[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein Schalungsbauteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1. Solche Schalungsbauteile sind aus der CH-PS 616 981, dem DE-GM 83 21 739 und der
DE-OS 25 36 526 bekannt. Ein ähnlicher Schalungsbauteil ist aus DE-GM 86 01 945.7
bekannt, nur ist dabei keine gleichmäßige Rasterteilung vorgesehen. Derartige Steckverbindungen
haben zum einen die Aufgabe, beim Zusammenfügen der einzelnen Schalungsbauteile deren
richtige Lage zueinander zu schaffen. Das von den Vorsprüngen bzw. Ausnehmungen gebildete
Grundraster kann z.B. gemäß den zuerst genannten Vorveröffentlichungen 25 mm betragen.
Die weitere Funktion der Vorsprünge und Ausnehmungen besteht darin, die einzelnen
Bauteile in ihrer Stecklage gegen ein Verschieben aufgrund von Kräften zu sichern,
die parallel zu den die Vorsprünge und Ausnehmungen aufweisenden Flächen verlaufen.
Der Nachteil dieser vorbekannten Schalungsbauteile liegt darin, daß an einer Fläche
nur Vorsprünge, und an der anderen Fläche nur die Vorsprünge, aufnehmende Aussparungen
vorgesehen sind. Damit kann ein solches Schalungsbauteil immer nur so mit anderen
Schalungsbauteilen zusammengesetzt werden, daß eine Vorsprünge aufweisende Fläche
mit einer Aussparungen aufweisenden Fläche zusammengestoßen wird.
[0002] Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, bei einem Schalungsbauteil
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 mehr Varianten des Zusammensetzens solcher
Schalungsbauteile zu einer Schalungsteilwand zu schaffen, einschließlich der Möglichkeit
- ohne wesentliche Verluste an Material - der Halbierung der Schalungsbauteile oder
des Abschneidens von Teilbereichen dieser Bauteile, bei gleichzeitiger Erzielung einer
großen Stabilität der Steckverbindung.
[0003] Der Lösung dieser Aufgabe dienen zunächst, ausgehend vom Oberbegriff des Anspruches
1, die Merkmale des Kennzeichens des Anspruches 1. Mit anderen Worten: Sowohl an
der oberen Fläche als auch an der unteren Fläche der Schalungsbauteile sind jeweils
Vorsprünge mit Zwischenräumen so angeordnet, daß diese Zwischenräume zwischen den
Vorsprüngen Aussparungen bilden, die zur Aufnahme der Vorsprünge eines weiteren, darüber
oder darunter befindlichen anderen Schalungsbauteiles dienen, wobei die Aussparungen
des letztgenannten Schalungsbauteiles die Vorsprünge des erstgenannten Schalungsbauteiles
aufnehmen. Dabei sind die Ausdrücke "obere Fläche" und "untere Fläche" zur Definierung
dieser beiden, an entgegengesetzten Seiten der Schalungsbauteile befindlichen Flächen
gewählt worden, um das Wesen der vorliegenden Erfindung im Gegensatz zum Stand der
Technik zu verdeutlichen. Beim eingangs erwähnten Stand der Technik hat nämlich eine
(z.B. die obere Fläche) nur Vorsprünge und die andere, z.B. untere Fläche nur Aussparungen,
wohingegen mit der Erfindung sowohl die obere Fläche als auch die untere Fläche gemäß
dem Kennzeichen des Anspruches 1 ausgebildet sind. Man kann somit zum einen sowohl
eine obere Fläche und eine untere Fläche eines solchen Schalungs bauteiles aufeinander
stecken, aber auch derartige Schalungsbauteile durch das Zusammenstecken zweier oberer
Flächen oder zweier unterer Flächen miteinander verbinden. Die beiden letztgenannten
Varianten haben gegenüber dem Zusammenstecken einer oberen Fläche und einer unteren
Fläche den Vorteil, daß bei T- und Eckverbindungen die Rasterteilung halbiert wird.
