[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung eines Faserkabels in einer Vorrichtung,
in die es eingeführt, behandelt und aus der es ausgeführt wird und die Vorrichtung.
[0002] Faserkabel werden im allgemeinen diversen Behandlungen, z.B. Trocknungs-, Relaxier-
oder Thermofixierschritten, unterzogen, insbesondere nach dem Waschen, Strecken oder
Avivieren, um z.B. einen gewünschten Feuchtegehalt und bestimmte Werte für Eigenschaften
wie Dehnung, Festigkeit oder Anfärbbarkeit zur erhalten. Außerdem werden solche Faserkabel
üblicherweise gekräuselt, um ein Auseinanderfallen des Faserkabels in einzelne Fäden
zu vermeiden und/oder als Schnittfaser genügend Haftung für den nachfolgenden Spinnprozeß
zu besitzen. Die diversen Behandlungen, z.B. Trocknungs-, Relaxier- und Thermofixierschritte,
werden üblicherweise durch Behandlung des Faserkabels mit einem Gas, insbesondere
mit Dampf oder erhitzter Luft durchgeführt. Für diese Dämpf-und Trocknungsvorgänge
sind bestimmte Verweilzeiten einzuhalten und erforderlich.
[0003] Bei herkömmlichen Nachbehandlungsverfahren mit niedrigen Produktgeschwindigkeiten
bis zu 150 m/min und großen Bandgewichten von beispielsweise 100 ktex erreicht man
die erforderlichen Verweilzeiten mit Hilfe von Siebtrommeltrocknern, die eine Reihe
von Siebtrommeln enthalten, beispielsweise 20 bis 30 Trommeln mit einem Durchmesser
von 140 cm. Die Trocknung wird mit erhitzter Luft durchgeführt, wobei Luftgeschwindigkeiten
von 3 bis 5 m/sek. angewendet werden müssen, um ausreichende Trocknungen zu erzielen.
Der dafür notwendige Energiebedarf ist erheblich. Da beim Dämpfen und Trocknen auch
stets noch restliches Lösungsmittel oder restliches Monomer aus dem Faserkabel ausgetrieben
wird, ist es erforderlich, die Trocknungsapparate gegen die Umwelt zu kapseln, was
aber im Falle eines Siebtrommeltrockners nur unvollkommen gelingt. Die Kräuselung
wird üblicherweise im Anschluß an die Trocknung durchgeführt.
[0004] Alternativ sind sogenannte Siebbandtrockner bekannt, auf denen das Produkt mäanderförmig
und spannungsarm abgelegt und so durch die Behandlungszonen transportiert wird. Die
spannungsarme, meist spannungslose Ablage auf dem Siebband hat den Nachteil, daß zuerst
abgelegte Produktlagen des gefalteten Kabels nach unten zu liegen kommen und immer
von später abgelegten Produktlagen bedeckt werden, so daß beim Abziehen des Kabels
vom Siebband ein großer Teil des Kabels unter dem übrigen Kabel weggezogen werden
muß. Dadurch kann es zu Wirrlagen, Verfilzungen und damit zu Störungen des Verfahrensablaufes
kommen. Um diesen Nachteil zu beheben, muß das Kabel vor Einführung in den Dämpf-
oder Trocknungsapparat auf sogenannten Wendetrommeln abgelegt werden, die gewährleisten,
daß bei der Ablage auf das Siebband die zuerst abgelegten Produktlagen nach oben zu
liegen kommen und einwandfrei abgezogen werden können.
[0005] Nachteilig bei dieser komplizierten Technik ist, daß der Apparat an der Produkteintrittsseite
nur schwer abzudichten ist, so daß große Luftmengen unnötigerweise in den Apparat
eingeschleust und mit aufgeheizt werden oder die Behandlungsgasreinheit beeinträchtigt,
bzw. schädliche Emissionen an den Undichtigkeiten austreten können. Ferner tritt
durch die Wendetrommel ein Abkühlen des Kabels und damit ein Energieverlust ein.
