[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Brenner gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Solche Brenner, ihre Anwendungs- und Einbaumöglichkeiten sind aus der EP-A-0193
838 bekannt. In dieser Schrift ist auch der Aufbau einer solchen Brenneranordnung
im einzelnen beschrieben, worauf hier ausdrücklich Bezug genommen wird, so daß die
Beschreibung im folgenden auf die neuen, erfindungswesentlichen Einzelheiten beschränkt
werden kann.
[0002] Der nach dem Stand der Technik bekannte Brenner eignet sich ebenfalls für einen Betrieb
mit Gas und/oder Öl, jedoch können nicht beide Alternativen im Vormischbetrieb durchgeführt
werden. Für den Fall, daß ein Brenner nach dem Stand der Technik mit Öl betrieben
werden soll, arbeitet die bekannte Anordnung als Diffusionsbrenner, was Nachteile
beim Schadstoffausstoß mit sich bringt. Die bekannte Brenneranordnung weist im Bereich
des Hauptluftstromes eine Mehrzahl von Düsenrohren auf, durch welche Gas dem Luftstrom
beigemischt wird. Grundsätzlich könnte ein solches Zumischsystem statt mit Gas auch
mit Öl gespeist werden, jedoch müßte wegen der völlig unterschiedlichen Volumenströme
eine ganz andere Dimensionierung der Düsen vorgenommen werden. Daher eignet sich
ein einmal installiertes System nur entweder für einen Vormischbetrieb mit Gas oder
mit Öl. Hinzu kommt, daß der für Gas günstige Einspeisungsort vor der Drallbeschaufelung
für die Einspeisung von Öl und dessen feine Zerstäubung nicht besonders geeignet ist,
da in diesem Bereich die Strömungsgeschwindigkeit der Luft relativ gering ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher eine Weiterbildung der bekannten Brenneranordnung
für einen Betrieb mit Gas und/oder Öl ohne Änderung der Einbauten. Ggf. soll auch
die gleichzeitige Verwendung von Gas und Öl als Brennstoff möglich sein. Ziel ist
in jedem Falle die Verringerung des Schadstoffausstoßes, insbesondere der NO
x-Emission.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß dem Hauptanspruch vorgeschlagen, daß zusätzlich
im Hauptbrennersystem Einlaßdüsen für Öl vorhanden sein sollen, die eine Vormischung
des Hauptluftstromes mit Öl ermöglichen. Günstige Anordnungen der Einlaßdüsen und
Ausführungsmöglichkeiten des zugehörigen Ölversorgungssystems sind in den Ansprüchen
2 bis 9 enthalten und werden anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0005] Es sei darauf hingewiesen, daß sämtliche nach dem Stand der Technik bekannten Betriebsverfahren
einer solchen Brenneranordnung auch für die erfindungsgemäße Ausführung geeignet
sind, wobei zusätzlich durch die Erfinduch auch noch ein Vormischbetrieb mit Öl möglich
wird. Da auch beim Vormischbetrieb mit Öl zur Stabilisierung der Flamme im allgemeinen
die Unterstützung eines Pilotbrennersystems nötig ist, kommen auch für dieses System
wiederum alle bekannten Ausführungsformen und Betriebsvarianten in Frage. Besonders
vorteilhaft wird es im allgemeinen sein, sowohl Hauptbrenner wie Pilotbrenner mit
dem gleich Brennstoff, nämlich Gas oder Öl, zu betreiben, zwingend notwendig ist
dies jedoch keineswegs.
[0006] In unterschiedlichen Lastbereichen kann zusätzlich die Einspeisung von Inertstoffen,
beispielsweise Dampf, Wasser oder Stickstoff, die NO
x-Emission in bekannter Weise senken. Auch diese Maßnahmen sind für die erfindungsgemäße
Anordnung anwendbar und geeignet.
[0007] Im folgenden wird anhand der Zeichnung, einem stark schematisierten Längsschnitt
durch einen erfindungsgemäßen Brenner, das Wesen der Erfindung näher erläutert. Zum
Verständnis sind unwesentliche Einzelheiten, die im Stand der Technik bereits ausführlich
erläutert wurden, weggelassen bzw. vereinfacht.
[0008] Der erfindungsgemäße Brenner, der ggf. in Verbindung mit mehreren gleichartigen Brennern
beispielsweise in der Brennkammer einer Gasturbinenanlage eingesetzt werden kann,
besteht aus einem inneren Teil, dem Pilotbrennersystem und einem konzentrisch dazu
liegenden äußeren Teil, dem Hauptbrennersystem. Beide Systeme sind für einen Betrieb
mit Gas und/oder Öl in beliebiger Kombination geeignet. Als Brennstoffe finden im
allgemeinen Erdgas und Heizöl Verwendung. Das Pilotbrennersystem besteht aus einem
inneren Öl-Zufuhrkanal 1 und einem konzentrisch um diesen herum angeordneten inneren
Gas-Zufuhrkanal 2. Dieser wiederum ist umgeben von einem konzentrisch angeordneten
inneren Luft- (bzw. Inertstoff-) Zufuhrkanal 3. In oder an diesem Kanal kann ein geeignetes
Zündsystem angeordnet sein, für welches viele Ausführungsmöglichkeiten bekannt sind
und auf dessen Darstellung hier verzichtet wurde. Der innere Öl-Zufuhrkanal 1 weist
an seinem Ende eine Öldüse 5 auf, der innere Luft-Zufuhrkanal 3 weist in seinem Endbereich
eine Drallbeschaufelung 6 auf.
[0009] Das Pilotbrennersystem 1, 2, 3, 5, 6 kann in an sich bekannter Weise mit Öl oder
Gas betrieben werden. Auch die aus der EP-A-0193 838 bekannte Ausführung des Pilotbrennersystems
als separater Vormischbrenner eignet sich für die vorgeschlagene Anordnung und beeinträchtigt
diese nicht.