Da bei Erstellung eines Bauwerkes die Höhe der jeweiligen Mauer, Wand oder dergleichen
fast niemals gleich einem ganzen Vielfachen der Höhe der Schalungsbauteile ist, müssen
die Schalungsbauteile der ersten untersten, oder letzten obersten Reihe gekürzt,
d.h. abgeschnitten werden. Die abgeschnittenen Teile sind bei der Anordnung nach dem
erläuterten Stand der Technik nicht mehr weiter verwendbar. Bei Schalungsbauteilen
nach der Erfindung dagegen können diese Reste jedoch durch Drehen um 180° weiter mit
anderen Schalungsbauteilen zusammengesetzt, d.h. wieder verwendet werden. Die hierdurch
zu erzielende Kostenersparnis ist erheblich. Das gleiche gilt bei der Erstellung
von Giebelwänden, bei denen die Schaltungsbauteile gemäß der jeweiligen Dachschräge
zugeschnitten werden müssen. Auch hier kann ein schräg abgeschnittenes Restelement
eines solchen Schalungsbauteiles um 180° gedreht wieder aufgesteckt und damit weiter
verwendet werden. Die Begriffe "obere" und "untere" für die erläuterten Flächen bedingen
also nicht, daß diese Flächen stets oben oder unten gelegen sein müssen. Im Gegensatz
zu den eingangs erläuterten vorbekannten Schalungsbauteilen wird mit der Erfindung
vorteilhafterweise die Zahl der Steckverbindungen pro Flächeneinheit (bei gleicher
Rasterteilung) verdoppelt, da zwischen den Vorsprüngen der einen Fläche Aussparungen
für die Aufnahme von Vorsprüngen der anderen Fläche vorgesehen sind. Da erfindungsgemäß
die Vorsprünge und Ausspa rungen einander gleich sind und ineinander passen, werden
parallel zu der oberen bzw. unteren Fläche verlaufende Kräfte von den ineinander befindlichen
Aussparungen und Vorsprüngen aufgenommen, ohne daß sich die Schalungsbauteile in
Richtung dieser Kräfte zueinander verschieben können.
[0004] Die Merkmale des Anspruches 2 stellen eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
dar. Damit wird beim Aufeinanderstecken einer oberen Fläche und einer unteren Fläche
zweier benachbarter Schalungsbauteile erreicht, daß deren schmale Stirnflächen, die
senkrecht zur oberen bzw. unteren Fläche verlaufen, miteinander fluchten. Dreht man
aber eines der Schalungsbauteile um 180°, so daß seine obere Fläche mit der oberen
Fläche des benachbarten Schalungsbauteiles zusammenzustecken ist (bzw. in der nächstfolgenden
Reihe von Schalungsbauteilen sind diese mit zwei unteren Flächen zusammengesteckt),
so ist gemäß der Erfindung eine ebenso einwandfreie Steckverbindung wie beim Zusammenstecken
einer oberen Fläche und einer unteren Fläche gegeben, wodurch die so zusammengesteckten
Schalungsbauteile um eine halbe Rasterteilung versetzt sind. Das hat den Vorteil,
daß das Rastermaß bei T- und Eckverbindungen halbiert werden kann. Je nach der Drehlage
der miteinander verbundenen Schalungsbauteile können diese also um eine halbe oder
eine ganze Rasterteilung, oder auch überhaupt nicht zueinander versetzt sein. Dies
gibt auf der Baustelle die Möglichkeit, derartige Schalungsbauteile in verschiedene
Anordnungen zueinander zu bringen. Insbesondere bei den bereits erwähnten T- und Eckverbindungen
ist das vorgenannte Rastermaß von großer Bedeutung. Je kleiner man das Rastermaß wählen
kann, umso mehr Möglich keiten sind für das Planen und Erstellen eines Gebäudes gegeben.
Bei der eingangs genannten Vorveröffentlichung DE-GM 86 01 945.7 beträgt das Rastermaß
125 mm, ist also aus den vorgenannten Gründen viel zu grob. Beim Gegenstand von DE-GM
83 21 739 beträgt das Rastermaß zwar demgegenüber nur 25 mm, es kann jedoch nicht
mehr verkleinert werden, da die Zapfen und die die Zapfen aufnehmenden Aussparungen
bei einem noch kleineren Rastermaß in ihrem Durchmesser so weit verringert werden
müssen, daß sie dann nicht mehr ausreichend stabil sind. Dagegen kann mit der Erfindung
bei einem Rastermaß von 25 mm einerseits die gewünschte Stabilität erreicht werden,
jedoch andererseits noch eine Versetzung auf das Rastermaß R/2 von 12,5 mm erreicht
werden. Die bevorzugte, jedoch nicht ausschließliche Rasterteilung R nach der Erfindung
ist 50 mm oder sogar 25 mm. Die Kombination der Merkmale des Anspruches 1 mit denen
des Anspruches 2 stellt aus den vorgenannten Gründen eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar.
