[0001] Die Erfindung betrifft ein Fasern enthaltendes Aggregat, z.B. als Füllgut für Decken
oder Kissen, als Polstermaterial oder als Filter, und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
[0002] Fasern enthaltende Aggregate werden z.B. als Füllgut für Decken oder Kissen, als
Polstermaterial oder als Filter benutzt. Dabei handelt es sich in der Regel um Faservliese.
Diese können durch einen Nadelvliesprozeß verfestigt sein, wobei Vernadelungsnadeln
einzelne Fasern zum Teil greifen und in dem Vlies ausrichten.
[0003] Solche Faservliese werden in der Regel dadurch hergestellt, daß Stapel-Fasern mittels
einer Faserkrempel zu eine Bahn abgelegt werden. Dabei kann man zwar mittels verschiedener,
nacheinander angeordneter Krempel Bahnen mit über die Dicke derselben verschiedenen
Fasern anordnen, es ist auch möglich auf einer Krempel verschiedene Fasern gleichzeitig
abzulegen.
[0004] Das bahnförmige Produkt hat jedoch durch die Art der Herstellung eine gleichmäßige
Dicke, die höchstens dadurch variiert werden kann, daß teilflächig verschieden viele
Bahnen übereinander gelegt werden. Das Produkt muß deshalb im wesentlichen als zweidimensional
angesehen, wenngleich es eine bestimmte Dicke aufweist.
[0005] Ein bekanntes, Fasern enthaltendes Aggregat kann somit nicht zu einem beliebigen
dreidimensionalen Körper ausgebildet werden. Auch können verschiedene Fasern nicht
beliebig dreidimensional gemischt angeordnet werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Aggregat zu schaffen,
in dem die Fasern in einer gewünschten Art und Weise dreidimensional angeordnet und
verteilt sind und auch - solange dies gewünscht wird - bleiben und welches insbesondere
als Füllmaterial bessere Eigenschaften aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst. Erfindungsgemäß besteht das Aggregat
aus Faserkugeln, die aus sphärisch verwickelten Fasern bestehen, wobei die einzelnen
Faserkugeln miteinander verbunden sind. Die Faserkugeln werden somit im Gegensatz
zu bekannten flächigen Faservliesen, die auch schon als Aggregat für Decken, Kissen
oder Polsterungen benutzt wurden, aus Fasern als individualisierte Faseraggregate
einzeln hergestellt und dann z.B. in einer Fläche - ein- oder mehrlagig - oder zu
einem beliebigen Raumgebilde z.B. in einer Form abgelegt und miteinander zu einem
vorzugsweise einstückigen Flächen- oder Raumgebilde verbunden.
[0008] Solche Faserkugeln sind z.B. aus der EP-A-0.203.469 bekannt. Diese von dort bekannten
Faserkugeln können z.B. als loses Füll- und Polstermaterial verwendet werden. Diese
Faserkugeln bestehen aus spiralgekräuselten miteinander verwickelten Polyesterfasern
mit einer Länge von etwa 10 bis 60 mm und weisen einen Durchmesser zwischen 1 und
15 mm auf. Die Faserkugeln besitzen eine Elastizität, durch die sich die Kugeln nach
einem Zusammendrücken - auch über längere Zeit - wieder wesentlich (Erholungsgrad
von 80%) erholen. Die Faserkugeln besitzen untereinander eine Kohäsion von weniger
als 6 Newton, vorzugsweise 4,5 Newton oder weniger (gemäß einem dort beschriebenen
Meßverfahren).
[0009] Durch diese geringen Kohäsionswerte verschieben sich die Faserkugeln innerhalb einer
Füllung sehr leicht, insbesondere, wenn diese Füllung für ein Kopfkissen oder eine
Bettdecke benutzt wird. Liegt der Schläfer mit dem Kopf mittig auf einem mit solchen
Faserkugeln gefüllten Kissen, drückt sich dieses Kissen im Auflagebereich sehr leicht
durch. Wird eine mit solchen Faserkugeln gefüllte Bettdecke aufgeschüttelt, so verschieben
sich die Faserkugeln - ähnlich wie auch Daunen - und sammeln sich in einer Ecke oder
an einer Kante an. Um dies zumindest zum Teil zu verhindern, müssen die Faserkugeln
in dem Kissen eine relativ hohe Dichte aufweisen, weshalb die Kissen selbst sehr schwer
werden. Dadurch verliert das Kissen wiederum seine "Weichheit", was manche Menschen
als unangenehm empfinden. Eine Bettdecke muß entsprechend mit mehr Faserkugeln gefüllt
oder - besser - abgesteppt werden.
