[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für Beschlagteile an den aus
Metall- und/oder Kunststoffprofilen gebildeten Flügeln und/oder Rahmen von Fenstern,
Türen od. dgl., insbesondere von Betätigungsgetrieben für Treibstangenbeschläge, bestehend
aus Schraubgliedern mit einem Gewindeschaft und einem verdickten Kopfteil, der mit
Werkzeug-Angriffsflächen versehen ist, wobei zumindest die Kopfteile der Schraubglieder
bei in Schließlage befindlichen Fenstern, Türen od. dgl. innerhalb des Freiraums
zwischen den Falzflächen von Flügel und Rahmen liegen und die Endflächen der Kopfteile
der Außenseite des Fensters bzw. der Tür od. dgl. zugewendet sind.
[0002] Befestigungsvorrichtungen dieser Art sind bereits bekannt, wie beispielsweise dem
DE-GM 69 35 673 entnommen werden kann. In diesem Falle wird die Lagerrosette eines
Bedienungshandgriffes am Flügelprofil von der Unterseite des Überschlag-Profilteils
aus mittels zweier Schraubglieder befestigt, derart, daß diese von außen unsichtbar
sind, wenn der Flügel in der Schließstellung am feststehenden Rahmen anliegt. Ferner
werden die Schraubglieder nach diesem Stand der Technik zusätzlich benutzt, um eine
Bedienungssperre mit dem Flügel zu verbinden, wobei diese Bedie nungssperre an der
Falzfläche des Flügels liegt und in dessen Schließlage am feststehenden Rahmen ebenfalls
eine verdeckte Einbaulage einnimmt.
[0003] Zu Erhöhung der Einbruchsicherheit kann zwischen dem Bedienungshandgriff und dessen
Lagerrosette noch ein Schloß vorgesehen werden, das zumindest bei in Schließlage am
Rahmen verriegeltem Flügel einrückbar ist und dann den Treibstangenbeschlag gegen
Betätigung sperrt.
[0004] Eine Unzulänglichkeit bei dieser bekannten Befestigungsvorrichtung liegt darin, daß
die am verdickten Kopfteil der Schraubglieder ausgebildeten Werkzeug-Angriffsflächen
im Freiraum zwischen den Falzflächen von Flügel und Rahmen eine solche Lage einnehmen,
daß sie von der Außenseite des Fensters oder der Tür her, beispielsweise durch Anbringen
von Bohrungen oder auch durch Abbiegen von Profilteilen, so zugänglich gemacht werden
können, daß die Schraubglieder sich unter Zuhilfenahme geeigneter Werkzeuge - Schraubendreher,
Steckschlüssel od. dgl. - lösen lassen.
[0005] Es ist dann möglich, den Bedienungsgriff mit seiner Lagerrosette und dem Betätigungsgetriebe
unwirksam zu machen sowie den Treibstangenbeschlag durch Kraftangriff von außen her
zu betätigen. Damit lassen sich die vorhandenen Riegelstellen zwischen dem Flügel
und dem feststehenden Rahmen ausrücken und der Flügel kann in Öffnungsstellung gebracht
werden.
[0006] Die Einbruchsicherheit solcher Fenster und Türen od. dgl. ist damit beeinträchtigt.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es mit geringem technischem Aufwand ein Befestigungsvorrichtung
der gattungsgemäßen Art zu schaffen, an der die Schraubglieder bei in Schließlage
am feststehenden Rahmen verriegeltem Flügel auch dann nicht gelöst werden können,
wenn ihr jeweiliger Einbaubereich durch Anbringen außenseitiger Bohrungen an den
Metall- und/oder Kunststoffprofilen oder aber durch Abbiegen von Profilteilen freigelegt
wird.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe wird nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß die Endflächen der Kopfteile an den Schraubgliedern eine konische
oder sphärische Gestalt aufweisen, daß die Werkzeug-Angriffsflächen unterhalb dieser
Endflächen liegen und nur von der Seite her zugänglich sind, und daß dabei zumindest
die Kopfteile der Schraubglieder gehärtet oder an ihren Endfläche mit einer Panzerbeschichtung
versehen sind.
