[0001] Die Erfindung betrifft eine selbsttragende Elementtreppe, vorzugsweise eingesetzt
als Außentreppe, wie sie sowohl als Begehungstreppe in Industrieanlagen als auch als
Brand-Fluchttreppen an Hotels oder sonstigen Großgebäuden, sowie als Außentreppen
im Wohnungsbau Verwendung findet.
[0002] Derartige Treppen mußten bisher stets auf jeden Anwendungsfall individuell abgestimmt
werden. Ebenso die behördlich vorgeschriebene Verkehrslast von 5 KN/m² lassen hier
normale Standardtreppen scheitern, so daß der Bau einer solchen Treppe stets mit hohen
Kosten verbunden war.
[0003] Auch die bisher bekannten Spindeltreppen, bei der sämtliche Stufen an einem zentralen
Rohr befestigt sind, lassen sich nur bedingt einsetzen, da bei der Überwindung größerer
Höhen die Statik hier an nicht überwindbare Grenzen stößt. Die Treppe der deutschen
Patentanmeldung P 3637807 vermeidet zwar die genannten Nachteile, ist jedoch in ihrer
Bauart noch zu materialintensiv.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Treppe für oben genannte Einsatzfälle zu schaffen,
die wirtschaftlich herzustellen und zu montieren ist, gering im Materialverbrauch,
sowie praktisch für jeden beliebigen Treppenlauf ohne Sonderkonstruktion zu verwenden
ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Stahlrohrkonstruktion, welche
aus den U-förmigen Verbindungsbügeln, den an den oberen Enden der Verbindungsbügel
aufgesetzten Handlaufteilen und den an den unteren Enden der Verbindungsbügel durch
Klemmverbindungen eingesetzte Trittstufen besteht.
[0006] Weitere Merkmale der Erfindung bestehen darin, daß nur drei Elemente, Verbindungsbügel,
Handlaufteil und Trittstufe, erforderlich sind, um eine komplette Treppe zu realisieren
und daß mit fünf Serienteilen, Verbindungsbügeln Außenhandlaufteil, Innenhandlaufteil,
Trittstufe für Radien, Trittstufe für Geradeauflauf, jede gewünschte Treppenlaufform
herstellbar ist.
[0007] Die Erfindung soll mit Hilfe der Zeichnung näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt den typischen Treppenlauf einer Wendeltreppe. Für die Herstellung dieses
Treppenlaufes genügen 4 Bauelemente: Stufe, Verbindungsbügel, Außen- und Innenhandlaufteil.
Fig. 2 und 3 zeigen Treppenläufe, die alle Varianten enthalten. Neben dem schon vorhandenen
Element der Wendeltreppe, welches für alle Radienteilabschnitte des Treppenlaufes
verwendet wird, muß hier lediglich nur noch die Trittstufe für den Geradeauslauf
eingesetzt werden, um die geraden Abschnitte der Treppenläufe damit abzudecken.
Fig. 4 zeigt die perspektivische Darstellung zweier zusammenzusetzender Stufenelemente.
Fig. 5 zeigt die Trittstufe für Geradeauslauf und Fig. 6 die Trittstufe für Radien.
Fig. 7 zeigt vergrößert die auf die oberen Enden der Verbindungsbügel aufgesteckten
Handlaufteile, sowie deren Befestigung.
[0008] Zentrales Bauelement der Treppe ist der U-förmig gebogene Verbindungsbügel (1) aus
Stahlrohr. Untereinander verbunden werden die Verbindungsbügel an den oberen Enden
durch die Handlaufteile (2) und im unteren Bereich durch die Trittstufen (3). Die
Handlaufteile (2) bestehen aus einem entsprechend der Treppenneigung gebogenen Stahlrohr
mit einseitig quer angeschweißter Verbindungsmuffe (5). In diese Verbindungsmuffe
wird von unten der Verbindungsbügel (1) und von oben das freie Ende des folgenden
Handlaufteiles eingesteckt.
