(19)
(11) EP 0 276 715 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.08.1988  Patentblatt  1988/31

(21) Anmeldenummer: 88100591.2

(22) Anmeldetag:  18.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A45D 19/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 26.01.1987 DE 3702165

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Hollenberg, Detlef, Dr.
    D-4010 Hilden (DE)
  • Schneider, Hans
    D-4056 Schwalmtal (DE)
  • Weihrauch, Georg
    D-6948 Wald-Michelbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Haarfärbegerät


    (57) Um mit einem Haarfärbegerät bestehend aus einer drehbar auf eine Behältermündung (7) aufzusetzenden Auftragehilfe (11) auch bei Selbstanwendung die jeweilige Haarfärbemi­schung bei minimalem Farbauftrag und maximaler Wirkung sicher und gleichmäßig dosieren zu können, wird die zwei Führungszinken (24, 25) besitzende Auftragehilfe (11) im Bereich zwischen den Zinken (24, 25) um die dort befind­liche Austrittsöffnung (19) herum mit Borsten (26) ausge­stattet, wobei die Borsten kürzer als die Führungszinken (24, 25) sind (Fig. 1).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Haarfärbegerät zum Aufsetzen auf einen ein Haarfärbemittel aufnehmenden Behälter mit einem zwei etwa parallel ausgerichtete F/ührungszinken nach Art von Kammzinken aufweisenden, hohlen Kammrücken und einer Austrittsöffnung für das Haarfärbemittel zwi­schen den Führungszinken an deren Wurzel, wobei ggfs. der Behälter das bei Anwendung in der Hand zu haltende Griffteil bildet.

    [0002] Beim Färben der Kopfhaare kommt es darauf an, auch die nahe der Kopfhaut befindlichen Haarbereiche gleichmäßig mit dem Haarfärbemittel zu überziehen. Ein entsprechen­des Haarfärbegerät wird in der DE-OS 27 49 074 beschrie­ben. Das bekannte Haarfärbegerät besitzt ein hohles Kammelement, welches aus einem Rohr mit darin etwa radial eingesetzten, hohlen Zinken besteht. Das Rohr wird unter Zwischenschaltung eines Druckreduzierventils mit dem das Färbemittel enthaltenden Behälter verbunden. Um jede Zin­ke herum werden Borsten angeordnet, die die Zinken stirn­seitig, d.h. an deren freien Enden, überragen.

    [0003] In der EP-OS 38 024 wird ein Haarfärbegerät mit einer mit dem Färbemittel versorgten Bürste angegeben. Der Bürsten­rücken des bekannten Auftragegeräts kann um 45° gegen die Längsachse des Vorratsbehälters geneigt sein. Das aus der europäischen Anmeldung bekannte Auftragegerät besitzt ei­nen von der mit dem Färbemittel versorgten Bürste getrenn­ ten Kamm.

    [0004] Vor allem bei Selbstanwendung bereitet es Schwierigkei­ten, mit den vorgenannten bekannten Geräten die Haare auf dem Kopf, an den Kopfseiten und dem Hinterkopfbereich mit gleichem Ergebnis zu behandeln.

    [0005] Spezielle Haarfärbegeräte sind auch zum Färben einzelner Haarsträhnchen von oft nur wenigen Haaren bekannt worden. Eine solche Auftragevorrichtung zum Färben von Haarsträh­nen wird in dem DE-GM 79 32 856 beschrieben. Dieses Ge­rät besitzt einen kammartigen Auftrageaufsatz mit einem durch den hohlen Kammrücken mit dem Behälterinnern ver­bundenen Kanal und zwei parallel zueinander angeordneten Führungs- bzw. Kammzinken, zwischen denen im Bereich nahe dem Kammrücken eine mit dem darin vorgesehenen Kanal in Verbindung stehende Öffnung vorgesehen ist. Zum Erleich­tern des Auftragevorgangs wird die Längsachse jedes Füh­rungszinkens im wesentlichen senkrecht zu der durch die Längsachse des Kammrückens und der Längsachse des Behäl­ters gebildeten Ebene angeordnet. Es soll auch möglich sein, zwei um 180° (um den Kammrücken als Achse) gegen­einander versetzte Rastpositionen jeweils für beide Füh­rungszinken gemeinsam vorzunehmen, um eine angepaßte Stel­lung der Zinken für Links- oder Rechtshändler zu ermög­lichen. Die bekannte Konstruktion läßt jedoch bei ein und demselben Gerät weitere Verstellmöglichkeiten praktisch, d.h. ohne erhebliche Anforderungen an das Abstraktions­vermögen der Bedienungsperson, nicht zu, weil gegebenen­falls zugleich zwei gegeneinander geneigte Drehkupplungen zu verstellen wären.