[0009] Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen wird einerseits erreicht, daß die Kopfteile
der Schraubglieder von außen her nicht angebohrt oder abgeschliffen werden können,
weil ein Bohrer oder Schleifkopf beim Auftreffen auf deren gehärtete Endflächen seitwärts
abgleitet bzw. ausglenkt wird. Andererseits haben dabei die Werkzeug-Angriffsflächen
der Schraubglieder eine solche Lage, daß Betätigungswerkzeuge mit ihnen nur bei geöffnetem
Flügel in Eingriff bringbar sind, so daß die Schraubglieder nur in diesem Falle gelöst
bzw. angezogen werden können.
[0010] Nach Anspruch 2 können erfingungsgemäß die Werkzeug-Angriffsflächen vo einer Kreuzloch-Anordnung
gebildet werden, die mit einem stiftförmigen Betätigungswerkzeug nur von der Seite
her zugänglich ist und daher durch eine größere Anzahl begrenzter Winkeldrehungen
das Anziehen oder auch Lösen der Schraubglieder bei geöffnetem Fenster bzw. geöffneter
Tür ermöglicht.
[0011] Nach Anspruch 3 können aber auch die Werkzeug-Angriffsflächen einen quer zur Schraubenachse
liegenden Polygon- bzw. Mehrkant-Umriß haben und mit Abstand hinter einem an die Endfläche
des Kopfteils anschließenden Rundquerschnitt liegen. In einem solchen Falle können
die Schraubglieder ebenfalls nur von der Seite her, also bei geöffnetem Fenster oder
geöffneter Tür mit Hilfe eines Maulschlüssels angezogen oder gelöst werden.
[0012] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Befestigungsvorrichtung erhöht also die
Einbruchsicherheit von damit ausgestatteten Fenstern, Türen od. dgl. beträchtlich.
[0013] In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Ausführungsbeispielen dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 etwa in natürlicher Größe einen Schnitt durch den Flügel und den feststehenden
Rahmen eines Fensters bzw. einer Tür im Bereich einer Befestigungsvorrichtung für
die Beschlagteile bei in Schließlage am feststehenden Rahmen anliegendem Flügel,
Fig. 2 eine Ansicht auf die Falzseite des Flügels in Pfeilrichtung II der Fig. 1 gesehen,
Fig. 3 eine Ansicht in Pfeilrichtung III auf die Anordnung nach Fig. 2 und
Fig. 4 in größerem Maßstab eine gegenüber den Fig. 1 bis 3 baulich abgewandelte Ausgestaltung
einer Befestigungsvorrichtung.
[0014] Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt ein in bekannter Weise aus einem Flügel 1 und einem
feststehenden Rahmen 2 bestehendes Fenster oder eine Tür. Flügel 1 und feststehender
Rahmen 2 sind dabei jeweils aus Metall- oder Kunststoffprofilen zusammengesetzt.
[0015] An der Falzseite des Flügels 1 ist in einer einseitig offenen, hinterschnittenen
Kammer eine Treibstange 3 angeordnet, die zu einem Treibstangenbeschlag, beispielsweise
einem Drehkippbeschlag und/oder einem Verschlußbeschlag, gehört.
[0016] Die Treibstange 3 wird mit Hilfe eines Bedienungshandgriffes 4 und eines - im einzelnen
nicht gezeigten- Stellgetriebes bekannter Bauart bewegt. Diese Stellgetriebe kann
beispielsweise in der Lagerrosette 5 für den Bedienungshandgriff 4 untergebracht
sein und über einen Mitnehmerlappen 6 mit einer an der Treibstange 3 befestigten Kupplungsschlaufe
7 in Betätigungseingriff gebracht werden, wie das beispielsweise in Fig. 2 angedeutet
ist.
[0017] Die Lagerrosette 5 des Bedienungshandgriffs 4 ist an dem Profilholm des Flügels 1
von der Unterseite des Überschlag-Profilteils 1a aus mittels zweier Schraubglieder
8 befestigt, wie das der Fig. 2 entnommen werden kann. Diese Schraubglieder 8 sind
dabei so angeordnet, daß sie eine von außen unsichtbare Lage einnehmen, wenn der Flügel
1 sich in Schließlage am feststehenden Rahmen 2 befindet, wie das deutlich der Fig.
