(19)
(11) EP 0 276 487 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.08.1988  Patentblatt  1988/31

(21) Anmeldenummer: 87119346.2

(22) Anmeldetag:  30.12.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04G 7/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 24.01.1987 DE 3702057

(71) Anmelder: Langer geb. Layher, Ruth
D-74363 Güglingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Langer geb. Layher, Ruth
    D-74363 Güglingen (DE)

(74) Vertreter: Utermann, Gerd, Dipl.-Ing. 
Kilianstrasse 7 (Kilianspassage)
74072 Heilbronn
74072 Heilbronn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gerüst mit Verbindungsvorrichtungen


    (57) Die Gerüste haben Stiele (20) aus Leichtmetallrohr mit Lochscheiben (22). Anschlußköpfe (25) sind mit ihren Schlitzen über die Lochscheiben (22) gesteckt und mit Keilen (26) gesichert. Die Lochscheiben (22) bestehen aus Leichtmetall und sind mit Hilfe der Schweißnähte (33) fest­geschweißt. Die Anschlußköpfe (25) bestehen aus Stahlguß oder geschmiedetem Stahl und sind auf die Strukturen reduziert, die für die Aufnahme, Überleitung und Abstüt­zung der Kräfte unbedingt notwendig sind. Die Anlagestütz­flächen haben Durchbrechungen (52). Die Abstände (61) der Resultierenden von dem Keilauflagebereich (60) sind gleich bei unterschiedlichem Maß (58.1, 58.2) der äußeren Begren­zungen (56.1, 56.2) der Anschlußköpfe (25). Für die Siche­rung gegen Verlieren hat der Keil einen Niet (86) oder dgl., welcher von nach oben gewölbten Halterippen (66) unter Berücksichtigung der Randausnehmung (72) in etwa parallel zum Rohr (77) gelegt werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Gerüst mit Verbindungsvor­richtungen mit folgenden Merkmalen:
    - vertikale Stiele;
    - an den vertikalen Stielen sind in einem dem Raster des Gerüstsystems entsprechenden Abstand ringförmige Loch­scheiben befestigt;
    - horizontal und/oder diagonal verlaufende langgestreckte Gerüstelemente sind an den ringförmigen Lochscheiben mit Anschlußköpfen befestigt;
    - die Anschlußköpfe greifen mit Schlitzen über die Loch­scheiben;
    - die Anschlußköpfe haben senkrecht übereinander liegende Keilöffnungen für durch die Keilöffnungen und die Scheibenlöcher greifende Keile;
    - die Keile liegen an den Außenumfangsflächen der Scheiben­löcher einerseits und an dem Stiel benachbarten Stützflächen der Keilöffnungen der Anschlußköpfe anderer­seits an;
    - die Keile sind mit unteren Verdickungen gegen Verlieren gesichert;
    - die untere Keilöffnunge ist breiter als der obere Endbereich der oberen Keilöffnung;
    - die vertikalen Außenbegrenzungsflächen der Köpfe sind keilartig auf das Stiel- und Scheibenzentrum zusammen­laufend gestaltet;
    - die an den Stielen anliegenden Anlagestützflächen weisen eine Teilzylindergestalt mit dem Radium der Steilaußen­wand auf;
    - die Anlagestützflächen haben eine größere Höhe als der Durchmesser oder die Höhe der langgestreckten Gerüstelemente;
    - die Anlagestützflächen haben zu den Keilöffnungen reichende Durchbrechungen;
    - die Anschlußköpfe bestehen aus Stahlguß oder geschmiedetem Stahl;
    - an langgestreckten Gerüstelementen befestigt Anschluß­köpfe sind mit in deren Profil eingreifenden Fortsätzen befestigt oder angeschweißt;
    - die Fortsätze weisen Vertiefungen auf, in welche ver­formte Bereiche der sie übergreifenden langgestreckten Metallprofile eingreifen oder sind von Durchgriffs­mitteln, wie Schrauben, Nieten oder dgl., gehalten;
    - unter Winkeln angeschlossene Gerüstelemente weisen an ihren Enden flache Laschen auf, die zylindrische Lager­bohrungen haben, durch welche Drehzapfen von fort satzlosen Anschlußköpfen greifen.

    [0002] Ein Gerüst mit den vorstehend genannten Merkmalen ist aus DE-PS 24 49 124 und entsprechenden Benutzungen bekannt.

    [0003] Solche Gerüste werden in der Regel mit Stielen aus Stahl­rohren und mit langgestreckten Gerüstelementen aus Stahl­rohren oder sonstigen Profilteilen aus Stahl benutzt. In Einzelfällen hat man auch schon Gerüste mit Rohren und/oder langgestreckten Gerüstelementen aus Leichmetall, jedoch mit vielen anderen Konstruktionseinzelheiten benutzt. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, daß bei den auftretenden Belastungen an den Anschlüssen eines Modulgerüstes hohe Anforderungen bestehen, die mit Leichtmetallen nicht oder nur schwer und nur in bestimmten Werkstoffkombinationen und Ausführungsseinzelheiten praktisch realisierbar sind.

    [0004] So sind für Modulgerüste dieser Art praktisch nur Stahl­konstruktionen im Einsatz. Diese haben jedoch für Transport, Aufstellung und Demontage dem ganz beträcht­lichen Nachteil des hohen Gewichtes der einzelnen Elemente. Insbesondere im Innern verwendet man Turm- oder Fahrge­rüste, die beispielsweise bei Ausbauarbeiten, Reparaturen oder zu Veranstaltungen für das erhöhte Aufstellen von Fernseh- oder Filmkameras benötigt werden und die schnell aufgebaut, abgebaut und ggf. verschoben werden müssen. Ferner benötigt man Gerüste, die in beengten Räumen sehr schnell und ohne Transporthilfsmittel manuell aufgestellt werden müssen, beispielsweise durch die Mannlöcher in Kessel von Kraftwerken einzubringende Gerüste oder in den Entstaubungs- und Entstickungsanlagen von Kraftwerken bei Ausfall oder Verstopfung einzelner Düsen oder sonstiger Elemente aufzustellende Gerüste mit Plattformen. Diese müssen in der Regel von wenigen Personen sehr schnell durch Weiterreichen der einzelnen Elemente, unter Umständen in äußerst beengten Platzverhältnissen aufgebaut und auch wieder abgebaut werden. Um z.B. den Betriebsausfall nicht durch Gerüstbauzeiten zu verlängern, muß man dabei sehr schnell arbeiten können.