[0005] Die Merkmale des Anspruches 3 sind eine bevorzugte, weil besonders stabile Ausführung
der Vorsprünge und Aussparungen.
[0006] Die Merkmale des Anspruches 4 sind ebenfalls nicht dem erläuterten Stand der Technik
zu entnehmen. Hierbei sind auf der Strecke einer Rasterteilung R jeweils eine Aussparung
und ein Vorsprung hintereinander vorgesehen und zwar sowohl in der Längsrichtung des
Schalungsbauteiles als auch in dessen Querrichtung. Diese relativ große Anzahl ineinander
eingreifender Aussparungen und Vorsprünge erhöht die Stabilität der Steckverbindung.
[0007] Im Zusammenhang mit den Merkmalen des Anspruches 4 trägt die Steganordnung gemäß
Anspruch 5 zur weiteren Stabilität solcher Steckverbindungen bei. Die o.g. T- und
Eckverbindungen werden hierdurch nicht behindert. Zugleich wird hierdurch eine Abdichtung
gegen das Hindurchtreten von flüssiger Beton- oder Zementmilch geschaffen, die sich
bei einer aus solchen Schalungsbauteilen zusammengesetzten verlorenen Schalung zwischen
zwei Schalungswänden befindet. Das Verhindern des Auslaufens von Beton- oder Zementmilch
bewirkt ferner, daß keine Wärmebrücken entstehen. Die Merkmale des Anspruches 7 ergeben
dabei den Vorteil, daß zwar im Innenbereich der miteinander verbundenen Flächen der
Schalungsbauteile die vorgenannte Sperre gegeben ist, daß aber auf der oberen und
unteren Fläche des Schalungsbauteiles zwischen den Vorsprüngen befindliche Schmutzreste,
Wasser oder dergleichen ungehindert nach außen durch eine Bürste oder dergleichen
entfernt werden können. Dies wäre nur mit großer Mühe, bzw. überhaupt nicht möglich,
falls diese Flächen zwischen den Vorsprüngen zum jeweiligen Rand hin ebenfalls durch
solche Stege begrenzt wären. Andererseits kann man aber solche Verunreinigungen, wie
Sand, kleine Steine und dergleichen nicht auf den Flächenteilen zwischen den Vorsprüngen
belassen, da dann beim Aufstecken des nächsten Schalungsbauteiles dessen Vorsprünge
auf diese Verunreinigungen treffen und daher nicht vollständig in die Betriebslage
eingebracht werden könnten mit der Konsequenz, daß dann die entsprechenden Flächen
der Schalungsbauteile nicht völlig bündig aufeinander liegen würden.
[0008] Die Erfindung betrifft ferner eine aus solchen Schalungsbauteilen zusammengesetzte
verlorene Schalung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 8. Es ist ein Teil der Aufgabe
der Erfindung zu ermöglichen, daß solche Schalungsbauteile bei Weiterverwendung der
abgeschnittenen Teile halbiert werden können. In Weiterbildung dieses Aufgabenteiles
soll nun dafür gesorgt werden, daß die diese verlorene Schalung bildenden Schalungsbauteile
und Metallverbinder mit verhältnismäßig geringem Aufwand etwa auf halber Höhe der
Schalungsbauteile voneinander getrennt werden können. Der Lösung dieser Aufgabe dienen
die Merkmale des Anspruches 8. Hiermit sind die Metallverbinder und die von ihnen
verbundenen Schalungsbauteile beider Wände der verlorenen Schalung leicht, z.B. durch
eine Säge, voneinander trennbar. Andererseits aber sind die Metallverbinder bei Erstellung
der verlorenen Schalung zunächst in sich einstückig, wodurch die Montagekosten entsprechend
verringert werden. Es ist ersichtlich, daß die Merkmale des Anspruches 8 und die
hierdurch erzielten Vorteile besonders in Kombination mit den Vorteilen der zuvor
erläuterten Ansprüche einsetzbar sind, wonach aufgrund der Ausgestaltungen der oberen
Fläche und der unteren Fläche der Schalungsbauteile diese auseinander geschnitten
und danach die hierdurch gebildeten Hälften für sich weiter verwendbar und zusammensteckbar
sind. Wesentlich ist ferner, daß nach der Erfindung beim Halbieren der Schalungsbauteile
nicht in sie eingeschäumte Verankerungen der Metallverbinder getrennt, bzw. durchschnitten
werden müssen.
