[0001] Die Erfindung betrifft eine Querkupplung zwischen zwei Drehgestellen eines Schienenfahrzeugs,
mit zwei an den einander zugekehrten Enden der Drehgestelle angeordneten deichselartigen
Lenkern, wobei der erste Lenker ein gabelartiges Endstück mit einander in Fahrzeug-Querrichtung
gegenüberliegenden Anschlägen aufweist und der zweite Lenker eine Halterung für eine
zwischen die Anschläge des ersten Lenkers einführbare Federeinheit aufweist, die ein
zwischen zwei Stützelementen querliegend angeordnetes, vorgespanntes Federelement
enthält, wobei die Stützelemente je an eine an der Halterung ausgebildete Stützpartie
anpressbar sind und bei einer entsprechenden Querbewegung eines der Lenker jeweils
über eine mit dem benachbarten Anschlag des ersten Lenkers zusammenführbare Kontaktpartie
von der betreffenden Stützpartie abhebbar sind.
[0002] Bei einer bekannten Querkupplung der genannten Art ist das aus einer Schraubenfeder
gebildete Federelement zwischen zwei Kolben angeordnet, die in einem diese eng umschliessenden,
beidenends abgeschlossenen Federtopf in Querrichtung verschiebbar geführt sind, und
die je über einen aus dem Federtopf herausgeführten Stössel, der eine bombierte Kontaktfläche
aufweist, mit dem benachbarten Anschlag des ersten Lenkers zusammenwirkt, der ebenfalls
eine bombierte Anschlagfläche aufweist (CH-PS 406 280). Derartige, in zahlreichen
Ausführungen bewährte Querkupplungsanordnungen können in bestimmten Anwendungsfällen,
welche grosse Federwege des Federelementes erfordern, z.B. bei Fahrzeugen mit relativ
grossem Abstand zwischen den Drehgestellen, und/oder wenn enge Kurven zu befahren
sind, relativ schwere Ausführungen der Querkupplungsteile ergeben. Extrem grosse Federwege
sind insbesondere für das sichere Befahren von engen S-förmigen Gleisabschnitten erforderlich,
die keine oder nur kurze gerade Verbindungsstücke zwischen den Gleisbögen aufweisen.
Eine für derartige Betriebsbedingungen ausgelegte Querkupplung der bekannten Art erfordert
grosse Federabmessungen und einen entsprechend grossen und schweren Federtopf, der
durch seine grosse Massenträgheit das Fahrverhalten des Fahrzeuges, insbesondere
bei schlechter Gleislage, beeinträchtigen kann, sowie entsprechend grosse Abmessungen
des den Federtopf und die Stössel umgreifenden gabelartigen Endstücks des ersten Lenkers.
Aufgrund des erforderlichen grossen Abstandes zwischen den Anschlägen des ersten Lenkers
sind bei grossen Ausdrehwinkeln der Drehgestelle, insbesondere zwischen dem an der
Kurvenaussenseite befindlichen Anschlag und dem damit zusammenwirkenden Stössel, grosse
Relativbewegungen in Fahrzeug-Längsrichtung aufzunehmen, welche entsprechend grosse
Abmessungen der sich dabei gegeneinander verschiebenden, im wesentlichen punktförmig
Zusammenwirkenden und entsprechend hochbelasteten Anschlag- und Kontaktflächen erfordern,
um deren gegenseitige Ueberdeckung in jeder Stellung der Querkupplung zu gewährleisten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere in dieser Hinsicht verbesserte
Querkupplung in kompakter, leichter Bauweise zu schaffen, welche den Einbau eines
insbesondere für grosse Auslenkbewegungen der Drehgestelle geeigneten, einfachen Federelementes
mit kleiner Federsteifigkeit und grosser Vorspannkraft gestattet, und welche auch
beim Befahren von engen S-förmigen Kurven eine ausreichende Sicherheit gegen Entgleisen
gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Federelement einen seitlich
auslenkbar angeordneten Federkörper aufweist, dass die Halterung die Federeinheit
in deren durch die Stützpartien bestimmten Stellung mit einem Spiel umgibt, welches
innerhalb eines vorbestimmten Arbeitsbereichs anschlagfreie Relativbewegungen des
jeweils von der zugehörigen Stützpartie abgehobenenen Stützelementes gegenüber der
Halterung zumindest in Fahrzeug-Längsrichtung zulässt, und dass die Kontaktpartien
der Stützelemente je eine an den benachbarten Anschlag des ersten Lenkers zumindest
in Fahrzeug-Längsrichtung im wesentlichen unverschiebbar anlegbare Kontaktfläche aufweisen.
