[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bewehrungsstahl gemäss dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1, ein Verfahren zu dessen Herstellung nach Patentanspruch 9 und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 10.
[0002] Es wurden schon viele Versuche unternommen, um ein günstiges Verhältnis zwischen
der benötigten Festigkeit von Betonarmierungsstäben und dem Gewicht des Eisens zu
erhalten. Beispielsweise in der AT-B 318 207 ist angegeben, Bewehrungsstähle mit
kreisförmigem Querschnitt einstückig und unverwunden miteinander zu verbinden, so
dass die von zwei oder drei Kreisen begrenzten Querschnittsflächen in einer Breite
die mindestens am halben Durchmesser der Kreise entspricht miteinander in Verbindung
stehen.
[0003] Obwohl damit in zwei oder drei Ebenen ein vergrössertes Widerstandsmoment erzielt
werden kann, wächst doch der Eisenquerschnitt und damit das Gewicht erheblich an.
[0004] In der heutigen Zeit wird besonders grosser Wert auf günstige Ausnützung der Rohstoffe
gelegt, um bei sparsamstem Materialaufwand grösstmögliche Festigkeiten zu erhalten.
Dabei stellt auch die Fertigung einen nicht unwesentlichen Faktor dar, indem auch
hier ökonomische Aspekte eine grosse Rolle spielen.
[0005] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung einen Bewehrungsstab zu schaffen, bei
dem bei kleinerem Stahldurchmesser und damit geringerem Gewicht pro Meter Stablänge
höhere Widerstandsmomente erhalten werden.
[0006] Erfindungsgemäss wird dies mit einem Bewehrungsstab gemäss den Merkmalen im unabhängigen
Patentanspruch 1, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Bewehrungsstabes ist
im Patentanspruch 9 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist im Patentanspruch
10 definiert.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Bewehrungsstab nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Anordnung von zwei Bewehrungsstäben mit Stegarmierung,
Fig. 3 eine Seitenansicht auf die Anordnung nach Fig. 2, und
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Anordnung mit drei Bewehrungsstäben nach Fig.
1.
[0008] Der erfindungsgemässe Bewehrungsstab gemäss Fig. 1 besteht aus zwei parallelen Stahldrähten
1,2, die durch eine Stegwand 3 einstückig miteinander verbunden sind. Die Stegwand
3 weist durchgehende Löcher 4 auf, die vorzugsweise äquidistant angeordnet sind.
[0009] In einer beispielweisen Ausführungsform sind die Stahldrähte 1,2 kreisrund und haben
den gleichen Durchmesser d. Die beiden Drähte 1,2 sind um einen Abstand gleich d voneinander
distanziert und die Stegwand 3 hat eine Dicke von d/2, wie auch in Fig. 1 angegeben
ist.
[0010] Im Vergleich zu einem einfachen Draht aus Bewehrungsstahl mit einem Durchmesser von
4 cm, der ein Widerstandsmoment von 6,3 cm³ und ein Metergewicht von 9,9 kg/m hat,
hat ein Bewehrungsstab gemäss Fig. 1 bei einem fünfmal grösseren Widerstandsmoment,
nämlich 31,5 cm³ nur einen Betrag von 3,03 cm für d und daher ein Metergewicht von
14,9 kg/m. Dieser Vergleich zeigt, dass mit grösserem Widerstandsmoment eine Einsparung
von etwa 50% erzielt werden kann.
[0011] Besonders vorteilhafte Verwendungen sind somit Konstruktionen, bei denen eine hohe
Festigkeit verlangt ist. Solche Konstruktionen sind beispielsweise die Träger in Hohlraumbauten,
die nach dem Ausbrechen des Gesteins eingebaut werden und eine Stütze für das ausgebrochene
Gewölbe bilden, bis die Bewehrung mit Spritzbeton eingehüllt ist.
[0012] Ein Beispiel für eine Armierung senkrecht zu Bewehrungsstäben nach Fig. 1 ist in
den Fig. 2 und 3 dargestellt. Es werden zwei Bewehrungsstäbe 10,20 flach nebeneinander
angeordnet und zwischen diesen beiden Bewehrugnsstäben 10, 20 wird ein mäanderförmig
gebogener Draht 30 mit kleinerem Durchmesser als d eingeschweisst.
[0013] Eine weitere Variante ist in Fig. 4 dargestellt, bei der anstelle des mäanderförmigen
Drahtes 30 in Fig. 3 ein weiterer Bewehrungsstab 40 senkrecht auf die Ebene in der
die Stegwände 3 der beiden Bewehrungsstäbe 10,20 liegen, zwischen diesen angeschweisst
wird. Eine solche Anordnung könnte in gewissen Fällen direkt als Gurtträger verwendet
werden.
[0014] Eine weitere, nicht dargestellte Variante wäre auch denkbar, wenn der Bewehrungsstab
40 in Art von Fig. 3 oben an den mäanderförmigen Draht 30 angeschweisst würde. Dagegen
könnte es auch für gewisse Fälle von Vorteil sein, wenn am freien Bogenteil des mäanderförmigen
Drahtes 30 nur ein einfacher gerader Bewehrungsstab mit kreisförmigem Querschnitt
angeordnet wäre.
[0015] Für die Herstellung solcher Bewehrungsstäbe gemäss Fig. 1 werden die Löcher in der
Stegwand 3 gleichzeitig mit dem Warmwalzvorgang gestanzt. Diese Stanzung kann von
der einen Seite aus über einem Gegenhalter durchgeführt werden oder es können Walzen
mit sich gegenüberstehenden Nocken vorgesehen sein, um Vertiefungen einzuprägen, so
dass eine Membranwand bestehen bleibt, die dann anschliessend noch herausgeschlagen
werden kann. Das Herausschlagen geschieht jedoch in demselben Arbeitsgang wie das
Walzen.
1. Bewehrungsstab für tragende Bauteile, gekennzeichnet durch zwei parallel nebeneinander
angeordnete mit einer Stegwand (3) einstückig miteinander verbundene Drähte (1,2).
2. Stab nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drähte (1,2) Rundstäbe
mit kreisförmigem Querschnitt sind.
3. Stab nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Stegwand
(3) diskrete Vertiefungen (4) vorhanden sind.
4. Stab nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen durchgehende
Löcher (4) sind.
5. Stab nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drähte (1,2) gleiche Durchmesser (d) haben, dass die Breite der Stegwand (3) gleich
gross wie der Durchmesser (d) der Drähte (1,2) ist, und dass die Dicke der Stegwand
(3) halb so gross wie der Durchmesser (d) der Drähte (1,2) ist.
6. Bewehrungselement mit dem Bewehrungsstab nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet
durch wenigstens zwei nebeneinander angeordnete Bewehrungsstäbe (10,20) zwischen
denen eine senkrecht auf der durch die beiden Stegwände bestimmten Ebene stehende
Stegarmierung (30) angeordnet ist.
7. Element nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stegarmierung
(30) ein mäanderförmiger Runddraht ist, der an den beiden sich benachbarten Drähten
der Bewehrungsstäbe angeschweisst ist.
8. Element nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Stegarmierung
ein weiterer Bewehrungsstab (40) verwendet ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Bewehrungsstabes nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass gleich zeitig mit dem Walzvorgang Vertiefungen in die Stegwand
(3) eingepresst werden, und dass in demselben Arbeitsgang allfällige die Löcher (4)
verschliessende Membrane ausgestanzt werden.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Walzkaliber wenigstens auf der einen Seite des Rohdrahtes mit Nocken zum
Einprägen von Vertiefungen versehen sind.