    [0006] In dem aus dem vorgenannten Gebrauchsmuster bekannten Kammteil werden mit den Führungszinken kombinierte Bor­ sten nicht vorgesehen. Vielmehr wird vorgeschlagen, die Führungszinken zum feineren Aufteilen der jeweils zu be­handelnden Haarsträhne zu unterteilen, so daß drei oder mehr parallel zueinander angeordnete Zinken vorliegen.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Haarfärbe­system zu schaffen, das den Anwender in die Lage versetzt, bei maximalem Effekt sowenig Haar wie möglich farblich zu verändern und auch bei Selbstanwendung eine gleich­mäßige Abgabe des Haarfärbemittel sowie eine erleichter­te Handhabung an allen Seiten des Kopfes einschließlich des Hinterkopfbereichs gestattet. Für das Haarfärbegerät eingangs genannter Art mit einem zwei Führungszinken auf­weisenden, hohlen Kammrücken und einer Austrittsöffnung am Kammrücken zwischen den Führungszinken besteht die er­findungsgemäße Lösung darin, daß im Bereich zwischen den Führungszinken unmittelbar um die Austrittsöffnung herum sich im wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Füh­rungszinken erstreckende Borsten an den Körper des Kamm­rückens angesetzt sind und daß die Führungszinken über die freien Längsenden der Borsten überstehen.

    [0008] Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Borsten unmittel­bar um den medienführenden Kanalausgang herum wird ein von der Größe der Austritssöffnung bzw. vom Kanalquerschnitt im wesentlichen unabhängiger Färbemittelfluß erreicht. Die­se Konstruktion sichert eine gleichmäßige Abgabe des Fär­bemittels bedingt durch eine ventilartige Bremswirkung der Borsten. Die Dosierung wird daher hauptsächlich nur durch die Pumpwirkung der Borsten bei Applikation bzw. durch ei­nen auf den Behälter ausgeübten Druck bestimmt.

    [0009] Unter dem Begriff "Borsten" werden auch Borstenbüschel ver­standen. Vorzugsweise sollen die Borsten etwa 2 mm vor den freien Längsenden der Führungszinken (im Bereich zwischen den Führungszinken) enden. Ein Grundgedanke einer solchen Bemessung ist es, soviel Haar wie möglich "natürlich" zu lassen und damit die Anwendung auch solchen Personen er­strebenswert zu machen,die vor einer völligen Veränderung ihrer Haarfarbe wegen befürchteter Haarschäden Bedenken haben.

    [0010] Gemäß weiterer Erfindung ist der Kammrücken Bestandteil einer drehbar auf einen Behälter bzw. dessen Mündung auf­zusetzenden Auftragehilfe, die in Richtung auf die Füh­rungszinken zugespitzt sein soll. Die Auftragehilfe, die auch als Behälteraufsatz zu bezeichnen ist, kann als Stecker oder dergleichen einer Packung beigegeben werden. Grundsätzlich kann ein erfindungsgemäßes Auftragesystem mit Führungszinken und dazwischen anzuordnenden Borsten­kranz auf die Öffnung einer beliebigen Anwendungsflasche aufgesetzt werden.