[0005] Bei der erfindungsgemäss ausgebildeten Querkupplung wird beim Ausdrehen eines der
Drehgestelle das jeweils vom entsprechenden Anschlag des ersten Lenkers erfasste,
mit diesem unverschiebbar, etwa durch Reibschluss, verbundene Stützelement der Federeinheit
in der Halterung gegenüber dem anderen, an der Halterung abgestützten Stützelement
innerhalb des z.B. für einen Normalbetrieb bemessenen Spielraumes frei beweglich gehalten,
so dass die im entsprechenden Arbeitsbereich zwischen den beiden miteinander gekuppelten
Lenkern der Drehgestelle auftretenden Relativbewegungen in Fahrzeug-Quer- und Längsrichtung
sowie zumindest die beim Auslenken durch den betreffenden Lenker auftretenden Schrägstellungen
des Stützelementes reibungsfrei und verschleisslos, allein durch eine entsprechende
Verformung des Federelementes aufgenommen werden. Da in diesem Arbeitsbereich zwischen
den zusammenwirkenden Flächen der Stützelemente und des ersten Lenkers keine Relativbewegung
in Fahrzeug-Längsrichtung auftritt, können die Anschläge des ersten Lenkers mit entsprechend
geringen Abmessungen in Fahrzeug-Längsrichtung ausgeführt werden.
[0006] Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0007] Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung, in Verbindung mit
den Patentansprüchen. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein mit einer erfindungsgemässen Querkupplung versehenes Schienenfahrzeug in
einem unterhalb des Fahrzeugkastens verlaufenden Horizontalschnitt, entsprechend der
Linie I-I in der Fig. 4;
Fig. 2 die Querkupplung aus der Fig. 1 in einer grösseren Darstellung in einer Teildraufsicht
mit einem Teilschnitt;
Fig. 3 die Querkupplung in einer der Fig. 2 entsprechenden Darstellung in einer ausgelenkten
Arbeitsstellung;
Fig. 4 die Querkupplung in einem Längsschnitt entsprechend der Linie IV-IV in der
Fig. 2;
Fig. 5 einen Teilschnitt V-V aus der Fig. 4;
Fig. 6 eine Querkupplung in einer anderen Ausführungsform, in einer der Fig. 5 entsprechenden
Darstellung.
[0008] Das in der Fig. 1 dargestellte Schienenfahrzeug, z.B. eine Lokomotive, enthält zwei
Drehgestelle 1 und 2, auf denen ein in der Zeichnung strichpunktiert dargestellter
Fahrzeugkasten 3 über seitliche Federn 4 abgestützt ist. Die Drehgestelle 1 und 2
enthalten je einen Drehgestellrahmen 5, der in bekannter, nicht dargestellter Weise
auf den Achsen zweier Radsätze 6 gefedert abgestützt ist. Weitere, in den Drehgestellen
1 und 2 vorhandene Teile sind zwecks vereinfachter Darstellung in der Zeichnung weggelassen.
Die Radsätze 6 sind in bekannter Weise mit nicht dargestellten Antriebsmotoren gekuppelt,
die je am Drehgestellrahmen 5 befestigt sind. Die Drehgestelle 1 und 2 sind je über
eine nicht dargestellte Einrichtung zur Uebertragung der Zug- und Bremskräfte, z.B.
eine Tiefzugvorrichtung der etwa aus der CH-PS 638 731 (Fig. 4) bekannten Art, mit
dem Fahrzeugkasten 3 um eine vertikale Drehachse (Hochachse) 7 drehbar verbunden.