[0009] Die Merkmale des Anspruches 9 ergeben zum einen relativ dünne, leicht auftrennbare
Trennbrücken und zum anderen genügend steife Verbindungsstreben der Schalungsbauteile
beider Schalungswände. Außerdem wird hierdurch innerhalb des quadratischen oder rechteckigen
Mittelrahmen genügend freier Raum für die Aufnahme des Betons oder Zementes und etwaiger
Armierungen geschaffen. Die Trennbrücken sind vom Material der Schalungsbauteile,
bevorzugt einem Hartschaumstoff, nicht umgeben, so daß sie den Querschnitt der Schalungsbauteile
nicht schwächen. Es sind also nur relativ dünne Metallstäbe zu durchtrennen. Ferner
ergibt sich hierdurch der Vorteil, daß das Durchtrennen der Trennbrücken mit einer
Metalltrennscheibe, einer Säge, einer Ausklinkschere oder dergleichen außerhalb des
Materials des Schalungsbauteiles erfolgt, dieses also nicht beschädigt. Beim Durchsägen
von Metall entsteht nämlich Hitze, welche den Hartschaumstoff des Schalungsbauteiles
zum Schmelzen bringen könnte.
[0010] Die Merkmale des Anspruches 11 dienen der besseren Verankerung im Material der Schalungsbauteile.
[0011] Mit den Merkmalen des Anspruches 12 wird die Erfindung auch auf die darin genannten
Querverbinder ausgedehnt.
[0012] Mit den Merkmalen des Anspruches 13 kann durch Umdrehen des Querverbinders erreicht
werden, daß an der betreffenden Seite etwas Spielraum zum Einsetzen von Fenster und
Türen, gegebenenfalls auch zum Ausgleich von Fertigungsungenauigkeiten, besteht.
[0013] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen,
sowie der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung von erfindungsgemäßen
Ausführungsmöglichkeiten. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1: eine Ausführungsmöglichkeit einer verlorenen Schalung nach der Erfindung
in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2: die Draufsicht auf Fig. 1, wobei die Flächen und Stege zur besseren Erkennbarkeit
unterschiedlich schraffiert sind,
Fig. 3: einen dazugehörigen Querverbinder in der Draufsicht,
Fig. 4: einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 2, wobei aber die Metallverbinder
4 mit durchgezogenen Linien dargestellt sind,
Fig. 5: eine teilweise Draufsicht auf Fig. 4,
Fig. 6: in der Seitenansicht zwei Schalungsbauteile mit oberer und unterer Fläche
aufeinandergesetzt,
Fig. 7: zwei Schalungsbauteile mit zwei unteren Flächen (bzw. zwei oberen Flächen)
aufeinandergesetzt in der Seitenansicht und
Fig. 8: in der Seitenansicht Ausführungsmöglichkeiten des Zuschnittes und der Verwendung
von Schalungsbauteilen nach der Erfindung.
[0014] Die Schalungsbauteile 1 bilden in einer verlorenen Schalung die beiden Außenwände
2, indem eine entsprechende Anzahl von Schalungsbauteilen 1 übereinander und nebeneinander
vorgesehen wird. Der Raum 3 zwischen den beiden Wänden 2 wird mit Beton oder Zement
ausgefüllt. Die Distanzierung beider Wände 2 und gleichzeitig der Halt ihrer Schalungsbauteile
aneinander erfolgt mit Hilfe von Metallverbindern 4. Die Schalungsbauteile 1 und
die nachstehend noch zu erläuternden Querschalungsteile oder -verbinder 5 bestehen
bevorzugt aus einem harten geschäumten Kunststoff, während die Metallverbinder 4
bevorzugt aus Stahlblech hergestellt sind.