[0006] Für das Dämpfen/Relaxieren von Schnittfasern/Flocke sind Siebbanddämpfer bekannt,
bei denen das Gut unter Einschluß von relativ viel Luft mit Hilfe des Siebbandes
in die Behandlungszone eingebracht wird, wo es mit überhitztem Dampf durch Umwälzung
desselben gedämpft wird. Nachteil dieser Apparate sind die schwierigen Abdichtmöglichkeiten,
damit gekoppelt undefinierte Dampfkonzentrationen und hoher zeitlicher Aufwand, z.B.
bei Farbwechseln.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Behandlungsverfahren zur Verfügung
zu stellen, insbesondere Faserkabel mit Bandgewichten von 5 bis 500 ktex energie-
und emissionarm zu kräuseln und zu behandeln, insbesondere zu dämpfen, zu relaxieren,
zu trocknen und/oder zu fixieren.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung eines Faserkabels in einer
Behandlungvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das Faserkabel durch eine Kräuselvorrichtung,
beispielsweise eine an sich bekannte mechanische oder spezielle aerodynamische Kräuselvorrichtung,
in die Behandlungsvorrichtung eingeführt wird, gekräuselt wird unter Erhalt eines
Kräuselkuchens, dieser über eine vorzugsweise feststehende, gasdurchlässige Siebplatte
gefördert wird, wobei durch die Siebplatte Gas von unten gegen den Kräuselkuchen strömt,
so daß dieser berührungslos oder mit verminderter Auflagekraft über die Siebplatte
hinweg befördert wird, die vorzugsweise horizontal oder leicht geneigt ist, wobei
der Kräuselkuchen während des Aufenthaltes über der Siebplatte in gewünschter Weise
behandelt wird und wobei abschließend der Kräuselkuchen behandelt aus der Behandlungsvorrichtung
austritt.
[0009] Bevorzugte Querschnittsformen des Kräuselkuchens sind jene, die größere Längen als
Höhen aufweisen, beispielsweise ovale, elliptische oder rechteckige. Die Kräuselung
erfolgt vorzugsweise in einer aerodynamischen Kräuselvorrichtung mit einem heißen,
gasförmigen Medium von 5 bis 16 bar Druck und einer Temperatur von 50 bis 210°C. Bevorzugte
Kräuselvorrichtungen sind aus der DE-A-3 308 657 bekannt. Die verwendete Kräuseldüse
kann mit Dampf oder entsprechend temperierter Luft betrieben werden. Die Stirnwand,
in die sie montiert ist, kann gleichzeitig die Abschlußwand einer vorhergehenden Vorrichtung,
in der beispielsweise gewaschen, gestreckt oder aviviert wird, sein. Die Kräuseldüse
besteht vorzugsweise aus einem Einlaufteil, einer Mischstrecke, einem Diffusor und
einem Stangenkäfig. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die wirksame
Öffnung der Kräuseldüse rechteckig. Im Diffusor öffnet sich das Faserband, das dann
im Stangenkäfig gebremst und gekräuselt wird. Der Stangenkäfig besteht vorzugsweise
aus achsparallel angeordneten Stäben, zwischen denen Gas entweichen kann.
[0010] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Vorrichtung zur Behandlung eines Faserkabels,
gekennzeichnet durch eine Eintrittsdüse zum Einführen des Faserkabels, diesem angeschlossen
ein Käfig aus Stäben, die parallel zur Fördereinrichtung angeordnet sind, eine gasdurchlässige
Siebplatte in Fortsetzung der Unterkante der Austrittsöffnung der Düse, eine Austrittsöffnung
für das behandelte Gut, einer Gasfördereinrichtung zum Einblasen von Gas unterhalb
der Siebplatte und zum Absaugen oberhalb des Gutes und einem die Düse bis zur Austrittsöffnung
umhüllenden Gehäuse. In einer bevorzugten Ausführungsform verjüngen sich die inneren
Abmessungen des Gehäuses zur Austrittsöffnung hin.
[0011] Die eigentliche Behandlungsvorrichtung besteht vorzugsweise im wesentlichen aus
einem länglichen Kanal, dessen Querschnittsformen dem Kräuselkuchenquerschnitt angepaßt
ist, der einen gelochten einfachen oder Doppelboden zur gleichmäßigen Strömungsverteilung
in Längs- und Querrichtung, darunter einen Gasverteilungsraum z.B. mit Dreieckprofil
und darüber eine ebene oder trichterförmige Gassammelhaube aufweist. In der einen
Stirnseite wird die mechanische und aerodynamische Kräuselvorrichtung gasdicht montiert
und bildet die Produkteintrittsschleuse, ihr gegenüber befindet sich eine Öffnung
für den Produktaustritt. Alternativ können oberhalb vom Produkt eine weitere gasdurchlässige
Siebplatte oder sogenannte in Längsrichtung montierte kufenförmiger Niederhalter montiert
werden, um ein "Ausbeulen" des Kräuselkuchens aus der Längsform zu verhindern. Weitere
Bestandteile der Vorrichtung sind i.a. die entsprechenden Rohrleitungen, Ventilatoren,
Wärmetauscher, Drosselorgane und Isolierungen, die die Gaskreisläufe aufrecht und
auf gewünschter Temperatur halten und gleichzeitig das in Kräuselkuchenform vorliegende
Produkt nahezu in Schwebe halten. Durch den schwebenden Zustand des Produktes ist
nur eine geringe Schubkraft der Kräuselvorrichtung notwendig. Die Schubwirkung kann
aber auch durch an sich bekannt, speziell gelochte Siebbleche mit wählbarer Gasaustrittsrichtung
verstärkt oder vermindert werden.