[0009] Die Drehgestelle 1 und 2 sind durch eine Querkupplung 8 gekuppelt, welche an zwei
deichselartigen Lenkern 10 und 11 ausgebildet ist, die an den einander zugekehrten
Enden der Drehgestelle 1 bzw. 2 je um eine querliegende Achse schwenkbar angelenkt
sind. Der erste Lenker 10 enthält ein gabelartiges Endstück 12, an dem zwei einander
in Fahrzeug-Querrichtung gegenüberliegende Anschläge 13 und 14 ausgebildet sind. Der
zweite Lenker 11 enthält ein Endstück 15 mit zwei je oberhalb und unterhalb des Bewegungsbereichs
des Endstücks 12 angeordneten plattenförmigen Führungsteilen 16 und 17, an denen
eine Halterung 18 für eine zwischen die Anschläge 13 und 14 des ersten Lenkers 10
einführbare Federeinheit 20 ausgebildet ist.
[0010] Die Federeinheit 20 enthält ein querliegend angeordnetes, vorgespanntes Federelement
21 und zwei mit dessen Enden verbundene, vertikal angeordnete plattenförmige Stützelemente
22 und 23, über die das Federelement 21 in der in den Fig. 1 und 2 dargestellten neutralen
Mittelstellung der Querkupplung 8, in der sich die Endstücke 12 und 15 der Lenker
10 und 11 je symmetrisch zur Längsmittelebene L des Fahrzeuges einstellen, im Endstück
15 abgestützt ist. Dazu sind an den Führungsteilen 16 und 17 je zwei zueinander parallele,
einander in Querrichtung gegenüberliegend angeordnete leistenartige Stützpartien
24 und 25 vorgesehen, durch welche die Stützteile 22 und 23 der Federeinheit 20 -
in der neutralen Mittelstellung der Endstücke 12 und 15 - je in einer definierten
Endstellung in einem geringen Abstand zum benachbarten Anschlag 13 bzw. 14 des Endstücks
12 gehalten werden.
[0011] Entsprechend der Darstellung nach den Fig. 1 bis 4 sind die Lenker 10 und 11 je zwischen
zwei übereinander angeordneten, in Fahrzeug-Querrichtung verlaufenden Führungsschienen
27 und 28 geführt und je über eine im Endstück 12 bzw. 15 gelagerte Führungsrolle
30 auf der betreffenden Führungsschiene 27 in Querrichtung beweglich abgestützt. Die
Führungsschienen 27 und 28 sind an Tragstücken 31 des Fahrzeugkastens 3 befestigt.
Abweichend von dieser Anordnung können die Lenker 10 und 11 in an sich bekannter
Weise an nicht dargestellten, am Fahrzeugkasten 3 angelenkten Pendeln aufgehängt und
durch diese in Querrichtung beweglich geführt sein.
[0012] Die Anschläge 13 und 14 des Lenkers 10 sind mit ebenen, zueinander parallelen Anschlagflächen
ausgeführt, die bei einer Ausdrehbewegung eines der Drehgestelle 1 bzw. 2 um seine
Drehachse 7 jeweils mit einer am benachbarten Stützelement 22 bzw. 23 ausgebildeten
ebenen Kontaktfläche 22a bzw. 23a zusammengeführt werden. Dabei wird das betreffende
Stützelement 22 bzw. 23 von den zugehörigen Stützpartien 24 bzw. 25 des Endstücks
15 abgehoben und durch die Federkraft des Federelementes 21 im wesentlichen unverschiebbar
an den Anschlag 13 bzw. 14 angepresst.
[0013] In der Fig. 3 sind die Lenker 10 und 11 in ausgelenkten Stellungen dargestellt, die
je einer ausgedrehten Lage der Drehgestelle 1 und 2 beim Befahren eines Gleisbogens
entsprechen, wobei das mit dem Lenker 11 versehene Drehgestell 2 als in Fahrtrichtung
gemäss Pfeil F verlaufend angenommen ist. Das vorlaufende Drehgestell 2 ist gegenüber
der Längsmittelebene L um einen Winkel β im Uhrzeigersinn ausgedreht, während das
hintere Drehgestells 1 eine um einen grösseren Winkel α gegen den Uhrzeigersinn ausgedrehte
Stellung einnimmt. Entsprechend dieser Darstellung wird das Stützelement 22 der Federeinheit
20 durch den zwischen die Führungsteile 16 und 17 des Endstücks 15 eindringenden Anschlag
13 des Endstücks 12 von den Stützpartien 24 abgehoben, wobei das Federelement 21,
entsprechend seiner Federcharakteristik, am Lenker 10 eine zur Längsmittelebene L
gerichtete Querkraft ausübt. Diese Querkräfte bewirken bei Bogenfahrt in bekannter
Weise eine Entlastung der Radsätze 6 von grossen, quer zur Gleisachse gerichteten
Kräften. Zugleich wird an den in Fahrtrichtung vorderen Radsätzen 6 der beiden Drehgestelle
1 und 2 jeweils der Anlaufwinkel zwischen Radebene und Schiene, und damit der Verschleiss
am Spurkranz des betreffenden Rades sowie an der Schiene reduziert. Beim Zurückdrehen
der Drehgestelle 1 und 2 werden die Lenker 10 und 11 gegen die Längsmittelebene L
in die Stellungen nach Fig. 2 zurückgeschwenkt, wobei das an den Anschlag 13 angepresste
Stützelement 22 in seine durch die Stützpartien 24 definierte Endlage zurückgeführt
wird.
