[0001] Die Erfindung betrifft einen Ringkerntransformator mit mindestens zwei Wicklungen,
die den Querschnitt des Ringkerns mit Abstand voneinander konzentrisch umgeben und
sich am Ringkern bzw. über an zwei gegenüberliegenden Seiten des Querschnittes des
Ringkerns zwischen den Wicklungen befindlichen Isolierringen abstützen.
[0002] Ein derartiger Ringkerntransformator ist beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung
Nr. 82 954 beschrieben. Hier ist ein Ringkerntransformator dargestellt, bei dem auf
den ringförmigen Kern mit Abstand voneinander mehrere Spulen aufgebracht sind. Am
oberen und unteren Ende des Ringkerns stützen sich die nicht unmittelbar um den Ringkern
gewickelten Wicklungen über isolierende Abstandhalter (Isolierringe) gegeneinander
und gegen den Ringkern ab.
[0003] Diese bekannte Anordnung beschreibt einen Leistungstransformator mit einer Ölfüllung
als Isoliermaterial, bei dem die äußeren Wicklungen (Sekundärwicklungen) aus einzelnen,
biegefesten und damit sich selbst tragenden Leiterstäben, die mit dazu quer verlaufenden
Querstreben verbunden sind, zusammengesetzt sind. Der Abstand zwischen den an der
Innen- und Außenseite des Ringkerns befindlichen Leiterstäben ist damit durch die
Länge der senkrecht dazu verlaufenden Querstreben bestimmt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen besonders einfachen und flexibel
einsetzbaren Aufbau für einen Ringkerntransformator anzugeben, der hohe Spannungen
bei kleinstmöglichen Abmessungen zwischen den einzelnen Wicklungen zuläßt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Ringkerntransformator
die äußeren Wicklungen aus flexiblen, sich nicht selbsttragenden elektrischen Leitern
bestehen und sich an den Isolierringen abstützen, so daß der Abstand der Wicklungen
an den nicht mit Isolierringen versehenen Seiten des Querschnittes des Ringkerns durch
die gewählte Breite der jeweiligen Isolierringe gegeben ist.
[0006] Besonders geeignet ist der neue Ringkerntransformator, wenn eine Isolierung aus einer
Vergußmasse, z.B. Kunstharz, vorgesehen werden soll und gewisse Mindestabstände zwischen
den einzelnen Wicklungen eingehalten werden müssen. Hier war es bisher erforderlich,
die äußeren Wicklungen um trogartige Behälter herumzuwickeln, in derem Inneren sich
der Ringbandkern - gegebenenfalls bereits mit einer Wicklung versehen - befand. Hier
diente der Trog als Stütze und als Wickelkörper für die äußere Wicklung. Beim Vergießen
eines derartigen Transformators mit einer Isolierstoffmasse oder beim Betrieb dieses
Transformators in einer Ölfüllung ist es aber unvermeidlich, daß zwischen verschiedenen
Isoliermitteln mindestens an einigen Stellen die elektrischen Feldlinien parallel
oder nahezu parallel zu einer Oberfläche eines Isolierkörpers verlaufen.
[0007] Dieses wird durch die neue Anordnung weitgehend vermieden. Dies gilt insbesondere,
wenn man die Isolierringe dachförmig ausbildet oder wenn man an ihnen Vorsprünge
vorsieht, die in der Nähe des inneren oder äußeren Randes der Isolierringe so angebracht
sind, daß sie in den Zwischenraum zwischen zwei Wicklungen hineinragen.
[0008] Ein weiterer Vorteil, der sich durch die Anwendung von Isolierringen als Wickelkörper
für eine äußere Wicklung eines Ringkerntransformators ergibt, liegt darin, daß mit
dem gleichen Material und den gleichen Isolierringen Transformatoren mit unterschiedlichen
Kernhöhen hergestellt werden können. Hierdurch ist eine besonders flexible Anpassung
an unterschiedliche Kernabmessungen gegeben.
