[0001] Die Erfindung betrifft ein Fachbodenkarussell für einen Schrank, insbesondere einen
Küchenschrank mit ausschwenkbaren Müllbehälter nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Aus der DE-AS-20 64 964 ist ein Eckschrank mit einem Fachbodenkarussell bekannt,
das mit den Türplatten gekoppelt ist. Zum Öffnen der Tür wird die eine der beiden
Türplatten nach innen gedrückt, wobei die Türplatten mittels eines Betätigungsmechanismus
gegeneinander und so nacheinander in einen Freiraum nach innen geschwenkt werden,
daß ein Drehen des Fachbodenkarussells nach beiden Richtungen möglich wird. Dieses
Fachbodenkarussell ist für einen Eckschrank ausgelegt und die Anordnung läßt sich
nicht auf Unterschränke mit planer Tür übertragen, da der Fachboden dann beim Drehen
nicht aus dem Schrankgehäuse herausgeschwenkt wird. Die bekannte Einrichtung weist
auch keine Vorrichtung auf, die ein automatisches Herausdrehen des Fachbodens aus
dem Schrankgehäuse ermöglicht.
[0003] Aus der DE-OS-28 07 668 ist ein Schrank mit einem auf einer Tragplatte angeordneten
mit der Schranktüre ausschwenkbaren Müllbehälter bekannt. Bei dieser bekannten Anordnung
ist die Tragplatte für den Müllbehälter an der Schranktüre befestigt. Die Abstellfläche
der Tragplatte ist somit begrenzt und es können nicht mehrere Müllbehälter nebeneinander
angeordnet werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Schrank mit einem Fachbodenkarussell
zuschaffen, bei dem mehrere Müllbehälter nebeneinander angeordnet werden können, die
beim Öffnen der Tür automatisch mit der Öffnungsbewegung aus dem Schrankgehäuse ausgeschwenkt
werden können. Die Konstruktion für das Fachbodenkarussell soll dabei einfach und
in jeden Schrank einbaubar sein. Ferner soll die Betätigung des Karussells in einfacher
Weise durch Kopplung an die Tür erfolgen.
[0005] Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die senkrechte, mindestens einen
Fachboden tragende Drehachse in dem der Türöffnung zugewandten Teil des Schrankgehäuses
derart angeordnet ist, daß ein kreisförmiger Fachboden mittels einer durch die Öffnungsbewegung
der Tür die Drehung ausauslösende Vorrichtung segmentweise aus der Tür herausgedreht
wird, wobei der Fachboden in der Kreisform so ausgebildet ist, daß er im eingschwenkten
Zustand auf der einen zur Schrankrückwand liegenden Seite der Drehachse einen um
die Drehachse angeordneten kreisförmigen Teil und einen auf der anderen Seite der
Drehachse der Tür zugewandten, durch eine Kreissehne gebildeten geradlinigen Teil
aufweist, der parallel zur Innenseite der Tür liegt
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Fachbodenkarussells wird die Anordnung
eines Fachbodens mit größmöglicher Aufstellfläche für Müllbehälter oder sonstige Ablagen
erreicht. Es können mehrere Müllbehälter gleicher Form zur Aufstellung kommen. Die
Ausführung ist durch die symmetrische Ausbildung rechts und links der Drehachse für
links- oder rechtsangeschlagene Türen in gleicher Ausführung geeignet. Die segmentweise
Ausschwenkung ermöglicht eine gute Beschickung der einzelnen Behälter. Da nur die
Drehachse senkrecht im Schrankgehäuse anzubringen ist, ist die nachträgliche Ausrüstung
von Schränken möglich.
[0007] Zweckmäßigerweise ist die Drehachse als eine am Boden und/oder Schränkzwischenboden
gelagerte Hohlwelle ausgebildet, in die Lagerzapfen greifen. Die Steuerung der Drehbewegung
kann durch eine an der Tür angelenkte Zahnstange erfolgen, die in ein Zahnrad auf
der Hohlwelle greift.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung der beiliegenden
Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das erfindungsgemäße Fachbodenkarussell in schematischer Darstellung in einem
Schrankgehäuse bei geschlossener Schranktür
Fig. 2 das erfindungsgemäße Fachbodenkarussell in schematischer Darstellung in einem
Schrankgehäuse bei geöffneter Schranktür
Fig. 3 die Anordnung von Müllbehältern auf einen Fachbodenkarussell bei geöffneter
Schranktür
Fig. 4 die Ausbildung der Vorrichtung zur Übertragung der Öffnungsbewegung der Tür
auf das Fachbodenkarussell
Fig. 4a die Ausbildung der Hohlwelle mit Zahnrad im Detail
Fig. 5 die Ausbildung eines Drehantriebes mit schiefer Ebene
Fig. 6 die Anordnung des erfindungsgemäßen Fachbodenkarusells in einem Hochschrcnk.