[0015] Die Steckverbindung der Schalungsbauteile erfolgt durch Vorsprünge 6 und dazwischen
befindliche Aussparungen 7, die sich in gleicher Größe und Rastermaß auf beiden Flächen
8, 9 der Schalungsbauteile 2 befinden. Dabei ist die eine Fläche eines Schalungsbauteiles
als obere Fläche 8 und die ihr gegenüberliegende andere Fläche als untere Fläche 9
definiert (siehe Fig. 1). Hierbei passen die Vorsprünge 6 der unteren Fläche 9 in
die Aussparungen 7 der oberen Fläche 8 und ebenso die Vorsprünge 6 der oberen Fläche
8 in die Aussparungen 7 der unteren Fläche 9. Hiermit sind die eingangs erläuterten
Steckmöglichkeiten gegeben, wobei die Aussparungen und Vorsprünge so passend bemessen
sind, daß die Schalungsbauteile nicht durch in Längsrichtung der Flächen 8, 9 verlaufende
Kräfte zueinander verlagert sein können. Die Vorsprünge 6 und Aussparungen 7 bilden
sowohl in der Längsrichtung 11 als auch in der Querrichtung 11ʹ der Schalungsbauteile
bzw. der hiermit hergestellten Schalung jeweils ein Rastermaß, wobei sowohl in der
Längsrichtung 11 als auch in der Querrichtung 11ʹ abwechselnd ein Vorsprung und eine
Aussparung hintereinander angeordnet sind. Es sind auch Querverbindungen entweder
durch die Schalungsbauteile oder aber durch die Querverbinder 5 möglich, welche die
gleiche Höhe wie die Schalungsbauteile haben.
[0016] In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform sind die Vorsprünge und Aussparungen
der einen, oberen Fläche 8 gegenüber denen der anderen unteren Fläche 9 um eine Rasterteilung
R versetzt. Dies ist daraus zu entnehmen, daß den in Fig. 1 jeweils links unten dargestellten
Vorsprüngen 6 der unteren Fläche 9 jeweils in Fig. 1 links oben Aussparungen 7 der
oberen Fläche 8 gegenüberliegen. Dies bedeutet, daß beim Aufeinanderstecken einer
oberen Fläche mit einer unteren Fläche die schmalen Stirnseiten 10 der so miteinander
verbundenen Schalungsbauteile zueinander bündig sein können, oder um eine ganze Rasterteilung
R zueinander versetzt sind. Werden dagegen Schalungsbauteile mit ihren oberen Flächen
oder mit ihren unteren Flächen zu einer Steckverbindung gebracht, so sind dann diese
Schalungsbauteile um die Hälfte des Rastermaßes R zueinander versetzt (siehe hierzu
auch die Erläuterungen der Fig. 6 bis 8).
[0017] Auf beiden Flächen 8, 9 sind zwischen den Vorsprüngen 6 Stege 12 vorgesehen, die
sich von der jeweiligen Fläche 8 bzw. 9 her in der Richtung der Vorsprünge 6 bis zu
deren halben Höhe hin erstrecken. Diese Stege sind so angeordnet, daß sie in jeder
der möglichen Steckverbindungen zwischen den Schalungsbauteilen aufeinanderliegen
und damit eine Dichtung oder Trennwand gegen das Austreten von Beton oder Zement aus
dem Raum 3 nach außen bilden. Dabei empfiehlt es sich, die Stege 12 nur im Innenbereich
der Flächen 8, 9 anzuordnen (siehe insbesondere Fig. 2), so daß die Aussparungen 7
außenseitig, d.h. zu den Seitenflächen 13 der Schalungsbauteile hin, nicht durch
solche Stege abgegrenzt sind. Damit können auf den Aussparungen 7 befindliche Verunreinigungen
problemlos durch eine Bürste oder dergleichen entfernt werden. Wie das vorliegende
Ausführungsbeispiel zeigt (siehe insbesondere Fig. 2) ist jeder der bevorzugt quadratischen
Vorsprünge an drei seiner Eckkanten 6ʹ über einen Steg 12 mit der gegenüberliegenden
Eckkante 6ʹ des benachbarten Vorsprunges der nächsten, aus Vorsprüngen und Aussparungen
bestehenden Reihe verbunden. Die Stege 12 verlaufen also im Winkel von etwa 45° zu
den vorgenannten Reihen und verbinden die einander zugewandten, d.h. sich nahe gegenüberliegenden
Eckkanten 6ʹ. Dabei ist jedoch die obere Hälfte der Vorsprünge von Stegen 12 frei
(siehe oben). Die Eckkanten 6ʹ können abgephast oder abgerundet sein. Damit passen
die entsprechend an ihren Eckkanten abgephasten oder abgerundeten Vorsprünge eines
anderen Schalungsbauteiles in die Aussparungen 7, da sie dann mit ihren Abphasungen
zwischen die Seitenflächen der Stege 12 passen und an deren Seitenflächen anliegen.
