[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Darstellung auf einem
Bildschirm eines Bildschirmgerätes eines Gesamtbildes, das aus mehreren natürlichen
und/oder synthetischen, von verschiedenen Quellen generierten Teilbildern zusammengesetzt
ist.
[0002] Die Darstellung eines Bildes auf dem Bildschirm eines Bildschirmgerätes wird durch
eine Vielzahl von Zeilen, z.B. 625, erreicht, die von einem Elektronenstrahl abgefahren
werden. Wenn der Elektronenstrahl alle Zeilen des Bildschirms abgefahren hat, wiederholt
sich der gesamte Vorgang. Damit der Elektronenstrahl regelmäßig die Zeilen abfährt,
muß er in horizontaler und in vertikaler Richtung synchronisiert werden. Mit dem Takt
für die horizontale Synchronisation, dem Zeilentakt, wird der Elektronenstrahl von
einer Zeile zur nächsten Zeile getaktet, während er mit dem Takt für die vertikale
Synchronisation, dem Bildtakt, wieder zum Bildanfang zurückkehrt und erneut Zeile
für Zeile den Bildschirm abfährt.
[0003] Bildschirmgeräte zur Darstellung von Zeichen und Graphik weisen im Gegensatz zum
gewöhnlichen Fernsehen noch einen weiteren Takt neben dem Zeilentakt und dem Bildtakt
auf. Mit diesem Takt, dem Bildpunkttakt ("Dotclock"), wird jede Zeile in eine Vielzahl
von Punkten zerlegt. Der Elektronenstrahl läuft hierbei zwar wie beim gewöhnlichen
Fernsehen kontinuierlich auf einer Zeile entlang, seine Hell-Dunkel-Ansteuerung
wird jedoch vom Bildpunkttakt getaktet, so daß die Auflösung der Bildpunkte durch
die Periode des Bildpunkttaktes festgelegt wird.
[0004] Dieses bekannte Prinzip kann man dazu nutzen, an definierten Stellen des Bildschirms
Farb- oder Grauwerte einzublenden, die nicht von der angeschlossenen Bildquelle,
z.B. Fernsehkameras, geliefert werden. Verfahren für die Einblendung von graphischen
Elementen in das Bild eines Bildschirmgerätes sind bereits bekannt (DE-A- 34 10 662).
Auch sind Techniken wie "Bild im Bild" bei analoger Studiotechnik bekannt oder Fenstertechniken
bei bildschirmgestützten Rechnerarbeitsplätzen, die mit rein synthetischen Rasterbildern
arbeiten (DE-B-30 35 636). Es ist bekannt, bei Farbbildschirmgeräten in mehreren,
inbesondere drei (für Blau, Rot und Grün) Speicherebenen logische Operationen durchzuführen,
um so eine bestimmte Farbe (oder einen bestimmten Grauwert) zu betonen oder zu unterdrücken
(US-A-4,613,852).
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die eine verbesserte Gesamtdarstellung mindestens
zweier von unterschiedlichen Quellen generierter Teilbilder auf einen Bildschirm ermöglichen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einem Verfahren bzw. einer Einrichtung gemäß der
Erfindung die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 9 vorgesehen. Das Verfahren
und die Einrichtung nach der Erfindung erlauben es, Bilder insbesondere auf hochauflösenden
Bildschirmen darzustellen, die von Bildpunkt zu Bildpunkt, von Zeile zu Zeile und
von Bild zu Bild schritthaltend mit der Bildpunkt frequenz von einigen 10 MHz aus
wechselnden Teilbildern verschiedener Quellen zusammengesetzt werden können, wobei
die Bildquellen asynchron und mit verschiedenen Bilderzeugungsfrequenzen arbeiten
können.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen unter Schutz
gestellt.
[0008] Die Erfindung ist im folgenden anhand einer Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
[0009] Bei der in der Figur gezeigten Einrichtung sind zum Generieren von Bildern als "Quellen"
je drei TV-Kameras 1, Rastergraphik-Generatoren 2 und Massenspeicher 3 für digitale
Bilddaten vorgesehen, denen jeweils eigene Pufferspeicher 11 bis 13, 14 bis 16 und
17 bis 19 zugeordnet sind. Die TV-Kameras 1, Rastergraphik-Generatoren 2 und Massenspeicher
3 übertragen ihre Informationen asynchron und damit unabhängig voneinander in jeweils
einen Pufferspeicher 11 bis 19, der über verschiedene Ein- und Ausgänge beschrieben
bzw. gelesen werden kann ("Dual-Port"). Während das Einschreiben mit unterschiedlichen
Datenraten erfolgen kann, wird über eine zentrale Taktsteuerung 20 das Auslesen und
Übergeben der Daten an eine Interface-Schaltung 25 für einen Bildschirm oder Monitor
30, auf dem die Bildinformationen dargestellt werden sollen, synchronisiert. Dabei
muß die Taktrate mindestens der Videofrequenz entsprechen. Bei hochauflösenden Bildschirmen
muß sie sogar ein Mehrfaches der Videofrequenz betragen, um ein flackerfreies Bild
zu erzeugen.