[0014] Das Endstück 15 bildet ein in Querrichtung und gegen das Endstück 12 hin offenes
Gehäuse, in welches die Anschläge 13, 14 des ersten Lenkers 10 eindringen können,
ohne die Führungsteile 16, 17 zu berühren. Die sich gegenseitig umgreifenden Endstücke
12 und 15 können dadurch je in einer besonders einfachen, leichten Bauweise, mit Abmessungen
in Querrichtung ausgeführt werden, die nur um ein geringes, konstruktiv gegebenes
Mass grösser sind als die Einbaulänge der Federeinheit 20. Das Endstück 15 umgibt
das Federelement 21 und die Stützelemente 22 und 23 in dem zwischen den Stützpartien
24 und 25 sich erstreckenden Bereich mit Abständen A und B, die bei den im Normalbetrieb
vorkommenden Auslenkungen der Lenker 10 und 11 anschlagfreie Relativbewegungen des
jeweils abgehobenen Stützelementes 22 bzw. 23 und des Federelementes 21 in Fahrzeug-Quer-
und Längsrichtung und in vertikaler Richtung, sowie die beim Auslenken auftretenden
Schrägstellungen des Stützelementes 22 bzw. 23 zulassen. Entsprechend werden alle
im Normalbetrieb zwischen den gekuppelten Lenkern 10 und 11 der beiden Drehgestelle
1 und 2 auftretenden Relativbewegungen reibungsfrei und verschleisslos, allein durch
Verformungen des quer zur Hauptbelastungsrichtung auslenkbaren Federelementes 21 aufgenommen,
welches die in Querrichtung wirkenden Hauptbelastungskräfte überträgt.
[0015] Entsprechend der Darstellung nach Fig. 5 können die Stützelemente 22 und 23 je mit
in Anpressrichtung des Federelementes 21 konvergierenden Aufsetzflächen 22b bzw. 23b
ausgeführt sein, die mit entsprechend konvergierenden Stützflächen 24b bzw. 25b der
Stützpartien 24, 25 zusammenwirken, wodurch eine Zentrierung des jeweils aus der
ausgelenkten Stellung in die Endstellung zurückbewegten Stützelementes 22 bzw. 23
erzielt wird.
[0016] Die Stützelemente 22 und 23 sind ferner je mit zwei nach oben und nach unten abstehenden
Führungszapfen 33 versehen, die je zwischen zwei im wesentlichen in Fahrzeug-Qerrichtung
verlaufende Anschlagpartien 34 ragen. Die Anschlagpartien 34 sind an einer im Führungsteil
16 bzw. 17 vorgesehenen Ausnehmung 35 ausgebildet, deren Abmessungen in Fahrzeug-Quer-
und Längsrichtung je mindestens um ein dem im Normalbetrieb auftretenden Verstellweg
des betreffenden Führungszapfens 33 entsprechendes Mass grösser sind als der Durchmesser
des beim dargestellten Beispiel zylindrischen Führungszapfens 33. Die Führungszapfen
33 können auch mit einem anderen, z.B. rechteckförmigen Querschnitt ausgeführt sein.