Dagegen ist zwischen den vierten Seitenkanten der Vorsprünge kein Steg vorhanden,
wobei diese vierten Seitenkanten so gelegen sind, daß das o.g. Entfernen von Verunreinigungen
möglich ist. Zur leichteren Erkannbarkeit sind in den Figuren 2, 3 die Aussparungen
7 grob schraffiert und die Stege 12 fein schraffiert, während die Vorsprünge 6 keine
Schraffur aufweisen. Zur Erleichterung des Einsteckens können ferner die Vorsprünge
an den Seitenrändern ihrer oberen Stirnflächen ebenfalls mit Abphasungen oder Abrundungen
6ʺ versehen sein.
[0018] Die Vorsprünge 6 der oberen Fläche 8 können Markierungen oder dergl. aufweisen, so
daß sie bei der Montage sofort von den Vorsprüngen 25 der unteren Fläche 9 unterscheidbar
sind. Damit werden Verwechslungen zwischen der oberen und der unteren Fläche vermieden.
Die Ausführung der Vorsprünge, z.B. Zapfen, ist nicht auf die dargestellte quadratische
Form beschränkt. Es muß lediglich gesichert sein, daß die Schalungsbauteile sowohl
nach Drehen um 180°, aber auch nach Drehen um 90° (Bildung von Querwänden) im Raster
zueinander steckbar passen.
[0019] Die Metallverbinder 4 sind in ihrem Aufbau den Fig. 4, 5 zu entnehmen. Sie bestehen
aus zwei Verbinderhälften, die sich oberhalb bzw. unterhalb der strichpunktiert eingezeichneten
Mittellinie 14 befinden. Zwischen ihnen besteht lediglich eine jeweils dünne Trennstelle
15, die im Falle des Aufteilens der Schalungsbauteile in entsprechende obere und
untere Hälften leicht durchgeschnitten werden können. Hierzu empfiehlt sich die dargestellte
und bevorzugte Ausführungsform der Metallverbinder in Form eines rechteckigen oder
quadratischen Mittelrahmens, bestehend aus zwei einander gegenüberliegenden Seiten
16, welche die Trennstellen 15 aufweisen und zwei Verbindungsstreben 17, die in Verlängerungen
19 mit Verankerungen 18 auslaufen. Die Verankerungen 18 befinden sich im Material
der Schalungsbauteile und sind durch Umbiegen und Umfalzen der Enden der sie tragenden
Verlängerungen 19 geschaffen. Innerhalb des aus den Teilen 16, 17 gebildeten Rechteckes
befindet sich ein genügend großer Hohlraum 20 für das Hindurchtreten von Beton, Zement
und gegenbenenfalls von Armierungen. Die Metallverbinder 4 sind nicht so hoch wie
die Schalungsbauteile, so daß über und unter ihnen genügend Platz für Beton oder Zement
besteht.
[0020] Insbesondere Fig. 2 zeigt, daß zwischen den Metallverbindern 4 in den Seitenwänden
13 der Schalungsbauteile vertikal verlaufende Längsnuten 21 für die Aufnahme entsprechender
Vorsprünge 22 der Querverbinder 5 vorgesehen sein können. Hierdurch wird eine schwalbenschwanzartige
Nut- und Federverbindung geschaffen, die insbesondere der Aufnahme von Querverbindern
in Form von Mauer-Endabschlüssen dient. Fig. 3 zeigt, daß diese Querverbinder 5 in
die Längsnuten 21 der Innenseiten der Schalungsbauteile mit Hinterschneidung passende
Längsfedern 22 aufweisen. Dabei kann der Abstand der Längsfedern zu einer Wandseite
23 des Querverbinders kleiner, z.B. um 5 mm kleiner sein als der Abstand des anderen
Querverbinders von der anderen Wandseite 24.