    [0005] Für solche, zumeist turmartige Gerüste unterschiedlicher Höhe besteht also ein besonderes Bedürfnis nach Gerüst­elementen, die bezüglich Gewicht und Tragfähigkeit sowie Ausgestaltung der Verbindungselemente optimiert sind und wobei zur Verwendung von Leichtmetall dort, wo es irgend möglich ist, ggf. auch nur kleine konstruktive Änderungen gegenüber Standardgerüsten mit Strahlrohren vorzunehmen sind, damit die Gerüstelemente auch mit aus dem Modulsystem mit Strahlteilen stammenden Bauteilen gemischt verwandt werden können. Trotzdem müssen die auftretenden Kräfte an den Anschlußpunkten problemlos aufgenommen werden.

    [0006] Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Gerüst der vorstehenden Art zu schaffen, welches bezüglich Gewicht, Tragfähigkeit und Aufnahme, Abstützung und Weiterleitung der Kräfte in den Verbindungsvorrichtungen optimierte Gestaltung aufweist.

    [0007] Erfindungsgemäß sind folgende Merkmale vorgesehen:
    - die Anschlußköpfe reduzieren sich von den äußeren Be­grenzungen der Anlagestützflächen allmählich auf die Durchmesser bzw. Höhen der langgestreckten Gerüstelemente;
    - die äußeren Begrenzungen der Anlagestützflächen liegen in etwa gleichen vertikalen Abständen von dem Anlagebereich des Keiles an der Keilanlagewand;
    - die ggf. vorgesehenen Fortsätze sind innen hohl mit kegelstumpfförmigen Wänden und bis zu den Schlitzen laufenden Übergangsrundungen gestaltet;
    - die oberen Keilöffnungswände sind als seitliche Halterippen für den Keil ausgebildet;
    - die Seitenbereiche der keilartigen Anschlußköpfe haben flache Schenkel in der unmittelbaren Nachbarschaft der Schlitze für die Lochscheiben;
    - die über die Fortsätze greifenden, langgestreckten Gerüstelemente bestehen aus Leichtmetallprofil;
    - die ggf. vorgesehenen, unter Winkeln angeschlossenen, diagonal verlaufenden Gerüstelemente bestehen aus Leichtmetallprofilen und ihre flachen Laschenköpfe sind aus Stahlblech verformt oder aus Stahlgußteilen oder Stahlschmiedeteilen gebildet, welche Fortsätze aufweisen, die in die diagonal verlaufenden Gerüstelemente eingreifen und darin durch in Vertiefungen eingreifende verformte Bereiche gehalten sind.

    [0008] Man verwendet also erfindungsgemäß eine Kombination von Leichtmetallgerüstteilen mit Anschlußköpfen aus Stahl, wobei die Anschlußköpfe aus die Strukturen reduziert sind, die für die innere Übertragung der Kräfte und eine sinnvolle Einleitung, Abstützung und Übertragung der auftretenden Kräfte in die anderen Bauteile unbedingt notwendig sind. Demgemäß macht man bei relativ langen Anlagestützflächen jedoch gemäß dem ersten Teilmerkmal einen sinnvollen Übergang auf die Durchmesser oder Höhen der langgestreckten Gerüstelemente, vor allem werden jedoch die äußeren Begrenzungen der Anlagestirnflächen zur Mittelachse unterschiedlich gelegt, weil der von oben einzuschlagende Keil seinen Angriffspunkt oder seine Angriffslinie oder seinen Angriffsbereich in der Lochscheibe nicht in der Mitte,sondern nach oben versetzt liegen hat. Bei Gerüsten mit im Ganzen aus Stahlteilen bestehenden Elementen war es nicht notwendig, so genau für die gleichmäßige Krafteinleitung und Kraftverteilung zu sorgen, wie das erforderlich ist, wenn man an Leichtmetallrohre Stahlköpfe angreifen läßt. Leichtmetallanschlußköpfe lassen sich jedoch nicht mit vernünftigem Aufwand realisieren, weshalb die Erfindung nun eine bezüglich mehrerer Einzelheiten optimierte Kombinationslösung aus Leichtmetall und Stahl vorgesehen hat. Dadurch, daß die Fortsätze im Innern hohl mit kegel­stumfförmigen Wänden und im vorderen Bereich vorgesehenen Übergangsrundungen ausgestattet sind, hat man bei möglichst geringer Wandstärke in den Bereichen, wo keine Höchstbe­lastung auftritt, die entsprechende Gewichtsersparnis, jedoch in den Endbereichen der Rohre, in denen die höchsten Übertragungskräfte vom Rohr oder dgl. auf den Anschlußkopf auftreten, größere Wandstärken zur Verfügung, und kann im übrigen die Stahlteile gut entformen.

    [0009] Die Gestaltung der Keilöffnungswände und des Bereiches, um den Schlitz gewährleistet einerseits, daß der Keil leicht unverlierbar gehalten werden kann und daß die dort benötigten Querschnitte für die Kraftübertragung vorhanden sind, andererseits auch genügend Material in den unmittelbar den Lochscheiben benachbarten Bereichen für die Sicherung gegen seitliches Abkippen vorhanden ist.