1 zu entnehmen ist. Jedes der Schraubglieder 8 hat dabei einen Gewindeschaft 8a, der
ein Durchgangsloch 9 im Überschlag-Profilteil 1a durchsetzt und in eine Gewindebohrung
10 der Lagerrosette 5 des Bedienungshandgriffs 4 eingreift. Darüberhinaus weisen die
Schraubglieder 8 aber auch einen verdickten Kopfteil 8b auf, der sich an der Unterseite
des Überschlag-Profilteils 1a entweder unmittelbar oder aber unter Benutzung zusätzlicher
Zwischenplatten 11 und/oder von Federscheiben 12 abstützt.
[0018] Nach den Fig. 1 bis 3 haben die Kopfteile 8b der Schraubglieder 8 jeweils kreisförmige
Querschnittsform bzw. eine zylindrische Gestalt, während ihre vom Gewindeschaft 8a
abgewendete Endfläche 8c eine konische Gestalt aufweist, wie das die Fig. 1 und 2
erkennen lassen.
[0019] Zumindest die Endfläche 8c des Kopfteils 8b der Schraubglieder 8 ist gehärtet ausgeführt
oder auf andere Art und Weise mit einer Panzerbeschichtung versehen, die eine hohe
Widerstandsfähigkeit gegen den Angriff von Zerspanungswerkzeugen aufweist.
[0020] Die Werkzeug-Angriffsflächen zum Eindrehen und Anziehen sowie auch zum bedarfsweisen
Lösen der Schraubglieder 8 werden nach den Fig. 1 bis 3 von einer Kreuzloch-Anordnung
13 im Kopfteil 8b gebildet, in die als Betätigungswerkzeug ein - nicht gezeigter -
Stift jeweils radial eingeführt werden kann.
[0021] Die Lage der Kreuzloch-Anordnung 13 im Kopfteil 8b der Schraubglieder 8 ist dabei
so vorgesehen, daß das stiftförmige Betätigungswerkzeug auch an einem nach rückwärts
abgewinkelten Flanschabschnitt 1b des Überschlag-Profilteils 1a vorbeigeführt werden
kann, wenn der Flügel 1 relativ zum feststehenden Rahmen 2 in eine Öffnungslage gebracht
wird.
[0022] Durch begrenzte Winkeldrehungen der Schraubglieder 8 mittels des stiftförmigen Betätigungswerkzeuges
können diese angezogen und bedarfsweise auch wieder gelöst werden.
[0023] Befindet sich der Flügel 1 ihn Schließlage am feststehenden Rahmen 2 (Fig. 1) dann
ist weder die Kreuzlock-Anordnung 13 im Kopfteil 8b der Schraubglieder 8 zugänglich,
noch können die Schraubglieder 8b von außen her mit Zerspanungswerkzeugen zerstört
werden. Da zumindest die Endflächen 8c der Kopfteile 8b an den Schraubgliedern 8 gehärtet
oder mit einer Panzerbeschichtung versehen sind und darüberhinaus die Endflächen
8c auch eine konische Gestalt haben, wird ein von außen her hierauf zur Einwirkung
gebrachtes Zerspanungswerkzeug hiervon abgleiten und damit eine Zerstörung bzw. Entfernung
des Kopfteils 8b unmöglich machen.
[0024] Es ist nicht unbedingt notwendig, die Endfläche 8c am Kopfteil 8b der Schraubglieder
8 konisch zu gestalten. Sie kann vielmehr auch sphärisch, insbesondere halbkugelförmig,
ausgeführt sein, wie das in Fig. 4 deutlich zu sehen ist.
[0025] Fig. 4 zeigt aber auch, daß die Werkzeug-Angriffsflächen am Kopfteil 8b der Schraubglieder
8 nicht unbedingt durch eine Kreuzloch-Anordnung 13 gebildet werden müssen. Vielmehr
können sie auch einen quer zur Schraubenachse liegenden Polygon- bzw. Mehrkant-Umriß
14 haben und dabei mit Abstand hinter einem von der Endfläche 8c umschriebenen Rundquerschnitt
liegen. In diesem Falle lassen sich die Schraubglieder 8 mit Hilfe eines Maulschlüssels
od. dgl. betätigen, indem dieser bei gegenüber dem feststehenden Rahmen 2 geöffnetem
Flügel 1 am abgewinkelten Flanschabschnitt 1b des Überschlag-Profilteils 1a vorbeigeführt
wird.