[0010] Auch aus der EP-A-0.013.427 sind sphärische Faseraggregate bekannt, in denen Fasern
zu Faserkugeln verwickelt sind. Diese Faserkugeln weisen einen Durchmesser von mindestens
3 mm auf. Die Kugeln können einen Durchmesser bis zu 50 mm aufweisen. Die dort verwendeten
Fasern haben eine Länge von mindestens 15 mm, vorzugsweise zwischen 40 und 120 mm.
Diese Faserkugeln weisen eine Dichte zwischen 0,01 und 0,1 g/cm³ auf. Die Fasern dieser
Faserkugeln können natürliche Fasern, z.B. Baumwoll- oder Wollfasern, Tierhaare od.dgl.
oder Synthesefasern, z.B. Polyamid-, Polyester-, Polypropylenfasern od.dgl. oder ein
Gemisch aus diesen sein. Insbesondere können diese Faserkugeln gekräuselte Fasern,
z.B. gekräuselte Synthesefasern sein. Solche Faserkugeln wurden bisher im wesentlichen
für textile Flächengebilde, insbesondere für die Teppichherstellung, für Bekleidungsstoffe,
Schlafdecken, Dekorationsstoffe oder textile Bezugsstoffe benutzt. Dabei werden die
Faserkugeln als Flächengebilde untereinander und / oder mit einer Trägerschicht vernadelt.
Dabei werden sie jedoch sehr stark zusammengepreßt, sodaß ein solches Flächengebilde
sehr hart ist und sich z.B. nicht als Kopfkissen benutzen läßt. Als Füllmaterial sind
diese Faserkugeln, wie sie in der EP-A-0.013.427 beschrieben sind, dann geeignet,
wenn die einzelnen Faserkugeln mit einem Bindemittel gebunden sind, das dafür sorgt,
daß sich die einzelnen Kugeln nicht auflösen.
[0011] Beide Arten von bekannten Faserkugeln lassen sich im Vergleich zu einem Faservlies
nur sehr schwierig gleichmäßig verteilen, wenn sie z.B. in eine Deckenhülle eingebracht
werden sollen oder wenn sie als elastisches Polstermaterial mit gleicher Dicke über
eine größere Fläche verteilt werden sollen.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Faserkugeln erfindungsgemäß mittels
verbindenden Fasern miteinander verbunden. Dies können Fasern der einzelnen Faserkugeln
sein, die jeweils mit Fasern einer anderen Faserkugel verbunden sind. Diese Verbindung
zwischen zwei Fasern kann durch Verkleben der beiden Fasern an Schnittpunkten erfolgen.
[0013] Bevorzugt sind diese verbindenden Fasern sogenannte Bindefasern. Diese Bindefasern
können zusätzlich zu den Faserkugeln in dem Aggregat vorliegen, gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung weisen jedoch die einzelnen Faserkugeln selbst sowohl
Bindefasern, als auch andere Fasern auf. Es können jedoch auch alle Fasern der einzelnen
Faserkugeln Bindefasern sein.
[0014] Diese Bindefasern sind bevorzugt schmelzende Fasern, die eine Anschmelztemperatur
aufweisen, die kleiner ist, als die Anschmelztemperatur von anderen Fasern des Füllgutes.
Diese Schmelzfasern können dann mittels Hitzezufuhr zum Anschmelzen gebracht werden,
woraufhin diese mit anliegenden Fasern, seien es auch Schmelzfasern oder seien es
andere Fasern, verkleben.
[0015] Die Bindefasern können auch thermoplastische Fasern, insbesondere wasserlösliche
Fasern, z.B. Polyvinylalkoholfasern, sein, die durch Anlösen aktiviert werden und
eine Verbindung mit anderen Fasern des Gesamt-Aggregates eingehen. Die Bindefasern
können auch klebende Fasern sein.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform sind die Bindefasern steifer und / oder gröber ausgebildet,
als die anderen Fasern. Die Bindefasern, insbesondere, wenn sie Bestandteil der Faserkugeln
sind, liegen dann nicht parallel zu den anderen Fasern der Faserkugeln, sondern sie
können sogar aus den Faserkugeln herausstacheln. Es ist insbesondere dann möglich,
die Faserkugeln nur über die herausstehenden Faserenden der Bindefasern miteinander
zu verbinden, wodurch das aus den Faserkugeln gebildete Flächengebilde sehr anschmiegsam
und drapierfähig wird. Bei der Verwendung des Aggregates als Füllmaterial für Bettdecken
paßt sich dieses sehr gut der Körperform des darunter bedeckten Menschen an.
