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EP 0 275 950 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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27.07.1988 Patentblatt 1988/30 |
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Anmeldetag: 16.01.1988 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: F15B 15/20 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE ES FR IT SE |
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Priorität: |
21.01.1987 DE 8700946 U
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Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH |
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70442 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Tour, Christian
F-74130 Bonneville (FR)
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Entgegenhaltungen: :
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(57) Der Arbeitszylinder besteht aus metallischem Werkstoff, seine Kolbenstange (14) ist
einem das Zylinderrohr (10) verschließenden Deckel (11) geführt. Im Deckel (11) ist
ein elektrisch leitfähiges Element (29), insbesondere ein Stopfen aus Kohle, angeordnet,
das stets in Kontakt mit der Oberfläche der Kolbenstange gehalten ist und auf diese
Weise dafür sorgt, daß das elektrische Potential der Kolbenstange (14) demjenigen
der anderen Zylinderteile gleich gemacht wird. Damit erreicht man, daß z. B. keine
Elektrokorrosion auftritt.
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Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Arbeitszylinder nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Bei derartigen bekannten Arbeitszylindern kann es vorkommen, daß dann, wenn diese
sich z. B. in einer Umgebung mit aggressiven Dämpfen (z. B. Fluordämpfe) befinden,
sich ein unterschiedliches elektrisches Potential zwischen den Metallteilen, insbesondere
zwischen Kolbenstange und Zylinderrohr des Zylinders bildet, das zur Elektrokorrosion
an diesen Teilen führt.
Vorteile der Erfindung
[0002] Der erfindungsgemäße Arbeitszylinder mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß durch Erzeugung derselben elektrischen Potentials
zwischen Kolbenstange und übrigen Teilen der Arbeitszylinder eine Elektrokorrosion
vermieden wird.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale möglich. Besonders zweckmäßig
ist es, das leitfähige Element in Zylinderdeckel anzuordnen, da es hier leicht ein-
oder ausgebaut werden kann. Die beste Stelle befindet sich hinter der Kolbenstangendichtung,
da dann das Element frei von Druckmedium gehalten werden kann.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt
durch einen Arbeitszylinder.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] Der Arbeitszylinder besteht im wesentlichen aus einem Zylinderrohr 10, das beidseitig
durch Deckel 11, 12 verschlossen ist, einem im Zylinderrohr dicht gleitenden Kolben
13 und eine mit diesem fest verbundene Kolbenstange 14. Der Deckel 11 hat einen Fortsatz
15, in dessen Längsbohrung 16 die Kolbenstange 14 dicht gleitend geführt ist, insbesondere
in einem Lager 17. In beiden Deckeln ist jeweils eine querverlaufende Bohrung 18,
19 ausgebildet, durch welche Druckmittel in den Zylinderraum 20 zugeführt bzw. abgeführt
werden kann.
[0006] Im Fortsatz 15 sind zwei Dichtringe 21, 22 angeordnet, wobei insbesondere der Dichtring
21 als Abstreifring ausgebildet ist. Er sitzt am freien Ende des Fortsatzes 21, während
der Dichtring 22 nahe der Lagerstelle 17 angeordnet ist. Beide Dichtringe befinden
sich in Ringnuten 23 bzw. 24.
[0007] Zwischen den Ringnuten 23, 24 ist eine durchgehende, querverlaufende Bohrung 26 ausgebildet,
in welcher eine Hülse 27 angeordnet ist, die durch einen Drehknopf 28 verschlossen
ist. In der Hülse 27 befindet sich verschiebbar ein Stopfen 29 aus Kohle, der durch
eine Druckfeder 30, welche sich am Drehknopf 28 abstützt, gegen die Oberfläche der
Kolbenstange 14 gedrückt wird. Dazu ist zu bemerken, daß die Hülse 27 und der Deckel
11 aus Metall bestehen wie auch die Kolbenstange 14, insbesondere auch das Zylinderrohr
10 und der Deckel 12. Durch die Bewegung der Kolbenstange 14 reibt der Kohlestopfen
29 dauernd an deren Oberfläche. Man erreicht damit, daß das elektrische Potential
zwischen Kolbenstange 14 und den anderen Hauptteilen des Arbeitszylinders gleich gemacht
wird, d. h. die Kolbenstange 14 erhält gewissermaßen ein Erdungspotential. Befindet
sich nämlich ein Arbeitszylinder ohne die erfindungsgemäße Anordnung in einem Raum
oder in der Nähe einer Einrichtung, die bestimmte Dämpfe, z. B. Fluordampf, enthält,
kann es zwischen der Kolbenstange und den übrigen Zylinderteilen infolge des so entstandenen
Elektrolyten zu einem unterschiedlichen elektrischen Potential kommen. Dieses führt
zu Materialabtragungen und damit zu Porösität an den Metallteilen, insbesondere dann,
wenn sie aus unterschiedlichen Metallen bestehen, z. B. die Kolbenstange aus Stahl,
das Zylinderrohr aus Aluminium. Durch die Kohle wird das verhindert, denn sie sorgt
stets für dasselbe elektrische Potential zwischen den Teilen, wodurch Elektrokorrosion
verhindert wird. Durch die Verwendung von Kohle - die ja verhältnismäßig weich ist
- wird Abnützung an der Kolbenstange vermieden.
1. Arbeitszylinder mit in einem Zylinderrohr (10) gleitenden Kolben mit Kolbenstange,
welche Teile aus metallischem Werkstoff bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
die Kolbenstange (14) führenden Gehäuseteil (11) (Deckel) ein elektrisch leitfähiges
Element (29) angeordnet ist, das stets mit der Kolbenstange (14) in Berührung steht.
2. Zylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das leitfähige Element (29)
als Stopfen ausgebildet ist und durch eine Druckfeder (30) in Kontakt mit der Kolbenstange
gehalten ist.
3. Zylinder nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich das leitfähige
Element (29) in einer metallischen Schraubhülse (27) befindet, welche quer zur Längsachse
der Kolbenstange im Deckel (11) angeordnet ist.
4. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das leitfähige
Element (29) hinter einer den Kolbenraum (20) abdichtenden Dichtung (22) angeordnet
ist.
5. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das leitfähige
Element aus Kohle besteht.
6. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange
und das Zylinderrohr aus unterschiedlichen Metallen bestehen.
