[0001] Die Erfindung betrifft eine Dacheindeckungsplatte mit Dachdurchführung in Form eines
von der Unterseite der Dacheindeckungsplatte bis oberhalb derselben reichenden, neigungsverstellbaren
Rohres dadurch, daß das entsprechend bemessene Durchtrittsloch im Scheitelbereich
eines Domes mit kuppelförmiger Oberseite vorgesehen ist und dem Rohr ein formpassend
gestaltetes Haubenteil zugeordnet ist, wobei die Aufeinanderlage des Haubenteiles
auf dem Dom gesichert ist durch eine im Bereich der Unterseite der Dacheindeckungsplatte
vorgesehene Abstützung des Rohres zur Dacheindeckungsplatte hin.
[0002] Eine Dacheindeckungsplatte dieser Art ist durch das DE-GM 83 16 888 bekannt.
[0003] Angesichts des unterschiedlichen Gebrauchszwecks entsprechender Dachdurchführungen,
z. B. für den Dunstabzug, die Belüftung und sogar für die Antennendurchführung ergibt
sich eine erhebliche Formenvielfalt, dies auch für Teile, die ihrer Funktion nach
in die Variation nicht einbezogen werden müßten. Entsprechend aufwendig werden Lagerhaltung
und Versand.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Dacheindeckungsplatte mit Dachdurchführung
zu schaffen, bei der die Anpassung an den jeweiligen speziellen Verwendungszweck bzw.
die Variabilität fertigungs- sowie montagetechnisch mit einfachsten Mitteln erreicht
wird.
[0005] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0006] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Dacheindeckungsplatte.
[0007] Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Dacheindeckungsplatte von
erhöhtem Gebrauchswert erzielt: Dadurch, daß das Rohr nun zweiteilig gestaltet ist
mit einer Kupplungsstelle oberhalb des Haubenteiles, braucht so nur das dem verfolgten
Zweck entsprechende Rohrteil zugeordnet zu werden. Alle anderen Grundbauteile können
unverändert bleiben. Dies ist vorteilhaft sowohl für die Lagerhaltung als auch im
Hinblick auf etwaige spätere Änderungen, bspw. indem die Dachdurchführung statt wie
bisher als Belüftungsvorrichtung nun zur Antennendurchführung genutzt wird. Die Montage
beschränkt sich auf das Aufheben der Kupplungsverbindung und das entsprechende Zuordnen
des anderen Bauteiles. Die Kupplungsstelle liegt frei zugänglich. In vorteilhafter
Weiterbildung wird sodann vorgeschlagen, daß das auf dem unteren Rohrteil verschiebliche
Haubenteil im Bereich der Kupplungsstelle vom oberen Rohrteil beaufschlagt ist in
Richtung einer Verspannung der Aufeinanderlage von Haubenteil und Dom. Zufolge entsprechender
Verspannung läßt sich über dieses Mittel so die Neigungslage zwischen Dacheindeckungsplatte
und Rohr ver- und feststellen. Bei solcher Ausgestaltung kann sogar das bisher praktizierte
Ankleben des Haubenteils am nach innen führenden Rohr entfallen. Auch die damit zusammenhängenden
Abdichtungsprobleme treten nicht mehr auf. Vielmehr begünstigt der erreichbare Spanndruck
sogar die dichtschließende Anlage der miteinander gekuppelten Teile. Konkret erweist
sich eine Lösung dahingehend als günstig, daß das Haubenteil einen dem Querschnitt
des Rohres angepaßten Kragen ausbildet, dessen Stirnrand beaufschlagt ist von einer
Schulter des oberen Rohrteiles. Die Spannungsbelastung fließt so gleichberechtigt
in den Stirnrand ein; es kommt nicht zu partiellen Höchstbeanspruchungen. Die entsprechende
Ringwand des Kragens kann daher auch recht dünnwandig gehalten werden, was sich im
Hinblick auf die heute durchaus wieder interessante Materialersparnis positiv auswirkt.