[0017] Sind die Bindefasern thermoplastische Fasern, insbesondere wasserlösliche Fasern,
z.B. Polyvinylalkoholfasern, so können die Verbindungen z.B. nach dem Absteppen einer
Bettdecke durch Waschen der fertigen Bettdecke wieder gelöst werden.
[0018] Sind dabei die Verbindungen zwischen Faserkugeln jeweils einer Ebene anders ausgebildet,
als die Verbindungen zwischen Faserkugeln zweier übereinanderliegender Ebenen, so
kann z.B. die Verbindung zwischen den Ebenen gelöst werden, während die Verbindung
zwischen den Faserkugeln einer Ebene bestehen bleibt. Der Benutzer hat es damit auch
in der Hand, das Aggregat dünner auszubilden, als es ihm im Ursprungszustand geliefert
wurde. Analoges gilt auch für räumlich verschieden ausgebildete Verbindungen zwischen
den einzelnen Faserkugeln eines Aggregates.
[0019] Dies wird z.B. dadurch möglich, daß die Faserkugeln eines Flächengebildes mit einer
oder mehrerer übereinanderliegender Ebenen durch Bindefasern miteinander verbunden
sind, die in den Faserkugeln selbst angeordnet sind, sei es, daß die Enden dieser
Bindefasern aus den Faserkugeln herausstacheln, oder sei es, daß die Faserkugeln eine
Hülle aus anschmelzbaren Bindefasern aufweisen.
[0020] Darüber kann nun ein ähnlich ausgebildetes Flächengebilde angeordnet sein, wobei
zwischen beiden eine Lage aus einzelnen anschmelzbaren Bindefasern angeordnet ist,
durch die beide Flächengebilde miteinander verbunden werden. Sind dann nur diese einzelnen
Bindefasern z.B. wasserlöslich, so kann durch Waschen des Aggregates das eine Flächengebilde
wieder von dem anderen getrennt werden, ohne, daß sich die Flächengebilde als solches
auflösen.
[0021] Die einzelnen Faserkugeln können aber auch überhaupt nur durch einzelne zusätzliche
Bindefasern miteinander verbunden sein, die z.B. netzartig über und / oder unter eine
Lage von Faserkugeln gelegt wurde und an dieser nach dem Anschmelzen ankleben.
[0022] Die Verbindungen zwischen den einzelnen Fasern verschiedener Faserkugeln können aber
auch so locker ausgebildet werden, daß sich diese Verbindungen z.B. durch Klopfen
einer Decke oder eines Kissens mit einem Klopfbesen lösen.
[0023] Es können auch Mischungen von Faserkugeln mit und ohne Binde-, d.h. schmelzenden,
löslichen oder klebenden Fasern vorliegen, sodaß bestimmte Faserkugeln nur passiv
angebunden werden.
[0024] Durch das Verbinden der vorher einzeln hergestellten Faserkugeln ist das die Faserkugeln
enthaltende Aggregat roll-, bieg- und faltbar, sowie stauch- und zusammenschiebbar.
Ein solches Aggregat kann auch ohne Umhüllung vielfältig gehandhabt werden. Insbesondere
bietet sich eine solche Ausbildung für den Transport von Faserkugeln an. Auch kann
innerhalb einer nicht abgesteppten Bettdecke das Aggregat durch Zusammenrollen oder
Umfalten eines Endes dicker ausgebildet werden, sodaß z.B. im empfindlichen Fußbereich
gewollt mehr Faserkugeln angeordnet sind, als in dem dem Kopf zugewandten Bereich.
Dies kann vom Benutzer selbst vorgenommen werden. Wird dabei das eingerollte oder
umgefaltete Ende noch festgeheftet, so bleibt dies auch nach dem Schütteln der Decke
so. Mit Daunen oder den bekannten Faserkugeln ist dies vom Benutzer auf einfache Art
und Weise nicht zu vollbringen.
[0025] Wie schon angedeutet kann das Aggregat in einer Hülle angeordnet sein. Dies kann
z.B. eine Stoffhülle sein, wie sie für Bettdecken oder Kissen benutzt wird. Durch
das vorherige Erstellen der Einlage, nämlich des erfindungsgemäßen Aggregates, kann
dieses jede gewünschte Form und Dicke aufweisen und beibehalten. So kann eine solche
Einlage am Fußende andere Fasern aufweisen und / oder dicker sein, als am Kopfende.
