[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Mikronisieren von Feststoffen in Strahlmühlen,
wobei die Feststoffe mittels eines Treibgases über einen Injektor in die Strahlmühle
eingebracht werden und wobei die Mikronisierung gegebenenfalls in Gegenwart von Mahl-
und/oder Dispergiermitteln erfolgt.
[0002] Die Mikronisierung von Feststoffen kann in Strahlmühlen, beispielsweise vom Typ der
Spiral- oder Gegenrohrstrahlmühlen durchgeführt werden (vergl. Winnacker Küchler:
Chemische Technologie, 4. Auflage, Band 1, S. 91-93, Carl Hanser Verlag München Wien
1984). Strahlmühlen bestehen aus einem Mahlraum, in der Wasserdampf- oder Luftstrahlen
mit hohen Geschwindigkeiten eingeblasen und die zu mikronisierenden Feststoffe (im
folgenden auch als Mahlgut bezeichnet) über einen Injektor mit einem Treibgas eingebracht
werden. Als Treibgas wird dabei zumeist Druckluft oder Wasserdampf (im folgenden kurz
als Dampf bezeichnet) verwendet. Die Zuführung der Feststoffe in den Injektor erfolgt
in der Regel über einen Einlauftrichter bzw. eine Eintragsschurre.
[0003] Zur Unterstützung der Mikronisierung werden oft auch Mahlhilfsmittel dem Feststoff
zugegeben. Insbesondere bei Pigmenten werden darüber hinaus zumeist Dispergierhilfsmittel
eingesetzt, die deren Dispergierbarkeit in verschiedenen Materialien verbessern und
zugleich auch die Mikronisierung der Pigmente unterstützen. Die oben genannte Art
des Eintrags von Feststoffen in Strahlmühlen hat den Nachteil, daß Mahlstörungen
aufgrund von Verstopfungen des Injektors und Ablagerungen des Mahlgutes an den Wänden
des Einlauftrichters auftreten können.
[0004] Diese Mahlstörungen führen in der Regel zu einer verminderten Qualität des mikronisierten
Feststoffs. Zudem kann bei diesen Mahlstörungen Mahlgut aus der unter Überdruck stehenden
Strahlmühle austreten.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, ein Verfahren zum Mikronisieren von Feststoffen
in Strahlmühlen bereitzustellen, daß die beschriebenen Nachteile nicht aufweist.
[0006] Es wurde nun gefunden, daß Mahlstörung und die damit verbundenen Probleme nicht auftreten,
wenn die Fest stoffe dem Injektor der Strahlmühle zwangsweise zugeführt werden.
[0007] Unter dem Begriff "zwangsweise Zuführung der Feststoffe" wird erfindungsgemäß verstanden,
daß den Feststoffen nur ein Freiheitsgrad zur Bewegung zur Verfügung steht, d. h.
daß die Feststoffe in einer erzwungenen Bewegungsrichtung transportiert werden. Ein
Ausweichen der Feststoffe in eine andere Bewegungsrichtung, wie dies bei der herkömmlichen
Zuführung der Feststoffe in den Injektor über Einlauftrichter bzw. Eintragsschurren
möglich war (Austreten von Mahlgut aus der Stahlmühle aufgrund von Verstopfungen
der Apparatur), ist ausgeschlossen.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Mikronisieren von Feststoffen
in Strahlmühlen, wobei die Feststoffe über einen Injektor in die Strahlmühle eingebracht
werden und wobei die Mikronisierung gegebenenfalls in Gegenwart von Mahl- und/oder
Dispergiermitteln erfolgt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Feststoffe
dem Injektor zwangsweise zugeführt werden.
[0009] Die zwangsweise Zuführung der Feststoffe erfolgt vorzugsweise über eine pneumatische
Fördervorrichtung. In dieser pneumatischen Fördervorrichtung werden die Feststoffe
mit einem Treibgas, vorzugsweise Druckluft, fluidisiert und zum Injektor transportiert.
Die Fluidisierung der Feststoffe kann auch mit anderen Gasen, wie beispielsweise
Dampf, erfolgen.
[0010] Um einen störungsfreien Betrieb der pneumatischen Fördervorrichtung zu gewährleisten,
ist es vorteilhaft, die Feststoffe zwangsweise und rückstoßfrei in diese einzu tragen.
