[0001] Die Erfindung betrifft eine fahrbare Anlage zum Aufnehmen oder Verlegen sowie Transportieren
von aus Schienen und Schwellen gebildeten Gleisjochen, bestehend aus wenigstens einer
Gleisjoch-Tragvorrichtung mit an deren Träger-Rahmen zum Anheben bzw. Ablegen des
Gleisjoches vorgesehenen Schienen-Greif- bzw. Haltemitteln mit zwei in Gleislängsrichtung
hintereinander angeordneten Paaren von quer zur Gleislängsrichtung gegenüberliegend
angeordneten Hubstempeln, die über einen Antrieb relativ zum Bahnkörper höhenverstellbar
und auf diesem aufsetzbar sind.
[0002] Es ist - gemäß EP-A-1 o 196 7o1 - eine fahrbare Anlage zum Aufnehmen oder Verlegen
sowie Transportieren von aus Schienen und Schwellen gebildeten Gleisjochen bekannt.
Diese Anlage besteht aus drei voneinander unabhängigen und im Abstand voneinander
angeordneten Gleisjoch-Tragvorrichtungen mit jeweils zwei Paaren von quer zur Gleislängsrichtung
gegenüberliegend angeordneten Hubstempeln, die über einen Antrieb relativ zum Bahnkörper
höhenverstell- und auf diesem aufsetzbar sind. Die jeweils auf einer Längsseite der
Tragvorrichtung vorgesehenen und in sehr geringem Abstand unmittelbar nebeneinander
benachbart angeordneten Hubstempel sind durch Verstrebungen zu einer starren Einheit
miteinander verbunden und jeweils auf einem Querverschiebestempel befestigt. Diese
sind auf einem über Spurkranzrad-Fahrwerke auf dem Gleis verfahrbaren Träger-Rahmen
mit zwei jeweils einer Schiene zugeordneten, hakenförmigen Schienen-Greif-bzw. Haltemitteln
gelagert. Bei dieser bekannten Anlage werden drei derartige Gleisjoch-Tragvorrichtungen
im Abstand voneinander mit den Fahrwerken auf das seitlich neben der Umbaulücke abgelegte
und einzubauende Gleisjoch abgestellt. Danach werden die Hubstempel mit Hilfe der
Querverschiebestempel in ihre äußerste seitliche, der Umbaulücke zugekehrte Position
verschoben und auf den Boden abgesenkt. Dabei wird das durch die Greif- bzw. Haltemittel
erfaßte Gleisjoch angehoben und durch Betätigung der Querverschiebestempel in Gegenrichtung
mitsamt dem Träger-Rahmen in die äußerste Endposition in Richtung zur Umbaulücke verschoben.
Diese schrittweise Tätigkeit wiederholt sich so oft, bis das Gleisjoch über der Umbaulücke
zu liegen kommt. Diese bekannten Eeinzel-Gleisjoch-Tragvorrichtungen sind durch diese
Hubstempel-Anordnungen mit jeweils in Gleislängsrichtung in geringer Distanz zueinander
angeordneten Hubstempel-Paaren ziemlich instabil, so daß insbesondere bei unebenen
bzw. weichen Bodenverhältnissen große Kippgefahr besteht. Weiters ist die Handhabung
relativ umständlich und aufwendig und somit unwirtschaftlich. Außerdem muß das Gleisjoch
direkt seitlich der Umbaulücke abgelegt werden.
[0003] Eine weitere bekannte Anlage - gemäß DE-OS 24 32 326-besteht aus einer Anzahl in
Gleislängsrichtung hintereinander angeordneter Gleisjoch-Tragvorrichtungen und aus
einer Vielzahl von Transportmaschinen nach Art eines Drehgestelles. Bei dieser Anlage
wird auf diesen durch Kopplungsstangen miteinander verbundenen Transportmaschinen
das in kurze Einzelstücke zerteilte Gleisjoch mitsamt den eine gleich hohe Anzahl
aufweisenden und ebenfalls durch Kopplungsstangen miteinander verbundenen Gleisjoch-Tragvorrichtungen
gelegt und mit Hilfe einer Zugmaschine auf ein in der Umbaulücke befindliches Hilfsgleis
verfahren. Danach werden die Gleisjoch-Einzelteile durch die Tragvorrichtungen angehoben
und die Transportmaschinen sowie das Hilfsgleis entfernt. Da die einzelnen Gleisjoch-Tragvorrichtungen
jeweils nur ein einziges Paar von gegenüberliegend angeordneten Hubstempeln aufweisen,
ist keine sehr große Standfestigkeit gegeben. Durch diese, die einzelnen Tragvorrichtungen
miteinander verbindenden Kopplungsstangen wird diese Standfestigkeit noch weiter
insgesamt vermindert und eine sehr labile Anlage geschaffen. Die Kopplungsstangen
dienen lediglich dazu, die Vielzahl von Gleisjoch-Tragvorrichtungen wenigstens zueinander
zu distanzieren bzw. gemeinsam vom verlegten Gleisjoch abzutransportieren. Durch
die erforderliche Verlegung bzw. den Abbau des erforderlichen Hilfsgleises ist darüberhinaus
ein zusätzlicher hoher Zeit- und Arbeitsaufwand erforderlich. Die Handhabung ist ebenso
relativ umständlich und aufwendig, sowie leistungsschwach.