[0010] Das Hauptbrennersystem besteht aus einem konzentrisch zum Pilotbrennersystem angeordneten
und schräg auf dieses zulaufenden äußeren Luft-Zufuhr-Ringkanalsystem 4. Auch dieses
Luft-Zufuhr-Ringkanalsystem 4 ist mit einer Drallbeschaufelung 7 versehen. Stromaufwärts
der Drallbeschaufelung befinden sich Gasdüsenrohre 10 mit einer Mehrzahl von Gasdüsen
11 im Strömungsquerschnitt des Hauptluftstromes L
H. Diese werden aus einem Gasringkanal 9 gespeist, welcher eine Haupt-Gas-Zuführungsleitung
8 aufweist.
[0011] Erfindungsgemäß weist der Brenner zusätzlich einen weiteren Öl-Ringkanal 13 auf,
welcher aus einer Haupt-Öl-Zuleitung 12 gespeist wird. Dieser Öl-Ringkanal 13 liegt
konzentrisch zum Pilotbrennersystem 1, 2, 3, 5, 6, und zwar in dem Bereich, in dem
dieses mit dem Hauptbrennersystem 4, 7 zusammenstößt. Ein dort bei bisherigen Konstruktionen
ohnehin vorhandener Freiraum kann den Öl-Ringkanal 13 aufnehmen. Er kann durch eine
einzige zusätzliche Trennwand gebildet werden. Der Öl-Ringkanal 13 weist Bohrungen
durch die Wand zum äußeren Luft-Zufuhr-Ringkanalsystem 4 auf, welche im Bereich der
Drallbeschaufelung 7 enden. Diese Bohrungen sind mit Düsen versehen, welche einen
Öl-Sprühstrahl 15 erzeugen, der ungefähr senkrecht zum Hauptluftstrom L
H gerichtet ist. Bei Anordnung der Düsen im Bereich der höchsten Strömungsgeschwindigkeit,
d. h. im Bereich des geringstens Querschnittes der Drallbeschaufelung, bewirkt der
Hauptluftstrom L
H eine feine Zerstäubung des eingespritzten Öls. Vorzugsweise ist in jedem Zwischenraum
zwischen den Schaufeln der Drallbeschaufelung 7 mindestens eine Einlaßdüse 14 angeordnet.
Über den Öldruck im Öl-Ringkanal 13 kann die Ölzufuhr geregelt werden.
[0012] Der erfindungsgemäße Brenner ermöglicht eine flexible Anpassung an die jeweils zur
Verfügung stehende Brennstoffart bei gleichzeitiger Minimierung der NO
x-Emission. Sowohl bei Betrieb mit Gas, wie auch bei Betrieb mit Öl und ggf. bei Kombinationen
beider Betriebsweisen kann der Brenner als Vormischbrenner arbeiten, wobei die Stabilität
der Flamme durch ein Pilotbrennersystem gewährleistet wird.
1. Brenner für Betrieb mit Gas (G) und/oder Öl (O), bestehend aus einem zentralen
Pilotbrennersystem (1, 2, 3, 5, 6), welches mit Gas und/oder Öl als Diffusionsbrenner
oder gesonderter Vormischbrenner betrieben werden kann, wobei zusätzlich die Möglichkeit
einer Einspeisung von Inertstoffen (I) vorhanden sein kann; ferner bestehend aus einem
das Pilotbrennersystem (1, 2, 3, 5, 6) umgebenden ringförmigen Hauptbrennersystem
(4, 7) für Vormischbetrieb mit Gas (GH), welches aus einer Vielzahl von Düsen (11) dem Hauptluftstrom (LH)beimischbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich im Hauptbrennersystem (4, 7) Einlaßdüsen (14) für Öl (OH) vorhanden sind, die eine Vormischung des Hauptluftstromes (LH) mit Öl (OH) ermöglichen.
2. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßdüsen (14) für Öl (OH) im Bereich der Drallbeschaufelung (7) des Hauptbrennersystems (4) angeordnet sind.
3. Brenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßdüsen (14) im Bereich der höchsten Strömungsgeschwindigkeit zwischen
der Drallbeschaufelung (7) angeordnet sind.
4. Brenner nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßdüsen (14) für Öl (OH) so gerichtet und dimensioniert sind, daß im Normallastbereich des Brenners eine
möglichst feine Zerstäubung und gleichmäßige Verteilung im Hauptluftstrom (LH) erfolgt.
5. Brenner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßdüsen (14) etwa senkrecht zur Richtung des Hauptluftstromes (LH) gerichtet sind.
6. Brenner nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Zwischenraum zwischen den Schaufeln der Drallbeschaufelung (7) mindestens
eine Einlaßdüse (14) angeordnet ist.
7. Brenner anch einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßdüsen (14) mit einem Ringkanal (13) in Verbindung stehen, der das
Pilotbrennersystem (1, 2, 3, 5, 6) etwa konzentrisch umgibt und durch eine Haupt-Ölzuleitung
(12) mit Öl (OH) beaufschlagbar ist.
8. Brenner nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringkanal (13) zwischen dem Pilotbrennersystem (1, 2, 3, 5, 6) und dem Hauptbrennersystem
(4, 7) angeordnet ist, vorzugsweise im Bereich des Zusammenstoßens dieser System.
9. Brenner nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringkanal (13) mit dem Wandbereich der Drallbeschaufelung überlappt, wobei
die Einlaßdüsen (14) als Bohrungen, ggf. mit düsenförmigen Schraubeinsätzen, ausgelegt
sind.