[0009] Entsprechendes konstruktionsseitig vorgesehenes axiales Spiel zwischen den eingesteckten
Rohrenden berücksichtigt den bei der Treppenmontage notwendigen Tritthöhenausgleich.
Gewindestifte (7) helfen bei der Justage und Spannstifte (8) geben der Verbindung
die notwendige statische Belastungsfähigkeit. Dabei brauchen lediglich die bereits
in der Verbindungsmuffe (5) vorhandenen Löcher mit der Handbohrmaschine durch das
eingesteckte Rohrende durchgebohrt zu werden.
[0010] Die Trittstufen (3) bestehen aus einem Flachstahlrahmen, der an allen vier Ecken
als Rohrschelle ausgebildet ist. Diese Rohrschellen greifen in den unteren Bereich
zweier Verbindungsbügelpaare und sorgen durch Anzug der 3 bzw. 4 Rohrschellenschrauben
für eine besonders steife Verbindung. Als Trittstufe kommen je nach Treppenlaufform
zwei Stufenformen zum Einsatz. Die Geradentrittstufe (Fig. 5) für die Geradeausführung
des Treppenlaufes und die Radiusstufe (Fig. 6) für die Kurvenführung des Treppenlaufes.
Die Rahmenkonstruktion der Trittstufen kann dabei durch Gitterrost, Lochblech, Tränenblech,
Stein, Holz sowie durch Kunststoffbelägen ausgefüllt werden. Die Symmetrie der Radiusstufe
macht ihre Verwendung sowohl für den Rechtsbogen als auch für den Linksbogen des Treppenlaufes
möglich.
[0011] Ein am Handlaufteil (2) angeschweißtes Blech (6) dient als Aufnahme der Geländerstäbe
(4), die im unteren Bereich an der Trittstufe befestigt sind. Diese Möglichkeit stellt
nur eine von vielen dar. So sind auch komplette Auskleidungen durch Lochblech o.ä.
denkbar.
[0012] Durch die Einfachheit der wenigen Teile läßt sich die Treppe ohne Biege-Nacharbeit
sehr schnell montieren. Spezielle Oberflächenbehandlungen der fertigen Stahlrohr-
u. Trittstufenelemente können somit vor der Montage der Treppe erfolgen, da es sich
dabei um absolut fertige Einzelteile handelt.
[0013] Geringster Materialeinsatz und Transportgewicht, größtmögliche Stabilität und einfache
Montage ohne Nacharbeit machen diese Treppe zu einem besonders wirtschaftlichen Produkt.
Die einfache technische Formgebung, die Dominanz der gebogenen Stahlrohre verleihen
der Treppe darüber hinaus auch ein ansprechendes Design.
1) Selbsttragende Elementtreppe, gekennzeichnet durch eine Stahlrohrkonstruktion,
welche aus den U-förmigen Verbindungsbügeln (1), den an den oberen Enden der Verbindungsbügel
aufgesetzten Handlaufteilen (2) und den an den unteren Enden der Verbindungsbügel
durch Klemmverbindungen eingesetzte Trittstufen (3) besteht.
2) Selbsttragende Elementtreppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur drei
Elemente, Verbindungsbügel, Handlaufteil, Trittstufe, erforderlich sind, um eine komplette
Treppe zu realisieren.
3) Selbsttragende Elementtreppe nach den Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet,
daß mit fünf Serienteilen, Verbindungsbügel, Außenhandlaufteil, Innenhandlaufteil,
Trittstufe für Radien, Trittstufe für Geradeauslauf, jede gewünschte Treppenlaufform
herstellbar ist.
4) Selbsttragende Elementtreppe nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Handlaufteil
aus einem entsprechend der Treppenneigung gebogenen Stahlrohr mit einseitig quer
angeschweißter Verbindungsmuffe (5) besteht.