(19)
(11) EP 0 277 351 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.08.1988  Patentblatt  1988/32

(21) Anmeldenummer: 87119074.0

(22) Anmeldetag:  22.12.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D04B 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 31.01.1987 DE 3702881

(71) Anmelder: H. Stoll GmbH & Co.
D-72760 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmid, Franz
    D-7454 Bodelshausen (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Rudolf, Dipl.-Ing. 
Hindenburgstrasse 65
D-72762 Reutlingen
D-72762 Reutlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flachstrickmaschine


    (57) Bei der Flachstrickmaschine ist das die elektrische Ver­sorgung des verfahrbaren Maschinenschlittens (10) be­wirkende Schleppkabel (15) über mindestens einen mitbeweg­baren Schleppkabelhalter (17) geführt und somit in minde­stens zwei Schleppkabelschleifen gelegt. Ein Schwingen dieser Schleppkabelschleifen bei einem Kurzhub des Maschi­nenschlittens (10) wird durch eine Stützeinrichtung ver­hindert, die mindestens zwischen dem am Schlitten (10) be­findlichen Schleppkabelende (21) und dem Schleppkabel­halter (17) zwei aneinandergereihte Lenker (22, 23) auf­weist, deren Gesamtlänge etwa der Länge der abzustützenden Schleppkabelschleife entspricht und mit welcher das Schleppkabel (15) mindestens an einer Stelle gekoppelt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Flachstrickmaschine mit einem verfahrbaren Maschinenschlitten, dem über mindestens ein Schleppkabel elektrische Energie und/oder Steuersignale zugeführt werden, mit mindestens einem parallel zur Schlittenlaufbahn mitverstellbaren Schleppkabelhalter, der zwischen dem am Schlitten befindlichen und dem am Maschi­nengestell befindlichen Schleppkabelende angeordnet ist.

    [0002] Durch die Schleppkablehalter wird ein Durchhängen des Schleppkabels bis zum Boden verhindert und wird bei ange­triebenen Schleppkabelhaltern zusätzlich eine Entlastung des Schleppkabels von stärkeren Zugbelastungen sowie ein Gegeneinanderlaufen von mehreren Schleppkabelhaltern und ein damit verbundenes verstärktes Abbiegen der Schlepp­kabel vermieden. Es hat sich aber gezeigt, daß bei einem Kurzhubbetrieb des Schlittens beim Formstricken das Schleppkabel mit seinen freihängenden Kabelschleifen in Schwingungen geraten kann, welche die einzelnen Kabel oder Kabelbäume des Schleppkabels starken Wechselbelastungen unterwerfen und auch zu einem Ausschwingen des Schlepp­kabels aus seiner Bewegungsebene und zu einem Schlagen gegen benachbarte Maschinenteile führen können.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anordnung eines Schleppkabels für den Schlitten einer Flachstrick­maschine so zu treffen, daß in jedem Betriebszustand, ein­schließlich eines Kurzhubbetriebs, die Schleppkabel­schleifen an einem unerwünschten Schwingen gehindert sind.

    [0004] Die gestellte Aufgabe wird bei einer Flachstrickmaschine der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens zwischen dem am Schlitten befindlichen Schleppkabelende und dem Schleppkabelhalter in der Schleppkabelebene zwei aneinandergereihte Lenker zur Ab­stützung des Schleppkabels angeordnet sind, deren Gesamtlänge etwa der Länge der abzustützenden Schlepp­kabelschleife entspricht.

    [0005] Die Lenker bilden jeweils einen verstellbaren Winkel mit starren Winkelschenkeln, mit welchen die Schleppkabel­schleifen mit Spiel verbunden werden können. Bei relativ starken Schleppkabeln genügt im allgemeinen zur Koppelung eine Abstützung des Schleppkabels an der Verbindungsge­lenkstelle der beiden aneinandergereihten Lenker, die sich innerhalb einer Schleppkabelschleife befindet und an wel­cher vorteilhafterweise ein gekrümmter Steg zur Anlage des Schleppkabels mit der jeweils tiefsten Stelle einer Schleppkabelschleife angeordnet sein kann.

    [0006] Zweckmäßig können die beiden aneinandergereihten Lenker jeweils aus zwei mit Abstand parallel zueinander und auf der einen und der anderen Längsseite einer Schleppkabel­schleife verlaufenden und an ihren Enden an den Gelenk­stellen durch eine gemeinsame Gelenkachse miteinander ge­koppelten Lenkerstegen bestehen. Bei dieser Ausführungs­form sind die Schleppkabelschleifen zwischen den Lenker­stegpaaren besonders gut gegen ein seitliches Ausschwingen aus der Schleppkabel-Bewegungsebene gesicht, und das Lenkergestänge weist selbst eine erhöhte Stabilität in der Schleppkabel-Bewegungsebene auf.

