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EP 0 277 342 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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10.08.1988 Patentblatt 1988/32 |
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Anmeldetag: 21.12.1987 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: H05B 6/70 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI NL |
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Priorität: |
03.02.1987 DE 3703133
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Anmelder: Electrolux-Juno Küchentechnik GmbH |
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D-35721 Herborn (DE) |
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Erfinder: |
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- Naumann, Gerd, Dr.
D-6348 Herborn (DE)
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Vertreter: Grosse, Wolfgang, Dipl.-Ing. et al |
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Patentanwälte Herrmann-Trentepohl, Kirschner
Grosse, Bockhorni & Partner
Forstenrieder Allee 59 81476 München 81476 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren u. Vorrichtung zur Vergleichmässigung der Erwärmung von Speisen in einem
mit Mikrowellenenergie beheizten Gargerät |
(57) Die bekannten Methoden zur Vergleichmäßigung der Feldverteilung in einem mit Mikrowellen
beheizten Garraum, wie Drehantennen, Drehteller und Wellenrührer sind verhältnismäßig
aufwendig. Durch ein im Wellenleiter (3) zwischen dem Magnetron (1) und der Einkopplungsöffnung
(6) in den Garraum (2) angeordnetes Drehelement (5) wird der Wellenwiderstand (Impedanz)
periodisch verändert. Dadurch verändert sich auch die Ausgangsfrequenz des Magnetrons
mit der Folge einer Feldvergleichmäßigung.
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[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vergleichmäßigung der Erwärmung von Speisen
in einem mit Mikrowellenenergie beheizten Gargerät und eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
[0003] Bei einem Mikrowellenofen werden in einen als Resonanzkammer wirkenden Garraum,
welcher von den metallischen Wänden der Garmuffel umschlossen wird, die von einem
Magnetron erzeugten Mikrowellen eingespeist. Es ist dabei möglich die Ausgangssonde
des Magnetrons unmittelbar in den Garraum zu führen. Zur Verbesserung der Gleichförmigkeit
der Erwärmung des Gargutes ist es bereits bekannt sogenannte Drehantennen vorzusehen,
welche das Mikrowellenfeld relativ zum ruhenden Gargut bewegen. Abgesehen davon,
daß die direkte Einspeisung der Mikrowellen in den Garraum große Anpassungsschwierigkeiten
des Magnetrons an unterschiedliche Beschickung des Garraumes mit sich bringt, ist
eine solche Konstruktion sehr aufwendig. Auch verbleibt wegen der unterschiedlichen
Resonanzstruktur des Garraumes eine Umgleichmäßigkeit der Erwärmung.
[0004] Es ist heute allgemein üblich, die Antennensonde des Magnetrons in eine Wellenleitung
einzusetzen, wobei die Antennensonde im Abstand von einem Viertel der Wellenlänge
von einem kurzgeschlossenen Ende der Wellenleitung eingesetzt ist, so daß möglichst
die gesamte Mikrowellenenergie in die andere Richtung ausgekoppelt wird. Das dem
kurzgeschlossenen Ende der Wellenleitung gegenüberliegende Ende mündet im allgemeinen
über eine Einkopplungsöffnung zwischen Wellenleiter und Garraum in der Garmuffel.
Zur Vergleichmäßigung der Erwärmung ist es dabei üblich, in der Nähe der Einflopplungsöffnung
einen sogenannten "Wellenrührer" anzuordnen. Die DE-PS 26 22 363 zeigt einen solchen
Wellenrührer, dess Rührflügel unter dem Magnetron aber über dem Garraum angeordnet
und vom Garraum durch eine Wand getrennt sind. Eine ähnliche Ausführung zeigt die
DE-OS 29 21 266 in Fig. 2. Die Wellenrührer haben die Aufgabe mit ihren sich drehenden
Flügeln die Mikrowellen unterschieldich zu reflektieren und so ein Streufeld in den
Garraum einzuspeisen. Auch solche Konstruktionen sind aufwendig, ebenso wie die bekannten
Drehteller, bei denen das Gargut in dem Garraum stetig bewegt wird, um eine gleichmäßige
Erwärmung zu erzielen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Nachteil von Mikrowellenöfen, daß nämlich
das Erwärmungsgut aufgrund einer ungleichmäßigen Feldverteilung inhomogen erwärmt
wird, durch eine einfche Maßnahme zu beheben.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die an sich unerwünschte Änderung der Belastungsimpedanz
des Magnetrons bei unterschiedlicher Beschicksbedingung dazu benutzt, eine Frequenzänderung
des Magnetrons herbeizuführen und dadurch eine gleichmäßige Erwärmung des Gargutes
zu erzielen.
[0007] Im Patentanspruch 1 sind die zur Lösung der Aufgabe dienenden Merkmale angegeben.