    [0010] Während die Befestigung von Anschlußköpfen durch Aufpressen und Einpressen von Bereichen in Vertiefungen aus der DE-PS 24 49 124 bekannt ist, wurde das jedoch in der Praxis bei Stahl kaum angewandt, weil Schweißverbindungen sinnvoller sind. Für das Verbinden von Leichtmetallrohren oder sonstigen Leichtmetall-Profilen mit Anschlußköpfen aus Stahl eignet sich diese Verbindung jedoch besonders und ermöglicht eine gewichtssparende sichere Verbindung zwischen den Bauteilen unterschiedlichen Materials.

    [0011] Bei den ggf. vorzusehenden Diagonalelementen kann man entweder übliche aus Stahl verwenden, weil nicht so viel Teile benutzt werden. Wünscht man jedoch auch dort Gewichtseinsparungen so kann man Leichtmetallprofile mit entsprechenden Flachlaschenköpfen gemäß den weiteren Merk­malen des Hauptanspruches vorsehen, die auch hier Gewichts­ersparnis bei günstigen Herstellungs- und Kraftüberlei­tungsbedingungen ermöglichen. Mit dem so gestalteten Köpfen und Leichtmetallrohren kann man gegenüber reinen Stahl­konstruktionen Gewichtseinsparungen in der Größenordnung von 50 % erzeilen, was für die vorgenannten Anwendungen und die Entlastung des Montagepersonals recht bedeutend ist. Andererseits kann man die wohl als günstigste Lösung anzu­sehende Gestaltung mit Lochscheiben und übergesteckten Anschlußköpfen und Keilen verwenden, weil diese bei geringstem Materialaufwand beste Befestigungsbedingungen mit wenigen leichten Teilen gestattet und dabei sichere Krafteinleitung von Kräften unterschiedlichster Richtungen und ohne Gefahr des Lockerns der Keile und dgl. ermöglicht, was bei sonstigen Anschlußgestaltungen mit Tassen, Doppeltassen oder in am Rohr angeschweißten Laschen, in welche von oben Verbindungselemente und/oder Keile eingeführt werden, nicht so gut realisierbar ist.

    [0012] In diesem Sinne ist es auch von Wichtigkeit die Lochschei­ben den Bedingungen des Leichmetalls anzupassen. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß - will man untereinander austauschbarer Teile eines Modulsystems verwenden - die Abemssungen der schon vorhandenen Gestaltungen dort, wo Anlageflächen oder Schlitze vorhanden sind, einzuhalten sind. So kann man die Lochscheiben aus Leichtmetall, die an sich geringe Festigkeit haben, nur an wenigen Stellen so ausgestalten, daß sie größere Kräfte zu übertragen gestatten. Demgemäß sind auch Maßangaben für die Erfindung wichtig, weil die bisherigen Scheiben und die zugeordneten Elemente so gestaltet waren, daß ein Scheibenaußen­durchmesser von 122 mm und eine Schebendicke von 9 mm für eine Stahlscheibe sich als optimal erwiesen. Ohne Veränderung der Schlitzgröße kann man jedoch unter Verringerung des Spiels die Dicke der Lockscheiben nach der weiteren Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 2 mit 10 mm und den Außendurchmesser der Lochscheiben mit 124 mm vorsehen. Bei Vergrößerung des Radius um nur 1 mm und Vergrößerung der Dicke um nur 1 mm erzielt man trotzdem eine etwa 33%ige Vergrößerung der Tragfähigkeit an den kritischen Stellen bezüglich der kombinierten Beanspruchung durch Abscheren und Biegung, und zwar an besonders beanspruchten Bereichen zwischen der äußeren Lochecke und dem Außenumfang und im Bereich der Mitte des äußeren Teilringsteges der großen Durchbrechungen der Lochscheiben.

    [0013] Da die langgestreckten Gerüstteile, insbesondere Horizontalriegel und dgl. aus Leichtmetall bei einfachem Rohrquerschnitt in gewissen Berechen keine ausreichende Biegefestigkeit aufweisen, andererseits jedoch ein ge­schlossener Ringquerschnitt zum Befestigen der Anschluß­köpfe sinnvoll ist, schlägt eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, die als Rohre oder sonstwie mit Ringquer­schnitt gestalteten langgestreckten Gerüstteile mit ent­sprechenden Verstärkungen zumindest an der Unterseite, beispielsweise nach Art eines T-Profiles oder eines Kasten­profiles auszugestalten. So hat man einerseits die Möglich­keit, Standardverbindungen, beispielsweise mit Rundrohr­querschnitt zu wählen, und andererseits jedoch die Biegefestigkeit beliebig zu vergrößeren und kann trotzdem preiswert herstellbare Strangpreßprofile verwenden.

    [0014] In der Regel wird man die anzuschließenden Plattform­elemente mit großen Einhängeklauen ausstatten, die über die Horizontalriegel greifen und die mit automatisch einfallenden Sicherungselementen gestaltet sind. Wünscht man jedoch, mit kleinen, hakenartigen Einhängeklauen ausgestattete Plattformelemente zu verwenden, so ist es zweckmäßig, gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung auf den langgestreckte Gerüstelementen beabstandete Schenkel nach Art der in derartigen Modulgerüsten sonst verwendeten U-Profile vorzusehen, um die Standard-Einhängeklauen verwenden zu können. Besonders zweckmäßig ist ein verstärktes, langgestrecktes Gerüstteil mit rohrartigem Ringquerschnitt und nach unten ragendem T-Profil gemäß Anspruch 5, weil dieses leicht herstellbar ist und klare statische Verhältnisse und übersichtliche Festigkeitsverhältnisse ergibt und weil es außerdem die herkömmlichen großen Klauen mit Sicherungsfingern einzu­hängen gestattet. Weitere Einzelheiten, Ausgestaltungen, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich auch aus dem nachfolgenden, anhand der Zeichnungen abgehandelten Beschreibungsteil sowie ggf. weiteren Anspruchsmerkmalen. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend be­handelt.