    [0007] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungs­gemäß ausgebildeten Schleppkabel-Stützeinrichtung für eine Flachstrickmaschine anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.

    [0008] Im einzelnen zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Schleppkabel-Stützeinrichtung für eine Flachstrickmaschine in verschiedenen Schlittenstellungen;

    Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Schleppkabel­halter entlang der Linie II-II in Fig. 1.



    [0009] In der schematischen Darstellung der Fig. 1 ist der Schlitten 10 einer Flachstrickmaschine in drei verschiede­nen Stellungen a, b und c seines Verstellweges auf seiner nicht ersichtlichen Schlittenbahn dargestellt. Seine An­triebskoppelung mit einem über Antriebs- und Umlenkrollen 11 und 12 geführten Antriebszahnband 13 ist durch einen Verbindungsarm 14 angezeigt. Über diesen Verbindungsarm 14 wird auch ein Schleppkabel 15 dem Schlitten 10 zugeleitet, das die elektrische Verbindung des Schlittens 10 mit einer ortsfesten Anschlußstelle 16 am nicht weiter dargestellten Maschinengestell bildet. Das Schleppkabel 15 ist in der Mitte seiner Länge über einen parallel zum Schlitten 10 beweglichen und ebenfalls in drei unterschiedlichen Stel­lungen a, b und c dargestellten Schleppkabelhalter 17 ge­führt. Der Schleppkabelhalter 17 ist ebenfalls mit einem endlosen Antriebsriemen 18 gekoppelt, der über gleich­achsig mit den Umlenk- und Antriebsrädern 11 angeordnete Räder 19, 20 geführt ist. Das Durchmesserverhältnis der Räder 11 und 19 bzw. 12 und 20 ist so gewählt, daß bei einer Umdrehung der gemeinsamen Antriebswelle der An­triebszahnriemen 18 nur den halben Weg wie der Antriebs­zahnriemen 13 zurücklegt. Die Bewegung des Schleppkabel­halters 17 erfolgt also mit der halben Geschwindigkeit wie die Verstellung des Schlittens 10.

    [0010] Das Schleppkabel 15 ist in jeder der drei Stellungen a, b und c des Schlittens 10 und des Schleppkabelhalters 17 eingezeichnet. Zur Unterscheidung der einzelnen Stellungen sind der Schlitten 10, der Schleppkabelhalter 17 und das Schleppkabel 15 in der Stellung a jeweils mit einer strichpunktierten Linie, in der Stellung b jeweils mit einer ausgezogenen Linie und in der Stellung c jeweils mit einer gestrichelten Linie eingezeichnet. Durch den Schleppkabelhalter 17 wird das Schleppkabel 15 zwischen seinen beiden Endpunkten 16 am Maschinengestell und 21 am Schlitten in zwei nach unten hängende Schleppkabelschlei­fen geteilt. Diese beiden Schleppkabelschleifen sind in der Stellung a des Schlittens in Fig. 1 durch eine Schräg­schraffur angedeutet. Die Schraffur zeigt eine dreieck­ förmige Schleifenform und nicht eine bogenförmig gekrümmte Schleife, wie dies bei einem völlig freihängenden Schlepp­kabel der Fall sein müßte. Die Dreiecksform ist durch eine Stützeinrichtung erzwungen, die an jeder Schleppkabel­schleife jeweils aus zwei aneinandergereihten und in Fig. 1 durch einfache Striche angedeuteten Lenkern 22 und 23 bzw. 24 und 25 besteht. Der Lenker 22 ist mit seinem einen Ende am Verbindungsarm 14 des Schlittens 10 an der Schleppkabel-Endstelle 21 angelenkt und an seinem anderen Ende an der Stelle 26 gelenkig mit dem eine Ende des an­schließenden Lenkers 23 verbunden, dessen anderes Ende an einer Gelenkstelle 27 mit dem Schleppkabelhalter 17 ge­koppelt ist. Bei dem zweiten Paar von aneinandergereihten Lenkern 24 und 25 ist das eine Ende des Lenkers 24 mit der Gelenkstelle 27 des Schleppkabelhalters 17 gekoppelt. Die Verbindung der beiden Lenker 24 und 25 bildet eine Gelenk­stelle 28, die der Gelenkstelle 26 entspricht, und das an­dere Ende des Lenkers 25 ist an der Endstelle 16 des Schleppkabels 15 am Gestell der Flachstrickmaschine ange­lenkt. An den Lenkerverbindungsstellen 26 und 28 ist je­weils ein gekrümmter Steg 29 oder 30 angeordnet, gegen dessen Außenseite das Schleppkabel 15 zur Anlage gelangt und der eine Umlenkstützte für das Schleppkabel 15 bildet.