[0008] Durch die periodische Veränderung des Wellenwiderstandes ergibt sich eine periodische
Veränderung der Ausgangsfrequenz des Magnetrons und diese Frequenzänderung bewirkt
in dem als Resonator dienenden Garraum die Anregung unterschiedlicher Resonanzformen.
Die Überlagerung verschiedener Resonanzformen führt zu einem in der Summe gleichmäßigen
Erwärmungsergebnis.
[0009] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch die Vorrichtung zur Mikrowelleneinspeisung
Fig. 2 den periodischen Verlauf der Eingangsimpedanz eines Mikrowellenofens im Smith-Diagramm.
[0010] Zwischen dem die Mikrowellen erzeugenden Magentron 1 und dem Garraum 2 ist der Hohlleiter
3 angeordnet. Vor der Ruckwand 4 des dem Magnetron abgewandten Ende des Hohlleiters
3 ist der Drehkörper 5 angeordnet, welcher aus einer parallel zur Rückwand verlaufenden
und um seine Mittelängsachse drehbaren Platte besteht. Der Wellenwiderstand der vom
Magnetron 1 durch den Hohlleiter 3 über die Einkopplungsöffnung 6 in den Garraum kann
durch den Drehkörper 5 periodisch verändert werden. Diese Änderung des Eingangswiderstandes
des Ofens wirkt auf des Magnetron 1 zurück indem dessen Ausgangsfrequenz periodisch
verändert wird. Wie aus dem Diagramm nach Fig. 2 zu entnehmen ist, kann die Änderung
bei einer Ausgangsfrequenz von 2,450 GHz bis zu ± 10 MHz betragen, wodurch sich eine
Überlagerung verschiedener Resonanzformen ergibt. Dies führt zu einer gleichmäßigen
Erwärmung des Gargutes. Die Wirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung beruht nicht
auf der Umlenkung der Mikrowellen durch einen komplizierten "Wellenrührer", sondern
durch die "Längenänderung" des Hohlleiters, der die Mikrowellen in den Garraum einkoppelt.
Diese erfolgt durch ein einfaches Blechteil. Während in der gezeigten Stellung der
Platte des Drehkörpers der Hohlleiter verkürzt ist, ist in der gestrichelten Stellung
diese Platte praktisch nicht wirksam. Bei Drehung der Platte in Pfeilrichtung ändert
sich somit ständig und periodisch der Wellenwiderstand. Die Einkopplungsöffnung 6
ist in bekannter Weise durch eine für Mikrowellen durchlässige Wand 7 abgedeckt, welche
verhindert, daß aus dem Garraum schädliche Einflüsse auf das Magnetron einwirken können.
Üblich sind hierfür hochtemperaturbeständige dielektrische Materialien wie Keramik
oder Borsilikatglas.
[0011] Eine gute Wirkung des Drehkörpers 5 ist gegeben, wenn er sich im Abstand zwischen
λ/4 und λ/2 von der Rückwand 4 und oberhalb der Einkopplungsöffnung 6 befindet.
1. Verfahren zur Vergleichmäßigung der Erwärmung von Speisen in einem mit Mikrowellenenergie
beheizten Gargerät, dessen Garraum von einem Magnetron über einen Wellenleiter mit
Mikrowellen beschickt wird dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenwiderstand der durch
den Wellenleiter zum Garraum geführten Mikrowellen durch ein innerhalb des Wellenleiters
angeordnetes und periodisch bewegtes elektrisches oder dielektrisches Drehelement
(5) verändert wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei einem Mikrowellenofen
mit einem von der Mikroenergiequelle zum Garraum führenden länglichen Hohlleiter,
welcher an seinem dem Mikrowellenerzeuger abgwandten Ende mit einer senkrecht zu einer
Einkopplungsöffung zwischen Hohlleiter und Garraum angeordneten Rückwand abschließt
dadurch gekennzeichnet, daß sich von der Rückwand (4) des Hohlleiters (3) eine die
Rückwand veränderlich abschirmender Drehkörper (5) befindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, daß der Drehkörper (5) aus einer um seine Mittellängsachse
drehbaren Platte besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 und/oder 3
dadurch gekennzeichnet, daß der Drehkörper (5) im Abstand λ/4 bis λ/2 vor der Rückwand
(4) angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4
dadurch gekennzeichnet, daß der Drehkörper etwa im Abstand 3λ/8 vor der Rückwand
(4) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5
dadurch gekennzeichnet, daß sich die sich die Einkopplungsöffnung (6) unterhalb des
Drehkörpers (5) befindet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6
dadurch gekennzeichnet, daß eine Änderung der Ausgangsfrequenz von 2,450 GHz auf
± 10 MHz erfolgt.