[0009] In der Zeichnung ist mit 1 das Schrankgehäuse bezeichnet, das durch eine Schranktür
2 verschlossen ist. Um eine Drehachse 3 ist ein Fachbodenkarussell 4 angeordnet,
das über eine Vorrichtung 5 mit der Schranktür 2 verbunden ist.
[0010] Die Drehachse 3 ist in dem der Türöffnung 6 des Schrankgehäuses 1 zugewandten Teil
7 des Schrankgehäuses 1 derart angeordnet, daß bei geschlossener Schranktür 2 , im
eingeschwenkten Zustand, der Fachboden in der Kreisfrom so ausgebildet ist, daß der
zwischen Drehachse 3 und der Schrankrückwand 8 angeordnete Teil kreisförmig ausgebildet
ist und der zwischen Drehachse 3 und Schranktür liegende Teil einen geradlinigen,
durch eine Kreissehne gebildeten Teil aufweist, der parallel zur Schranktür liegt.
Zweckmäßig wird die Anordnung dabei so getroffen, daß der kreisförmige Teil zwischen
Drehachse 3 und Schrankrückwand einen Winkel von ca 225° umschließt. Dies ergibt
die größtmögliche Aufstell-/Ablagefläche für den Fachboden 9
[0011] Wie in Fig. 3 dargestellt können auf dem Fachboden 9 in den einzelnen Segmenten
kreisausschnittförmigen Müllbehälter 10 angeordnet werden. Durch die Möglichkeit
eine Vielzahl von Müllbehältern anordnen zu können ist eine Müllvorsortierung gegeben.
Die bisher bekannten, in Schrankgehäusen angeordneten Einzelbehälter ermöglichten
dies nicht.
[0012] Das dreieckförmige Segment 11 kann als Ablage für Putzmittel oder sonstige Hilfsmittel
ausgebildet sein. Die durch die Tür bewirkte Drehbewegung des Fachbodenkarussells
muß dann mindestens 270° betragen
[0013] Die Ausbildung der Vorrichtung 5 und die Lagerung der Drehachse 3 ist in Fig. 4 und
Fig. 5 dargestellt.
[0014] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform mit einer an der Schranktür 2 angelenkten Zahnstange
12. Die Zahnstange 12 ist in einem Winkel 13 beweglich mit einem Bolzen 14 an der
Schranktür gelagert. An dem der Schranktür 2 gegenüberliegenden Ende der Zahnstange
ist eine Verzahnung 15 angebracht die in ein Zahnrad 16 greift. Das Zahnrad 16 ist
auf der als Hohlwelle ausgebildeten Drehachse 3 fest angeordnet. An der Oberseite
des Zahnrades 16 sind Mitneh merzapfen 17, die in Öffnungen 18 des Fachbodenkarussells
greifen.
[0015] Die Zahnstange 12 weist ferner ein Langloch 19 auf, in dem zwei Bolzen 20 geführt
werden. Die Bolzen 20 sind auf einem Segment 21 fest net, das drehbeweglich auf der
Hohlwelle 3 gelagert ist Das Segment 21 dient zur Führung der Zahnstage bei der Übertragung
der Längbewegung der Zahnstange 12 auf das Zahnrad 16, bei gleichzeitiger Umsetzung
in eine Drehbewegung.
[0016] Zwischen dem Zahnrad 16 und dem Segment 21 ist ein Querbolzen 22 angeordnet. Dieser
Querbolzen verhindert die Anlage der Segmentführung 23 am Zahnrad 16.
[0017] Auf der Hohlwelle 3 kann weiterhin ein Ring 24 mit einer Aufnahmenut 25 für die Einhängung
einer Behälternase 26 angeordnet sein. Der Ring 24 wird durch einen Querbolzen 27
gehalten.
[0018] Die Lagerung der Hohlwelle 3 erfolgt auf einen einen Bolzen 28 tragenden scheibenförmigen
Teil 29. Die Lagerung kann dabei sowohl am Gehäuseboden 30 als auch an einem Zwischenboden
31 vorgenommen werden. Es ist ferner zweckmäßig zwischen dem Bolzen 28 und der Hohlwelle
eine in die Hohlwelle greifende Lagerbüchse 32 vorzusehen
[0019] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform bei der auf der Scheibe 29 eine schiefe Ebene 33
angeordnet ist. Auf dieser schiefen Ebene liegt ein Walzenlager 34 auf, das auf einen
Querbolzen 35 der Hohlwelle 3 angeordnet ist. Die schiefe Ebene weist außerdem zwei
Ausnehmungen 36 und 37 auf. Diese Ausnehmungen dienen zur Einrastung des Walzenlagers
34. Im eingeschwenkten Zustand des Fachbodenkarussells rastet das Walzenlager in
der Ausnehmung 36 ein. Beim Öffnen der Tür wird die Hohlwelle angehoben und das Walzenlager
läuft unter Drehung der Hohlwelle in die Rastung 37. Eine derartige Einrichtung ermöglicht
nur eine Drehbewegung von 180°. Als Anhebevorrichtung kann eine Vorrichtung verwendet
werden, wie sie in der DE-OS-28 07668 zur Anhebung des Deckels beschrieben ist.