    [0011] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der Gelenkstelle 27 des Schleppkabelhalters 17. Die eigentliche Gelenkstelle wird durch eine Achse 31 gebildet, auf deren Mittelteil eine Lagerhülse 32 angeordnet ist, an welcher eine Schraub­einspanneinrichtung 33 für das aus vier einzelnen Kabel­bäumen bestehende Schleppkabel 15 befestigt ist. Die mit jeweils einem ihrer Enden auf der Achse 31 gelagerten Lenker 24 und 25 bestehenden bei dieser Ausführungsform je­weils aus zwei mit Abstand parallel zueinander und zu beiden Seiten des Schleppkabels 15 angeordneten Lenker­stegen 24a und 24b, bzw. 25a und 25b. Das Schleppkabel 15 erstreckt sich also in beiden Schleppkabelschleifen zwi­schen durch die beiden Lenkerstege der Lenker 22-25 ge­bildeten Begrenzungsebenen.

    [0012] Durch die Anlage des Schleppkabels 15 an die Stützeinrich­tung an den Gelenkverbindungsstellen 26 und 28 werden die Schleppkabelschleifen auch bei einer raschen Kurzhubbewe­gung des Schlittens 10 in Richtung des in Fig. 1 einge­zeichneten Doppelpfeiles 34 an einem Schwingen in der Schleppkabel-Bewegungsebene und auch an einem seitlichen Ausschwingen aus der Bewegungsebene heraus gehindert. Das Schleppkabel 15 kann auch an anderen Stellen mit den Lenkern 22-25 mit Spiel locker verbunden sein, so daß eine Relativbewegung des Schleppkabels 15 gegenüber den Lenkern 22-25 bei der Veränderung des Abstandes der Gelenkstellen 21 und 27 sowie 27 und 16 möglich ist.

    [0013] Es versteht sich, daß die Erfindung auch bei Schleppkabeln wirksam ist, bei denen keine bewegbaren Schleppkabelhalter vorgesehen sind, das Schleppkabel also nur eine einzige Schleife zwischen Schlitten und Maschinengestell bildet.


    Ansprüche

    1. Flachstrickmaschine mit einem verfahrbaren Maschinen­schlitten, dem über mindestens ein Schleppkabel elek­trische Energie und/oder Steuersignale zugeführt wer­den, mit mindestens einem parallel zur Schlittenlauf­bahn mitverstellbaren Schleppkabelhalter, der zwischen dem am Schlitten befindlichen und dem am Maschinen­gestell befindlichen Schleppkabelende angeordnet ist, dadurch gekennzeichent, daß mindestens zwischen dem am Schlitten (10) befindlichen Schleppkabelende (21) und dem Schleppkabelhalter (17) in der Schleppkabelebene zwei aneinandergereihte Lenker (22, 23; 24, 25) zur Ab­stützung des Schleppkabels (15) angeordnet sind, deren Gesamtlänge etwa der Länge der abzustützenden Schlepp­kabelschleife entspricht und mit denen das Schleppkabel (15) an mindestens einer Stelle gekoppelt ist.
     
    2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß jeder der beiden aneinandergereihten Lenker (22-25) aus zwei mit Abstand parallel zueinander und auf der einen und der anderen Längsseite des Schleppkabels (15) verlaufenden und an ihren Enden an den Gelenkstellen (21, 26, 27, 28, 16) durch eine ge­meinsame Gelenkachse (31) miteinander gekoppelten Lenkerstegen (24a, 24b; 25a, 25b) besteht.
     
    3. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß sich die Gelenkverbindungsstelle (26, 28) der beiden aneinandergereihten Lenker (22, 23; 24, 25) innerhalb der Schleppkabelschleife befindet.
     
    4. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gelenkverbindungs­stelle (26, 28) der beiden aneinandergereihten Lenker (22, 23; 24, 25) ein gekrümmter Steg (29; 30) zur An­lage des Schleppkabels (15) mit der jeweils tiefsten Stelle einer Schleppkabelschleife angeordnet ist.
     
    5. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleppkabel (15) in Abständen mit den Lenkern (22-25) mit Spiel verbunden ist.
     




    Zeichnung