    [0015] Es zeigen:

    Fig. 1 Die in den Einzelheiten und den Verbindungen ver­einfachte Schrägansicht eines Turmrollgerüstes;

    Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch einen Stiel mit Draufsicht auf eine Lochscheibe sowie zwei Anschlußköpfe mit Keilen, wobei der eine teilweise und mit dem zugehörigen Rohr geschnitten dargestellt ist;

    Fig. 3 einen vergrößerten Vertikalteilschnitt längs der Linie 3-3 in Fig. 2;

    Fig. 4 die Seitenansicht eines Horizontalriegels mit zwei Anschlußköpfen inkleinerem Maßstab;

    Fig. 5 die Draufsicht auf den Horizontalriegel nach Fig.4, jedoch ohne Keile;

    Fig. 6 die Seitenansicht eines Anschlußkopfes, etwa im Maßstab 1÷1;

    Fig. 7 die Draufsicht auf einen Anschlußkopf nach Fig.6;

    Fig. 8 einen Vertikalschnitt längs der Linie 8-8 in Fig.7;

    Fig. 9 einen Vertikalschnitt längs der Linie 9-9 in Fig. 6;

    Fig. 10 eine Draufsicht auf eine Lochscheibe mit Schnitt durch den Stiel;

    Fig. 11 einen Vertikalmittelschnitt durch die Lochscheibe nach Fig. 10 mit zugehörigem Rohrbereich;

    Fig. 12 die Seitenansicht eines rohrartigen Gerüst­elementes mit nach unten reichender T-förmiger Verstärkung;

    Fig. 13 die Draufsicht auf ein Gerüstelement nach Fig.12, jedoch ohne Keile;

    Fig. 14 einen Querschnitt längs der Linie 14-14 in Fig. 12 ohne Anschlußkopf und Keil;

    Fig. 15 einen Querschnitt gemäß der Fig. 14 mit Darstel­lung von zwei Varianten;

    Fig. 16 eine Seitenansicht einer Eckverbindung mit Diagonalenanschlüssen teilweise im Schnitt durch die Vertikalmittelebene;

    Fig. 17 die Seitenansicht eines Diagonalstabes;

    Fig. 18 die Ansicht eines Laschenkopfes für einen Diagonalstab in größerem Maßstab;

    Fig. 19 die Stirnansicht des Laschenkopfes nach Fig. 18;

    Fig. 20 die Seitansicht eines Anschlußkopfes für den ge­lenkigen Anschluß der Diagonalstäbe.



    [0016] Das Gerüst nach Fig. 1 hat vier Stiele 20. Sie sind zur Unterscheidung mit den Unternummern 20.1, 20.2, 20.3, 20.4 bezeichnet. Die Stiele 20 stützen sich auf höheneinstell­baren Fußrollen 21 ab, die ebenfalls mit Unterscheidungs­dezimalen bezeichnet sind. Die Stiele können aus mehreren aufeinandersteckbaren Rohren bestehen und haben im geeigne­ten Abstand 23 Lochscheiben 22, die in bekannter und aus den Zeichnungen ersichtlicher Weise mit Durchbrechungen 24 versehen sind. Durch diese greifen die Keile 26 der Anschlußköpfe 25 der verschiedenen, an die Stiele 20 anzuschließenden Gerüstelemente 27. Dabei gibt es bei diesem Ausführungsbeispiel Horizontalriegel 27.1 und Diagonalstäbe 27.2, die Flächendiagonale oder Raumdiagonale mit geeigneter Länge sein können.

    [0017] Gerüstböden 28 bilden, wie ersichtlich, die obere Platt­form oder sind als Zwischenböden für den Aufstieg mit Hilfe der Leitern 29 in herkömmlicher Weise vorgesehen. Sie haben Klauen 28.1, die in üblicher Weise über die Horizontal­riegel greifen und mit automatisch darunter greifenden Sicherungsfingern versehen sind.

    [0018] Die Stiele 20 bestehen aus Leichtmetall mit einer Wand­stärke 31 von 4 mm und einem Außendurchmesser 32 von 48,3 mm, also einem Radium 47 vn ca. 24 mm, wie er für solche Modulgerüste üblich ist und können somit auch mit Gerüstelementen, wie Anschlußkupplungen und dgl. aus Standardgerüstsystemen benutzt werden.

    [0019] Die Lochscheiben 22 bestehen aus Leichtmetall und sind in dem Modulsystem entsprechenden Abständen 23 an den rundrohren der Stiele 20 jeweils mit Hilfe der beiden Schweißnähte 33 festgeschweißt. Sie haben einen Außendurchmesser 34 von 124 mm und eine Dicke 35 von 10 mm. Der Abstand 42 der keilanlagewand 36 vom Stiel- und Scheibenzentrum 37 beträgt 50 mm. Dieser ist dem Radius 39 der zylindrischen Keilanlagewandabschnitte 38 der größeren Durchbrechungen 24.2 für den Anschluß der Diagonalstäbe gleich. Gegenüber herkömmlichen Lochscheiben sind der Radius um 1 mm und die Dicke um 1 mm vergrößert. Das wirkt sich sowohl auf die der Scherbeanspruchung unterliegende Querschnittsfläche im Bereich der Lochecken 41 als auch auf die vorwiegend der Biegebeanspruchung unterliegende Fläche im Bereich der Mitte des Teilringsteges 43 der großen Durchbrechungen 24.2 der Lochscheiben 22 aus, so daß sich ingesamt eine Vergrößerung der möglichen Belastung gegenüber eine Aluminiumscheibe mit den Standard­abmessungen 122 mm Durchmesser und 9 mm Dicke von ca. 33 % ergibt. Die üblichen Toleranzen sind so groß, daß man, falls es gewünscht wird, auf die etwas vergrößerte Scheibe herkömmliche Anschlußköpfe von Stahlrohrgerüsten aufstecken und daran befestigen kann, ohne daß die Standardabmessungen verlassen werden müßten, was für die weitere Ausgestaltung eines einmal im großen Umfange eingeführten Modulsystems von großer Wichtigkeit ist, weshalb man auch lieber andere Maßnahmen ergreift, als die Standardabmessungen zu ändern.