[0020] Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform, die in einen Hochschrank eingebaut ist Der Zahnstangenantrieb
kann in der gleichen Weise Verwendung finden.
1. Fachbodenkarussell für einen Schrank insbesondere einen Küchenschrank mit ausschwenkbaren
Müllbehältern, bei dem der Fachboden auf einer im Schrank senkrecht angeordneten Drehachse
drehbar gelagert ist und die Schranktüre über eine Vorrichtung mit dem Fachbodenkarussell
verbunden ist
dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechte, mindestens einen Fachboden (9) tragende
Drehachse (3) in dem der Türöffnung (6) zugewandten Teil (7) des Schrankgehäuses
(1) derart angeordnet ist, daß ein kreisförmiger Fachboden (9) mittels einer durch
die Öffnungsbewegung der Schranktür (2) die Drehung auslösende Vorrichtung (5) segmentweise
aus der Türöffnung herausgedreht wird, wobei der Fachboden (9) in der Kreisform so
ausgebildet ist, daß er im eingeschwenkten Zustand auf der einen zur Schrankrückwand
(8) liegenden Seite der Drehachse (3) einem um die Drehachse (3) angeordneten kreisförmigen
Teil und einem auf der anderen Seite der Drehachse (3) der Schranktür (2) zugewandten,
durch eine Kreissehne gebildeten geradlinigen Teil aufweist, der parallel zur Innenseite
der Schranktür (2) liegt
2. Fachbodenkarussell nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der kreisförmige
Teil zwischen Drehachse (3) und Schrankrückwand (8) einen Winkel von ca 225° umschließt
3. Fachbodenkarussel nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß die senkrecht
angeordnete Drehachse (3) eine Hohlwelle ist, die in auf Scheiben (29) angeordneten
Bolzen (28) gelagert ist
4. Fachbodenkarussell nach Anspruch 1 oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerung der Drehachse (3) am Schrankgehäuseboden (30) und/oder an einem Zwischenboden
(31) angeordnet ist.
5. Fachbodenkarussell nach Anspruch 1 oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Lagerbolzen (28) und der Hohlwelle (3) eine Lagerbüchse (32) angeordnet
ist
6. Fachbodenkarussell nach Anspruch 1 oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zur Auslösung der Drehbewegung der Hohlwelle (3) aus einer Zahnstange
(12) besteht, die mit ihrem einen Ende gelenkig an der Schranktüre (2) gelagert ist
und an ihrem anderen Ende eine Verzahnung (15) aufweist, die in ein auf der Hohlwelle
(3) angeordnetes Zahnrad (16) greift
7. Fachbodenkarussell nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Zahnrad
(16) Mitnehmerzapfen (17) angeordnet sind, die in Ausnehmungen (18) des Fachbodens
(9) greifen.
8. Fachbodenkarussell nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstange
(12) ein Langloch (19) aufweist, in das mit der Hohlwelle (3) verbundene Führungsbolzen
(20) greifen.
9. Fachbodenkarussell nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbolzen
(20) auf einem Segment (21) angeordnet sind und das Segment mit einer drehbar auf
der Hohlwelle (3) angeordneten ringförmigen Segmentführung (23) verbunden ist
10 Fachbodenkarussell nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Segmentführung
(23) und Zahnrad (16) ein Bolzen (22) angeordnet ist
11. Fachbodenkarussell nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Drehung auslösende Vorrichtung (5) aus einer schiefen Ebene (33) auf der Lagerscheibe
(29) besteht, auf der ein Walzenlager (34) aufliegt, das auf einem in der Drehwelle
festangeordneten Bolzen (35) befestigt ist.
12. Fachbodenkarussell nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die schiefe Ebene
(33) zwei als Rastungen für das Walzenlager (34) ausgebildete Ausnehmungen (36,37)
aufweist.
13 Fachbodenkarussell nach Anspruch 1 oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß der zwischen Drehachse (3) und Schranktür (2) angeordnete Fachbodenteil als dreieckförmige
Ablage (11) für Putzmittel ausgebildet ist.