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EP 0 276 867 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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03.08.1988 Patentblatt 1988/31 |
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Anmeldetag: 29.01.1988 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT NL |
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Priorität: |
30.01.1987 DE 3702733
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Anmelder: DIEHL GMBH & CO. |
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D-90478 Nürnberg (DE) |
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Erfinder: |
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- Oswald, Peter
D-8503 Altdorf (DE)
- Der andere Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet
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Entgegenhaltungen: :
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Ruderstelleinrichtung |
(57) Bei einer Ruderstelleinrichtung für Lenkmunition sitzt auf einer von einem Antriebsmotor(2)
angetriebenen Spindel(3) eine Mutter(4), die eine Ruderwelle(11) antreibt. Um einen
hohen Wirkungsgrad des Getriebezuges zu erreichen, ist die Mutter(4) in einer Hülse(6)
geführt, die von der Ruderwelle(11) übertragene Belastungskräfte aufnimmt. Die Mutter(4)
ist mit einem Ansatz(7) versehen, an dem die Ruderwelle(11) angreift und der in einem
axialen Schlitz(8) der Hülse(6) geführt ist.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Ruderstelleinrichtung für Lenkmunition mit einer von
einem Antriebsmotor angetriebenen Spindel, auf der eine Mutter sitzt, die an ihrem
zylindrischen Außenumfang einen Ansatz aufweist, an dem eine Ruderwelle angreift
[0002] Eine derartige Ruderstelleinrichtung ist in der DE-PS 34 42 899 beschrieben Bei dieser
Ruderstelleinrichtung ist die Mutter ohne äußere Führung, so daß vom Ruder über die
Ruderwelle wirkende Kräfte direkt auf das Gewinde zwischen Mutter und Spindel übertragen
werden und von der Spindel aufgenommen werden müssen. Der Wirkungsgrad der Einrichtung
ist dadurch begrenzt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ruderstelleinrichtung der eingangs genannten Art
vorzuschlagen, die mit einem verbessertem Wirkungsgrad arbeitet.
[0004] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einer Ruderstelleinrichtung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die Mutter in einer Hülse geführt ist, wobei die Passung zwischen
der Mutter und der Spindel und die Gleitpassung zwischen der Mutter und der Hülse
so gewählt sind, daß von der Ruderwelle übertragene Belastungskräfte von der Hülse
aufgenommen werden, und daß der Ansatz in einen axialen Schlitz der Hülse greift.
[0005] Die Passung zwischen der Mutter und der Spindel ist dabei so gewählt, daß die Mutter
an sich auf der Spindel kippen kann. Zwischen dem Außenumfang der Mutter und der Hülse
besteht eine Gleitpassung. Die vom Ruder über die Ruderwelle auf die Mutter übertragenen
Kräfte werden dabei von der Hülse aufgenommen, ohne daß es zu einem Klemmen der Mutter
auf der Spindel kommt. Dementsprechend gering sind die Verluste auf dem Getriebezug
zwischen dem Motor und der Ruderwelle. Es ergibt sich also ein vergleichsweise hoher
Wirkungsgrad.
[0006] Mit der Ruderstelleinrichtung lassen sich ohne Hebelübersetzungen große Kräfte einerseits
für die Ruderbewegung übertragen und andererseits bei Belastung des Ruders aufnehmen.
[0007] Die Ruderstelleinrichtung ist kompakt aufgebaut. Die Ruderwelle liegt nahe an der
Spindel bzw. dem Antriebsmotor. Damit ergeben sich kleine bewegte Massen, die zu einem
günstigen dynamischen Verhalten führen. Außerdem ist eine hohe Beschleunigungsfestigkeit
erreicht. Das Spiel im Getriebezug ist gering.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels. Die Figur zeigt eine Ruderstelleinrichtung schematisch.
[0009] Ein Träger(1) ist starr in einem nicht näher dargestellten Gehäuse angeordnet. An
dem Träger(1) ist ein Antriebsmotor(2) befestigt und gelagert. Mit dem Antriebsmotor(2)
ist eine Gewindespindel(3) gekuppelt. Auf der Gewindespindel(3) sitzt eine Mutter(4)
mit einem zylindrischen Außenumfang(5).
