-Reflektometer
(D-Typ; von Toyo Seiki Co.) unter Verwendung eines bernsteinfarbenen Filters gemessen.
Aus dem Reflexionsgrad I₀ vor der Farbentwicklung, dem Reflexionsgrad I₁ von 10 Sekunden
nach der Farbentwicklung bzw. dem Reflexionsgrad I₂ von 24 Stunden nach der Farbentwicklung
wird die Farbentwicklungsgeschwindigkeit (J₁ bzw. J₂) berechnet. Die Bilddichte bei
10 Sekunden nach der Farbentwicklung wird nach folgender Gleichung berechnet:

Und die Farbentwicklungsgeschwindigkeit nach 24 Stunden bzw. die Intensität der endgültigen
Farbentwicklung wird nach folgender Gleichung berechnet;

Höhere Farbentwicklungsgeschwindigkeit und Intensität der endgülgigen Farbentwicklung
sind erwünscht.
2) Farbbildungsvermögen nach Lagerung:
[0035] Ein Farbentwicklungsblatt wird 6 Monate bei 30 °C und 60 % relativer Luftfeuchtigkeit
gelagert. Das Farbentwicklungsblatt und ein Übertragungsblatt werden so gelegt, daß
sich die beschichteten Oberflächen der Blätter gegenseitig berühren. Mit dem Rasterplatte-Rollkalandrierapparat
wird ein Farbbild erzeugt. Eine Farbentwicklungsgeschwindigkeit J₃ und eine Endfarbentwicklungsintensität
J₄ werden in der gleichen Weise wie im Prüfungsverfahren (1) ermittelt.
3) Weichmacherbeständigkeit
[0036] Eine kleine Menge an Dioctylphthalat wird auf die gefärbte Oberfläche des Bildes
24 Stunden nach der Farbentwicklung nach dem Prüfungsverfahren (1) aufgetragen. Der
Reflexionsgrad I₅ nach 1stündiger Einwirkungszeit wird gemessen. Die Farbentwicklungsintensität
J₅ wird in der gleichen Weise wie im Prüfungsverfahren (1) berechnet. Der Weichmacherbeständigkeitswert
wird durch die folgende Gleichung ausgedrückt:
Weichmacherbeständigkeitswert =

x 100 (%)
Höhere Weichmacherbeständigkeitswerte zeigen eine größere Beständigkeit gegenüber
der Einwirkung des Weichmachers.
(Beispiel 1)
Vorbereitung der Wassersuspension des Farbentwicklungsmittels
[0037] 60 Teile p-Phenylphenol-Formaldehyd-Novolakharz, 40 Teile Zinksalz eines carboxylierten
Terpenphenolharzes, bei dem α-Pinen und Carbolsäue als Rohmaterialien verwendet
worden waren, 3,5 Teile Natriumpolyacrylat und 150 Teile Wasser wurden vermischt
und bis zu einer durchschnittlichen Teilchengröße von 3 µm mittels einer Sandmahlvorichtung
dispergiert, eine Wassersuspension wurde so erhalten.
Vorbereitung der Beschichtungsmasse
[0038] Unter Verwendung der obigen Wassersuspension wurde eine Beschichtungsmasse der folgenden
Rezeptur mit 30 % Feststoffgehalt hergestellt.
Wassersuspension 40 Teile
Calciumcarbonat 100 Teile
Styrol-Butadienlatex (konzentration = 40 %) 15 Teile
Oxidierte Stärke 15 Teile
Wasser 415 Teile
Herstellung des Farbentwicklungsblattes
[0039] Die Beschichtungsmasse wurde auf ein Blatt von 50 g/m² aufgetragen, so daß die Menge
der aufgetragenen Beschichtungsmasse nach dem Trocknen 5,5 g/m² betrug.
(Beispiel 2)
[0040] Eine Wassersuspension eines Farbentwicklungsmittels, eine Beschichtungsmasse und
ein Farbentwicklungsblatt wurden in gleicher Weise wie im Beispiel 1 hergestellt,
wobei aber ein Reaktionsprodukt von carboxyliertem Terpenphenolharz (aus Gummi-Terpentinöl
und Carbolsäure als Rohmaterialien hergestellt), Salicylsäure und Zinkchlorid anstatt
des Zinksales des carboxylierten Terpenphenolharzes im Beispiel 1 verwendet wurde.
(Beispiel 3)
[0041] 40 Teile zinkmodifiziertes p-Octylphenolformaldehyd-Novolakharz, 55 Teile Zinksalz
eines carboxylierten Terpenphenolharzes (aus α-Pinen und Carbolsäure als Rohmaterialien
hergestellt), 2,5 Teile Natriumhexametaphosphat und 180 Teile Wasser wurden bis zu
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 2,5 µm mittels einer Sandmahlvorrichtung
dispergiert, wobei man eine Wassersuspension eines Farbentwicklungsmittels erhielt.
Unter Verwendung der obigen Wassersuspension wurden eine Beschichtungsmasse und dann
ein Farbentwicklungsblatt in gleicher Weise wie im Beispiel 1 hergestellt.
(Beispiel 4)
[0042] 70 Teile zinkmodifiziertes p-Octylphenolformaldehyd-Novolakharz, 50 Teile eines
Reaktionsprodukts von carboxyliertem Terpenphenolharz (aus Limonen und Carbolsäure
als Rohmaterialien hergestellt), 3,5-Ditert.-Butylsalicylsäure und Zinkbenzoat, 3,6
Teile Natriumpolyacrylat und 230 Teile Wasser wurden zu einer durchschnittlichen Teilchengröße
von 3,0 µm mittels einer Sandmahlvorrichtung dispergiert, wobei man ein Wassersuspension
eines Farbentwicklungsmittels erhielt.
Unter Verwendung der obigen Wassersuspension wurde ein Farbentwicklungsblatt in gleicher
Weise wie im Beispiel 3 hergestellt.
(Vergleichsbeispiel 1)
[0043] 100 Teile p-Phenylphenol-Formaldehydnovolakharz, 2,5 Teile Natriumpolyacrylat und
150 Teile Wasser wurden bis zu einer durchschnittlichen Teilchengröße von 3,2 µ mittels
einer Sandschleifmaschine dispergiert, um eine Farbentwicklungsmittelsuspension zu
bilden. Eine Beschichtungsmasse und ein Farbentwicklungsblatt wurden aus der erhaltenen
Farbentwicklungsmittelsuspension in gleicher Weise wie im Beispiel 1 hergestellt.
(Vergleichsbeispiel 2)
[0044] Ein Farbentwicklungsblatt wurde unter Verwendung von einem zinkmodifizierten p-Octylphenol-Formaldehydonovolarkharz
anstelle des p-Phenylphenol-Formaldehydnovolakharzes in gleicher Weise wie im Vergleichsbeispiel
1 hergestellt.
Wie aus der Tabelle 1 ersichtlich ist, weist das Farbentwicklungsblatt, dessen Farbentwicklungsschicht
ein phenolisches Harz in Kombination mit einem carboxylierten Terpenphenolharzzinksalz
und/oder einem Reaktionsprodukt von einem carboxylierten Terpenphenolharz, einer
aromatischen Carbonsäure und einer Zinkverbindung enthält, eine geringere Verschlechterung
der Farbbildung mit der Zeit und eine überlegene Weichmacherbeständigkeit auf, im
Vergleich zu einem Farbentwicklungsblatt, das nur ein phenolisches Harz enthält.