[0010] Die Pufferspeicher 11 bis 19, die im Normalfall Bilder oder Teilbilder enthalten,
werden nicht nacheinander oder nach einem anderen festen Schema ausgelesen und zur
Darstellung auf den Monitor 30 gebracht, sondern das Monitorbild kann grundsätzlich
Punkt für Punkt aus Punkten unterschiedlicher Quellen 1 und/oder 2 und/oder 3 zusammengesetzt
werden. Dazu ist ein von einem Steuerrechner 24 aus ladbarer Maskenspeicher 21 vorgesehen,
dessen Inhalt mit der Bildpunktfrequenz auf ein Steuernetzwerk 23 gegeben wird. Das
Steuernetzwerk 23 verbindet jeweils ein Bit des Maskenspeicher-Ausgangsregisters 22
mit dem Steuerteil 31 bis 39 des Pufferspeichers 11 bis 19 einer Quelle 1, 2 ,3. Wird
der Maskenspeicher 21 so aufgebaut, daß die parallel auslesbare Datenbreite (Datenwort)
genau der Anzahl der Quellen entspricht, und wird der Maskenspeicher 21 so geladen,
daß je Datenwort gerade ein Bit gesetzt ist, so kann von Bildpunkt zu Bildpunkt eine
Auswahl des darzustellenden Bildpunktes aus den Bildpunkten aller zur Verfügung stehenden
Quellen 1, 2, 3 erfolgen.
[0011] Werden mehrere Bildpunkte hintereinander und mehrere Zeilen bzw. Zeilenstücke untereinander
von der gleichen Quelle gespeist, so entstehen wiederum Teilbilder.
[0012] Versieht man die Steuerung der Pufferspeicher zusätzlich mit vier ladbaren Registern
oder Zählern 40, so können Teilbilder unterschiedlichsten Formates als Quelle herangezogen
werden und an beliebige Stellen in das Gesamtbild eingefügt werden, da durch geeignetes
Vorbesetzen der Zähler 40 der Anfangspunkt des Teilbildes (linke obere Ecke) relativ
zum darstellenden Gesamtbild bestimmt werden kann. Dabei gibt ein Zähler den Zeilenversatz
an, der zweite die Bildpunktverschiebung in der Zeile und die weiteren Zähler laufen
jeweils bis zum Zeilenende bzw. zur letzten Zeile des Teilbildes mit.
[0013] Die Zähler 40 werden entsprechend der Bildgröße und der gewünschten Bildlage im Gesamtbild
über die Datensammelleitungen (Bus) 41 vorbesetzt.
[0014] Die durch den Maskenspeicher 21 vorgegebenen Steuerinformationen veranlassen schließlich
in der Steuerung des Pufferspeichers 11 bis 19, daß der Grauwert bzw. Farbwert des
gerade darzustellenden Bildpunktes von der ausgewählten Quelle über die Datensammelleitung
42 zur Interface-Schaltung 25 weitergeleitet wird.
[0015] An die Interface-Schaltung 25 werden somit Bildpunkt für Bildpunkt die Grauwerte
bzw. Farben übertragen, wie sie fortlaufend für die Darstellung benötigt werden. Dabei
spielt es von der Anordnung her keine Rolle, welche Größe das Gesamtbild im Verhältnis
zur Größe der Teilbilder hat und wie die Teilbilder bzw. Teile der Teilbilder zusammengesetzt
werden.
[0016] Mit der beschriebenen Einrichtung läßt sich beispielsweise an beliebigen Stellen
des Bildschirms Text einblenden, und zwar entweder "ins Leere" oder über bereits definierte
Teilbilder. Bei einer anderen Anwendung, bei der die Quellen von verschiedenen Fernsehkameras
gebildet sind, die an unterschiedlichen Orten aufgestellt und/oder mit unterschiedlichen
Blickwinkeln ausgerichtet sind, läßt sich auf dem Bildschirm durch Zusammensetzen
der gewonnenen Teilbilder ein "Panoramabild" auf dem Bildschirm darstellen. Davon
unabhängig oder zusätzlich kann ein entsprechender Kartenausschnitt in die Gesamtdarstellung
eingeblendet werden, in welcher die Blickrichtung der Fernsehkamera als Pfeil oder
dgl. darstellbar ist. Durch Markieren einer gewünschten Richtung auf dem abgebildeten
Kartenausschnitt mittels Lichtgriffel, durch Berühren oder dgl. läßt sich die Kamera
in diese Richtung schwenken.