Weiter erweist es sich als Vorteil, daß das obere Rohrteil in das Ende des unteren
Rohrteiles einschraubbar ist. Auf diesem Wege läßt sich praktisch die einfachste Kupplungsart
realisieren und die Verspannung feinfühligst einstellen. Baulich vorteilhaft ist
es, daß die Schulter durch Wandungsversatz gebildet ist. Dadurch, daß der Kragen
über den Stirnrand des unteren Rohrteiles vorsteht, bleibt stets ein axialer Verspannungs-Freiraum,
der auch noch ein jederzeitiges Nachspannen erlaubt. Endlich besteht eine vorteilhafte
Variante darin, daß das untere Ende des oberen Rohrteiles rotationssymmetrisch gegabelt
ist. In die Gabelnut tritt das obere Ende des unteren Rohrteiles ein. Die Radialfuge
ist so von einem kappenartigen Bauteil überfangen, das Eindringen von Regenwasser
bei nicht hinreichend dichtem Sitz also wirksam unterbunden. Sich im Rohrinneren niederschlagendes
Schwitzwasser kann nicht auf die Außenseite des Rohres gelangen.
[0008] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die erfindungsgemäße Dacheindeckungsplatte mit Dachdurchführung im Vertikalschnitt,
Fig. 2 die Seitenansicht hierzu von links, partiell aufgebrochen und mit einem anderen
oberen Endteil bestückt,
Fig. 3 die Dacheindeckungsplatte mit Dachdurchführung in Explosionsdarstellung und
Fig. 4 die Herausvergrößerung des in Fig. 1 mit A bezeichneten Abschnits mit in strichpunktierter
Linienart wiedergegebener Variante.
[0009] Die als Dachdurchführung gestaltete Dacheindeckungsplatte ist zwecks optisch guter
Einpassung in das Flächenbild des Daches in ihrem Grundaufbau wie die übrigen Dacheindeckungsplatten
(Dackpfannen) gestaltet.
[0010] Ein bspw. der Entlüftung dienendes Rohr 2 kreuzt ein Durchtrittsloch 3 der Dacheindeckungsplatte
1. Letzteres befindet sich im Scheitelbereich eines zur Dachoberseite hin ausgewölbten
Domes 4 und ist als Langloch realisiert.
[0011] Der Dom 4 ist an seiner Oberseite kuppelförmig gewölbt. Die Wölbungslinie läuft,
in der Neigungsrichtung der Dacheindeckungsplatte 1 gesehen, um einen Radiuspunkt
P. Der Radiupunkt liegt in geringem Abstand oberhalb der Oberseite der Dacheindeckungsplatte
ein und schneidet die Längsmittelachse x-x des Rohres 2.
[0012] Obwohl der Dom 4 insgesamt sphärisch gestaltet sein könnte, ist er doch raumparallel
zu den Längsrandkanten 1ʹ der Eindeckungsplatte 1 eingezogen, und zwar im wesentlichen
auf das Rohrdurchmesser-Maß, so daß die einen länglichen Schacht bildenden Domseitenwände
4ʹ sich an die Mantelwand des im Querschnitt kreisrunden Rohres 2 anschmiegen. Die
Schachtenden nebst Scheitelbereich gehen in enger Wölbung in die Domseitenwände 4ʹ
über.
[0013] Die kuppelförmige Oberseite des Domes 4 wird übergriffen von einem ebenfalls vom
Rohr 2 durchsetzten Haubenteil 5. Zumindest dessen auf der kuppelförmigen Oberseite
aufliegende Innenseite ist formpassend gestaltet. Das Haubenteil 5 läßt sich so geführt
in der Neigungsebene praktisch kugelgelenkartig verschieben und damit der Neigungswinkel
des Rohres zur Dacheindeckungsplattenebene hin verstellen, entsprechend dem Längenmaß
des Durchtrittsloches 3.
[0014] Zur engen Führungsanlage des Rohres 2 setzt sich das Haubenteil 4 dachaußenseitig
in einen dem Querschnitt des Rohres 2 angepaßten Kragen 6 fort. Dessen Stirnrand ist
plangeschnitten, d. h. er verläuft senkrecht zur Längsmittelachse x-x- des Rohres
2.
[0015] Das von der Unterseite der Dacheindeckungsplatte 1 bis hin zur Oberseite derselben
reichende, neigungsverstellbare Rohr 2 ist zweiteilig gestaltet. Das oberseitig des
Kragens 6 sichtbare Rohrteil trägt das Bezugszeichen 2ʹ, während das in den Dachraum
ragende, untere Rohrteil mit 2ʺ bezeichnet ist.