    [0020] Die Anschlußköpfe 25 und 105 haben an sich in großen und ganzen gesehen Standardkonfiguration, was auch erforderlich ist, um sie in einem Modulsystem verwenden zu können. Dabei sind die Seitenbegrenzungen 46, wie aus den Fig. 2 und 7 ersichtlich, auf das Stiel- und Scheibenzentrum 37 zulaufend keilartig gestaltet, so daß acht unmittelbar nebeneinander liegende Anschlußmöglichkeiten gegeben sind. Die Anlagestützflächen 50 sind, wie aus den Fig. 2 und 7 ersichtlich, mit dem Radius 47 der Außenwand des Stiels 20 von 24 mm konkav gewölbt und ihre Randbereiche 48 gehen mit Rundungen in die Seitenbegrenzungen 46 über, so daß es keine scharfkantigen Eindrückungen in die Rohrwand gibt, was inbesondere für das weiche Leichtmetall-Material wichtig ist. Übliche Horizontalschlitze 49 mit einer Höhe von 12 mm sind vorgesehen. Diese gehen mit groß­dimensionierten Eckrundungen 51 in die Anlagestützflächen 50 über. Durch den Schlitz 49 und die Rundungen 51 sind die Anlagestützflächen 50 unterbrochen und auf zwei An­lagebereiche 50.1 und 50.2 aufgeteilt, welche beiderseits der jeweiligen Lochscheibe 22 an dem jeweiligen Stiel 20 zur Anlage kommen. Diese beiden Anlagebereiche 50.1 und 50.2 haben Durchbrechungen 52, die bis zum von den Keil­öffnungen 53.1 und 53.2 gebildeten Keilaufnahmeraum durch­gehen, so daß die Anlagestützflächen 50 auf das für die Ab­stützung der Kräfte notwendige Maß von gewölbten Rechteck­Ringflächen reduziert sind, bei denen die Lage der Resultierenden der Kraftangriffsflächen durch die Pfeile 55.1 und 55.2 in etwa angedeutet ist.

    [0021] Die Höhe der Anlagestirnflächenabschnitte ist - wie aus Fig. 8 ersichtlich - unterschiedlich. Die äußere untere Begrenzung 56.1 liegt von der Horizontalmittelebene 57 des Schlitzes 49 um den Abstand 58.1 nach unten, während die äußere Begrenzung 56.2 um den Abstand 58.2 von der Horizon­talmitteleben 57 nach oben entfernt lieft. Dabei beträgt das Maß 58.1 vorzugsweise 30 mm und das Maß 58.2 vorzugsweise 36 mm, so daß sich eine Gesamthöhe 58.3 von 66 mm ergibt, deren Mitte gegenüber der Horizontal­mittelebene 57 um 3 mm nach oben versetzt ist, womit etwa gleiche Abstände 61 zum aus Fig. 3 ersichtlichen Keilanlagebereich 60 resultieren, so dß die aufgebrachten Momente mit gleichen Hebelarmen und damit mit etwa gleichen Abstützkräften auf das Rohr und den Anschlußkopf wirken. Da die Belastungen einerseits unterschiedlich und andererseits wechselnd sind und es sich nicht um einen Gelenkanschluß, jedoch auch nicht um einen starren Anschluß, sondern um einen relativ elastischen, in mehreren Ebenen wirksamen Anschluß handelt, in den auch die Vorspannkräfte eingehen, ist man bei der die Dimensionierung weitgehend auf Erfahrung, Versuche und teilweise Modellrechnungen ange­wiesen, um optimale Gestaltungen zu finden. Die vorgenann­ ten Abmessungen werden diesen Bedürfnissen in hervorragen­der Weise an einem Anschlußkopf 25 auf Stahlguß oder ggf. geschmiedetem Stahl für Stiele aus Leichtmetallrohr gerecht.

    [0022] Während der vordere Anlagebereich des Anschlußkopfes 25 eine langgestreckt, rechteckige Gestalt aufweist, ist die hintere Anlagestirnfläche 63 zweckmäßig von einem Kreis be­grenzt, der dem Außendurchmesser der Rohre des Gerüstsy­stems entspricht, hier mit dem Durchmesser von ca. 48 mm. Während die Seitenbegrenzungslinien 46 geradlinig keilför­mig bis zu der Anlagestirnfläche 63 verlaufen,sind die obe­re Begrenzungslinie 64.2 u.die untere Begrenzungslinie 64.1 beim Ausführungsbeispiel leicht geschwungen gestaltet, so daß sich der Kopf im allgemeinen allmählich auf den Durch­messer bzw. die Höhe des anzuschließenden, langgestreckten Gerüstelementes reduziert. Die untere Begrenzungslinie 64.1 ist etwas konkav gewölbt. Die obere Begrenzungslinie 64.2 ist zur Aufnahme eines parallel zum Rohr zu legenden, etwa geraden Keiles mit Verliersicherung etwas konvex gewölbt.

    [0023] Beiderseits des Schlitzes 49 sind nur noch flache Schenkel 65 stehengeblieben, wie sie aus Fig. 9 ersichtlich sind. Diese verlaufen außen nach den Begrenzungslinien 46 und haben eine Dicke von beispielsweise etwa 5 mm. Sie dienen der Begrenzung des Schlitzes 49 und der Sicherung des Anschlußkopfes gegen Verdrehen um die Mittelachse 57.1 der Kreisfläche 63.