[0017] Durch die Anschlagpartien 34 kann eine sichere Begrenzung der Bewegungsbereiche der
Stützelemente 22 und 23 erzielt werden, wobei Berührungen zwischen dem jeweils von
der zugehörigen Stützpartie 24 bzw. 25 abgehobenen Stützelement 22 bzw. 23 und den
Führungsteilen 16 und 17 nur in Ausnahmesituationen sowie beim Zurückführen des betreffenden
Stützelementes 22 bzw. 23 in seine Endstellung stattfinden können. Die Ausnehmungen
35 können darstellungsgemäss je durch gegen die benachbarte Stützpartie 24 bzw. 25
hin konvergierende Endabschnitte 34a der Anschlagpartien 34 begrenzt sein, welche
als Führungsbahnen für den Führungszapfen 33 dienen können, so dass die Rückführung
der Stützelemente 22 und 23 in die Endstellung erleichtert wird.
[0018] Eine Berührung zwischen einem der abgehobenen Stützelemente 22, 23 und den Führungsteilen
16, 17 kann sich etwa bei Auslenkungen der Lenker 10, 11 ergeben, die den für den
Normalbetrieb vorgesehenen Bereich überschreiten. In derartigen Ausnahmesituationen
können die bei fortschreitender Auslenkung auftretenden restlichen Relativbewegungen
zwischen den Lenkern 10 und 11 durch eine entsprechend geringfügige Verschiebung des
im Normalbetrieb unverschiebbar gehaltenen Stützelementes 22 bzw. 23 gegenüber dem
betreffenden Anschlag 13 bzw. 14 aufgenommen werden.
[0019] Entsprechend der Darstellung nach den Fig. 1 bis 5 kann der Federkörper des Federlementes
21 durch einen aus Gummi oder einem gummiartigen Material bestehenden flexiblen Federrollbalg
gebildet sein, der an einem Ende mit dem Stützelement 22 und am anderen Ende mit einem
kolbenartigen Ansatz 37 des Stützelementes 23 dichtend verbunden ist und der an eine
Zuführleitung 38 für Druckluft angeschlossen ist. Diese Anordnung ist für die Verwendung
in einer Querkupplung besonders geeignet, da sich beim Zusammenpressen der Federeinheit
20 der Federrollbalg über den in ihn eindringenden kolbenartigen Ansatz 37 stülpen
kann und somit bei relativ kleinen Abmessungen in Fahrzeug-Querrichtung grosse Federwege
zulässt, wobei die wirksame Arbeitsfläche im wesentlichen über den ganzen Federweg
konstant bleibt.
[0020] Entsprechend der Darstellung nach Fig. 4 ist das Federelement 21 über die durch
das Stützelement 22 hindurch geführte Zuführleitung 38 mit einem am Fahrzeug vorgesehenen
Druckluftbehälter 41 verbunden, der Druckluft mit einem Druck von z.B. 10 bar enthalten
kann. Die Zuführleitung 38 enthält ein auf einen Sollwert einstellbares Druckregelventil
42, durch welches im Federelement 21 ein einer vorbestimmten Vorspannkraft entsprechender
Druck gehalten werden kann, und ein Rückschlagventil 43, welches ein Zurückströmen
des Druckmittels beim Zusammendrücken des Federelementes 21 verhindert.
[0021] Gemäss Fig. 2 kann der kolbenartige Ansatz 37 des Stützelementes 23 einen mit dem
Innenraum des Federrollbalges verbundenen Hohlraum 36 aufweisen, der das verfügbare
Gesamtvolumen des an der Federung beteiligten Druckmittels vergrössert, wodurch -
im Vergleich zu einer Ausführung mit einem allseitig geschlossenen Federrollbalg
- eine geringere Steifigkeit des Federelementes 21 erzielt werden kann. Zum gleichen
Zweck kann gemäss Fig. 4 ein mit dem Federelement 21 kommunizierender Zusatzbehälter
44 für das Druckmittel vorgesehen sein, der zwischen dem Rückschlagventil 43 und dem
Federelement 21 an die Zuführleitung 38 angeschlossen ist. Der Zusatzbehälter 44 kann
als einfacher Druckbehälter ausgebildet oder darstellungsgemäss mit einer Trennmembran
45 versehen sein, welche in bekannter Weise den mit dem Federelement 21 verbundenen
Druckraum 44a von einem unter einem vorbestimmten Vorspanndruck stehenden zweiten
Druckraum 44b trennt, der das gleiche oder ein anderes Druckmittel enthalten kann.