[0004] Schließlich ist noch - gemäß DE-OS 35 11 52o der gleichen Anmelderin bzw. Patentinhaberin
- eine Anlage bekannt, bei der jede Gleisjoch-Tragvorrichtung einen aus zwei langgestreckten
und in Längsrichtung ineinander verschiebbaren Tragteilen gebildeten Träger-Rahmen
aufweist. Jeder dieser beiden Tragteile ist mit zwei weit voneinander distanzierten
Hubstempel-Paaren verbunden, so daß durch diese insgesamt jeweils vier Hubstempel-Paare
diese Gleisjoch-Tragvorrichtung mitsamt dem angehobenen Gleisjoch in Längs- und Querrichtung
auch selbsttätig schreiten kann, wobei aber die Gesamtlänge einer solchen Anlage
praktisch verdoppelt ist.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung geht von der EP-A-1 o 196 701 aus und besteht nun in der
Schaffung einer fahrbaren Anlage der eingangs dargelegten Art, mit welcher bei konstruktiv
einfachem Aufbau auch schwerste Weichen-Gleisjoche unter Vermeidung von Hilfsgleisen
mit hoher Leistung in genauer und stabiler Lage transportierbar sind.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird mit der eingangs beschriebenen fahrbaren Anlage dadurch
gelöst, daß die beiden miteinander fest verbundenen Hubstempel-Paare auf einem - in
Gleislängsrichtung langgestreckt ausgebildeten-Träger-Rahmen der Gleisjoch-Tragvorrichtung
für eine hohe Lagestabilität in Gleislängsrichtung weit voneinander distanziert angeordnet
sind und daß ein von der Gleisjoch-Tragvorrichtung unabhängig verfahrbarer Hilfswagen
mit einer Plateau-Ladefläche zur Auflage des Gleisjoches mitsamt der Gleisjoch-Tragvorrichtung
vorgesehen ist, wobei der Hilfswagen endseitig je ein schienenge bundenes und ein
schienenungebundenes Fahrwerk aufweist.
[0007] Eine erfindungsgemäß ausgebildete Anlage ist im Aufbau relativ einfach und in der
Handhabung relativ sicher zu führen und ist insbesondere in ihrer Baulänge weder zu
kurz - da sonst die Stabilität darunter leiden würde-noch zu lang, um dadurch die
Handhabung nicht zu erschweren. Mit einer derartig ausgebildeten, aus einer Gleisjoch-Tragvorrichtung
und einem Hilfsfahrzeug zusammengesetzten Anlage sind auch schwerste, z.B. mit Betonschwellen
versehene Weichen-Gleisjoche, unter Vermeidung von zeit- und arbeitsaufwendigen Vorbereitungsarbeiten
in sicherer Lage direkt zur Umbaulücke transportierbar. Dabei ist durch die langgestreckte
Ausbildung des Träger-Rahmens und die damit mögliche weit voneinander distanzierte
Anordnung der, insbesondere als Hydraulik-Zylinder-Kolben-Anordnungen ausgebildeten
Hubstempel-Paare sichergestellt, daß die Gleisjoch-Tragvorrichtung eine besonders
hohe Standfestigkeit aufweist. Dies ist insofern von großem Vorteil, als mit dieser
großräumigen Vierpunkt-Auflage der erfindungsgemäßen Tragvorrichtung auch - durch
ihre Asymmetrie einen aussermittigen Schwerpunkt aufweisende und daher sehr schwierig
zu handhabende - Weichen-Gleisjoche problemlos heb- und senkbar sind. Zusätzlich
ist durch die langgestreckte Träger-Rahmen-Ausbildung eine vorteilhafte, die Schienenbefestigungen
schonende Mehrfach-Aufhängung des Gleisjoches möglich. Die endseitige Anordnung zweier
verschiedener Fahrwerke an jedem Längsende des Hilfswagens gewährleistet eine wesentliche
Leistungssteigerung der erfindungsgemäßen Anlage, da das Gleisjoch ohne Hilfsgleise
direkt in die Umbaulücke transportierbar ist.
[0008] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß jedes
Hubstempel-Paar etwa im mittigen Bereich von jeweils einer Träger-Rahmen-Längshälfte
angeordnet ist, wobei jeder Hubstempel mit einem eigenen, vorzugsweise hydraulisch
beaufschlagbaren Querverschiebestempel verbunden und voneinander unabhängig querverstellbar
ausgebildet ist. Auf diese Weise ist einerseits - durch die große Distanzierung der
Hubstempel-Paare in Gleislängsrichtung - eine hohe Standfestigkeit der Gleisjoch-Tragvorrichtung
und andererseits-durch die unabhängige Querverstellung - auch bereits eine vorteilhafte
Anpassung an die unregelmäßigen Umrisse eines Weichen-Gleisjoches erzielbar. Es können
insbesondere auch die einzelnen Hubstempel zur weiteren Erhöhung der Standfestigkeit
unabhängig voneinander jeweils im Gleisjoch-Randbereich verschoben bzw. angeordnet
werden.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Träger-Rahmen und/oder
die Gleisjoch-Tragvorrichtung zum Transport von jeweils in ihrer Länge unterschiedlichen
Gleisjochen ausgebildet, wobei die Länge des Träger-Rahmens in Gleislängsrichtung
wenigstens etwa 3 m beträgt bzw. den Abstand von fünf Normalschwellenteilungen zu
je 6o cm nicht unterschreitet und höchstens etwa 15 m beträgt bzw. den Abstand von
25 Schwellenteilungen zu je 6o cm nicht überschreitet. Mit einer derartigen Mindestlänge
des Träger-Rahmens der Gleisjoch-Tragvorrichtung wird deren hohe Standfestigkeit,
insbesondere in Verbindung mit kurzen bzw. kleineren Gleisjochen, im wesentlichen
noch nicht beeinträchtigt. Andererseits wird durch die erzielbare Längen-Höchstgrenze
vermieden, daß der Träger-Rahmen zu großes Gewicht und bzw. oder eine zu geringe Verwindungssteifigkeit
aufweist.