[0016] Die beide Rohrteile miteinander verbindende Kupplungsstelle K befindet sich oberhalb
des Haubenteiles 5, genauer im Bereich des Kragens 6. Hinter diesem die Kupplungsstelle
der Sicht entziehenden Kragen ist das obere Rohrteil 2ʹ in das korrespondierende Ende
des unteren Rohrteiles 2ʺ eingeschraubt. Das obere Rohrteil 2ʹ besitzt hierzu das
entsprechende Außengewinde, während das passende Innengewinde im Ende des unteren
Rohrteiles 2ʺ liegt.
[0017] Auf diese Weise läßt sich das obere Rohrteil 2ʹ nicht nur im Handumdrehen zuordnen,
sondern auch bedarfsweise umrüsten. So kann ein oben offenes, reich mit Belüftungsschlitzen
versehenes, dem Dunstabzug dienendes Endstück (vergl. Fig. 1) leicht durch ein eine
Kappe aufweisendes Endstück ausgetauscht werden (vergl. Fig. 2) Über diese Variationsmöglichkeit
hinausgehend kann auch eine nicht mit dem Belüftungsproblem zusammenhängende Dachdurchführung
bspw. für eine Antennenleitung greifen. Hier ist dann eine das entsprechende Zuordnungsgewinde
aufweisende Antennenhaube einzuschrauben.
[0018] Unter anderem zur Abstützung des Rohres 2 am Kragen 6 tritt eine ringförmige Schulter
7 des oberen Rohrteiles 2ʹ gegen den korrespondierenden Stirnrand 6ʹ dieses Kragens
6. Erzielt ist diese Schulter 7 durch Wandungsversatz. Der schulterbildende Versprung
entspricht im wesentlichen der Wandungsdicke des Rohres bzw. liegt leicht darüber.
Außenseitig fluchtet die Mantelfläche des Rohrteiles 2ʹ mit der des Kragens 6.
[0019] In vorteilhafter Weiterbildung ist die Schulter 7 und die Verschraubbarkeit der
Rohrteile zur Mitbildung einer Ver- und Feststellvorrichtung für die Neigungsverstellbarkeit
des Rohres 2 herangezogen. Dies geschieht durch Verspannen des Domes 4 zwischen den
beiden Rohrteilen unter Einbeziehung des Haubenteiles 5. Um bezüglich des unteren
Rohrteiles 2ʹ dazu die erforderliche dacheindeckungsplattenunterseitige Abstützung
zu schaffen, sind diesem Rohrteil außenseitig die Mantelwand dieses Rohrteiles überragende
Halterippen 8 angeformt. Letztere befinden sich in diametraler, höhengleicher Gegenüberlage
und erstrecken sich axial. Zur erleichterten Steckmontage bildet ihr dacheinwärts
gerichtetes Ende eine Auflaufschräge 9 aus (vergl. Fig. 2). Das andere Ende der Halterippen
8 formt eine in der Schwenkebene des Rohres sich erstreckende, konvex gerundete Stirnfläche
10.
[0020] Die Stirnflächen 10 der Halterippen 8 liegen an der Unterseite 11 der Dacheindeckungsplatte
1 an, und zwar im Bereich der den vertikalen Führungsschacht mitbildenden Domseitenwände
4ʹ. In der mittigen tangierenden Zone formen diese Domseitenwände 4ʹ eine in Schachtrichtung
und nach unten hin offene Lagermulde 12. Die Lagermulde 12 besitzt einen der Kreiskrümmung
der Stirnfläche 10 entsprechenden Muldengrund, der aber zufolge divergierenden Verlaufs
der anschließenden Muldenflanken praktisch eine trichterförmige Erweiterung erfährt,
deren Winkel den Neigungsverstellbereich des Rohres 2 berücksichtigt. Um bei der
relativ geringen Wandungsdicke zu bleiben, kann die Lagermulde durch peripheren Wandungsversatz
der lagerbildenden Partien der Seitenwände 4ʹ realisiert sein.
[0021] Die gewölbte Stirnfläche 10 verläuft quer zur Längsmittelachse des Rohres 2, ebenso
verlaufen die Flanken der Lagermulde 12. Auf diese Weise ist an der Unterseite der
Dacheindeckungsplatte praktisch eine hakenartige Abstützung des Rohres 2 erreicht.