Bisher hat man diese Dickenunterschiede durch Absteppen des Inlets erreicht, dabei
jedoch Wärmebrücken im Bereich der Absteppungen erhalten. Mit dem erfindungsgemäßen
Aggregat treten solche Nachteile nicht mehr auf. Eine solche Einlage kann auch mit
der Innenseite der Hülle verbunden sein. Eine solche Verbindung kann mittels der Verbindungsfasern
der Faserkugeln erhalten werden.
[0026] Die Faserkugeln können auch auf einem Träger angeordnet und mit diesem verbunden
sein. Bei dem Bodenbelag gemäß der obengenannten EP-A-0.013.427 werden die Faserkugeln
durch den angewandten Vernadelungsvorgang sehr stark zusammengepreßt. Dies ist bei
einem erfindungsgemäßen an einen Träger geklebten Aggregat nicht mehr der Fall.
[0027] Eine solche Hülle bzw. der Träger kann aus einem Gewebe oder aus einer Perforationen
aufweisenden, vorzugsweise aus einem Kunststoff bestehende Folie bestehen. Eine solche
Folie kann z.B. eine geschlitzte und zu einem Netz geschrumpfte Kunststoffolie sein,
wie sie unter der Marke "XIRONET" von der Firma XIRO AG, CH-3185 Schmitten vertrieben
wird. Ein solches Netz wird bei Hitzeeinwirkung klebrig, sodaß die Faserkugeln an
diesem Netz durch Hitzeeinwirkung verklebt werden können. Die Faserkugeln brauchen
dann selbst nicht klebfähig oder anschmelzbar sein bzw. sie brauchen nicht angeschmolzen
zu werden. Ein solches Netz kann auch unter Einwirkung von Druck aktiviert werden.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform sind die der Hülle bzw. dem Träger benachbarten Faserkugeln
nur mit dieser über Bindefasern verbunden.
[0029] Die Faserkugeln sind z.B. an der Hülle bzw. dem Träger angeklebt, angenäht, angenadelt
oder angesteppt.
[0030] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung kann das Aggregat selbst eine Hülle bilden.
In diese Hülle können lose Faserkugeln, Einzelfasern, Faservliese, vorzugsweise aber
ein nichtfaserhaltiges Material gefüllt sein. Bei letzterem kann es ich um Daunen
oder Federn oder auch um feste Partikel, wie Aktivkohlepartikel oder -pulver, Ionentauscher,
Sand, Samenkörner, Dünger od.dgl. handeln.
[0031] Das erfindungsgemäße Aggregat besteht mindestens aus einer Lage von Faserkugeln.
Diese Faserkugeln müssen einander berühren, um miteinander verbunden zu werden. Diese
Lage muß also relativ geschlossen sein.
[0032] Es können Faserkugeln unterschiedlichen Durchmessers, unterschiedlicher Farbe oder
mit unterschiedlichen Fasern verwendet werden. Somit läßt sich eine große Gestaltungsvielfalt
des gewünschten Aggregates erreichen. Eine so große Gestaltungsvielfalt ist mit den
bekannten Faservliesen od.dgl. nicht erreichbar.
[0033] Die Faserkugeln des Aggregates können nun auch selbst mit einem insbesondere körnigen
Material gefüllt sein. Es kann aber auch zwischen den Faserkugeln weiteres, insbesondere
körniges Material angeordnet sein. Dabei kann es sich um die gleichen Materialien
handeln, die oben schon im Rahmen des Füllens der durch die Faserkugeln gebildeten
Hülle genannt wurden. Bei diesem Material kann es sich aber auch um in bzw. zwischen
den Faserkugeln enthaltenes Material, wie Moor, Lehm, Kräuterpulver, Kaolin, Mandelkleie,
Creme od.dgl. handeln.
[0034] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen von Aggregaten aus Faserkugeln besteht
darin, eine Ansammlung von nach den bekannten Verfahren aus sphärisch verwickelten
Fasern und / oder Fäden hergestellte und bestehende Faserkugeln in einer gewünschten
Form anzuordnen und diese Faserkugeln miteinander zu verbinden.