[0009] Außerdem wird durch die Verwendung der Isolierringe als Wickelkörper erreicht, daß
eine sehr geringe Oberfläche im Vergleich zu anderen, sonst notwendigen Wickelkörpern
vorhanden ist. Dadurch werden beispielsweise bei Ringkerntransformatoren mit Vergußmasse
die bei Temperaturwechsel auftretenden Probleme mit der Haftung unterschiedlicher
Isoliermaterialien aneinander entscheidend verringert.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt.
[0011] Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Ringkerntransformator, der aus einem
Gehäuse 1 besteht, der mit Vergußmasse 2 gefüllt ist und einen eingegossenen Ringkerntransformator
enthält. Der Ringkerntransformator besitzt eine äußere Wicklung 3, die um zwei dachförmig
ausgebildete Isolierringe 4 und 5 herumgewickelt ist und sich an diesen Isolierringen
abstützt. Die Isolierringe 4 und 5 liegen ihrerseits an einer mittleren Wicklung 6
an, die um Isolierringe 7 und 8 herumgewickelt ist. Die Isolierringe 7 und 8 sind
ebenfalls dachförmig ausgebildet und mit der gleichen Dachschräge versehen wie die
Isolierringe 4 und 5. Sie besitzen jedoch in dem dargestellten Querschnitt eine geringere
Breite als die Isolierringe 4 und 5 für die äußere Wicklung 3, so daß die in Figur
1 senkrecht verlaufenden Teile der Windungen der äußeren Wicklung 3 und der mittleren
Wicklung 6 einen definierten Abstand voneinander besitzen.
[0012] Die inneren Isolierringe 7 und 8 liegen an gegenüberliegenden Seiten eines Ringkerns
9 an, der im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 von einer weiteren Wicklung 10 umgeben
ist, die direkt auf den Ringkern bzw. auf eine den Ringkern umgebende Isolierschicht
gewickelt ist.
[0013] Figur 2 zeigt einen Isolierring mit bestimmten Merkmalen, wie sie einzeln oder zusammen
für die Isolierringe 4, 5, 7 und 8 in Figur 1 verwendet werden können. Der Isolierring
nach Figur 2 ist wiederum im Querschnitt dachförmig ausgebildet, obgleich im Prinzip
auch ein ebener Isolierring anwendbar wäre.
[0014] Sie besitzt an den höchsten Stellen des Daches Bohrungen 11, die den Durchtritt von
Vergußmasse bzw. das Entweichen von Luft beim Vergießen gewährleisten, sowie am inneren
und äußeren Umfang Nuten 12, in die die Leiter beim Wickeln eingelegt und fixiert
werden können. Vorzugsweise sind die Bohrungen 11 so angeordnet, daß sie sich zwischen
zwei Leitern befinden. Um den Kriechweg längs der Oberfläche einer Isolierung zu
vergrößern, ist es weiterhin möglich, an bestimmten Stellen des Umfangs - z.B. zum
Trennen verschiedener, auf den gleichen Isolierring gewickelter Wicklungen - Vertiefungen
13 oder Erhöhungen 14 vorzusehen.
[0015] Figur 3 zeigt den Ringkern 9, mit der inneren Wicklung 10, einem isolierring 7 und
der mittleren Wicklung 6 vergrößert im Ausschnitt. Hier ist erkennbar, daß bei gleich
bleibenden Dicken der im Querschnitt dachförmig geformte Isolierring 7 keine Oberfläche
des Isolierrings 7 parallel zu den zwischen den Wicklungen 6 und 10 sich ausbildenden
Feldlinien verläuft.
[0016] Bezeichnet man den Neigungswinkel des Daches für den Isolierring 7 mit w, den waagerechten
Abstand der Wicklung mit a und die durch Pfeile gekennzeichneten Oberflächenabschnitte
des Isolierrings 7 mit a1 und a2, so gilt für die Summe der Entfernung längs der Oberfläche:
a1 + a2 = a * (sinus w + cos w).