[0021] Fig. 6 zeigt schematisch zwei Schalungsbauteile 1, wobei die untere Fläche 9 des
oberen Schalungsbauteiles mit der oberen Fläche 8 des unteren Schalungsbauteiles zusammengesteckt
ist. Die Versetzung des oberen Schalungsbauteiles zum unteren Schalungsbauteil beträgt
1 Rastermaß R von z.B. 50 mm. Gemäß der Zeichnung zählt ein Rastermaß von einer Seitenkante
eines Vorsprunges (oder Aussparung) bis zurentsprechenden Seitenkante des nächsten
Vorsprunges (oder der nächsten Aussparung) und zwar sowohl in Längsrichtung der Schalungbauteile
als auch quer dazu. Falls erwünscht, können die Schalungsbauteile aber auch so aufeinander
gesetzt werden, daß ihre in der Zeichnung senkrechten Seitenflächen jeweils miteinander
bündig sind.
[0022] Fig. 7 zeigt die gleichen Schalungsbauteile, wobei aber der obere Schalungsbauteil
1 umgedreht ist, so daß seine obere Fläche 8 unten liegt und mit der oben liegenden
oberen Fläche 8 des unteren Schalungsbauteiles zusammengesteckt ist. Damit kann die
Versetzung der Schalungsbauteile zueinander gegenüber der Anordnung nach Fig. 6 um
das halbe Rastermaß R/2 auf das halbe Rastermaß R/2, d.h. im Beispiel auf 25 mm verringert
werden. Man kann aber auch von einem kleineren Rastermaß, z.B. R gleich 25 mm ausgehen,
so daß das halbe Rastermaß R/2 gleich 12,5 mm ist. Das Rastermaß R verteilt sich jeweils
hälftig auf eine Aussparung und auf einen Vorsprung.
[0023] Man hat somit beim Zusammensetzen der Bauteile verschiedene Variationsmöglichkeiten.
Insbesondere gilt das auch für die Herstellung von Eckverbindungen oder sogenannten
T-Verbindungen der Schalungsbauteile. Man kann dabei gewissermaßen "um die Ecke
herumstecken".
[0024] Fig. 8 zeigt schematisch mehrere volle Schalungsbauteile 1, auf deren oberen Fläche
8 jeweils zwecks Bildung einer Schrägmauer abgeschrägte Schalungsbauteile 1ʹ aufgesetzt
werden können. Dabei kann der abgeschnittene Schalungsbauteil 1ʺ aufgrund seiner
Formgebung weiter verwendet werden, z.B. im vorliegenden Ausführungsbeispiel für den
rechts gelegenen abgeschrägten Schalungsbauteil 1ʹ. Hierdurch kann erheblich an Material
der Schalungsbauteile gespart werden.
1. Schalungsbauteil zur Bildung einer verlorenen Schalung, in die Beton oder Zement
eingefüllt wird, insbesondere Schalungsbauteil für die Bildung des Mantels einer Mantelbetonierung,
wobei eine Steckverbindung zwischen zur Anlage aufeinander bestimmten Flächen der
bevorzugt aus geschäumten Kunststoff bestehenden Schalungsbauteile vorgesehen ist,
die aus, z.B. zapfenartigen, Vorsprüngen und diese aufnehmenden Aussparungen besteht,
die in Längsrichtung und in Querrichtung die gleichen Abmessungen und die gleiche
Rasterteilung aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß jede der beiden Flächen, d.h. sowohl eine obere Fläche (8) als auch eine untere
Fläche (9), eines Schalungsbauteiles (1), die im Betrieb eine Steckverbindung mit
einer entsprechenden Gegenfläche eines anderen Schalungsbauteiles (1) eingehen, mit
einander gleichen und ineinander passenden Vorsprüngen (6) und Aussparungen (7) versehen
sind.
2. Schalungsbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (6)
oder Ausnehmungen (7) der einen Fläche (obere Fläche 8) gegenüber den Vorsprüngen
(6) und Ausnehmungen (7) der anderen Fläche (unteren Fläche 9) um eine Rasterteilung
(R) versetzt sind.
3. Schalungsbauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zapfenartigen
Vorsprünge (6) und die Aussparungen (7) jeweils im Querschnitt etwa quadratisch sind.
4. Schalungsbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sowohl auf der oberen Fläche (8) als auch auf der unteren Fläche (9) in den Längsreihen
und in den Querreihen Vorsprünge (6) und Aussparungen (7) sich abwechselnd hintereinander
angeordnet sind.
5. Schalungsbauteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einander
zugewandten und benachbarten Eckkanten (6ʹ) der Vorsprünge (6) Stege (12) vorgesehen
sind, welche diese Eckkanten miteinander verbinden und sich von der jeweiligen Fläche
(8, 9) her in der gleichen Richtung wie die Vorsprünge bis zu deren halben Höhe erstrecken,
wobei die Stege (12) beider Flächen (8, 9) so angeordnet sind, daß sie bei hergestellter
Steckverbindung zweier Schalungsbauteile (1) gegeneinander stoßend eine Abdichtung
bilden.
6. Schalungsbauteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Eckkanten (6ʹ)
und die Ränder (2ʹ) der Stirnflächen der Vorsprünge (6) abgephast oder abgerundet
sind.
7. Schalungsbauteil nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der oberen (8) und der unteren (9) Fläche sich die Stege (12) nur im Innenbereich
dieser Flächen (8, 9) befinden, dagegen an den den Seitenwänden (13) zugewandten Randbereichen
der Flächen weggelassen sind derart, daß die zwischen den Vorsprüngen auf den Flächen
(8, 9) befindlichen Verunreinigungen oder Wasserreste ohne Behinderung durch Stege
nach außen entfernt (weggekehrt) werden können.
8. Aus Schalungsbauteilen nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zusammengesetzte verlorene
Schalung, wobei von den Schalungsbauteilen gebildete Außen- und Innenwände über in
die Schalungsbauteile eingelassene Metallverbinder voneinander distanziert und zueinander
gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallverbinder (4) aus einer oberen und einer unteren Verbinderhälfte bestehen,
die sich in der oberen bzw. unteren Hälfte der verlorenen Schalung befinden und nur
über relativ dünne und schwache Trennbrücken (15) miteinander verbunden sind.
9. Verlorene Schalung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallverbinder
einen etwa quadratischen oder rechteckigen Mittelrahmen aufweist, von dem zwei einander
gegenüberliegende Seiten (16) parallel zum Schalungsbauteil verlaufen und die Trennbrücke
(15) aufweisen, während die beiden anderen Seiten als Verbindungsstreben (17) ausgebildet
sind, sich quer zu den Schalungsbauteilen erstrecken und in Verankerungen (18) auslaufen,
die in das Material der Schalungsbauteile eingebettet sind.
10. Verlorene Schalung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiten (16)
mit ihren äußeren Kanten Anlagen für die Schalungsbauteile bilden und daß sich etwa
fluchtend mit den Verbindungsteilen (17) von diesen äußeren Kanten beidseitig je eine
Verlängerung (19) in das jeweilige Schalungsbauteil hinein erstreckt, wobei die jeweilige
Verlängerung die jeweilige Verankerung (18) trägt.
11. Verlorene Schalung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungen
durch Umbiegen und Umfalzen der Enden von Verlängerungen (19) der Verbindungsstreben
(17) gebildet sind.
12. Verlorene Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß in der fertigen Schalung quer zur Längsrichtung der Schalungsbauteile (1) verlaufende,
ebenfalls bevorzugt aus Hartschaumstoff bestehende, Querverbinder (5) vorgesehen
und an ihrer oberen und ihrer unteren Fläche ebenso wie die obere Fläche (8) und die
untere Fläche (9) der Schalungsbauteile (1) ausgebildet sind.
13. Verlorene Schalung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Querverbinder
(5) in die Längsnuten (21) mit Hinterschneidung passende Längsfedern (22) aufweisen,
wobei der Abstand der Längsfedern zu einer Wandseite (23) des Querverbinders kleiner,
z.B. um 5 mm, als von der dieser gegenüberliegenden Wandseite (24) ist.
14. Verlorene Schalung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Längsnuten (21) in einem Schalungsbereich befinden, der zwischen den
Metallverbindern angeordnet ist.