Dies geschieht vorzugsweise mittels einer Druckschleuse. Dabei können geeignete Druckschleusen
verschiedenster Bauart eingesetzt werden. Bevorzugt werden Druckschleusen, die aus
einer Kombination einer Austrageschleuse und einer Durchblaseschleuse bestehen.
[0011] Es ist besonders vorteilhaft, wenn der Eintrag der Feststoffe in die pneumatische
Fördervorrichtung in gleichmäßiger Dosierung erfolgt.
[0012] Die gleichmäßige Dosierung wird vorzugsweise durch Dosierwaagen vorgenommen. Sie
kann aber auch über eine Volumenmessung der Feststoffe erfolgen. Diese Verfahrensvarianten
ermöglichen das Einhalten von definierten Treibgas-/Feststoffverhältnissen in der
pneumatischen Fördervorrichtung. Je nach den Erfordernissen kann dadurch das Treibgas-/Feststoffverhältnis
durch Variation der Feststoffmenge jederzeit Sollwerten angepaßt werden.
[0013] Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden Injektoren bevorzugt, die gemäß Fig. 1 aus
einer Kombination von einer Dampfleitung (11), einer Strahldüse (13), einem Feststoff-/
Dampf-/Luftmischrohr (14) und einer Fangdüse (15) bestehen. Diese spezielle Anordnung
gewährleistet einen gleichmäßigen Eintrag des Feststoff-/Trägergasgemisches in die
unter Überdruck stehende Strahlmühle.
[0014] In einer sehr vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die zwangsweise
Zuführung der Feststoffe sowie gegebenenfalls die Zugabe von Mahl- und/oder Dispergierhilfsmittel
über eine Druckmessung an einer Einrichtung in der Strahlmühle überwacht, wobei die
Einrichtung gegebenenfalls zugleich als Mahl- und/oder Dispergierhilfsmittelaufgabevorrichtung
dient.
[0015] Die Druckmessung erfolgt vorzugsweise in Meßzyklen, wobei zwischen den Meßzyklen
durch einen Druckstoß oder durch eine konstante Spülluftmenge, der zwischen den Meßzyklen
ein Druckstoß überlagert ist, ein Verstopfen der Einrichtung verhindert wird.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei der Mikronisierung von verschiedensten Feststoffen
eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft können Pigmente, insbesondere anorganische
Pigmente wie Titandioxidpigmente, Eisenoxidpigmente, Chromoxidpigmente und Mischphasenpigmente,
nach diesem Verfahren mikronisiert werden. Durch die spezielle Mahl- bzw. Dispergierhilfsmittelaufgabevorrichtung
in der Strahlmühle wird eine gleichmäßige und homogene Beschichtung der Pigmente mit
Dispergierhilfsmitteln erreicht.
[0017] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens treten keine Mahlstörungen
mit den damit verbundenen Problemen auf.
[0018] Zudem wird durch die beschriebenen Dosier- und Überwachungsmaßnahmen der Mahlvorgang
und die Förderung der Feststoffe optimiert. Dies ermöglicht eine wesentlich höhere
Auslastung der Strahlmühle, ohne daß eine Qualitätsminderung der mikronisierten Feststoffe
eintritt.
[0019] Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Diese Vorrichtung besteht aus
a) einer Dosiervorrichtung
b) einer Zwangseintragsvorrichtung
c) einem Injektor und
d) einer Strahlmühle
[0020] Die Dosiervorrichtung kann aus unterschiedlichsten Einrichtungen bestehen, die eine
Dosierung von Feststoffen ermöglichen. Es ist vorteilhaft, wenn sie gemäß Fig. 1 aus
einer Kombination eines Vorratsgefäßes (1), eines Schwenkschiebers (2), eines Zellenrades
(3) und einer Dosierwaage (5) besteht.
[0021] Auch die Zwangseintragsvorrichtung, der Injektor und die Strahlmühle können verschiedenster
Bauart sein.
[0022] Vorzugsweise besteht dabei die Zwangseintragsvorrichtung gemäß Fig. 1 aus einer Kombination
einer Eintragsschurre (6), einer Austragsschleuse (7), einer Durchblaseschleuse (9)
und einer pneumatischen Fördervorrichtung (10).