    [0024] Senkrecht zum Schlitz 49 erstrecken sich durch den An­schlußkopf 25 die Keilöffnungen 53, die bis zu den Halte­rippen 66 eine Breite 67 aufweisen, die etwas größer als die Querausdehnung des Nietes 68 des Keiles 26 ist, so daß der Keil einwandfrei auf- und abbewegt werden kann. Zwischen den Halterippen 66 hat die Keilöffnung 53.1 nur eine Breite 69, die gröèer als die Dicke 71 des Keiles, jedoch geringer als die Länge des Niets 68 ist, so daß dieser der Sicherung gegen Herausfallen dient, andererseits das Hochziehen des Keiles über den Schlitz 49 gestattet, wobei das Ende 26.2 des Keiles, wie aus Fig. 3 ersichtlich, mit einer Randausnehmung 72 versehen ist, um den Keil für den Transport in etwa parallel zum Gerüstelement legen können. Dafür ist in der Oberseite des Kopfes eine Aus­sparung 73 ausgebildet. Im Bereich der Halterippen 66 können außen noch kleine Wülste vor gesehen sein, die so gestaltet sind, daß ausreichende Querschnitte für die Kraftübertragung vorhanden sind, jedoch keine über­flüssigken, das Gewicht erhöhenden Materialansammlungen. Dabei können Vertiefungen zwischen diesen Wülsten und den Schenkeln 65 ausgebildet sein.

    [0025] Die Köpfe für den Anschluß der Gerüstelemente sind sowohl für in Achsrichtung als auch winklig anzuschliessende Gerüstelemente, bezüglich der vorher beschriebenen Teile gleich.

    [0026] Werden langgestreckte Gerüstelemente in Richtung der Achse 57.1 angeschlossen, so sind an den Anschlußköpfen 25, wie aus den Fig. 3 bis 9 ersichtlich, einstückig angeformte Fortsätze 75 vorgesehen, die außen eine im wesentlichen oder nahezu zylindrische Aufsteckfläche 76 aufweisen, auf die das hier beispielsweise zylindrische Rohr 77 eines Horizontalriegels 27 aufgesteckt wird.

    [0027] Die Länge 78 der Fortsätze 75 richtet sich nach den aufzu­steckenden Elementen. Die Fortsätze 75 haben einen Innen­hohlraum 79, der wie aus den Fig. 6 bis 8 ersichtlich,etwas konisch mit zum vorderen Anschlußkopf sich verringerndem Durchmesser gestaltet ist. Sein Endbereich 80 geht mit Teilkugelgestalt gemäß dem Radius 82 in den verstärkten Übergangsbereich 81 des Anschlußkopfes über, wobei sich der Innenhohlraum 79 zum Schlitz 49 hin öffnet. So ist ein Übergangsbereich 81 mit ausreichendem Gesamtquerschnitt für die Überleitung der Kräfte an der maximal belasteten Stelle geschaffen. Außerdem hat man eine Gestaltung geschaffen, die - wie weiter unten behandelt wird - gleichartig für den gelenkigen Anschluß von Diagonalstäben günstig ist und ansonsten gleiche Kopfgestalt zuläßt. Quer durch die Fortsätze 75 erstrecken sich Befestigungsdurchbrechungen 83. In diese werden bei der Fertigung - wie aus Fig. 2 ersichtlich - kalottenartige Verformungsbereiche 84 des aufgesteckten und aufgepreßten Rohres 77 zur Sicherung gegen Verdrehung und gegen Abziehen hineingedrückt. So ist eine sichere Verbindung zwischen einem aus Leichtmetall-­Strangpreßprofil bestehenden Rohr 77 und einem aus Stahlgrß bestehenden Anschlußkopf 25 für einen dauerhaften Gebrauch eines Gerüstes nach der Erfindung möglich und somit eine optimale Gestaltung bei geringem Gewicht geschaffen, die die Überleitung und Abstützung der auftretenden Kräfte bei geringstem Materialaufwand und höchst möglicher Sicherheit gewährleistet, wobei auch den Bedingungen des günstigen Anschlußsystems mit den Lochscheiben und durchgreifenden Keilen und beiderseits der Lochscheiben unmittelbar am Rohr abgestützten Anschlußkonstruktionen Rechnung getragen ist, so daß für die langgestreckten Beauteile, die das größte Materialvolumen aufweisen, Leichtmetall-Strangpreßteile verwendet werden können, während an den hochbeanspruchten Stellen Stahlteile geringen Querschnitts und damit geringen Volumens und damit geringen Gewichts unter Optimierung der Form eingesetzt werden. Dabei ist berücksichtigt, daß dünne Scheibenwirtschaftlich nur durch Schweißung auf den Rohren befestigt werden können und demgemäß Leichtmetall-­Lochscheiben zu verwenden sind, deren Abmessungen jedoch im Rahmen des Modulsystems so gewählt wurden, daß sie den Belastungen für auch über 12 m hohen Turmgerüsten und dgl. gerecht werden, wenn keine extrem hohen in der Praxis jedoch selten vorkommenden Gesamtgerüstbelastungen gewünscht werden.