[0010] Auf der Gleisjoch-Tragvorrichtung sind entsprechend einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsvariante der Erfindung sowohl zwischen den beiden in einem Abstand von
wenigstens zwei Metern weit voneinander distanzierten, vorzugsweise hydraulisch beaufschlagbaren
Hubstempel-Paaren als auch an jedem Längsende des Träger-Rahmens Schienen-Greif-
bzw. Haltemittel angeordnet, die jeweils unabhängig voneinander quer zur Tragwagen-Längsrichtung
verstellbar ausgebildet sind. Durch diese Dreifach-Anordnung dieser sehr einfach
zu verstellenden Schienen-Greif- bzw. Haltemittel ist unter gleichmäßiger Belastung
des Träger-Rahmens eine die Schienenbefestigungen schonende, eine schädliche Durchbiegung
vermeidende Aufhängung des Gleisjoches möglich. Auch die Standfestigkeit der Tragvorrichtung
wird verbessert, da nunmehr eine drehfeste Verbindung zwischen Träger-Rahmen und Gleisjoch
sichergestellt ist.
[0011] Ein bevorzugtes Merkmal der Erfindung besteht auch darin, daß die als Schienenkopfzangen
ausgebildeten Schienen-Greif- bzw. Haltemittel auf quer zur Tragwagen-Längsrichtung
verlaufenden Führungsschienen verschiebbar gelagert sind, die einen symmetrisch zum
Träger-Rahmen angeordneten Mittelteil und jeweils einen endseitig am Mittelteil
befestigten und um eine vertikale Achse verschwenkbaren Seitenteil aufweisen. Eine
derartige Anordnung bzw. Ausbildung der Schienen-Greif- bzw. Haltemittel ist besonders
einfach und robust und hält insbesondere auch schweren Belastungen problemlos stand.
Dabei ist weiters durch die dreiteilige Ausbildung der Führungsschiene eine genaue
Anpassung an die unterschiedliche Breite eines asymmetrischen Gleisjoches möglich.
Durch ledigliche Verschwenkung der Seitenteile in Richtung zum Träger-Rahmen sind
Überstellfahrten ohne Überschreitung des Lichtraumprofils durchführbar. Die Verwendung
von Schienenkopfzangen gewährleistet eine sichere beidseitige Schienenerfassung.
[0012] Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Mittelteil der Führungsschiene zur Höhenverstellung über hydraulisch beaufschlagbare
Verstellantriebe mit dem Träger-Rahmen der Gleisjoch-Tragvorrichtung verbunden ist,
und daß am Mittelteil ein insbesondere quader förmiger Führungskörper befestigt ist,
der in einer dem Führungskörper entsprechenden Ausnehmung des Träger-Rahmens angeordnet
ist, wobei der Mittelteil gegenüber dem Führungskörper um eine vertikale Achse verdrehbar
ausgebildet ist. Durch die höhenverstellbare Ausbildung der Führungsschienen ist das
Gleisjoch in vorteilhafter Weise auch ohne Betätigung der Hubstempel heb- bzw. absenkbar.
Dadurch werden vor allem Zentrierungen des Gleisjoches zur Umbaulücke erleichtert.
Außerdem wird noch zusätzlich zu den Hubstempeln die Hubhöhe vergrössert, so daß
die Hubstempel zur Gänze innerhalb des Lichtraumprofils angeordnet werden können.
Mit dem Führungskörper werden die beim Gleisjoch-Transport bzw. Verlegevorgang auftretenden
großen Kräfte auf den Träger-Rahmen übertragen.
[0013] Nach weiteren Erfindungsmerkmalen ist an der Oberseite der Führungsschiene eine Anzahl
von Arretierzapfen zur Fixierung eines an beiden Längsseiten der Führungsschiene
jeweils mit einem zangenförmigen Greif- bzw. Haltemittel verbundenen und entlang der
Führungsschiene verschiebbaren Tragjoches vorgesehen. Mit derartigen Arretierzapfen
ist ohne Beeinträchtigung der Sicherheit eine rasche Verschiebung des Tragjoches mitsamt
den Schienenkopfzangen möglich. Dabei ist von besonderem Vorteil, daß eine jedwede
Sicherheit bei mangelnder Genauigkeit gefährdende Manipulation mit beweglichen Teilen,
wie z.B. Steckbolzen od.dgl., wegfällt.
[0014] Nach einem besonders vorteilhaften Merkmal der Erfindung sind die beiden vorzugsweise
als Drehgestell mit Spurkranzrad-Fahrwerken ausgebildeten, schienengebundenen Fahrwerke
jeweils an den Längsenden des Hilfswagens angeordnet und die beiden mit einem Fahrantrieb
ausgestatteten und als Raupenfahrwerke ausgebildeten, schienenungebundenen Fahrwerke
über einen mit einem Schwenkantrieb verbundenen Schwenkrahmen unmittelbar an das
jeweilige Spurkranzrad-Fahrwerk anschließend am Plateau- Rahmen angelenkt. Durch
die über die Raupenfahrwerke vorkragende Anordnung der Drehgestell-Fahrwerke ist beim
Rücktransport der Anlage von der Umbaulücke eine rasche und einfache Aufgleisung durchführbar.
Die Befestigung des Raupenfahrwerkes auf einem Schwenkrahmen ermöglicht in jeder
Höhenlage eine sichere Übertragung der hohen Belastungskräfte auf das Schotterbett.
[0015] In besonders vorteilhafter Weise ist der mit dem Hilfswagen gelenkig verbundene
Schwenkrahmen des Raupenfahrwerkes in eine entsprechende Ausnehmung des Plateau-Rahmens
hochschwenk- und mit diesem durch eine Arretiervorrichtung verbindbar. Diese Ausnehmung
im Plateau-Rahmen ermöglicht eine platzsparende Ruheposition des Raupenfahrwerkes
direkt unter dem Plateau-Rahmen. Damit nimmt das Raupenfahrwerk unter Vermeidung einer
zu grossen Höhe des Hilfswagens keinen störenden Einfluß auf den Gleisbetrieb.