[0045] Wie oben erklärt, führt diese Erfindung zu einem auf übliche Weise verwendbaren Farbentwicklungsblatt,
das im Vergleich zum Stand der Technik eine geringere Verschlechterung der Farbbildung
in Abhängigkeit von der Zeit und eine überlegene Weichmacherbeständigkeit aufweist,
wobei die Vorteile des phenolischen Harzes, d.h. hohe Bilddichte und große Beständigkeit
des gefärbten Bildes gegenüber Einwirkungen von Licht, Luftfeuchtigkeit und Hitze
erhalten bleiben.
1. Farbentwicklungsblatt für druckempfindliche Aufzeichnungen, bei dem ein phenolisches
Harz als Farbentwicklungsmittel und eine elektronenabgebende Verbindung als Farbbildungsmittel
verwendet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Farbentwicklungsblatt auf einem Träger mindestens eine Farbentwicklungsschicht
hat, die das phenolische Harz in Kombination mit wenigstens einem Zusatz, nämlich
einem mehrwertigen Metallsalz eines carboxylierten Terpenphenolharzes und/oder einem
Reaktionsprodukt von einem carboxylierten Terpenphenolharz, einer aromatischen Carbonsäure
und einer Verbindung eines mehrwertigen Metalls enthält.
2. Farbentwicklungsblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige
Metall Magnesium, Aluminium und/oder Zink, insbesondere Zink ist.
3. Farbentwicklungsblatt nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die für das Reaktionsprodukt aus carboxyliertem Terpenphenolharz, aromatischer
Carbonsäure und mehrwertiger Metallverbindung verwendete aromatische Carbonsäure
eine aromatische Monocarbonsäure ist.
4. Farbentwicklungsblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusatz mindestens 1 Gew.-%, bezogen auf das phenolische Harz, beträgt.
5. Farbentwicklungsblatt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz
mindestens 30 Gew.-%, bezogen auf das phenolische Harz, beträgt.
6. Farbentwicklungsblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbentwicklungsschicht 10 bis 70 Gew.-Teile Farbentwicklungsmittel, bezogen
auf den Gesamtfeststoffgehalt, enthält.
7. Farbentwicklungsblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die gebrauchsfertige Farbentwicklungsschicht ein Flächengewicht von 1,0 - 10,0
g/m² hat.
8. Farbentwicklungsblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Farbentwicklungsmittel in Kombination mit Triphenylmethan-, Fluoran-, Spiropyran-,
Phenothiazin-, Phthalid- und/oder Indolleukofarbstoffen verwendet wird.
9. Farbentwicklungsmittel für druckempfindliche Aufzeichnungsblätter auf der Basis
von phenolischen Harzen und üblichen Bestandteilen von Farbentwicklungsmitteln, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Zusatz ein mehrwertiges Metallsalz eines carboxylierten
Terpenphenolharzes und/oder ein Reaktionsprodukt aus einem carboxylierten Terpenphenolharz,
einer aromatischen Carbonsäure und einer mehrwertigen Metallverbindung enthält.
10. Farbentwicklungsmittel nach Anpsruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige
Metall Magensium, Aluminium, Zink, Cadmium, Calcium, Titan, Nickel, Kobalt, Mangan
und/oder Vanadium, insbesondere Magnesium, Aluminium und/oder Zink, vorzugsweise
Zink ist.
11. Farbentwicklungsmittel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zusatz mindestens 1 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 30 Gew.-%, bezogen auf das phenolische
Harz, beträgt.