[0022] Dies und die weitere Ausgestaltung dahingehend, daß der Kragen 6 über den Stirnrand
13 des unteren Rohrteiles 2ʺ vorsteht, läßt sich über die Schulter 7 die am Rohr verhakte
Dacheindeckungsplatte 1 axial gerichtet gegen das sie überfangende Haubenteil 5 ziehen,
so daß letztlich dessen Kragen 6 mit seiner Stirnwand 6ʹ gegen die Schulter 7 gespannt
wird. Die Reibungsanlage zwischen der Innenseite des Haubenteils 5 und der Außenseite
des Domes 4 kann so variiert werden bis zu einem völligen Klemmschluß. Der Kragen
ist auf die entsprechende Verschieblichkeit des unteren Rohrteiles 2ʺ abgestimmt.
Die erforderliche Drehsicherung des unteren Rohrteiles 2ʺ zum oberen Rohrteil 2ʹ
ergibt sich aus dem unteren Abstützungseingriff zwischen den Halterippen 8 und der
Lagermulde 12. Der aus der erläuterten Längendifferenz erzielte axiale Spann-Freigang
y ergibt sich aus Fig. 4. Das maximale Spannmaß ist ausgeschöpft, wenn der Stirnrand
13 gegen die Schulter 7 getreten ist.
[0023] Zur Erzielung eines dichten Fugenabschlusses zwischen den beiden Rohrteilen 2ʹ, 2ʺ
ist das untere Ende des oberen Rohrteils 2ʹ rotationssymmetrisch gegabelt. In den
so geschaffenen, nach unten offenen Gabelraum 14 tritt der Kragen und der gewindetragende
Abschnitt des unteren Rohrteiles 2ʺ ein. So ergibt sich hier ein mehrwandiger stabier
Verbund. Der ringwandartige periphere Gabelschenkel 15 wirkt wie ein Schutzschirm.
Die Fuge ist mit F bezeichnet. Schulter 7 und Stirnwand 6ʹ könnten zu diesem Zweck
auch konisch geschnitten sein mit nach oben gerichteter Konvergenz ihrer Ringflanken.
[0024] An das untere Ende des unteren Rohrteiles ist ein Harmonikakörper 16 als Verbindungsschlauch
für eine weiterführende Rohrleitung angeschlossen.
[0025] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
Dacheindeckungsplatte (1) mit Dachdurchführung in Form eines von der Unterseite der
Dacheindeckungsplatte bis oberhalb derselben reichenden, neigungsverstellbaren Rohres
(2) dadurch, daß das entsprechend bemessene Durchtrittsloch im Scheitelbereich eines
Domes mit kuppelförmiger Oberseite vorgesehen ist und dem Rohr ein formpassend gestaltetes
Haubenteil (5) zugeordnet ist, wobei die Aufeinanderlage des Haubenteiles auf dem
Dom gesichert ist durch eine im Bereich der Unterseite der Dacheindeckungsplatte vorgesehene
Abstützung des Rohres zur Dacheindeckungsplatte hin, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohr (2) zweiteilig gestaltet ist mit einer Kupplungsstelle (K) oberhalb des Haubenteiles
(5).
2. Dacheindeckungsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das auf dem
unteren Rohrteil (2ʺ) verschliebliche Haubenteil (5) im Bereich der Kupplungsstelle
(K) vom oberen Rohrteil (2ʹ) beaufschlagt ist in Richtung einer Verspannung der Aufeinanderlage
von Haubenteil (5) und Dom (4).
3. Dacheindeckungsplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Haubenteil (5) einen dem Querschnitt des Rohres (2) angepaßten
Kragen (6) ausbildet, dessen Stirnrand (6ʹ) beaufschlagt ist von einer Schulter (7)
des oberen Rohrteiles (2ʹ).
4. Dacheindeckungsplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das obere Rohrteil (2ʹ) in das Ende des unteren Rohrteiles (2ʺ)
einschraubbar ist.
5. Dacheindeckungsplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schulter (7) durch Wandungsversatz gebildet ist.
6. Dacheindeckungsplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kragen (6) über den Stirnrand (13) des unteren Rohrteiles
(2ʺ) vorsteht.
7. Dacheindeckungsplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das untere Ende des oberen Rohrteiles (2ʹ) rotationssymmetrisch
gegabeit ist.