[0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Plateau-Rahmen des Hilfswagens gegenüber dem Spurkranzrad-Fahrwerk quer zur
Wagenlängsrichtung verschiebbar ausgebildet ist, wobei das Spurkranzrad-Fahrwerk in
einer quer zur Wagenlängsrichtung verlaufenden Führung gelagert und mit einem am
Plateau-Rahmen angelenkten Querverstellantrieb verbunden ist. Mit dieser Ausbildung
des Plateau-Rahmens ist unter Vermeidung aufwendiger, gegebenenfalls die Sicherheit
beeinflussender Zusatzeinrichtungen eine rasche und genaue Querverschiebung des Gleisjoches
durchführbar. Damit kann im Falle von weit über das seitliche Wagenende ausladenden
Gleisjoch-Abschnitten neben dem Gleis befindlichen Hindernissen, wie z.B. Fahrleitungsmasten
od.dgl., einfach ausgewichen werden.
[0017] Schließlich sind nach einem weiteren Merkmal der Erfindung insbesondere für Gleis-Weichenjoche,
Gleis-Weichenbauteile od.dgl. zum gemeinsamen Transport von langen Weichen-Gleisjochen
zwei derartige, mit einem langgestreckten Träger-Rahmen versehene Gleisjoch-Tragvorrichtungen
und zwei Hilfswagen hintereinander angeordnet. Mit einer derartigen Kombination zweier
erfindungsgemäßer Anlagen sind auch besonders lange und schwere Weichen-Gleisjoche
rasch und sicher in die bzw. von der Umbaulücke transportierbar. Dabei kann insofern
eine genauere Abstimmung auf das Gleisjoch vorgenommen werden, als zum Transport besonders
schwerer Weichen-Gleisjoche, z.B. mit Betonschwellen, auch drei oder vier derartige
Anlagen gemeinsam einsetzbar sind. Andererseits stehen jedoch die Anlagen uneingeschränkt
auch einzeln für die Handhabung kürzerer Gleisjoche zur Verfügung.
[0018] Die Erfindung wird nun an Hand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0019] Es zeigen:
Fig.1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Anlage mit jeweils zwei
in Gleislängsrichtung hintereinander angeordneten Gleisjoch-Tragvorrichtungen und
Hilfswagen sowie einem abzutransportierenden, etwa 35 m langen Weichen-Gleisjoch,
Fig.2 eine Draufsicht auf die vordere Gleisjoch-Tragvorrichtung und den darunter
befindlichen Hilfswagen der erfindungsgemäßen Anlage nach Fig.1,
Fig.3 eine vergrößerte Ansicht der Anlage gemäß dem Pfeil III in Fig.1,
Fig.4 einen vergrößerten Querschnitt durch einen Führungskörper, der mit einer für
die Greif- und Haltemittel vorgesehenen Führungsschiene verbunden ist gemäß der Linie
IV-IV in Fig.2 bzw. Fig.5,
Fig.5 eine Draufsicht und einen Schnitt auf bzw. durch den in Fig.4 dargestellten
Führungskörper gemäß der Linie V-V,
Fig.6 eine vergrößerte Seitenansicht der Führungsschiene mit einer in deren Längsrichtung
verschiebbaren Schienenkopfzange und
Fig.7 einen Querschnitt durch die Führungsschiene gemäß Linie VII-VII in Fig.6.
[0020] Eine in Fig.1 und 2 dargestellte Anlage 1 zum Aufnehmen oder Verlegen sowie Transportieren
von aus Schienen 2 und Schwellen 3 gebildeten Gleisjochen 4 besteht im wesentlichen
aus einer Gleisjoch-Tragvorrichtung 5 und einem Hilfswagen 6. Auf einem in Gleislängsrichtung
langgestreckten Träger-Rahmen 7 mit zwei Längsträgern 8 der Gleisjoch-Tragvorrichtung
5 sind an jedem Rahmenende zwei in Querrichtung einander gegenüberliegende, jeweils
ein Hubstempel-Paar 9 bzw. 1o bildende Hubstempel 11 angeordnet. Jedes Hubstempel-Paar
9,1o ist - zur in Gleislängsrichtung weit voneinander distanzierten Anordnung für
eine hohe Lagestabilität - etwa im mittigen Bereich von jeweils einer Träger-Rahmen-Längshälfte
angeordnet, wobei jeder Hubstempel 11 mit einem eigenen, hydraulisch beaufschlagbaren
Querverschiebestempel 12 (Fig.2) verbunden und voneinander unabhängig querverstellbar
ausgebildet ist. Zwischen den beiden in einem Abstand von wenigstens zwei Meter
voneinander distanzierten Hubstempel-Paaren 1o,11 und an jedem Längsende des Träger-Rahmens
7 sind mit diesem verbundene Schienen-Greif- bzw. Haltemittel 13 angeordnet, die
jeweils unabhängig voneinander quer zur Tragwagen-Längsrichtung verstellbar ausgebildet
sind. Die Querverstellung der Schienen-Greif- bzw. Haltemittel 13 erfolgt auf quer
zur Tragwagenlängsrichtung verlaufenden Führungsschienen 14. Diese bestehen aus einem
symmetrisch zum Träger-Rahmen 7 angeordneten Mittelteil 15 und jeweils einem endseitig
am Mittelteil 15 befestigten und um eine vertikale Achse verschwenkbaren Seitenteil
16. Der Mittelteil 15 jeder Führungsschiene 14 ist zur Höhenverstellung über hydraulisch
beaufschlagbare Verstellantriebe 17 mit dem Träger-Rahmen 7 der Gleisjoch-Tragvorrichtung
5 verbunden. Zwischen den beiden Verstellantrieben 17 ist jeder Mittelteil 15 der
Führungsschiene 14 mit einem quaderförmigen Führungskörper 18 verbunden. Zwischen
den beiden Hubstempel-Paaren 9,1o ist eine die verschiedenen Antriebe der Gleisjoch-Tragvorrichtung
5 versorgende Energiezentrale 19 vorgesehen. Die verschiedenen Antriebe, insbesondere
die Hubstempel 11 sowie die Verstellantriebe 17 sind auch über eine Fernsteuereinrichtung
2o fernsteuerbar. Der Träger-Rahmen 7 und/oder die Gleisjoch-Tragvorrichtung 5 ist
zum Transport von jeweils in ihrer Länge unterschiedlichen Gleisjochen ausgebildet.