[0012] Die Behandlungsvorrichtung kann in mehrere Behandlungszonen unterteilt sein. In
den einzelnen Behandlungszonen kann das Behandlungsmedium, vorzugsweise Dampf oder
Luft, jeweils von einem Ventilator über einen Wärmeaustauscher und das Produkt im
Kreis umgewälzt werden.
[0013] Ein besonders bevorzugtes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des
über das Siebband beförderten Kräuselkuchens das eingeblasene Gas mittels eines Ventilators
abgezogen über einen Wärmetauscher und Drosselklappen von unten wieder in die Behandlungszone
eingeführt, d.h. im Kreis umgewälzt wird und mehrere solcher Kreisläufe sich in Form
von Zonen aneinander reihen können. Im Falle von Kühlzonen kann auf Wärmetauscher
verzichtet und Frischluft zum Kühlen herangezogen werden. Wird die Apparatur als
Trockner benutzt, so kann den internen Kreisläufen im Gegenstrom zum Produkt ein Frischluftstrom
überlagert werden. Dieser Frischluftstrom kühlt in den Kühlzonen das Produkt und
erwärmt sich gleichzeitig. Im Parkour durch den Trockner lädt er sich mit der dem
Produkt entnommenen Feuchtigkeit auf und wird in der ersten Trocknerzone mit Hilfe
eines Ventilators abgezogen. Wird die Apparatur als Dämpfer betrieben, so kann auch
die Düse sinnvollerweise mit Dampf betrieben werden. Der Kräuseldampf kann dann gleichzeitig
zum Dämpfen herangezogen werden, vorzugsweise im Gleichstrom zum Produkt. Im Falle
einer mechanischen Kräuselvorrichtung kann der Dampf in Gegenstrom oder Gleichstrom
an geeigneter Stelle zugegeben werden. Als Abschluß wird auch hier gekühlt. Die Apparatur
kann auch zur kombinierten Dämpf- und Trockenbehandlung herangezogen werden, wobei
zwischen Dämpf- und Trockenzonen zweckmäßigerweise eine Zwischenzone eingeschaltet
ist. Am Ende der Apparatur befindet sich eine Öffnung, durch die das Kabel aus der
Apparatur geführt und gegebenenfalls einer weiteren Vorrichtung, beispielsweise einer
Schneide- oder einer Abtäfelvorrichtung zugeführt wird.
[0014] Ein wesentlicher Vorteil einer feststehenden Siebplatte liegt darin, daß eine besonders
gute Abdichtung der Apparatur erreicht wird und keine rotierenden Teile vorliegen,
an denen sich Kabelaufläufer bilden könnten. Zudem wird durch die geringen Leckluftmengen
die Wirksamkeit und Reinheit der Behandlungsgase verbessert und eine schonende gleichmäßige
Produktbehandlung gewährleistet. Durch den Kräuselvorgang wird das gestreckte Faserband
in eine gestauchte, im Querschnitt runde, ovale oder viereckige Kuchenform überführt.
Der Stauchungsfaktor, als Verhältnis der Faserbandgeschwindigkeit zur Kuchengeschwindigkeit
definiert, liegt vorzugsweise im Bereich von 2 bis 100, insbesondere 2 bis 25.
[0015] Durch die enorme Verlangsamung der Fasergeschwindigkeit lassen sich Fördergeschwindigkeiten
von 0,2 bis 5 m/min realisieren und damit relativ kleine Apparaturen mit hohen Verweilzeiten
von beispielsweise 2 bis 15 min. Durch die Stauchung gelingt es, Flächengewichte von
1,5 bis 20 kg/m zu verwirklichen. Dadurch werden schonende und sehr gleichmäßige Behandlungen
mit niedrigen Gasgeschwindigkeiten von 0,3 bis 3 m/sek ermöglicht. In einer bevorzugten
Ausführungsform tritt das Faserkabel mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 150 m pro
Min. in die Behandlungsvorrichtung ein und tritt - gekräuselt und behandelt - mit
einer Geschwindigkeit von 2 bis 5 m pro Min. aus.
