(19)
(11) EP 0 277 093 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.08.1988  Patentblatt  1988/31

(21) Anmeldenummer: 88810009.6

(22) Anmeldetag:  11.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04C 5/01, E04C 5/03
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 30.01.1987 CH 338/87

(71) Anmelder:
  • von Moos Stahl AG
    CH-6002 Luzern (CH)
  • Pantex-Stahl AG
    CH-6233 Büron/Luzern (CH)

(72) Erfinder:
  • Die Erfinder haben auf ihre Nennung verzichtet

(74) Vertreter: Justitz-Wormser, Daisy P., Dipl.-Chem. et al
Isler & Pedrazzini AG, Patentanwälte, Postfach 6940
8023 Zürich
8023 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bewehrungsstahl, Verfahren zu dessen Herstellung und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens


    (57) Der Bewehrungsstab besteht aus zwei parallelen Drähten (1, 2) die einstückig durch eine Stegwand (3) miteinander ver­bunden sind. In der Stegwand (3) sind äquidistant angeord­nete Durchgangslöcher (4) vorhanden. Solche Bewehrungsstäbe haben im Vergleich zu einfachen Bewehrungsdrähten bei glei­chem Widerstandsmoment ein um annähernd 50% geringeres Metergewicht.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bewehrungsstahl gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, ein Verfah­ren zu dessen Herstellung nach Patentanspruch 9 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentan­spruch 10.

    [0002] Es wurden schon viele Versuche unternommen, um ein günsti­ges Verhältnis zwischen der benötigten Festigkeit von Be­tonarmierungsstäben und dem Gewicht des Eisens zu erhalten. Beispielsweise in der AT-B 318 207 ist angegeben, Beweh­rungsstähle mit kreisförmigem Querschnitt einstückig und unverwunden miteinander zu verbinden, so dass die von zwei oder drei Kreisen begrenzten Querschnittsflächen in einer Breite die mindestens am halben Durchmesser der Kreise ent­spricht miteinander in Verbindung stehen.

    [0003] Obwohl damit in zwei oder drei Ebenen ein vergrössertes Widerstandsmoment erzielt werden kann, wächst doch der Eisenquerschnitt und damit das Gewicht erheblich an.

    [0004] In der heutigen Zeit wird besonders grosser Wert auf gün­stige Ausnützung der Rohstoffe gelegt, um bei sparsamstem Materialaufwand grösstmögliche Festigkeiten zu erhalten. Dabei stellt auch die Fertigung einen nicht unwesentlichen Faktor dar, indem auch hier ökonomische Aspekte eine grosse Rolle spielen.

    [0005] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung einen Bewehrungs­stab zu schaffen, bei dem bei kleinerem Stahldurchmesser und damit geringerem Gewicht pro Meter Stablänge höhere Widerstandsmomente erhalten werden.

    [0006] Erfindungsgemäss wird dies mit einem Bewehrungsstab gemäss den Merkmalen im unabhängigen Patentanspruch 1, ein Ver­fahren zur Herstellung eines solchen Bewehrungsstabes ist im Patentanspruch 9 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist im Patentanspruch 10 definiert.

    [0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend an­hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Bewehrungsstab nach der Erfindung,

    Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Anordnung von zwei Bewehrungsstäben mit Stegarmierung,

    Fig. 3 eine Seitenansicht auf die Anordnung nach Fig. 2, und

    Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Anordnung mit drei Bewehrungsstäben nach Fig. 1.



    [0008] Der erfindungsgemässe Bewehrungsstab gemäss Fig. 1 besteht aus zwei parallelen Stahldrähten 1,2, die durch eine Steg­wand 3 einstückig miteinander verbunden sind. Die Steg­wand 3 weist durchgehende Löcher 4 auf, die vorzugsweise äquidistant angeordnet sind.

    [0009] In einer beispielweisen Ausführungsform sind die Stahl­drähte 1,2 kreisrund und haben den gleichen Durchmesser d. Die beiden Drähte 1,2 sind um einen Abstand gleich d von­einander distanziert und die Stegwand 3 hat eine Dicke von d/2, wie auch in Fig. 1 angegeben ist.

    [0010] Im Vergleich zu einem einfachen Draht aus Bewehrungsstahl mit einem Durchmesser von 4 cm, der ein Widerstandsmoment von 6,3 cm³ und ein Metergewicht von 9,9 kg/m hat, hat ein Bewehrungsstab gemäss Fig. 1 bei einem fünfmal grösse­ren Widerstandsmoment, nämlich 31,5 cm³ nur einen Betrag von 3,03 cm für d und daher ein Metergewicht von 14,9 kg/m. Dieser Vergleich zeigt, dass mit grösserem Widerstands­moment eine Einsparung von etwa 50% erzielt werden kann.