Dabei beträgt die Länge des Träger-Rahmens 7 in Gleislängsrichtung wenigstens etwa
3 m bzw. den Abstand von 5 Normalschwellenteilungen zu je 6o cm. Die Höchstlänge
des Träger-Rahmens 7 beträgt etwa 15 m bzw. den Abstand von etwa 25 Schwellenteilungen
zu je 6o cm.
[0021] Der von der Gleisjoch-Tragvorrichtung 5 unabhängig verfahrbare Hilfswagen 6 ist
mit einer Plateau-Ladefläche 21 zur Auflage des Gleisjoches 4 mitsamt der Gleisjoch-Tragvorrichtung
5 ausgebildet. Jeweils endseitig weist der Hilfswagen 6 sowohl ein schienengebundenes
als auch ein schienenungebundenes Fahrwerk 22 bzw. 23 auf. Jedes schienengebundene
Fahrwerk 22 ist als Drehgestell mit Spurkranzrad-Fahrwerken 24 und einem Antrieb 25
ausgebildet. Die beiden mit einem Fahrantrieb 26 ausgestatteten und als Raupenfahrwerke
27 ausgebildeten, schienenungebundenen Fahrwerke 23 sind über einen Schwenkrahmen
28 unmittelbar an das jeweilige Spurkranzrad-Fahrwerk 24 anschließend am Plateau-Rahmen
29 angelenkt. Zwischen Schwenkrahmen 28 und dem Plateau-Rahmen 29 ist jeweils ein
Schwenkantrieb 3o zur Höhenverstellung des Raupenfahrwerkes 27 vorgesehen. Der Schwenkrahmen
28 ist in eine entsprechende Ausnehmung 31 des Plateau-Rahmens 29 hochschwenk- und
mit diesem durch eine Arretiervorrichtung 32 verbindbar.
[0022] Insbesondere aus Fig.2 ist ersichtlich, daß der Plateau-Rahmen 29 des Hilfswagens
6 gegenüber dem Spurkranzrad-Fahrwerk 24 quer zur Wagenlängsrichtung verschiebbar
ausgebildet ist. Dazu ist das schienengebundene Fahrwerk in einer quer zur Wagenlängsrichtung
verlaufenden Führung 33 des Plateau-Rahmens 29 gelagert und mit einem an diesem angelenkten
Querverstellantrieb 34 verbunden. Zum gemeinsamen Transport von langen Weichen-Gleisjochen
4 sind zwei derartige, mit einem langgestreckten Träger-Rahmen 7 versehene Gleisjoch-Tragvorrichtungen
5 und zwei Hilfswagen 6 hintereinander angeordnet. Etwa mittig an der Unterseite des
Plateau-Rahmens 29 ist eine Energiezentrale 35 zur Versorgung der am Hilfswagen 6
befindlichen Antriebe vorgesehen. An einem Ende des Hilfswagens 6 ist ein über einen
Antrieb 36 höhenverstellbarer Gabelstapler 37 angeordnet. Das durch die erfindungsgemäße
Anlage 1 transportierte Weichen-Gleisjoch 4 ist in Fig.2 der besseren Übersicht wegen
zum größten Teil lediglich in den Umrissen mit strichpunktierten Linien dargestellt.
[0023] Wie in Fig.3 ersichtlich, ist jeder Querverschiebestempel 12 als mit dem Träger-Rahmen
7 verbundenes, vorzugsweise vierkantförmiges Führungsrohr 38 ausgebildet, in dem
ein Teleskop-Außenrohr 39 mit Hilfe eines Antriebes 4o verschiebbar gelagert ist.
Das Ende des Teleskop-Aussenrohres 39 ist mit einem entsprechend vierkantförmig ausgebildeten
Führungsrohr 41 des Hubstempels 11 verbunden. In diesem ist ein ebenfalls vierkantförmiges
Teleskop-Außenrohr 42 gelagert und mit Hilfe eines endseitig am Führungsrohr 41
befestigten Antriebes 43 in vertikaler Richtung verschiebbar. An den freien Enden
der Teleskop-Außenrohre 42 der Hubstempel 11 ist eine Abstützplatte 44 zur Auflage
auf einem Schotterbett 45 vorgesehen. Die Schienen-Greif- bzw. Haltemittel 13 sind
zur Erfassung jeweils einer Schiene 2 des Gleisjoches 4 paarweise auf der Führungsschiene
14 angeordnet und in deren Längsrichtung verschiebbar. An der Oberseite jeder Führungsschiene
14 ist eine Anzahl von Arretierzapfen 46 zur Fixierung eines an beiden Längsseiten
der Führungsschiene jeweils mit einem zangenförmigen Greif- bzw. Haltemittel 13 verbundenen
Tragjoches 47 vorgesehen. Das als Drehgestell ausgebildete, schienengebundene Fahrwerk
22 stützt sich beidseitig über Auflager 48 auf der Unterseite des Plateau-Rahmens
29 ab. Mittig ist ein Führungszapfen 49 vorgesehen, der in der quer verlaufenden Führung
33 geführt und mit dem Querverstellantrieb 34 verbunden ist. Da dessen Kolbenstange
mit dem Plateau-Rahmen 29 verbunden ist, wird bei einer Betätigung des Querverstellantriebes
34 der Plateau-Rahmen 29 relativ zum schienengebundenen Fahrwerk 22 quer verschoben,
wobei durch die Auflager 48 eine sichere Abstützung des Plateau-Rahmens gewährleistet
ist.