    [0011] Bei Verwendung einer drehbaren Auftragehilfe in Kombina­tion mit einem Behälter soll der Boden der Auftragehilfe kreisförmig ausgebildet werden und an eine um 45° gegen die Behälterhauptachse geneigte, kreisförmige deckelfläche des Behälters angrenzen. Zugleich kann es vorteilhaft sein, die Drehachse der Auftragehilfe in die durch den Mittel­punkt der Behälterdeckelfläche sowie des Bodens der Auf­tragehilfe gehenden Mittelnormal zu legen. Gegebenenfalls ist es günstig, die Führungszinken um 45° geneigt zu der Drehachse der Auftragehilfe auszurichten, derart, daß in einer Drehstellung der Auftragehilfe die Längsrichtung der Führungszinken parallel zur Behälterlängsachse und in einer um 180° geschwenkten Drehstellung senkrecht zu der Behälterlängsachse steht. Durch eine 180°-Drehung um die Drehachse der Auftragehilfe können dann die Führungszinken und damit der zwischen ihnen aufgespannte Führungsschlitz um 90°, d.h. aus der Parallelen in die Senkrechte (und um­gekehrt), zur Hauptachse des als Gerätegriff dienenden Be­hälters, geschwenkt werden.

    [0012] Gemäß noch weiterer Erfindung soll die Auftragehilfe im wesentlichen die Form eines schiefen Kreiskegels mit in Bezug auf die Kegelbodenfläche senkrecht über dem Kegel­bodenumfang liegender Kegelspitze und mit mit dem Kegel­bodendurchmesser übereinstimmender Kegelhöhe haben. Die Führungszinken befinden sich dann im Bereich in der - aus Gründen der Stabilität meist abgerundeten - Kegel­spitze, wobei sich zwischen den Zinken eine die Borsten­enthaltende Schlitzöffnung erstreckt. Für eine bequeme Handhabbarkeit, d.h. vor allem zum Vermindern eines Fest­hakens des Haars, ist es auch wichtig, alle Kanten und Ecken der Führungszinken und der daran angrenzenden Ge­räteteile zu runden, insbesondere sollen alle Spritz­kanten gebrochen ausgeführt werden.

    [0013] Durch die durch eine gerade oder schiefe Kegelform bedin­te kompakte und gerundete Anordnung wird erreicht, daß einerseits eine Haarsträhne bequem in den Schlitz zwischen den Führungszinken einzuführen sowie durch Hin- und Herbe­wegung bis an die Wurzel zu färben ist und andererseits ein Hängenbleiben an anderen Teilen des Haars normalerwei­se nicht auftreten wird.

    [0014] Eine weitere Verbesserung betreffend das Handhaben eines mit einem Farbbehälter kombinierten, erfindungsgemäßen Ge­räts an den verschiedenen Teilen des Kopfes wird erreicht, wenn der Boden einer als schiefer Kreiskegel ausgebildeten Auftragehilfe an eine um 45° gegen die Hauptachse des Be­hälters geneigte, kreisförmige Deckelfläche des Behälters angrenzt und wenn die Drehachse der Auftragehilfe in der zugleich durch den Mittelpunkt der Behälterdeckel­fläche sowie des Kegelbodens gehenden Mittelnormalen liegt. Auf diese Weise wird eine Haarfärbevorrichtung mit auf den zumindest angrenzend an die Behältermün­dung ellipsenförmig ovalen Behälterkorpus unter einem Winkel von etwa 45° drehbar aufgesetzten Verschluß ge­schaffen. Die zwischen den Führungszinken am Boden des Öffnungsschlitzes befindliche Austrittsöffnung kann un­ter einem Winkel von etwa 90° gegen die Behälterhaupt­achse verdreht werden, so daß für jeden Bearbeitungsbe­reich an den Seitenflächen, der Oberseite und der Rück­seite des Kopfes die jeweils günstigste Ausrichtung der Führungszinken relativ zur Behälterhauptachse - entweder stufenlos oder in gerasteten Stellungen - während der Be­handlung vorzugeben ist.