    [0011] Besonders vorteilhafte Verwendungen sind somit Konstruktio­nen, bei denen eine hohe Festigkeit verlangt ist. Solche Konstruktionen sind beispielsweise die Träger in Hohlraum­bauten, die nach dem Ausbrechen des Gesteins eingebaut wer­den und eine Stütze für das ausgebrochene Gewölbe bilden, bis die Bewehrung mit Spritzbeton eingehüllt ist.

    [0012] Ein Beispiel für eine Armierung senkrecht zu Bewehrungs­stäben nach Fig. 1 ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Es werden zwei Bewehrungsstäbe 10,20 flach nebeneinander angeordnet und zwischen diesen beiden Bewehrugnsstäben 10, 20 wird ein mäanderförmig gebogener Draht 30 mit kleinerem Durchmesser als d eingeschweisst.

    [0013] Eine weitere Variante ist in Fig. 4 dargestellt, bei der anstelle des mäanderförmigen Drahtes 30 in Fig. 3 ein wei­terer Bewehrungsstab 40 senkrecht auf die Ebene in der die Stegwände 3 der beiden Bewehrungsstäbe 10,20 liegen, zwi­schen diesen angeschweisst wird. Eine solche Anordnung könnte in gewissen Fällen direkt als Gurtträger verwendet werden.

    [0014] Eine weitere, nicht dargestellte Variante wäre auch denk­bar, wenn der Bewehrungsstab 40 in Art von Fig. 3 oben an den mäanderförmigen Draht 30 angeschweisst würde. Dagegen könnte es auch für gewisse Fälle von Vorteil sein, wenn am freien Bogenteil des mäanderförmigen Drahtes 30 nur ein einfacher gerader Bewehrungsstab mit kreisförmigem Querschnitt angeordnet wäre.

    [0015] Für die Herstellung solcher Bewehrungsstäbe gemäss Fig. 1 werden die Löcher in der Stegwand 3 gleichzeitig mit dem Warmwalzvorgang gestanzt. Diese Stanzung kann von der ei­nen Seite aus über einem Gegenhalter durchgeführt werden oder es können Walzen mit sich gegenüberstehenden Nocken vorgesehen sein, um Vertiefungen einzuprägen, so dass eine Membranwand bestehen bleibt, die dann anschliessend noch herausgeschlagen werden kann. Das Herausschlagen geschieht jedoch in demselben Arbeitsgang wie das Walzen.


    Ansprüche

    1. Bewehrungsstab für tragende Bauteile, gekenn­zeichnet durch zwei parallel nebeneinander angeordnete mit einer Stegwand (3) einstückig miteinander verbundene Drähte (1,2).
     
    2. Stab nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Drähte (1,2) Rundstäbe mit kreisförmigem Querschnitt sind.
     
    3. Stab nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, dass in der Stegwand (3) diskrete Vertiefungen (4) vorhanden sind.
     
    4. Stab nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeich­net, dass die Vertiefungen durchgehende Löcher (4) sind.
     
    5. Stab nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, da­durch gekennzeichnet, dass die Drähte (1,2) gleiche Durch­messer (d) haben, dass die Breite der Stegwand (3) gleich gross wie der Durchmesser (d) der Drähte (1,2) ist, und dass die Dicke der Stegwand (3) halb so gross wie der Durchmesser (d) der Drähte (1,2) ist.
     
    6. Bewehrungselement mit dem Bewehrungsstab nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens zwei ne­beneinander angeordnete Bewehrungsstäbe (10,20) zwischen denen eine senkrecht auf der durch die beiden Stegwände bestimmten Ebene stehende Stegarmierung (30) angeordnet ist.
     
    7. Element nach Patentanspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Stegarmierung (30) ein mäanderförmiger Runddraht ist, der an den beiden sich benachbarten Drähten der Bewehrungsstäbe angeschweisst ist.
     
    8. Element nach Patentanspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, dass als Stegarmierung ein weiterer Bewehrungs­stab (40) verwendet ist.
     
    9. Verfahren zur Herstellung eines Bewehrungsstabes nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass gleich­ zeitig mit dem Walzvorgang Vertiefungen in die Stegwand (3) eingepresst werden, und dass in demselben Arbeitsgang all­fällige die Löcher (4) verschliessende Membrane ausgestanzt werden.
     
    10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Walz­kaliber wenigstens auf der einen Seite des Rohdrahtes mit Nocken zum Einprägen von Vertiefungen versehen sind.
     




    Zeichnung