[0024] Im stark vergrößerten Querschnitt durch den Führungskörper 18 gemäß Fig.4 ist ersichtlich,
daß die Führungsschiene 14 gegenüber dem Führungskörper 18 um eine vertikale Achse
5o drehbar ist. Dazu ist der Mittelteil 15 der Führungsschiene 14 mit einem kreisförmigen
Drehteller 51 verbunden, der seinerseits endseitig von einem mit dem Führungskörper
18 verbundenen Drehteller-Gegenstück 52 umfaßt wird. Mit diesem Gegenstück 52 und
dem Führungskörper 18 ist ein Querträger 53 verbunden, an dem die Kolbenstangen der
Verstellantriebe 17 angelenkt sind. Diese sind im gegenüberliegenden Endbereich mit
am Träger-Rahmen 7 befestigten Halterungen 54 verbunden. Der Führungskörper 18 ist
in einer zwischen den Längsträgern 8 des Plateau-Rahmens 7 verlaufenden Ausnehmung
55 unter Bildung eines Spaltes 56 höhenverschiebbar gelagert. In den inneren Eckbereichen
des Führungskörpers 18 sind jeweils Verstärkungen vorgesehen. Mit strichpunktierten
Linien ist die nach Betätigung der Verstellantriebe 17 erreichbare höchste Position
des Führungskörpers 18 und der Führungsschiene 14 dargestellt. Auf beiden Längsträgern
8 des Plateau-Rahmens 7 ist eine Deckplatte 57 angeordnet.
[0025] In der Draufsicht gemäß Fig.5 ist vor allem die durch die seitliche Begrenzung der
Längsträger 8 und diese miteinander verbindenden Querträger 58 gebildete Ausnehmung
55 zur Höhenführung des Führungskörpers 18 deutlich erkennbar. Die Längsträger 8 sind
auch in beiden Längs-Endbereichen durch Querträger miteinander verbunden.
[0026] In Fig.6 sind die entlang der vorzugsweise im T-Profil ausgebildeten Führungsschiene
14 verschiebbaren Schienen-Greif- bzw. Haltemittel 13 ersichtlich, welche als Schienenkopfzange
59 ausgebildet sind. Diese besteht aus zwei durch eine Feder unter Vorspannung gehaltenen
Zangenteilen, die endseitig über eine kurze Kette mit dem Tragjoch 47 verbunden
sind. Ebenfalls endseitig sind Handgriffe 6o vorgesehen, mit denen die beiden Zangenteile
gegen den Widerstand der Feder auseinander bewegbar sind, um die Schienenkopfzange
59 über den Schienenkopf zu führen. Mittelteil 15 und Seitenteil 16 der Führungsschiene
14 sind durch ein Gelenk 61 miteinander verbunden, wodurch der Seitenteil 16 in horizontaler
Ebene zum Mittelteil 15 verstellbar ist. Zur Arretierung des Seitenteiles in der
gewünschten Lage zum Mittelteil 15 ist im oberen horizontalen Schenkel der im Querschnitt
T-förmigen Führungsschiene ein Bolzen 62 einsteckbar.
[0027] Wie in Fig.7 ersichtlich, umfaßt das Tragjoch 47 den oberen horizontalen Schenkel
der Führungsschiene 14 derart, daß das Tragjoch um die Höhe der Arretierzapfen 46
höhenverstellbar ist. Auf diese Weise kann das Tragjoch 47 mitsamt den Schienenkopfzangen
59 in die gewünschte Position quer zur Führungsschiene 14 verschoben werden. Sobald
die richtige Position erreicht ist, wird das Tragjoch 47 zwischen den angrenzenden
Arretierzapfen 46 auf die Führungsschiene 14 abgelegt.
[0028] Im folgenden wird insbesondere an Hand der Fig.1 bis 3 eine bevorzugte mögliche Arbeitsweise
mit der erfindungsgemäßen fahrbaren Anlage 1 zum Abbau eines beispielsweise ca.
3o m langen Weichen-Gleisjoches beschrieben.
[0029] Die für derartige lange Gleisjoche aus zwei Gleisjoch-Tragvorrichtungen 5 und zwei
Hilfswagen 6 zusammengesetzte Anlage 1 wird mit Hilfe der schienengebundenen Fahrwerke
22 zum abzutransportierenden Gleisjoch 4 verfahren. Dabei liegt die Gleisjoch-Tragvorrichtung
5 mit ihren Hubstempeln 11 auf der Ladefläche 21 des Hilfswagens 6 auf und ist mit
diesem über strichliert dargestellte Seile 63 verspannt. Sobald sich die Anlage 1
genau über dem abzubauenden Gleisjoch 4 befindet, werden die Seile 63 entfernt und
der Träger-Rahmen 7 durch Absenken der Führungsschienen 14 auf die Ladefläche 21
angehoben. Danach können die Hubstempel 11 durch Betätigung der Querverstellantriebe
12 problemlos seitlich neben dem Gleisjoch positioniert und auf das Schotterbett
abgesenkt werden. Nach dem Aufliegen der Hubstempel 11 am Schotterbett wird die gesamte
Gleisjoch-Tragvorrichtung 5 vom Hilfswagen abgehoben. Anschließend werden beide Hilfswagen
6 vom auszubauenden Gleisjoch 4 weg zum anschließenden verlegten Gleis verfahren.
Dies erfolgt vorzugsweise durch eine seitlich neben dem Gleis stehende Bedienungsperson
64, die mit Hilfe einer Fernsteuereinrichtung 65 die entsprechenden Steuerungen vornehmen
kann. Anschließend werden die Teleskop-Außenrohre 42 der Hubstempel 11 eingefahren
und damit die gesamte Gleisjoch-Tragvorrichtung 5 auf das Gleisjoch abgesenkt.