[0026] Selbstverständlich ist auch bei der Ausführungsform der Schraubglieder 8 nach Fig.
4 die Endfläche 8c des Kopfteils 8b gehärtet ausgeführt oder auf andere Art und Weise
mit einer gegen Zerspanungswerkzeuge widerstandsfähigen Panzerbeschichtung versehen.
[0027] Den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung ist noch zu entnehmen, daß mit Hilfe der Schraubglieder
8 auch zusätzliche Beschlagteile innerhalb des Freiraums zwischen den Falzflächen
des Flügels 1 und des feststehenden Rahmens 2 befestigt werden können. Als entsprechendes
Beschlagteil kann beispielsweise eine aus gehärtetem oder gepanzertem Material bestehende
Abdeckkappe 15 vorgesehen werden, welche den Mitnehmerlappen 6 des Stellgetriebes
und die Kupplungsschlaufe 7 der Treibstange 3 über ihren Bewegungsbereich hinweg abdeckt.
Auch dieser Abdeckkappe 15 kann dabei an ihrer in Richtung der Außenseite des Fensters
oder der Tür weisenden Endfläche mit einer abgeschrägten Fläche 15a versehen werden,
die ein Abgleiten und Auslenken eines Zerspanungswerkzeuges bewirkt. Die Abdeckkappe
15 ist beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 einstückig mit den Zwischenplatten
11 hergestellt, die vom Gewindeschaft 8a der Schraubglieder 8 durchsetzt und von deren
Kopfteil 8b übergriffen werden.
[0028] Im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 sei noch darauf hingewiesen,
daß der Polygon- bzw. Mehrkant-Umriß 14 am Kopfteil 8b im Bereich eines Umfangseinschnitts
vorgesehen werden kann, dessen Breite so bemessen ist, daß ein Maulschlüssel mit Norm-Abmessungen
nicht in diesen Einschnitt eingerückt werden kann. Zur Betätigung der Schraubglieder
müßte dann vielmehr ein Spezial-Maulschlüssel in Benutzung genommen werden.
[0029] Obwohl vorstehend der Einstaz der Befestigungsvorrichtung nur in Verbindung mit der
Lagerrosette für den Bedienungshandgriff eines Stellgetriebes sowie mit einer Anbohrschutzkappe
erläutert wurde, ist diese natürlich auch für die Benutzung in Verbindung mit anderen
Beschlägen geeignet. Sie kann beispielsweise auch für Scharniere der durch die DE-OS
22 50 797 und die DE-OS 25 24 268 bekannt gewordenen Art benutzt werden.
1. Befestigungsvorrichtung für Beschlagteile and den aus Metall- und/oder Kunststoffprofilen
gebildeten Flügeln und/oder Rahmen von Fenstern, Türen od. dgl., insbesondere von
Betätigungsgetrieben für Treibstangenbeschläge, bestehend aus Schraubgliedern mit
einem Gewindeschaft und einem verdickten Kopfteil, das mit Werkzeug-Angriffsflächen
versehen ist, wobei zumindest die Kopfteile der Schraubglieder be in Schließlage befindlichen
Fenstern, Türen od. dgl. innerhalb des Freiraums zwischen den Falzflächen von Flügel
und Rahmen liegen und die Endflächen der Kopfteile der Außenseite den Fensters bzw.
der Tür od. dgl. zugewendet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Endflächen (8c) der Kopfteile (8b) an den Schraubgliedern (8) eine konische
oder sphärische Gestalt aufweisen,
daß die Werkzeug-Angriffsflächen (13) unterhalb der Endflächen (8c) an den Kopfteilen
(8b) liegen und nur von der Seite her zugänglich sind,
und daß dabei zumindest die Kopfteile (8b) der Schraubglieder (8) gehärtet oder an
ihren Endflächen (8c) mit einer Panzerbeschichtung versehen sind.
2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeug-Angriffsflächen von einer Kreuzloch-Anordnung (13) gebildet sind.
3. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeug-Angriffsflächen einen quer zur Längsachse der Schraubglieder (9)
liegenden Polygon- bzw. Mehrkant-Umriß (14) haben und mit Abstand hinter einem an
die Endflächen (8c) anschließenden Rundquerschnitt liegen (Fig. 4).