[0023] Einzelne Teile der Zwangseintragsvorrichtung können durch andere geeignete Teile
bzw. Apparaturen ersetzt werden. Beispielsweise können anstatt der Austragsschleuse
(7) und der Durchblaseschleuse (9), Druckschleusen anderer Art aber gleicher Funktionsweise
eingebaut sein.
[0024] Besonders bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung, in der der Injektor gemäß
Fig. 1 aus einer Kombination einer Dampfleitung (11), einer Strahldüse (13), einem
Feststoff-/Dampf-/Luftmischrohr (14) und einer Fangdüse (15) besteht.
[0025] Der Injektor kann aber auch hekömmlicher Bauart sein. Ein solcher Injektor ist beispielsweise
in Winnacker, Küchler, Chemische Technologie, 4. Auflage, Band 1, S. 93, Carl Hanser
Verlag München, Wien, 1984, abgebildet.
[0026] Besonders bevorzugt ist auch eine erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der in der Strahlmühle
gemäß Fig. 1 eine Einrichtung (17) zur Druckmessung eingebaut ist, die gegebenenfalls
zugleich als Mahl- und/oder Dispergierhilfsmittelaufgabevorrichtung dient.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren und die dazugehörende Vorrichtung sollen anhand der
Fig. 1 näher erläutert werden.
[0028] Das Mahlgut wird in das Vorratsgefäß (1) gegeben. Am Auslauf des Vorratsgefäßes befindet
sich ein Schwenkschieber (2), mit dem der Auslauf geschlossen und geöffnet werden
kann. Über die Dosierwaage (5), die vom Zellenrad (3) gespeist wird, gelangt das Mahlgut
zur Zwangseintragsvorrichtung. Die Drehzahl des Zellenrades (3) wird dabei in Abhängigkeit
von der gewünschten Aufgabemenge des Mahlguts geregelt.
[0029] Die Verbindungsleitung (4), an die sich ein Staubfilter anschließt, dient zum Druckausgleich.
In der Zwangseintragsvorrichtung gelangt das Mahlgut über die Eintragsschurre (6)
in die Druckschleuse, die aus einer Austragsschleuse (7) und einer Durchblaseschleuse
(9) besteht. Über diese spezielle Druckschleuse werden die Feststoffe zwangsweise
und rückstoßfrei in die pneumatische Fördervorrichtung (10) transportiert. In der
pneu matischen Fördervorrichtung wird das Mahlgut mit Druckluft fluidisiert und
zum Feststoff-/Dampf-/Luftmischrohr (14) des Injektors gefördert. Die Druckluftmenge
kann dabei mit dem Meßgerät (8) überwacht werden. Das fluidisierte Mahlgut wird schließlich
mit Dampf, der über die Dampfleitung (11) und die Strahldüse (13) zum Feststoff-/Dampf-/Luftmischrohr
(14) geleitet wird, über die Fangdüse (15) in die Strahlmühle (16) transportiert.
Die Dampfmenge wird dabei mit dem Meßgerät (12) überwacht.
[0030] Am Eingang der Strahlmühle befindet sich eine Einrichtung (17) zur Druckmessung,
über die auch Mahl- und/oder Dispergierhilfsmittel zugegeben werden können. Die Einrichtung
besteht erfindungsgemäß aus mehreren Öffnungen bzw. Rohrenden, wobei sich an eine
Öffnung eine Apparatur zur Druckmessung anschließt und über die anderen Öffnungen
ein oder mehrere Mahl- und/oder Dispergierhilfsmittel den fluidisierten Feststoffen
zugegeben werden können. Die Zugabe der Mahl- und/oder Dispergierhilfsmittel erfolgt
dabei vorzugsweise über Dosierpumpen.
[0031] Die Druckmessung wird in Meßzyklen durchgeführt. Zwischen den jeweiligen Meßzyklen
wird auf die Einrichtung (17) ein Druckstoß oder eine konstante Spülluftmenge, der
ein Druckstoß überlagert ist, gegeben, wodurch ein Verstopfen der Einrichtung mit
Feststoff verhindert wird.