[0030] Die letzte Feinabsenkung zum Umfassen des Schienenkopfes durch die Schienenkopfzangen
59 wird durch Betätigung der Verstellantriebe 17 durchgeführt. Indem diese abgesenkt
werden, wird auch der Führungskörper 18 mitsamt der Führungsschiene 14 zum Gleisjoch
4 bewegt. Nachdem die Schienenkopfzangen 59 genau über den entsprechenden Schienen
des Gleisjoches 4 positioniert und mit dem Schienenkopf in Verbindung gebracht wurden,
erfolgt das Anheben des Gleisjoches 4, indem die Teleskop-Aussenrohre 42 der Hubstempel
11 wiederum ausgefahren werden. Sobald der Abstand zwischen der Gleisjoch-Unterkante
und dem Schotterbett 45 geringfügig größer als die Höhe der Hilfswagen 6 ist, wird
diese Bewegung gestoppt. Danach werden die Hilfswagen 6 mit Hilfe der abgesenkten
Raupenfahrwerke 27 auf das freigelegte Schotterbett 45 verfahren. Dazu wird mit Hilfe
von alten Schwellen eine kleine Hilfsrampe zur Überwindung des Höhenunterschiedes
zwischen dem Gleis und dem tieferen Schotterbett 45 gelegt. Zum Transport dieser Schwellen
ist der Gabelstapler 37 vorgesehen. Nach Erreichen der vorgesehenen Position der
Hilfswagen 6 genau unterhalb der Gleisjoch-Tragvorrichtungen 5 werden diese mitsamt
dem angehobenen Gleisjoch 4 auf die Ladefläche 21 abgesenkt, indem die Teleskop-Außenrohre
42 der Hubstempel 11 eingefahren werden. Die Gleisjoch-Tragvorrichtung 5 liegt nach
dem Abheben und Einfahren der Hubstempel 11 über die Führungsschienen 14 auf den
Schienen 2 des Gleisjoches 4 auf und wird mit Hilfe der Seite 63 mit dem Hilfswagen
6 verspannt. Danach kann sofort in der einen oder anderen Gleislängsrichtung der
Abtransport vorgenommen werden, indem die Fahrantriebe 26 der Raupenfahrwerke 27
beaufschlagt werden.
[0031] Nach dem Erreichen der genannten Schwellen-Rampe wird das vorderste schienengebundene
Fahrwerk 22 auf das Gleis aufgesetzt und das benachbarte Raupenfahrwerk 27 durch Betätigung
des Schwenkantriebes 30 hochgeschwenkt.
[0032] Dieser Wechselvorgang wiederholt sich bei allen anderen Fahrwerken. Sollte nun gegebenenfalls
durch einen stark seitlich ausladenden Abschnitt des Weichen-Gleisjoches 4 der Weitertransport
durch einen seitlich neben dem Gleis stehenden Fahrleitungsmast od.dgl. behindert
sein, so wird kurz davor der Querverstellantrieb 34 betätigt. Diese Betätigung erfolgt
derart, daß der Plateau-Rahmen 29 mitsamt dem Gleisjoch 4 und der Gleisjoch-Tragvorrichtung
5 vom genannten Hindernis weg quer verschoben wird. Nach Passieren des Hindernisses
kann der Plateau-Rahmen wieder rückgeführt werden. Die Steuerung der Antriebe während
der Fahrt erfolgt vorzugsweise durch eine auf der Gleisjoch-Tragvorrichtung 5 befindliche
Bedienungsperson. Beim Anheben bzw. Absenken der Gleisjoche wird jedoch zweckmäßigerweise
mit Hilfe der Fernsteuereinrichtung 2o eine Fernsteuerung der Antriebe vorgenommen.
[0033] Die anschließende Verlegung eines neuen Weichen-Gleisjoches erfolgt in der umgekehrten
Reihenfolge. Es ist im Rahmen der Erfindung natürlich auch möglich, insbesondere
bei sehr langen und durch die Verwendung von Betonschwellen sehr schweren Weichen-Gleisjochen
4 auch drei oder vier Hilfswagen 6 und Gleisjoch-Tragvorrichtungen 5 gemeinsam einzusetzen.
Ebenso kann natürlich auch für kürzere Weichen-Gleisjoche eine aus nur einem Hilfswagen
6 und einer Gleisjoch-Tragvorrichtung 5 zusammengesetzte Anlage 1 verwendet werden.
Ein weiterer Vorteil liegt auch in der Möglichkeit eines voneinander unabhängigen
Einsatzes von Gleisjoch-Tragvorrichtungen 5 und Hilfswagen 6 entsprechend den gegebenen
Umständen. So können z.B. die Gleisjoch-Tragvorrichtungen 5 an der Stelle der Umbaulücke
verbleiben und lediglich zum Anheben und Aufladen des Gleises bzw. zum Abladen und
Absenken des Gleisjoches eingesetzt werden. Die Hilfswagen 6 transportieren anschließend
das Gleisjoch 4 ohne die Gleisjoch-Tragvorrichtungen 5 in einer längeren Distanz
zu einer geeigneten Stelle, wo das Gleisjoch 4 von bereitstehenden Spezialkränen bzw.
aber auch von weiteren Gleisjoch-Tragvorrichtungen 5 abgehoben werden kann. Anschließend
fahren die Hilfswagen 6 wieder mit einem neuen Gleisjoch beladen zu den bereitstehenden
Gleisjoch-Tragvorrichtungen 5 zurück. Es ist aber auch ein alleiniger bzw. unabhängiger
Einsatz z.B. der Hilfswagen 6 möglich, indem diese die Gleisjoche von Spezialwaggons
direkt übernehmen und zu einer Umbaulücke transportieren, wo die Gleisjoche z.B.
von Spezialkränen abgehoben und verlegt werden.