    [0028] Die langgestreckten Gerüstelemente 27, insbesondere die Horizontalriegel, tragen, bei der aus Fig. 1 vorgesehenen Konstruktion unmittelbar die Klauen 28.1 der Gerüstböden. Dadurch werden auf sie beträchtliche Biegebeanspruchungen aufgebracht, die von einem dünnwandigen Leichtmetallrohr unter Umständen nicht mehr mit Sicherheit auf Dauer und bei leichten Überbelastungen aufgenommen werden können. Deshalb ist es zweckmäßig, gemäß einer Variante nach den Fig. 12 bis 14 die mit vorzugsweise runden Rohren 77 gebildeten langgestreckten Gerüstelemente 90 mit insbesondere an der Unterseite vorgesehenen Verstärkungen zu versehen. Dabei kann man gemäß den Fig. 12 bis 14 nach Art eines umgekehrten T-Profiles einen Steg 91 und einen mittig angesetzten Flansch 92 als Untergurt vorsehen, die an den Enden 93 beispielsweise unter 45° abgeschrägt ausgestaltet sind. Die Gesamthöhe kann beispielsweise 110 mm betragen bei einer Schenkelbreite von etwa 42 mm und einem Rohraußendurchmesser von 42,3 mm und einer Rohrwandstärke von 2,8 mm. Bei solchen Rohrausbildungen können dann die Sicherungsfinger der Klauen 28.1 in dem Bereich unter der Horizontalmittelebene an das Rohr 77 angreifen, ohne durch den Steg 91 behindert zu sein, so daß automatische Abhebe­sicherungen eingesetzt werden können. Wünscht man gemäß Fig. 15 eine noch größere Verstärkung oder auch Verwin­dungssteifigkeit, so kann man ein kastenartiges Verstär­kungsprofil mit zwei Stegen 91.1, 91.2 - nur gstrichelt angedeutet - und einem durchgehenden Untergurtflansch 92 vorsehen.

    [0029] Wenn man Gerüstböden mit kleinen, in U-Profile üblicher­weise eingehängten Klauen verwenden möchte, so kann man entweder geeignet an die Anschlußköpfe 25 angesetzte U-Profile mit entsprechenden Ausgestaltungen vorsehen. Eine zweckmäßige andere Form sieht jedoch auf runden Rohren nach Fig. 15 oben aufgesetzte, entsprechend den Klauen beabstandete Schenkel 93.1 und 93.2 geeigneter Höhe von etwa 40 mm und mit einem Abstand von etwa 40 mm vor. Diese können mit der unteren Verstärkung kombiniert oder auch allein vorgesehen sein.

    [0030] Für den Anschluß von Diagonalstäben an die Lochscheiben 22 ist es üblich, Anschlußköpfe mit Drehzapfen vorzusehen, die entsprechend den jeweiligen freien Möglichkeiten an den Scheiben mit Keilen in üblicher Art befestigt werden und wobei die Diagonalstäbe Laschen aufweisen. Solche grund­sätzlich bekannten Verbindungen sind in erfindungsgemäßer Ausgestaltung für eine Leichtmetall-Stahl-Konstruktion in den Fig. 16 bis 20 behandelt.

    [0031] Dabei ist an einer Stütze 20 an der Lochscheibe 22 etwa der in Fig. 1 vorn rechts gekennzeichneten Ecke 101, jedoch unter Auslassung der Horizontalriegen ein Anschluß in Fig. 16 dargestellt. Anschlußköpfe 105, die im vorderen Teil, wie vorstehend erläutert, gestaltet sind, sind mit Keilen 26 befestigt. Sie haben ebene, kreisförmige End­flächen 103 und in der Mittelachse 57/107 befestigte Dreh­zapfen 106. Ein Anlagekopf 106.1 des Drehzapfen 106 liegt in der Aufnahmevertiefung 105.1. Der Drehzapfen 106 durch­greift die Öffnung 109 des Laschenkopfes 110 und ist mit einem Nietkopf oder eine Umbördelung 106.2 gesichert, wie es an sich bekannt ist.

    [0032] Hier ist nun eine Gestaltung für den Laschenkopf 110 ge­wählt, die eine Ausbildung aus einem Stahlrohr ermöglicht. Dabei ist der Laschenkopf 110 aus einem dünnwandigen Stahl­blechrohr verformt. Es hat einen Einsteckabschnitt 111, der eine zylindrische Außenfläche 112 für das Aufstecken eines Leichtmetallrohres 117 besitzt. Darin sind Durchbrechungen 113 ausgebildet, in denen das Rohr 117 genauso befestigt wird, wie das Rohr 77 auf dem Fortsatz 75 mit Hilfe der Be­festigungsdurchbrechungen 83. Der vordere, freie Anschluß­ bereich 120 ist zu einer im wesentlichen, flachen Rechtecklasche mit der Höhe 118 von etwa 15 mm verformt und hat eine mittlere Aufnahmevertiefung 119, die durch weiteres Eindrücken, wie aus den Fig. 18 u. 19 ersichtlich, gebildet ist, wie es für Diagonalstabrohre aus Stahlt an sich bekannt ist. In dieser Aufnahmevertiefung 119 liegt die Umbördelung 106.2. Der Schaft des Drehzapfens 106 ist in der Lagerbohrung 121 drehbar. So ist mit einer herkömm­lichen Stahl-Anschluß-Kopf-Gestaltung und einem aufge­steckten und durch Verformung befestigten Leichtmetallrohr eine ins System passende Gestaltung für leichte Diagonal­stäbe geschaffen, bei denen der material und Gewicht sparende Anschlußkopf verwendbar ist, wie er zuvor beschrieben wurde, so daß auch die Diagonalstäbe insgesamt bei ausreichender Festigkeit wesentlich leichter sind und damit den vorn genannten Bedürfnissen entsprechen.

    [0033] Zusammengefaßt kann die Erfindung auch wie folgt beschrie­ben werden:

    [0034] Die Gerüste haben Stiele (20) aus Leichtmetallrohr mit Lochscheiben (22). Anschlußköpfe (25) sind mit ihren Schlitzen über die Lochscheiben (22) gestreckt und mit keilen (26) gesichert. Die Lochscheiben (22) bestehen aus Leichtmetall und sind mit Hilfe der Schweißnähte (33) fest­geschweißt. Die Anschlußköpfe (25) bestehen aus Stahlguß oder geschmiedetem Stahl und sind auf die Strukturen reduziert, die für die Aufnahme, Überleitung und Abstüt­zung der Kräft unbedingt notwendig sind. Die Anlagestütz­flächen haben Durchbrechungen (52). Die Abstände (61) der Resultierenden von dem Keilauflagebereich (60) sind gleich bei unterschiedlichem Maß (58.1, 58.2) der äußeren Begren­zungen (56.1, 56.2) der Anschlußköpfe (25). Für die Siche­rung gegen Verlieren hat der Keil einen Niet (86) oder dgl., welcher von nach oben gewölbten Halterippen (66) unter Berücksichtigung der Randausnehmung (72) in etwa parallel zum Rohr (77) gelegt werden kann.