    [0015] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbei­spielen werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Haarfärbegerät;

    Fig. 2 einen Querschnitt durch den Behälter des Ge­räts nach Fig. 1;

    Fig. 3 eine Außenansicht des zum Haarfärbegerät nach Fig. 1 gehörenden Behälters;

    Fig. 4 eine Außenansicht des gesamten Haarfärbegeräts nach Fig. 1;

    Fig. 5 eine Außenansicht eines Haarfärbegeräts nach Fig. 4 mit um 90° geschwenkter Auftragehilfe;

    Fig. 6 einen Querschnitt durch ein von Fig. 1 abwei­chendes Ausführungsbeispiel einer Auftrage­hilfe;

    Fig. 7 einen Querschnitt durch eine Auftragehilfe mit Adapterkopf;

    Fig. 8 eine Außenansicht der Auftragehilfe nach Fig. 7;

    Fig. 9 einen Querschnitt durch die um 90° verdrehte Auftragehilfe nach Fig. 7; und

    Fig.10 eine in der Zeichnung von rechts gesehene Aus­senansicht der Auftragehilfe nach Fig. 9.



    [0016] In den Ausführungsbeispielen wird das erfindungsgemäße Haarfärbegerät in verschiedener Anordnung kombiniert mit Farbbehältern unterschiedlicher Form dargestellt. Das Sy­stem nach der Erfindung ist aber nicht an bestimmte Behäl­terformen oder an bestimmte relative Winkelstellungen gebunden.

    [0017] Das insgesamt mit 1 bezeichnete Haarfärbegerät nach Fig. 1 und 2 besteht aus einem ovalen Behälter 2 mit Boden 3 und kreisförmiger, um α = 45° gegen die Hauptachse 4 des Be­hälters 2 geneigter Deckelfläche 5. Bei dem dargestell­ten Aufbau verhält sich die größere Ellipsenhalbachse R zur kleineren Ellipsenhalbachse r wie 1 : sin 45°. In der Deckelfläche 5 befindet sich ein Austrittsloch 6. Dieses wird auf der Außenseite der Deckelfläche 5 von einem Stutzen 7 umgeben. Die Längsachse 8 des Stutzens 7 wird um α = 45° gegen die Hauptachse 4 des Behälterkorpus 2 geneigt.

    [0018] Die auch als Auftragekopf oder Streichkopf anzusehende, insgesamt mit 11 bezeichnete Auftragehilfe besitzt im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 5 im wesentlichen die Form eines schiefen Kreiskegels mit senkrecht über der Umfangslinie 12 des Kegelbodens 13 liegender Kegel­spitze 14 und mit mit dem Kegelbodendurchmesser D über­einstimmender Kegelhöhe H. Die durch den Mittelpunkt 9 der Deckelfläche 5 des Behälters 2 gehende Normale stimmt mit der Normalen im Mittelpunkt 15 des Kegelbodens 13 und damit mit der Längsachse 8 des Stutzens 7 überein. Die durch den Mittelpunkt der jeweiligen Kreisfläche gehen­de Normale wird hier auch als Mittelnormale bezeichnet. Unter den angegebenen Voraussetzungen besitzt der wesent­liche Teile der Oberfläche der Auftragehilfe 11 beschrei­bende schiefe Kreiskegel nach Fig. 1 bis 5 eine kürzeste Mantellinie 16 mit der Länge der Höhe H und eine längste Mantellinie 17 zwischen der Kegelspitze 14 und dem Ke­gelbodenumfang 12. Bei den angegebenen Winkel- und Län­genbeziehungen verhält sich die Länge S der längsten Man­tellinie 17 zur Länge H = D der kürzesten Mantellinie 16 wie 1 : sin 45°.

    [0019] Die Auftragehilfe 11 nach Fig. 1 bis 5 besitzt eine pa­rallel zu der längsten Mantellinie 17 und senkrecht zu der aus Kegelboden 15 und längster Kegelmantellinie 17 aufgespannten Fläche verlaufende Schlitzöffnung 18 an der Austrittsöffnung 19. Zwischen diesem und der Kegel­bodenfläche 15 wird ein Produktkanal 20 vorgesehen, der vorzugsweise die Form eines schiefen Hohlkegels haben soll. Dieser soll sich in Richtung auf einen parallel zur längsten Kegelmantellinie 17 verlaufenden geraden Auslaßkanal 21 an der Austrittsöffnung 19 verjüngen. Im Innern der Auftragehilfe 11 wird außerdem ein Aufnahme­stutzen 22 zum kraftschlüssigen Koppeln des Stutzens 7 des Behälters 2 vorgesehen.