[0016] Wird zur Behandlung gasförmiges Medium, vorzugsweise Dampf- oder Heißluft verwendet,
so bietet es sich an, dieses von unten nach oben durch die Siebplatte und den Kräuselkuchen
zu führen.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich prinzipiell für alle endlosen Faserkabel,
die hydrothermischen Gasbehandlungen unterworfen werden müssen. Ganz besonders effektiv
ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung von Acrylfaserkabeln, vorzugsweise
nach dem Trockenspinnverfahren erzeugt.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet für solche endlose Faserbänder,
die in breiter Form von z.B. 50 bis 500 mm durch übliche Nachbehandlungsschritte wie
Waschen, Strecken, Avivage und/oder Trocknen erhalten werden, wobei
a) der Waschprozeß nach dem Gegenstromprinzip in mehreren Stufen durchgeführt und
als Transportvorrichtung für das Spinnband beim Waschverfahren eine Schwingrinne
oder flache Bäder mit Umlenkwalzen oder Siebtrommeln verwendet werden,
b) die Verstreckung vor und/oder nach dem Waschprozeß in einer Dampfatmosphäre von
100 bis 120°C oder im Wasserbad mit 70 bis 98°C durchgeführt wird,
c) die Kräuselung in der oben angegebenen aerodynamischen Kräuselvorrichtung mit
einem heißen, gasförmigen Medium von 5 bis 16 bar Druck und einer Temperatur von
50 bis 210°C oder einer bekannten mechanischen flachen Stauchkammerkräusel erfolgt.
d) die Präparation kontinuierlich vor, während oder nach der Kräuselung auf das Faserband
aufgetragen wird,
e) das Faserband zum Dämpfen in gefalteter Form spannungsarm über der Siebplatte durch
einen Dämpfapparat transportiert und dabei mit Wasserdampf von 100 bis 150°C behandelt
wird,
f) das Faserband schließlich über der Siebplatte in gefaltetem Zustand mit Hilfe von
warmer Luft von 60 bis 180°C getrocknet, anschließend mit kalter Luft auf Temperaturen
unter 50°C gekühlt und gegebenenfalls einer Schneidevorrichtung oder Verpackungseinheit
zugeführt wird.
[0019] Die geschnittenen Fasern können aus der Schneidevorrichtung kontinuierlich in einer
pneumatischen Förderleitung zur Ballenpresse gefördert und darin zu fertig verpackten
Faserballen gepreßt werden.
[0020] Das Faserkabel kann grundsätzlich von unterschiedlichster chemischer Zusammensetzung
sein und nach unterschiedlichsten Verfahren hergestellt sein. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform handelt es sich um ein Polyacrylnitril mit gegebenenfalls
anderen Copolymeren, welches aus einem geeigneten Lösungsmittel, z.B. Dimethylformamid
nach dem Trockenspinnverfahren hergestellt worden ist.
[0021] Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt einer bevorzugten Vorrichtung, in der das erfindungsgemäße
Verfahren durchgeführt werden kann.
[0022] Das Faserband 1 wird der mit Luft oder Dampf über Leitung 2 beaufschlagten Kräuselvorrichtung
3 zugeführt, von dieser in einen Kräuselkuchen 4 geformt und über die feststehende
Siebplatte 5 geschoben. Der aus der Kräuselvorrichtung in die Behandlungsvorrichtung
strömende Gasstrom 6 wird zusammen mit dem im Kreis umgewälzten Strom 11 in der Haube
7 gesammelt und über die Leitung 8 den nicht dargestellten Aggregaten wie Wärmetauscher,
Ventilator, Drosselorganen zugeführt und über die Leitung 9 wieder unterhalb der
Siebplatte 5 in den Kanal 10 gefördert, der für die gleichmäßige Beaufschlagung der
Siebplatte 5 sorgt. Oberhalb des Kräuselkuchens kann sich eine weitere Siebplatte
12 oder Kufenförmige Niederhalter 12ʹ befinden.
[0023] Nach dem Durchfahren der Behandlungszone verläßt der Kräuselkuchen 4 zusammen mit
einem Teilstrom 13 des Behandlungsgases durch die Öffnung 14 den Apparat und kann
einem nicht dargestellten, z.B. nachgeschalteten Kühl- oder Förderband zugeführt werden.
[0024] In Fig. 2 ist ein Schnitt A-B der vorher beschriebenen Vorrichtung dargestellt.
[0025] Fig. 3 zeigt eine alternative Vorrichtung mit einer bekannten mechanischen Kräuselvorrichtung.