    Ansprüche

    1. Gerüst mit Verbindungsvorrichtungen mit folgenden Merkmalen:
    - vertikale Stiele;
    - an den vertikalen Stielen sind in einem den Raster des Gerüstsystems entsprechenden Abstand ringförmige Lochscheiben befestigt;
    - horizontal und/oder diagonal verlaufende langgestreckte Gerüstelemente sind an den ringförmigen Lochscheiben mit Anschlußköpfen befestigt;
    - die Anschlußköpfe greifen mit Schlitzen über die Lochscheiben;
    - die Anschlußköpfe haben senkrecht übereinander liegende Keilöffnungen für durch die Keilöffnungen und die Scheibenlöcher greifende Keile;
    - die Keile leigen an den Außenumfangsflächen der Scheibenlöcher einerseits und an den dem Stiel benachbarten Stützflächen der keilöffnungen der Anschlußköpfe andererseits an;
    - die Keile sind mit unteren Verdickungen gegen Verlieren gesichert;
    - die untere Keilöffnung ist breiter als der obere Endbereich der oberen Keilöffnung;
    - die vertikalen Außenbegrenzungsflächen der Köpfe sind keilartig auf das Stiel- und Scheibenzentrum zusammenlaufend gestaltet;
    - die an den Stielen anliegenden Anlagestützflächen weisen eine Teilzylindergestalt mit dem Radius der Stielaußenwand auf;
    - die Anlagestützflächen haben eine größere Höhe als der Durchmesser oder die Höhe der langgestreckten Gerüstelemente;
    - die Anlagestützflächen haben zu den Keilöffnungen reichende Durchbrechungen;
    - die Anschlußköpfe bestehen aus Stahlguß oder geschmiedetem Stahl;
    - an langgestreckten Gerüstelementen befestigte Anschlußköpfe sind mit in deren Profil eingreifenden Fortsätzen befestigt oder angeschweißt;
    - die Fortsätze weisen Vertiefungen auf, in welche verformte Bereiche der sie übergreifenden langgestreckten Metallprofile eingreifen oder sind von Durchgriffsmitteln, wie Schrauben, Nieten oder dgl., gehalten;
    - unter winkeln angeschlossene Gerüstelemente weisen an ihren Enden flache Laschen auf, die zylindrische Lagerbohrungen haben, durch welche Drehzapfen von fortsatzlosen Anschlußköpfen greifen;
    dadurch gekennzeichnet, daß folgende Merkmale vorgesehen sind:
    - die Anschlußköpfe (25, 105) reduzieren sich von den äußeren Begrenzungen (56.1, 56.2) der Anlagestütz­flächen (50) allmählich auf die Durchmesser (63) bzw. Höhen der langgestreckten Gerüstelemente (77);
    - die äußeren Begrenzungen (56.1, 56,2) der Anlagestütz­flächen (50) liegen in etwa gleichen vertikalen Abständen (61) von dem Anlagebereich (60) des Keiles an der Keilanlagewand (36, 38);
    - die ggf. vorgesehenen Fortsätze (75) sind innen hohl (79) mit kegelstumpfförmigen Wänden und bis zu den Schlitzen (49) laufenden Übergangsrundungen (81, 82) gestaltet;
    - die oberen Keilöffnungswände sind als seitliche Halterippen (66) für den Keil (26) ausgebildet;
    - die Seitenbereiche der keilartigen Anschlußköpfe haben flanche Schenkel (65) in der unmittelbaren Nachbar­schaft der Schlitze (49) für die Lochscheiben (22);
    - die über die Fortsätze (75) greifenden, lang­gestreckten Gerüstelemente (27, 77) bestehen aus Leichtmetallprofilen;
    - die ggf. vorgesehenen unter Winkeln angeschlossenen, diagonal verlaufenden Gerüstelemente (27.2) bestehen aus Leichtmetallprofilen und ihre flachen Laschenköpfe (110) sind aus Stahlblech verformt oder aus Stahlgußteilen oder Stahlschmiedeteilen gebildet, welche Fortsätze (Einsteckabschnitt 111) aufweisen, die in die diagonal verlaufenden Gerüstelemente (27.2; 117) eingreifen und darin durch in Vertiefungen (113) eingreifende verformte Bereiche gehalten sind.
     
    2. Gerüst nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Außendurchmesser (34) der Lochscheiben (22) 124 mm und die Dicke (35) der Lochscheiben (22) 10 mm betragen.
     
    3. Gerüst nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß langgestreckte Gerüstteile (77) einen geschlos­senen Ringquerschnitt zum Einführen und Befestigen der Fortsätze (75) der Anschlußköpfe (25) und nach unten ragend wenigstens einen Steg (91; 91.1; 91.2) auf­weisen, der in einen im wesentlichen horizontal ver­laufenden Flansch (92), Schenkel oder Untergurt über­geht.
     
    4. Gerüst nach Anspruch 1 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf geschlossenen, langgestreckten Gerüstelementen (77) in Längsrichtung verlaufende, beabstandete Schen­kel (93.1, 93.2) angeordnet sind, deren Abstand der Größe der Einhängeklauen der Gerüstböden oder Platt­formelemente entspricht.
     
    5. Gerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein langgestrecktes Gerüstelement (77) einen kreisförmigen Ringquerschnitt als Obergurt mit einem nach unten ragenden Steg (91) und einem horizontalen flachen Untergurt (92) aufweist.
     




    Zeichnung