[0035] Vorteilhafterweise werden dabei die Faserkugeln mittels Verbindungsfasern, bei denen
es sich bevorzugt um Bindefasern handelt, die nach dem Informbringen aktiviert werden,
verbunden. Es können Bindefasern enthaltende Faserkugeln oder auch gesonderte, zwischen
die Faserkugeln eingebrachte Bindefasern verwendet werden.
[0036] Als Bindefasern können Schmelzfasern verwendet werden, wobei die in der gewünschten
Form angeordneten Faserkugeln einer erhöhten Temperatur, vorzugsweise mindestens derSchmelztemperatur
der Bindefasern unterworfen werden.
[0037] Vor dem Anordnen der Kugeln zu einer gewünschten Form können weitere Materialien
in die Faserkugeln eingebracht werden. Es ist aber auch möglich, während des Anordnens
der Faserkugeln in einer gewünschten Form zwischen den Faserkugeln noch weitere, insbesondere
körnige Materialien anzuordnen. Darüberhinaus oder alternativ können nach dem Aktivieren
der Bindefasern noch weitere Materialien in den bzw. zwischen den Faserkugeln angeordnet
werden.
[0038] Während z.B. mit Faservliesen nur dann bestimmte Flächenformen erreicht werden können,
wenn nach der Vliesherstellung nicht gewünschte Vliesflächenabschnitte aus- oder abgeschnitten
werden, können nun die Faserkugeln vor dem Aktivieren der Bindefasern in eine gewünschte
Form gebracht werden. Gemäß dem neuen Verfahren lassen sich auch Fasern in jeder gewünschten
Raumform herstellen. So können Formen mit den Faserkugeln gefüllt werden, woraufhin
die Bindefasern aktiviert und ein der Form entsprechendes Raumgebilde der Form entnommen
werden kann.
[0039] Es lassen sich auch Filter herstellen, wobei entsprechend der Filterform z.B. eine
Lage großer Faserkugeln abgelegt werden, auf die als eigentlicher Filter kleinere
Faserkugeln oder auch z.B. Aktivkohle als Filtermaterial gegeben wird, woraufhin diese
zweite Schicht wiederum mit größeren Faserkugeln abgedeckt wird. Dabei kann am Rand
der eigentlichen Filterschicht ein Ring aus Faserkugeln gelegt werden, der ein seitliches
Herausfallen der Aktivkohleteilchen od.dgl. verhindert. Solche Filter können jegliche
Form annehmen, ohne daß dabei - wie bei solchen aus Faservliesen hergestellten Filtern
- ein Verschnitt übrig bleibt.
[0040] Je nach Druck, der auf die Faserkugeln vor dem Aktivieren der Bindefasern gegeben
wird, kann auch die Dichte und damit auch die Härte eines solchen Aggregates eingestellt
werden.
[0041] Insbesondere können Faserkugeln verschiedener Farbe, Größe, Härte, Dichte und / oder
mit verschiedenen Fasern in einem solchen Aggregat gemischt werden. Durch insbesondere
zusätzliche Hitzeeinwirkung nur auf die Außenbereiche des Aggregates kann eine Außenschicht
geschaffen werden, in der im wesentlichen alle Fasern innig miteinander verbunden
sind, wodurch sich eine härtere und dichtere Schale des Aggregates ergibt, die gegebenenfalls
bedruckt wird. Insbesondere herbei reicht es auch aus, nur die im Bereich der Schale
angeordneten Faserkugeln miteinander zu verbinden, da die im Kern befindlichen Faserkugeln
durch die Schale gehalten werden.
[0042] Dadurch, daß bei dem vorgeschlagenen Verfahren nicht einzelne Fasern, sondern Faserkugeln
miteinander verbunden werden, enthält ein solches Aggregat einen sehr großen Luftanteil.
Ein solches Aggregat ist dadurch auch sehr elastisch. Die Elastizität kann noch dadurch
erhöht werden, daß Faserkugeln verwendet werden, in denen die einzelnen Fasern der
Faserkugel untereinander verbunden sind, sodaß schon die verwendeten Faserkugeln eine
höhere Elastizität aufweisen.
1. Fasern enthaltendes Aggregat, z.B. als Füllgut für Decken oder Kissen, als Polstermaterial
oder als Filter, dadurch gekennzeichnet, daß aus sphärisch verwickelten Fasern und
/ oder Fäden bestehende Faserkugeln miteinander verbunden sind.
2. Aggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserkugeln mittels verbindenden
Fasern miteinander verbunden sind.
3. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
verbindenden Fasern Bindefasern sind.
4. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Faserkugeln über in den einzelnen Faserkugeln angeordnete Bindefasern miteinander
verbunden sind.