Das Faserband 1 wird von den Kräuselwalzen 15 der Kräuselkammer 16 zugeführt und als
Kräuselkuchen 4 in die Behandlungsvorrichtung geschoben. Diese besteht, ähnlich wie
bei Fig. 2, aus einer einfachen oder doppelten Siebplatte 5, einer Haube 7, den Ab-
und Zuleitungen 8 und 9 und dem Kanal 10. Alternativ befinden sich oberhalb des Kräuselkuchens
4 drei kufenförmige Niederhalter 12ʹ. Das Behandlungsgas (Luft oder Dampf) kann in
diesem Fall über einen Stutzen 17 in Leitung 9 zugegeben werden.
[0026] Fig. 4 zeugt den entsprechenden Schnitt A-B durch die Vorrichtung nach Fig. 3.
[0027] Die in Fig. 5 gezeigte Kräuseldüse besteht aus einem Einlaufteil (21), der Mischstreckte
(25), dem Diffusor (26) und dem Stangenkäfig (27). Das Faserband (1) wird durch das
Mundstück (30) eingesaugt. Ein heißes Gas (29) wird durch die Zuleitung (22) und den
Spalt (23) zugeführt, erwärmt und fördert das Band.
Beispiel 1
[0028] Ein Polyacrylfaserband von 70 ktex wird mit 20 m/min einer mit Dampf von 9 bar und
170°C betriebenen Düse zugeführt und von dieser in einen Kräuselkuchen von 125 mm
Breite und 25 mm Höhe und einem Flächengewicht von 10 kg/m² geformt. Der Kräuselkuchen
wird während 3 min von unten mit überhitztem Dampf von 125°C, einer Konzentration
von 98 % und einer Geschwindigkeit von 0,85 m/sek in Schwebe gehalten und durch die
Behandlungszone gefördert. Unter den genannten Bedingungen reduziert sich der Bandkochschrumpf
von 23,1 auf 0,9 %, verliert Lösungsmittel von 3,3 auf 1,7 %. Die Faserfestigkeit
fällt von 2,7 auf 2,4 cN/dtex und die Dehnung steigt von 26,4 auf 40,4 %. Die Feuchtigkeit
des Bandes nimmt von 50 auf 35 % ab.
Beispiel 2
[0029] Ein Faserband von 80 ktex wird mit 60 m/min der mit heißer Luft von 180°C und 5 bar
betriebenen Kräuseldüse zugeführt. Der sich bildende Kräuselkuchen von 125 mm Breite
und 30 mm Höhe wird während 2 min mit Luft von 160°C mit 0,9 m/s von unten angeströmt
und durch die Apparatur gefördert. Der Kräuselkuchen mit einem Flächengewicht von
12 kg/m² trocknet von 45 auf 15 % Feuchtegehalt bezogen auf Feststoff.
1. Verfahren zur Behandlung eines Faserkabels in einer Behandlungsvorrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß das Faserkabel durch eine Kräuselvorrichtung in die Vorrichtung
eingeführt wird, daß es unter Erhalt eines Kräuselkuchens gekräuselt wird, daß der
Kräuselkuchen über eine gasdurchlässige Siebplatte gefördert wird, wobei durch die
Siebplatte Gas von unten gegen den Kräuselkuchen strömt, so daß dieser berührungslos
oder mit verminderter Auflagekraft über die Siebplatte hinweg befördert wird, daß
der Kräuselkuchen während des Aufenthaltes über der Siebplatte in gewünschter Weise
behandelt wird und daß der Kräuselkuchen behandelt abschließend aus der Behandlungsvorrichtung
austritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß das Faserkabel mit einer
aerodynamischen Gasdüse gekräuselt wird, die einen rechteckigen wirksamen Querschnitt
hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des über die Siebplatte
beförderten Kräuselkuchens das eingeblasene Gas mittels eines Ventilators abgezogen
und von unten wieder in die Behandlungszone eingeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gekräuselte Faserkabel
in der Vorrichtung getrocknet, relaxiert und/oder fixiert wird.
5. Vorrichtung zur Behandlung eines Faserkabels, gekennzeichnet durch eine Eintrittsdüse
zum Einführen des Faserkabels, diesem angeschlossen ein Käfig aus Stäben, die parallel
zur Fördereinrichtung angeordnet sind, eine gasdurchlässige Siebplatte in Fortsetzung
der Unterkante der Austrittsöffnung der Düse, eine Austrittsöffnung für das behandelte
Gut, einer Gasfördereinrichtung zum Einblasen von Gas unterhalb der Siebplatte und
zum Absaugen oberhalb des Gutes und einem die Düse bis zur Austrittsöffnung umhüllenden
Gehäuse.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren Abmessungen
des Gehäuses sich zur Austrittsöffnung hin verjüngen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine feststehende Siebplatte
enthalten ist.