    [0020] In den Fig. 3 bis 5 werden Außenansichten eines Haarfär­begerätes 1 dargestellt. In der Ansicht nach Fig. 3 wird die um 45° gegen die Hauptachse 4 des Behälterkorpus 2 geneigte, aber kreisförmige Deckelfläche 5 mit Stutzen 7 ohne die aufzusetzende Auftragehilfe 11 dargestellt. Nach Fig. 4 kann die Auftragehilfe 11 so um ihre Längs­achse 8 gedreht werden, daß die längste Mantellinie 17 eine gerade Fortsetzung der angrenzenden Mantellinie des Behälterkorpus 2 (parallel zur Hauptachse 4 des Behäl­ters) bildet. Zwei die Schlitzöffnung 18 begrenzende Schlitzflächen 23 der Führungszinken 24 und 25 verlaufen dann ebenfalls in einer Richtung parallel zur Hauptachse 4 des Behälters 2.

    [0021] Wenn jedoch nach Fig. 5 die Auftragehilfe 11 um 180° um die Achse 8 geschwenkt wird, gelangen die die Schlitz­öffnung 18 begrenzenden Schlitzflächen 23 der Führungs­zinken 24 und 25 in eine Richtung senkrecht zur Haupt­achse 4 des Behälterkorpus 2. Bei Anwendung kann die als Auftragekopf ausgebildete Auftragehilfe 11 durch Drehen um bis zu 180° um die Achse 8 aus der Parallelen in die Senkrechte zur Hauptachse 4 des Behälters 2 geschwenkt werden. Da der Behälter 2 selbst den Griff des Färbegeräts 1 bildet, wird also bei Einsatz des erfindungsgemäßen Ge­räts an allen Stellen des Kopfes eine bequeme Handhabung gewährleistet.

    [0022] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß in die zwischen den Führungszinken 24 und 25 verbleibende Schlitzöffnung 18 um die Austrittsöffnung 19 herum Borsten 26 angeordnet werden, die innerhalb der Schlitzöffnung 18 enden, also kürzer als die Führungszinken 25, 26 sind. Die Borsten 26 sollen normalerweise, d.h. ohne Belastung, etwa parallel zu den Schlitzflächen 23 und zur Längsrichtung der Führungszinken 24 und 25 stehen. Sie dienen dazu, den Farbauftrag zu vergleichmäßigen und die Dosierung zu ver­bessern.

    [0023] In der Zeichnung nach Fig. 1 wird ein Teil der Kegelspitze 14 der Auftragehilfe 11 gestrichelt dargestellt. Aus Sta­bilitätsgründen ist es nämlich zweckmäßig, den Kegel in diesem Bereich etwa quer zur längsten Mantellinie 17 so zu verkürzen, daß die als Wandstege ausgebildeten Führungs­zinken 24 und 25 beiderseits der Schlitzöffnung 18 eine zum Hindurchführen der zu färbenden Haare ausreichende Sta­bilität erhalten.

    [0024] Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Auftragehilfe 11 mit im unteren Bereich etwa kreiskegelförmigen Korpus und gewissermaßen langgezogener, etwa parallel zu einer Mantellinie umgebogener Kegelspitze 14ʹ. In dieser mündet wiederum ein zum Inneren des angesetzten Behälters 2 füh­render Produktkanal 20 mit Austrittsöffnung 19. Letztere befindet sich zwischen den beiden Führungszinken 24 und 25 und ist von Borsten 26 umgeben. Als Abmessungen der Führungszinken 24, 25 haben sich für Länge x Breite x Höhe die Werte von etwa 9 mm x 8 mm x 12 mm bewährt. Die Breite soll sich im oberen Drittel auf etwa 4 mm verjüngen.