1. Verfahren zur Darstellung auf einem Bildschirm eines Bildschirmgerätes eines Gesamtbildes,
das aus mehreren natürlichen und/oder synthetischen, von verschiedenen Quellen generierten
Teilbildern zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilbilder erst zum Zeitpunkt der zeilenweisen Wiedergabe bzw. Darstellung
auf dem Bildschirm stückweise zusammengesetzt werden, indem aus verschiedenen, den
einzelnen Quellen zugeordneten Speichern videoschnell eine jedem Teilbild entsprechende
Anzahl von Bildpunkten herausgelesen wird und dieser Vorgang von Zeile zu Zeile wiederholt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den einzelnen Quellen zugeordneten Speicher asynchron zu dem Auslesetakt
beschrieben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an beliebigen Stellen des Bildschirms Text eingeblendet wird und zwar entweder
in "leere" oder über bereits definierte Teilbilder.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildpunktrate beim Auslesen sich wesentlich von der des Einlesens der einzelnen
Teilbilder unterscheidet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Teilbilder den Bildern mehrerer in unterschiedlichen Blickwinkeln
auf ein Objekt, einen Landschaftsausschnitt oder dgl. gerichteter Kameras entsprechen,
um eine Gesamtdarstellung mit größerem als dem natürlichen Betrachtungswinkel auf
dem Bildschirm zu realisieren, in welcher die einzelnen Teilbilder entsprechend der
Wirklichkeit lückenlos nebeneinander oder übereinander angeordnet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem einen Teil des Bildschirms ein von Fernsehkameras in horizontaler Blickrichtung
aufgenommener Landschaftsausschnitt und gleichzeitig auf einem anderen Teil des Bildschirms
der zugehörige Ausschnit aus einer Landkarte dargestellt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei schwenkbarer Anordnung der Kamera(s) die Blickrichtung der Kamera(s) in
Form eines Pfeils oder eines anderen Symbols auf der Kartendarstellung eingeblendet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei schwenkbarer Anordnung der Kamera(s) durch Markieren einer Richtung auf
der Kartendarstellung mittels Lichtgriffel, berührungsempfindlichen Schirm oder sonstiger
Steuerung die Kamera(s) automatisch in dieser Richtung geschwenkt wird.
9. Einrichtung zur Darstellung auf einem Bildschirm eines Bildschirmgerätes eines
Gesamtbildes, das aus mehreren natürlichen und/oder synthetischen, von verschiedenen
Quellen generierten Teilbildern zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Quelle (1,2,3) ein Speicher (11 bis 19) zugeordnet ist,
daß ein von einem Steuerrechner (24) aus ladbarer Maskenspeicher (21) vorgesehen ist,
dessen parallel auslesbare Datenbreite (Datenwort der Anzahl der Quellen entspricht
und daß je Datenwort gerade ein Bit gesetzt ist,
daß ein Steuernetzwerk (23) vorgesehen ist, in welches der Inhalt des Maskenspeichers
(21) mit Bildpunktfrequenz eingespeist wird, und
daß ein Ausgangsregister (22) des Maskenspeichers (21) mit dem Steuerteil (31 bis
39) des Speichers (11 bis 19) jeder Quelle (1,2,3) verbunden ist.
10.Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Quellen Fernsehkameras (1) und/oder Rastergraphik-Generatoren (2) und/oder
Massenspeicher (3) enthaltend digitale Bilddaten sind.
11.Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Bildschirm zur Wiedergabe einer größeren Anzahl von Bildpunkten ausgelegt
ist, als sie jede einzelne Quelle (1,2,3) bereitstellen kann.
12.Einrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Quellen mehrere aufeinander in entsprechenden Blickwinkeln justierte Kameras
(1) so angeordnet sind, daß sie lückenlos nebeneinander oder untereinander ein Bild
eines Objektes, einer Landschaft oder dgl. als Gesamtbild mit einem wesentlich größeren
Betrachtungswinkel als dem natürlichen auf dem Bildschirm darstellen.