1. Fahrbare Anlage zum Aufnehmen oder Verlegen sowie Transportieren von aus Schienen
und Schwellen gebildeten Gleisjochen, bestehend aus wenigstens einer Gleisjoch-Tragvorrichtung
mit an deren Träger-Rahmen zum Anheben bzw. Ablegen des Gleisjoches vorgesehenen Schienen-Greif-
bzw. Haltemitteln mit zwei in Gleislängsrichtung hintereinander angeordneten Paaren
von quer zur Gleislängsrichtung gegenüberliegend angeordneten Hubstempeln, die über
einen Antrieb relativ zum Bahnkörper höhenverstellbar und auf diesem aufsetzbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden miteinander fest verbundenen Hubstempel-Paare (9,1o) auf einem -
in Gleislängsrichtung langgestreckt ausgebildeten - Träger-Rahmen (7) der Gleisjoch-Tragvorrichtung
für eine hohe Lagestabilität in Gleislängsrichtung weit voneinander distanziert angeordnet
sind und daß ein von der Gleisjoch-Tragvorrichtung (5) unabhängig verfahrbarer Hilfswagen
(6) mit einer Plateau-Ladefläche (21) zur Auflage des Gleisjoches mitsamt der Gleisjoch-Tragvorrichtung
(5) vorgesehen ist, wobei der Hilfswagen (6) endseitig je ein schienengebundenes und
ein schienenungebundenes Fahrwerk (22,23) aufweist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Hubstempel-Paar (9,1o)
etwa im mittigen Bereich von jeweils einer Träger-Rahmen-Längshälfte angeordnet ist,
wobei jeder Hubstempel (11) mit einem eigenen, vorzugsweise hydraulisch beaufschlagbaren
Querverschiebestempel (12) verbunden und voneinander unabhängig querverstellbar ausgebildet
ist.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger-Rahmen (7)
und/oder die Gleisjoch-Tragvorrichtung (5) zum Transport von jeweils in ihrer Länge
unterschiedlichen Gleisjochen ausgebildet ist, wobei die Länge des Träger-Rahmens
(7) in Gleislängsrichtung wenigstens etwa 3 m beträgt bzw. den Abstand von fünf
Normalschwellenteilungen zu je 6o cm nicht unterschreitet und höchstens etwa 15 m
beträgt bzw. den Abstand von 25 Schwellenteilungen zu je 6o cm nicht überschreitet.
4. Anlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Gleisjoch-Tragvorrichtung
(5) sowohl zwischen den beiden in einem Abstand von wenigstens zwei Metern weit voneinander
distanzierten, vorzugsweise hydraulisch beaufschlagbaren Hubstempel-Paaren (9,1o)
als auch an jedem Längsende des Träger-Rahmens (7) Schienen-Greif- bzw. Haltemittel
(13) angeordnet sind, die jeweils unabhängig voneinander quer zur Tragwagen-Längsrichtung
verstellbar ausgebildet sind.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die als Schienenkopfzangen
(59) ausgebildeten Schienen-Greif- bzw. Haltemittel (13) auf quer zur Tragwagen-Längsrichtung
verlaufenden Führungsschienen (14) verschiebbar gelagert sind, die einen symmetrisch
zum Träger-Rahmen (7) angeordneten Mittelteil (15) und jeweils einen endseitig am
Mittelteil befestigten und um eine vertikale Achse verschwenkbaren Seitenteil (16)
aufweisen.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelteil
der Führungsschiene (14) zur Höhenverstellung über hydraulisch beaufschlagbare Verstellantriebe
(17) mit dem Träger-Rahmen (7) der Gleisjoch-Tragvorrichtung (5) verbunden ist, und
daß am Mittelteil (15) ein insbesondere quaderförmiger Führungskörper (18) befestigt
ist, der in einer dem Führungskörper entsprechenden Ausnehmung (55) des Träger-Rahmens
(7) angeordnet ist, wobei der Mittelteil (15) gegenüber dem Führungskörper (18) um
eine vertikale Achse (5o) verdrehbar ausgebildet ist.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberseite
der Führungsschiene (14) eine Anzahl von Arretierzapfen (46) zur Fixierung eines
an beiden Längsseiten der Führungsschiene jeweils mit einem zangenförmigen Greif-
bzw. Haltemittel (13) verbundenen und entlang der Führungsschiene verschiebbaren
Tragjoches (47) vorgesehen ist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
vorzugsweise als Drehgestell mit Spurkranzrad-Fahrwerken (24) ausgebildeten, schienengebundenen
Fahrwerke (22) jeweils an den Längsenden des Hilfswagens (6) angeordnet sind und daß
die beiden mit einem Fahrantrieb (26) ausgestatteten und als Raupenfahrwerke (27)
ausgebildeten, schienenungebundenen Fahrwerke über einen mit einem Schwenkantrieb
(3o) verbundenen Schwenkrahmen (28) unmittelbar an das jeweilige Spurkranzrad-Fahrwerk
anschließend am Plateau-Rahmen (29) angelenkt sind.
9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Hilfswagen (6)
gelenkig verbundene Schwenkrahmen (28) des Raupenfahrwerkes (27) in eine entsprechende
Ausnehmung (31) des Plateau-Rahmens (29) hochschwenk- und mit diesem durch eine Arretiervorrichtung
(32) verbindbar ist.
1o. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Plateau-Rahmen
(29) des Hilfswagens (6) gegenüber dem Spurkranzrad-Fahrwerk (24) quer zur Wagenlängsrichtung
verschiebbar ausgebildet ist, wobei das Spurkranzrad-Fahrwerk (24) in einer quer zur
Wagenlängsrichtung verlaufenden Führung (33) gelagert und mit einem am Plateau-Rahmen
(29) angelenkten Querverstellantrieb (34) verbunden ist.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 1o, insbesondere für Gleis-Weichenjoche,
Gleis-Weichenbau teile od.dgl., dadurch gekennzeichnet, daß zum gemeinsamen Transport
von langen Weichen-Gleisjochen zwei derartige, mit einem langgestreckten Träger-Rahmen
(7) versehene Gleisjoch-Tragvorrichtungen (5) und zwei Hilfswagen (6) hintereinander
angeordnet sind.