[0032] Mit dieser speziellen Einrichtung kann der gesamte Mahlvorgang, einschließlich der
Dosierung des Mahlguts, dem Zwangseintrag der Feststoffe in den Injektor, dem Betrieb
des Injektors sowie der Zugabe von Mahl- und/oder Dispergierhilfsmitteln überwacht
werden. Die Zugabe der Mahl- und/oder Dispergierhilfsmittel kann mit Hilfe der Dosierwaage
und dieser speziellen Meßeinrichtung exakt in Abhängigkeit vom Gewicht des Mahlguts
erfolgen.
[0033] Bei Abweichungen des Druckes innerhalb der Mühle von einem vorgegebenen Sollwert,
d.h. Abweichungen von den optimalen Mahlbedingungen, können schnelle Korrekturmaßnahmen
durchgeführt werden, wodurch Qualtitätsschwankungen bei den mikronisierten Feststoffen
sicher vermieden werden.
[0034] Das folgende Beispiel zeigt die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens im Vergleich
zu einem herkömmlichen Verfahren zum Mikronisieren von Feststoffen:
Beispiel 1
[0035] Ein nach dem Sulfatverfahren hergestelltes Titandioxidpigment mit Rutilstruktur,
das mit 0,8 Gew.-% SiO₂ und 2,2 Gew.-% Al₂O₃ nachbehandelt war, wurde unter Zusatz
eines Dispergierhilfsmittels in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Abb. 1 mikronisiert.
Als Dispergierhilfsmittel wurde ein in Wasser gelöstes Umsetzungsprodukt von Trimethylolpropan
mit Ethylenoxid eingesetzt, wie es in der DE-B-1 467 442, Beispiel 2, beschrieben
ist. Die Menge des Dispergierhilfsmittels betrug 0,25 Gew.-% bezogen auf das trockene
Pigment.
[0036] Die Vorrichtung setzte sich aus folgenden Einzelteilen zusammen:
a) einer Dosiervorrichtung, bestehend aus einer Kombination eines Vorratssilos (1),
eines Schwenkschiebers (2), eines Zellenrades (3) und einer Bandwaage (5), wobei
sämtliche Geräte üblicher Bauart waren;
b) einer Zwangseintragsvorrichtung, bestehend aus einer Kombination einer Eintragsschurre
(6) üblicher Bauart, einer Austrageschleuse (7), einer Durchblaseschleuse (9) und
einer pneumatischen Fördervorrichtung (10), wobei die Austragschleuse und die Durchblaseschleuse
handelsübliche Zellenräder aus V4A-Stahl mit einem Zellenraddurchmesser von 300 mm
waren und die pneumatische Fördervorrichtung eine Preßluftleitung mit Meßblende war;
c) einem speziellen Injektor mit einer Dampfleitung (11) üblicher Bauart, einer Strahldüse
(13), einem Feststoff-/Dampf-/Luftmischrohr (14) und einer Fangdüse (15), wobei die
Strahldüse eine handelsübliche Düse aus Gußbronze war, die Fangdüse aus einem Venturirohr
aus ST-6--Stahl bestand und das Feststoff-/Dampf-/Luftmischrohr (14) aus einem V4A-Stahlrohr
mit einem Durchmesser von 80 mm gefertigt war;
d) einer Spiralstrahlmühle (16) üblicher Bauart mit einem Durchmesser von 915 mm,
in der sich am Eingang der Mühle hinter der Fangdüse (15) eine Einrichtung zur Druckmessung
(17) befand, über die auch die Dispergierhilfsmittelaufgabe erfolgte.
[0037] Das Dispergierhilfsmittel wurde in der angegebenen Menge über eine handelsübliche
Dosierpumpe dem fluidisierten Pigment zugegeben. Die Druckmessung erfolgte mit einer
Druckmeßapparatur üblicher Bauart.
[0038] Die pneumatische Fördervorrichtung wurde mit Luft mit einem Druck von 4 bar betrieben.
Pro Stunde und pro Tonne des Titandioxidpigmentes wurden 130 cm³ (0,16 Tonnen) Luft
verbraucht.
[0039] Zur Mikronisierung wurden 2,0 Tonnen Dampf pro Tonne des Titandioxidpigmentes benötigt.
[0040] Der Durchsatz des Titandioxidpigmentes betrug 2,0 bis 2,0 Tonnen pro Stunde.
[0041] Beim Betrieb dieser Vorrichtung traten keinerlei Mahlstörungen auf und das mikronisierte
Titandioxidpigment konnte in der gewünschten guten Qualität erhalten werden.
Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
[0042] Das in Beispiel 1 eingesetzte Titandioxidpigment wurde unter Zusatz des gleichen
Dispergierhilfsmittels in einer herkömmlichen Vorrichtung mikronisiert, wie sie in
Winnacker, Küchler, Chemische Technologie, 4. Auflage, Band 1, S. 93, Carl Hanser
Verlag München, Wien, 1984, abgebildet ist. Es wurde eine Spiralstrahlmühle des gleichen
Typs wie in Beispiel 1 eingesetzt.
[0043] Der Eintrag des Pigmentes in den Injektor ergolgte über eine Eintragsschurre, wobei
der Injektor und die Eintragsschurre üblicher Bauart waren. Die Dispergierhilfsmittelzugabe
erfolgte in bekannter Weise durch kontinuierliches Besprühen des Pigmentes in der
Eintragsschurre in der gleichen Menge wie in Beispiel 1 angegben.
[0044] Beim Betrieb dieser Vorrichtung wurden zur Mikronisierung 2,4 Tonnen Dampf pro Tonne
Titandioxidpigment verbraucht. Der Durchsatz des Titandioxidpigmentes betrug 1,5
bis 1,8 Tonnen pro Stunde.
[0045] Es traten bis zu zehn Mahlstörungen pro Tag auf, was damit verbunden auch zur Produktion
von Pigment mit teilweise verminderter Qualität führte.
[0046] Der Vergleich zu Beispiel 1 zeigt, daß bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Durchsatzmengen des Titandioxidpigmentes erheblich gesteigert werden konnten.
Damit verbunden war eine Dampfersparnis von 0,4 Tonnen pro Tonne des Titandioxidpigmentes
und die Produktion von Pigment mit verminderter Qualität wird sicher vermieden.
1. Verfahren zum Mikronisieren von Feststoffen in Strahlmühlen, wobei die Feststoffe
über einen Injektor in die Strahlmühle eingebracht werden und wobei die Mikronisierung
gegebenenfalls in Gegenwart von Mahl- und/oder Dispergierhilfsmitteln erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feststoffe dem Injektor zwangsweise zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwangsweise Zuführung
über eine pneumatische Fördervorrichtung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoffe zwangsweise
und rückstoßfrei in die pneumatische Fördervorrichtung eingetragen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintrag der Feststoffe
mittels einer Druckschleuse erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintrag in gleichmäßiger
Dosierung erfolgt.
6. Verfahren nach einem oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Injektor aus einer Kombination von einer Dampfleitung (11), einer Strahldüse
(13), einem Feststoff-/Dampf-/Luftmischrohr (14) und einer Fangdüse (15) besteht.
7. Verfahren nach einem oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwangsweise Zuführung der Feststoffe sowie gegebenenfalls die Zugabe von
Mahl- und/oder Dispergierhilfsmitteln über eine Druckmessung an einer Einrichtung
in der Strahlmühle überwacht wird, wobei die Einrichtung gegebenenfalls zugleich als
Mahl- und/oder Dispergierhilfsmittelaufgabevorrichtung dient.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmessung in Meßzyklen
erfolgt und daß zwischen den Meßzyklen durch einen Druckstoß oder durch eine konstante
Spülluftmenge, der zwischen den Meßzyklen ein Druckstoß überlagert ist, ein Verstopfen
der Einrichtung verhindert wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehrerer der Ansprüche
1 bis 8, bestehend aus
a) einer Dosiervorrichtung,
b) einer Zwangseintragsvorrichtung,
c) einem Injektor und
d) einer Strahlmühle
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwangseintragsvorrichtung
aus einer Kombination von einer Eintragsschurre (6), einer Austragsschleuse (7), einer
Durchblaseschleuse (9) und einer pneumatischen Fördervorrichtung (10) besteht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Injektor
aus einer Kombination von einer Dampfleitung (11), einer Strahldüse (13), einem
Feststoff-/Dampf-/Luftmischrohr (14) und einer Fangdüse (15) besteht.
12. Vorrichtung nach einem oder mehrerer der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß sich in der Strahlmühle eine Einrichtung (17) zur Druckmessung befindet, die gegebenenfalls
zugleich als Mahl- und/oder Dispergierhilfsmittelaufgabevorrichtung dient.