    [0025] In der Drehstellung der Auftragehilfe 11 nach Fig. 6 sind die Führungszinken 24 und 25 und die dazwischen befindli­che Schlitzöffnung 18 ersichtlich etwa parallel zu der Hauptachse 4 des Behälters 2 und einer an die Auftrage­hilfe 11 angrenzenden Mantellinie 27 des Behälters2 aus­gerichtet. Wenn die Auftragehilfe 11 um 180° um ihre Längs­achse 8 geschwenkt wird, werden die Führungszinken 24 und 25 aus der Parallelstellung zur Hauptachse 4 in eine Stel­lung senkrecht zur Hauptachse 4 bewegt. Die Handhabung und die Einzelheiten stimmen im übrigen im wesentlichen mit den Daten des Haarfärbegerätes 1 nach Fig. 1 bis 5 über­ein.

    [0026] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 bis 10 wird zwi­schen die erfindungsgemäße Auftragehilfe 11 und den Behäl­ter 2 ein Adapter 28 gesetzt, der auf seiner der Auftra­gehilfe 11 zugewandten Seite im wesentlichen ebenso aus­gebildet ist wie der Behälter 2 nach Fig. 1 und der auf seiner dem Behälter 2 zugewendeten Seite ein Gewinde 29 zum Aufschrauben auf die Mündung 30 des Behälters 2 be­sitzen kann. Die Verbindung zwischen Behälter 2 und Auf­tragehilfe 11 kann auch in anderer Weise ausgestaltet wer­den. Wesentlich ist, daß bei Verwendung des Adapters 28 die Forderung nach elliptischem Behälterquerschnitt im Drehbereich der Auftragehilfe 11 wegfällt. Vielmehr kann im Falle des Ausführungsbeispiels nach Fig. 7 bis 10 ein Behälter 2 beliebigen Querschnitts verwendet werden. Die Verbindung zwischen Auftragehilfe 11 und Adapter 28 kann beispielsweise durch die dargestellte Aufprellkupplung 31 gebildet werden.

    [0027] Das Gebinde nach Fig. 7 bis 10 kann - grundsätzlich eben­so wie die Haarfärbegeräte nach Fig. 1 bis 6 - mit einem Stopfen 32 ausgerüstet werden, der nach dem Füllen des Behälters 2 auf dessen Mündung 30 als Verschluß aufge­setzt wird. Zum Komplettieren kann auf den verschlossenen Behälter 2 der Adapter 28 mit darauf befestigter Auftra­gehilfe 11 verschraubt weden. Bei Anwendung schraubt der Verbraucher den Adapter 28 mit Auftragehilfe 11 ab, ent­fernt den Stopfen 32 und setzt Adapter und Auftragehilfe wieder auf die Mündung 30 des Behälters 2 auf, so daß das erfindungsgemäße Haarfärbegerät 1 betriebsfertig ist. Nach Gebrauch des Geräts kann der Stopfen 32 in umgekehr­ter Reihenfolge der Handgriffe wieder auf die Mündung 30 als Verschluß aufgesetzt werden.

    Bezugszeichenliste



    [0028] 

    1 = Haarfärbegerät

    2 = Behälter

    3 = Boden (2)

    4 = Hauptachse (2)

    5 = Deckelfläche (2)

    6 = Austrittsloch (2)

    7 = Stutzen (6)

    8 = Längsachse (11)

    9 = Mittelpunkt (5)

    11 = Auftragehilfe

    12 = Kegelbodenumfangslinie

    13 = Kegelboden

    14 = Kegelspitze = 14ʹ

    15 = Mittelpunkt (6)

    16 = kürzeste Mantellinie

    17 = länste Mantellinie

    18 = Schlitzöffnung

    19 = Austrittsöffnung

    20 = Produktkanal

    21 = gerader Auslaßkanal

    22 = Aufnahmestutzen (11)

    23 = Schlitzfläche

    24 = Führungszinke

    25 = Führungszinke

    26 = Borste

    27 = Mantellinie (Fig. 6)