5. Aggregat nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen
Faserkugeln Bindefasern und andere Fasern aufweisen.
6. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Faserkugeln über zusätzliche, zwischen den einzelnen Faserkugeln angeordnete Bindefasern
miteinander verbunden sind.
7. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bindefasern schmelzende Fasern sind, die eine Anschmelztemperatur aufweisen, die kleiner
ist, als die Anschmelztemperatur von anderen Fasern des Aggregates.
8. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, die Bindefasern
lösliche Fasern sind.
9. Aggregat nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindefasern
thermoplastische Fasern, insbesondere wasserlösliche Fasern, z.B. Polyvinylalkoholfasern,
sind.
10. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bindefasern klebende Fasern sind.
11. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bindefasern steifer und / oder gröber ausgebildet sind, als die anderen Fasern
des Aggregates.
12. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungen zwischen den einzelnen Faserkugeln lösbar sind, insbesondere gezielt
bestimmte Verbindungen lösbar sind.
13. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das die Faserkugeln enthaltende Aggregat roll-, bieg- und faltbar, sowie stauch- und
zusammenschiebbar ist.
14. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Aggregat in einer Hülle angeordnet und mit dessen Innenseite verbunden, vorzugsweise
verklebt ist.
15. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Faserkugeln auf einem Träger angeordnet sind.
16. Aggregat nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülle bzw. der Träger aus einem Gewebe besteht.
17. Aggregat nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle bzw.
der Träger aus einer Perforationen aufweisenden, vorzugsweise aus einem Kunststoff
bestehenden Folie besteht.
18. Aggregat nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie
eine geschlitzte und zu einem Netz geschrumpfte Kunststoffolie ist.
19. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die der Hülle bzw. dem Träger benachbarten Faserkugeln nur mit dieser über Bindefasern
verbunden sind.
20. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Faserkugeln an der Hülle bzw. dem Träger angeklebt, angenäht oder angesteppt sind.
21. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Aggregat selbst eine Hülle bildet.
22. Aggregat nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle
mit einem anderen Material, vorzugsweise mit einem nichtfaserhaltigen Material gefüllt
ist.
23. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
dieses mindestens aus einer Lage von Faserkugeln besteht.
24. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
Faserkugeln unterschiedlichen Durchmessers, unterschiedlicher Farbe oder mit unterschiedlichen
Fasern verwendet werden.
25. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Faserkugeln mit einem insbesondere körnigen Material gefüllt sind.
26. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Faserkugeln weiteres, insbesondere körniges Material angeordnet ist.
27. Aggregat nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das körnige Material Ionenaustauscher, Aktivkohlepartikel oder -pulver, Samenkörner,
Dünger od.dgl. ist.
28. Aggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das in bzw. zwischen den Faserkugeln enthaltene Material Moor, Lehm, Kräuterpulver,
Kaolin, Mandelkleie, Creme od.dgl. ist.
29. Verfahren zum Herstellen von Aggregaten aus Faserkugeln nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ansammlung von aus sphärisch verwickelten
Fasern und / oder Fäden bestehenden Faserkugeln in einer gewünschten Form angeordnet
werden und diese Faserkugeln miteinander verbunden werden.
30. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserkugeln
mittels Verbindungsfasern, bei denen es sich bevorzugt um Bindefasern handelt, die
nach dem Informbringen aktiviert werden, verbunden werden.
31. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Bindefasern enthaltende Faserkugeln verwendet werden.
32. Verfahren nach Anspruch 29 oder 30, dadurch gekennzeichnet, daß Bindefasern zusammen
mit den Faserkugeln in einer gewünschten Form angeordnet werden.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß als
Bindefasern Schmelzfasern verwendet werden und die in der gewünschten Form angeordneten
Faserkugeln einer erhöhten Temperatur, vorzugsweise mindestens der Schmelztemperatur
der Bindefasern unterworfen werden.
34. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 29 bis 33, dadurch gekennzeichnet,
daß weitere Materialien vor dem Anordnen der Kugeln zu einer gewünschten Form in die
Faserkugeln eingebracht werden.
35. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 29 bis 33, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Anordnens der Faserkugeln in einer gewünschten Form zwischen den Faserkugeln
noch weitere, insbesondere körnige Materialien angeordnet werden.
36. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 29 bis 35, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Aktivieren der Bindefasern noch weitere Materialien in den bzw. zwischen
den Faserkugeln angeordnet werden.