[0010] An dem Träger(1) ist eine Hülse(6) ausgebildet. In dieser ist die Mutter(4) verschieblich,
wobei zwischen deren zylindrischen Außenmantel(5) und der Hülse(6) eine Gleitpassung
besteht. Die Passung zwischen der Gewindespindel(3) und der Mutter(4) ist so gewählt,
daß die Mutter(4) auf der Gewindespindel(3) - ohne die Hülse(6) - kippen könnte. Zwischen
der Mutter(4) und der Hülse(6) ist eine Linear-Wälzlagerführung(12) vorgesehen. Stattdessen
könnte die Hülse(6) und/oder die Mutter(4) mit einem leicht gleitfähigen Material
beschichtet sein oder aus einem solchen Material bestehen.
[0011] An der Mutter(4) ist ein Ansatz(7) ausgebildet. Dieser greift durch einen axialen
Schlitz(8) der Hülse(6). Dadurch ist ein Mitdrehen der Mutter(4) bei einer Drehung
der Gewindespindel(3) verhindert.
[0012] Der Ansatz(7) weist eine teilkreisförmige Angriffsfläche(9) auf, die von einem Fingerpaar(10)
einer Ruderwelle(11) übergriffen ist. Dadurch ist eine platzsparende und weitgehend
spielfreie und leicht montierbare Ankopplung der Ruderwelle(11) an die Mutter(4) geschaffen.
Außerdem steht die Ruderwelle(11) nahe beim Antriebsmotor(2) und die zu bewegenden
Massen sind klein. Um die Abwälzverhältnisse zwischen dem Ansatz (7) und dem Fingerpaar(10)
zu verbessern, weisen der Ansatz(7) und das Fingerpaar(10) eine Zahnflankenform(13)
auf.
[0013] Die im Flug vom nicht näher dargestellten Ruder über die Ruderwelle(11) auf die Mutter(4)
übertragenen Kräfte werden von der Hülse(6) aufgenommen. Damit bleibt die Reibung
zwischen den Gewindeflanken der Mutter(4) und der Gewindespindel(3) klein. Der Antriebsmotor(2)
hat dementsprechend zur Verstellung des Ruders nur vergleichsweise kleine Reibungskräfte
zu überwinden. Der Wirkungsgrad der Kraftübertragung zwischen dem Motor und dem Ruder
ist dementsprechend hoch.
1. Ruderstelleinrichtung für Lenkmunition mit einer von einem Antriebsmotor angetriebenen
Spindel, auf der eine Mutter sitzt, die an ihrem zylindrischen Außenumfang einen Ansatz
aufweist, an dem eine Ruderwelle angreift,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mutter(4) in einer Hülse(6) geführt ist, wobei die Passung zwischen der Mutter(4)
und der Spindel(3) und die Gleitpassung zwischen der Mutter(4) und der Hülse(6) so
gewählt sind, daß von der Ruderwelle(11) übertragene Belastungskräfte von der Hülse(6)
aufgenommen werden, und daß der Ansatz(7) in einen axialen Schlitz(8) der Hülse(6)
greift.
2. Ruderstelleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse(6) mit einem Träger(1) des Antriebsmotors(2) starr verbunden ist.
3. Ruderstelleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ruderwelle(11) mit einem Fingerpaar(10) den Ansatz(7) übergreift.
4. Ruderstelleinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ansatz(7) eine teilkreisförmige Angriffsfläche(9) für das Fingerpaar(10) aufweist.
5. Ruderstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ansatz(7) und das Fingerpaar(10) eine Zahnflankenform(13) aufweisen.
6. Ruderstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse(6) und/oder die Mutter(4) mit einem gleitfähigen Material beschichtet
sind oder aus einem solchen bestehen.
7. Ruderstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Hülse(6) und der Mutter(4) eine Linear-Wälzlagerführung(12) angeordnet
ist.