Der Zusatzbehälter 44 kann auch direkt, z.B. über eines der Stützelemente 22, 23,
an das Federelement 21 angeschlossen sein. Nach einer anderen, nicht dargestellten
Ausführungsform kann auch ein Zusatzbehälter vorgesehen werden, der einen in bekannter
Weise durch eine Druckfeder oder ein Druckmittel vorbelasteten Trennkolben enthält.
[0022] An die Zuführleitung 38 kann ferner, vorzugsweise in der Nähe des Federelementes
21, ein auf einen vorbestimmten Sollwert einstellbares Druckbegrenzungsventil 46 angeschlossen
sein. Durch das Druckbegrenzungsventil 46 kann bei sehr grossen Auslenkbewegungen
der Querkupplungsteile, wie sie z.B. beim Befahren von engen S-förmigen Kurven auftreten,
ein unerwünschtes Ansteigen des Drucks im Federelement 21, und damit der zu übertragenden
Querkupplungskraft, über den vorbestimmten Wert hinaus verhindert werden, indem ein
Teil des Druckmittels über das Druckbegrenzungsventil 46 abgeleitet wird. Bei der
Rückführung des Federelementes 21 in die neutrale Mittelstellung gemäss Fig. 2 wird
eine entsprechende Druckmittelmenge über das Druckregelventil 42 nachgespeist.
[0023] Bei einer in der beschriebenen Weise ausgeführten Querkupplung, deren Federelement
21 einen Federweg von ca. 180 mm zulässt, kann das Druckregelventil 42 auf einen Ueberdruck
von ca. 2,5 bar eingestellt sein, dem bei dieser Ausführung eine Vorspannkraft des
Federelementes 21 von ca. 9 kN entspricht. Das Druckbegrenzungsventil 45 kann auf
einen Ueberdruck von ca. 3,5 bar eingestellt sein, dem eine Querkupplungskraft von
ca. 13,5 kN entspricht. Beim Auslenken der Lenker 10 und 11 der Drehgestelle 1 und
2 aus der Stellung nach Fig. 2 gegen die Stellung nach Fig. 3 steigt die Querkupplungkraft,
entsprechend den Eigenschaften des Druckmittels und der Federcharakteristik des mit
dem Zusatzbehälter 44 verbundenen Federelementes 21, über einen Federweg von ca.
100 mm auf den durch die Einstellung des Druckbegrenzungsventils 45 eingestellten
Höchstwert an und bleibt bei einer weiteren Auslenkung - etwa beim Durchfahren von
Kurven mit Radien unter 70 m oder beim Befahren von engen S-förmigen Kurven - über
den restlichen Federweg im wesentlichen konstant.
[0024] Unter bestimmten betriebsmässigen und konstruktiven Voraussetzungen sind auch Ausführungen
ohne Zusatzbehälter 44 und/oder ohne Druckbegrenzungsventil 45 möglich. Anstelle
des dargestellten, durch Druckluft betätigten Federelementes kann auch ein mit einem
anderen, gasförmigen oder flüssigen Druckmittel betriebenes Federelement beliebiger
Bauart oder, wie in der Fig. 6 angedeutet, ein mechanisches Federelement 47 bekannter
Bauart verwendet werden, welches mindestens eine Schraubenfeder 48 enthält.