[0017] Die Klammer ist immer größer als 1, sofern w von 0 und 90° verschieden ist. Die dachförmige
Ausbildung des Querschnitts der Isolierringe besitzt also nicht nur den Vorteil, daß
sich die Wicklungen auf dem Kern selbst zentrieren, sondern bewirkt einerseits eine
Verlängerung der zwischen zwei Wicklungen vorhandenen Abstände längs der Oberfläche
des Isolierrings und verhindert andererseits, daß Isolieroberflächen parallel zu
den elektrischen, sich zwischen Leitern verschiedener Wicklungen ausbildenden Feldlinien
verlaufen.
[0018] Diese Wirkung läßt sich noch vergrößern, wenn man, wie in den Figuren 4 und 5 dargestellt,
die Isolierringe 7 mit Vorsprüngen 15 bzw. 16 versieht, die in den Raum zwischen den
Wicklungen hineinragen.
[0019] Obgleich in den Figuren nur rechteckförmige Kerne dargestellt sind, lassen sich
- ohne Änderung des Prinzips - entsprechende, die Wicklung tragende Isolierringe
auch für Stufenkerne oder runde Kernquerschnitte einsetzen.
[0020] Obgleich der Ringkerntransformator für aushärtbare Vergußmassen als Isolation besonders
geeignet ist, kann er ohne Änderung des Aufbaus auch mit Ölisolierung oder anderen
flüssigen oder gasförmigen Isolationsmitteln betrieben werden. Wegen des offenen Aufbaus
des erfindungsgemäßen Ringkerntransformators kann das Isoliermittel unmittelbar die
Wicklungen und den Kern umspülen, so daß eine sehr gute Wärmeabfuhr gewährleistet
ist.
1. Ringkerntransformator mit mindestens zwei Wicklungen (6,10), die den Querschnitt
des Ringkerns (9) mit Abstand voneinander konzentrisch umgeben und sich am Ringkern
(9) bzw. über an zwei gegenüberliegenden Seiten des Querschnittes des Ringkerns zwischen
den Wicklungen (6,10) befindlichen Isolierringen (7,8) abstützen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußeren Wicklungen (3,6) aus flexiblen, sich nicht selbsttragenden elektrischen
Leitern bestehen und sich an den Isolierringen (4,5,7,8) abstützen, so daß der Abstand
(a) der Wicklungen an den nicht mit Isolierringen versehenen Seiten des Querschnittes
des Ringkerns (9) durch die gewählte Breite der jeweiligen Isolierringe (4,5,7,8)
gegeben ist.
2. Ringkerntransformator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolierringe (4,5,7,8) dach- bzw. kegelförmig oder kreissegmentförmig ausgebildet
sind, so daß sie sich auf dem Ringkern (9) oder auf der jeweils inneren Wicklung (6,10)
selbst zentrieren.
3. Ringkerntransformator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolierringe Bohrungen (11) zum Durchtritt von Luft aufweisen.
4. Ringkerntransformator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolierringe am inneren und/oder äußeren Rand der Breite der Isolierringe
Vorsprünge (15,16) besitzen, die in den Zwischenraum zwischen zwei Wicklungen (6,10)
hineinragen.
5. Ringkerntransformator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolierringe auf der dem Ringkern (9) abgewandten Seite der Oberfläche radial
gerichtete Erhöhungen (14) oder Vertiefungen (13) zur Verlängerung der Kriechstrecke
benachbarter Windungen der auf die Isolierringe gewickelten Wicklung aufweisen.
6. Ringkerntransformator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Islolierringe am inneren und äußeren Rand Nuten (12) zur Halterung der Windungen
der auf die Isolierringe gewickelten Wicklung aufweisen.
7. Ringkerntransformator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringkerntransformator in eine aushärtbare, isolierende Vergußmasse eingegossen
ist.