    28 = Adapter (Fig. 7 bis 10)

    29 = Gewinde

    30 = Mündung (2)

    31 = Aufprellkupplung

    32 = Stopfen

    33 = Eingang (28)

    34 = Ausgang (28)

    r = kleine Halbachse

    R = große Halbachse

    D = Kegelbodendurchmesser

    S = Länge von 17

    H = Höhe des Kegels

    α = Neigungswinkel




    Ansprüche

    1. Haarfärbegerät (1) zum Aufsetzen auf einen ein Haar­färbemittel aufnehmenden Behälter (2) mit einem zwei et­wa parallel ausgerichtete Führungszinken (24, 25) nach Art von Kammzinken aufweisenden, hohlen Kammrücken und einer Austrittsöffnung (19) für das Haarfärbemittel zwi­schen den Führungszinken (24, 25) an deren Wurzel, wobei ggfs. der Behälter (2) das bei Anwendung in der Hand zu haltende Griffteil bildet, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich zwischen den Führungszinken (24, 25) unmittel­bar um die Austrittsöffnung (19) herum im wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Führungszinken erstrecken­de Borsten (26) an den Körper des Kammrückens angesetzt sind und daß die Führungszinken (24, 25) über die freien Längsenden der Borsten (26) überstehen.
     
    2. Haarfärbegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kammteil Bestandteil einer drehbar auf einen Be­hälter (2) bzw. dessen Mündung (7) aufzusetzenden Auftra­gehilfte (11) ist und daß die Auftragehilfe (11) in Rich­tung auf die Führungszinken (24, 25) zugespitzt ist.
     
    3. Haarfärbegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Boden (13) der Auftragehilfe (11) an eine um 45° gegen eine Hauptachse (4) des jeweiligen Be­hälters geneigte, kreisförmige Deckelfläche des Behälters angrenzt und daß die Drehachse (8) der Auftragehilfe (11) in der zugleich durch den Mittelpunkt (9) der Behälter­deckelfläche (5) sowie des Bodens (13) der Auftragehilfe gehenden Mittelnormalen (8) liegt.
     
    4. Haarfärbegerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente (24, 25) um 45° geneigt gegen­über der Drehachse (8) der Auftragehilfe (1) angeordnet bzw. ausgerichtet sind.
     
    5. Haarfärbegerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragehilfe (11) im wesentlichen die Form eines Kreiskegels mit in des­sen Spitze (14) eingelassenen bzw. daran angesetzten Füh­rungszinken (24, 25) besitzt.
     
    6. Haarfärbegerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragehilfe (11) im wesentlichen die Form eines schiefen Kreiskegels mit bezüglich des Kegelbodens (13) senkrecht über der Kegelbodenumfangslinie (12) liegender Kegelspitze (14) und mit mit dem Kegelbodendurchmeser (D) übereinstimmender Kegelhöhe (H) besitzt.
     
    7. Haarfärbegerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragehilfe (11) mit einer parallel zu der längsten, Kegelspitze (14) und Kegelbodenumfangslinie (12) verbindenden, geraden Kegelmantellinie (17) sowie senkrecht zu der aus Kegel­boden (13) und längster Kegelmantellinie (17) aufgespann­ten Fläche verlaufenden, zu der Austrittsöffnung (19) füh­renden Schlitzöffnung (18) ausgestattet ist.
     
    8. Haarfärbegerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Auftrage­hilfe (11) und Behälter (2) bzw. dessen Mündung (30) ein Adapter (28) gesetzt ist, dessen dem Behälter (2) zugewen­deter Eingang (33) eine gerade Fortsetzung der Behälter­mündung (30) bildet und dessen der Auftragehilfe (11) zu­ gewendeter Ausgang (34) um 45° gegenüber der Behälterlängs­achse (4) geneigt ist (Fig. 7 bis 10).
     
    9. Haarfärbegerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungszinken (24, 25) um etwa 2 mm über die freien Enden der Borsten (26) überstehen.
     




    Zeichnung