1. Querkupplung zwischen zwei Drehgestellen (1, 2) eines Schienenfahrzeuges, mit zwei
an den einander zugekehrten Enden der Drehgestelle (1, 2) angeordneten deichselartigen
Lenkern (10, 11), wobei der erste Lenker (10) ein gabelartiges Endstück (12) mit einander
in FahrzeugQuerrichtung gegenüberliegenden Anschlägen (13, 14) aufweist und der zweite
Lenker (11) eine Halterung (18) für eine zwischen die Anschläge (13, 14) des ersten
Lenkers (10) einführbare Federeinheit (20) aufweist, die ein zwischen zwei Stützelementen
(22, 23) querliegend angeordnetes, vorgespanntes Federelement (21, 47) enthält, wobei
die Stützelemente (22, 23) je an eine an der Halterung (18) ausgebildete Stützpartie
(24 bzw. 25) anpressbar sind und bei einer entsprechenden Querbewegung eines der Lenker
(10, 11) jeweils über eine mit dem benachbarten Anschlag (13 bzw. 14) des ersten Lenkers
(10) zusammenführbare Kontaktpartie von der betreffenden Stützpartie (24 bzw. 25)
abhebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (21, 47) einen seitlich
auslenkbar angeordneten Federkörper aufweist, dass die Halterung (18) die Federeinheit
(20) in deren durch die Stützpartien (24, 25) bestimmten Stellung mit einem Spiel
umgibt, welches innerhalb eines vorbestimmten Arbeitsbereiches anschlagfreie Relativbewegungen
des jeweils von der zugehörigen Stützpartie (24 bzw. 25) abgehobenen Stützelementes
(22 bzw. 23) gegenüber der Halterung (18) zumindest in Fahrzeug-Längsrichtung zulässt,
und dass die Kontaktpartien der Stützelemente (22, 23) je eine an den benachbarten
Anschlag des ersten Lenkers (10) zumindest in Fahrzeug-
Längsrichtung im wesentlichen unverschiebbar anlegbare Kontaktfläche (22a bzw. 23a)
aufweisen.
2. Querkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (18) die
Federeinheit (20) mit einem Spiel umgrenzt, welches auch im wesentlichen vertikale
Relativbewegungen des jeweils abgehobenen Stützelementes (22, 23) zulässt.
3. Querkupplung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung
(18) an einem gegen das Endstück (12) des ersten Lenkers (10) sowie in Querrichtung
offenen Endstück (15) des zweiten Lenkers (11) ausgebildet ist, welches zwei je oberhalb
und unterhalb des Bewegungsbereichs des Endstücks (12) des ersten Lenkers (10) verlaufende
plattenförmige Führungsteile (16, 17) aufweist, an deren in Querrichtung auseinanderliegenden
Enden die Stützpartien (24, 25) für die Stützelemente (22, 23) der Federeinheit (20)
ausgebildet sind, und dass die Stützelemente (22, 23) je durch einen im wesentlichen
vertikal angeordneten plattenförmigen Bauteil gebildet sind.
4. Querkupplung nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass
an den Stützelementen (22, 23) der Federeinheit (20) je mindestens zwei einander gegenüberliegende,
in Anpressrichtung des Federelementes (21, 47) konvergierende Aufsetzflächen (22b,
23b) ausgeführt sind, und dass die ihnen zugeordneten Stützpartien (24, 25) der Halterung
(18) entsprechend konvergierende Stützflächen (24b, 25b) aufweisen.
5. Querkupplung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stützelemente (22, 23) der Federeinheit (20) mit zwei nach oben und nach unten
abstehenden Führungszapfen (33) versehen sind, die je zwischen mindestens zwei an
der Halterung (18) vorgesehene Anschlagpartien (34) einführbar sind, deren Abstand
voneinander mindestens um ein Mass welches dem Verstellweg des betreffenden Führungszapfens
(33) innerhalb des vorbestimmten Arbeitsbereiches entspricht, grösser ist als die
entsprechende Abmessung dieses Führungszapfens (33).
6. Querkupplung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagpartien
(34) mit je gegen die benachbarte Stützpartie (24, 25) für das Stützelement (22,
23) hin konvergierenden Endabschnitten (34a) ausgeführt sind, die Führungsbahnen für
den betreffenden Führungszapfen (33) bilden.
7. Querkupplung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Federelement (21) durch einen zur Aufnahme eines fluiden Druckmittels geeigneten
flexiblen Federbalg gebildet ist, der gegen die Stützelemente (22, 23) abgedichtet
oder mit diesen dichtend verbunden ist.
8. Querkupplung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (21)
an eine mit einer Quelle des Druckmittels verbundene Zuführleitung (38) angeschlossen
ist, die ein auf einen vorbestimmten Sollwert einstellbares Druckregelventil (42)
und ein diesem nachgeschaltetes Rückschlagventil (43) enthält.
9. Querkupplung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement
(21) mit einem auf einen vorbestimmten Sollwert einstellbaren Druckbegrenzungsventil
(46) in Verbindung steht.
10. Querkupplung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das
Federelement (21) mit einem das Volumen des jeweils an der Federung beteiligten Druckmittels
vergrössernden Zusatzbehälter (44) für das Druckmittel kommunizierend in Verbindung
steht.