(19)
(11) EP 0 277 478 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.08.1988  Patentblatt  1988/32

(21) Anmeldenummer: 88100084.8

(22) Anmeldetag:  07.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F41A 9/11, F41A 9/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 16.01.1987 DE 3701091

(71) Anmelder: KUKA Wehrtechnik GmbH
D-86165 Augsburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Kausträter, Gert, Dipl.-Ing.
    D-8900 Augsburg (DE)
  • Jörg, Josef, Dr. Dipl.-Ing.
    D-8900 Augsburg (DE)
  • Janda, Helmut
    D-8930 Schwabmünchen (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Ing. Heiner Lichti Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Jost Lempert Dipl.-Ing. Hartmut Lasch 
Postfach 41 07 60
76207 Karlsruhe
76207 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kampffahrzeug


    (57) Ein Kampffahrzeug mit Frontantrieb weist eine Fahrzeugwanne (1) und einen Turm (2) mit Geschütz (3) sowie ein im Bereich des Ge­schützes auf dem Boden der Turmbühne angeordnetes vorderes Umlaufmagazin (4) für stehend eingesetzte großkalibrige Muni­tion auf. Um einen größtmöglichen Munitionsvorrat innerhalb des Fahrzeugs bereitzustellen und für einen mechanisierten und automatisierbaren Munitionsfluß zu sorgen, ist vor­gesehen, daß auf dem Boden der Fahrzeugwanne (1) hinter dem vorderen Umlaufmagazin ein den hinteren Fahrzeugraum weit­gehend ausfüllendes, die Munition stehend aufnehmendes hinteres Umlaufmagazin (10) angeordnet ist, und daß zwischen den beiden Umlaufmagazinen eine leere Position am vorderen Umlaufmagazin aus dem hinteren Umlaufmagazin besetzende Übergabeeinrichtung (9) vorgesehen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Kampffahrzeug mit Frontantrieb, das eine Fahrzeugwanne und einen Turm mit Geschütz sowie ein im Bereich des Geschützes auf dem Boden der Turmbühne angeordnetes vorderes Umlaufmagazin für stehend eingesetzte, großkalibrige Munition aufweist.

    [0002] Die Versorgung der Waffe eines Kampffahrzeugs mit klein­kalibriger Munition bietet heute kaum mehr Probleme. Diese kleinkalibrige Munition wird aufgereiht, z. B. an Gurten, transportiert, die über entsprechende Führungen in beliebi­gen Richtungen gefördert und umgelenkt werden können. Dabei bilden die Gurte sowohl die Halter, als auch das Transport­mittel für die Munition. Großkalibrige Munition hingegen läßt sich wegen ihres Gewichtes und ihrer Größe nicht mehr mit Gurten fördern. Hier ist man deshalb bis heute weitgehend auf das manuelle Transportieren und Laden des Geschützes, also auf menschliche Kraft angewiesen. Abge­sehen von der körperlichen Belastung erfordert dies in der Regel auch entsprechenden Freiraum innerhalb des Kampf­ fahrzeugs. Hinzukommen die nicht auszuschaltenden mensch­lichen Fehler.

    [0003] Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, auch großkali­brige Munition innerhalb des Fahrzeugs zu magazinieren. So ist es beispielsweise bekannt, großkalibrige Munition im Heck des Fahrzeugturms so unterzubringen, daß sie sich nur über eine Indexposition automatisch in die Waffe über­führen läßt. Aufgrund des beschränkten Raums im Geschütz­turm läßt sich dort auch nur ein beschränkter Munitions­vorrat unterbringen. Im übrigen muß das Turmmagazin von Hand aus der Fahrzeugwanne heraus oder von außen aufge­füllt werden.

    [0004] Weiterhin ist es bekannt (DE-P 36 27 042) ein in Form einer teilkreisförmigen Schleife angelegtes Umlaufmagazin unterhalb des Geschützturms auf der Turmbühne anzuordnen und im Bereich des Geschützes eine Ladeeinrichtung vorzu­sehen, die die im Umlaufmagazin stehend untergebrachte Munition entnimmt und durch entsprechende Bewegungsabläufe in die Seelenachse des Geschützrohrs bringt. Dieses Umlauf­magazin gestattet die Unterbringung eines größeren Muni­tionsvorrates in Geschütznähe und ferner eine automatische Entnahme und Übergabe der Munition an die Waffe. Auch dieses Umlaufmagazin muß aber vom Fahrzeugheck her manuell nachgefüllt werden, wobei jede einzelne Position des Um­laufmagazins gesondert mit einer Patrone besetzt werden muß.

    [0005] Ausgehend von einem Kampffahrzeug des eingangs genannten Aufbaus liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, inner­halb des Fahrzeugs bei größtmöglichem Munitionsvorrat für einen mechanisierten und weitgehend automatisierbaren Munitionsfluß zu sorgen.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf dem Boden der Fahrzeugwanne hinter dem vorderen, turm­seitigen Umlaufmagazin ein den hinteren Fahrzeugraum weit­gehend ausfüllendes, die Munition stehend aufnehmendes wannenseitiges Umlaufmagazin angeordnet ist und daß zwi­schen den beiden Umlaufmagazinen eine leere Positionen am vorderen Umlaufmagazin aus dem hinteren Umlaufmagazin besetzende Übergabeeinrichtung vorgesehen ist.

    [0007] Die Erfindung macht sich die Tatsache zunutze, daß bei Kampffahrzeugen mit Frontantrieb die Fahrzeugwanne hinter dem Geschütz weitgehend frei von Einbauten ist. Dieser Freiraum wird erfindungsgemäß dadurch für einen entspre­chend großen Munitionsvorrat genutzt, daß auf dem Boden der Fahrzeugwanne ein hinteres, wannenseitiges Umlauf­magazin angeordnet ist, das einen größeren Munitionsvor­rat aufnehmen kann und aus dem die Munition mittels der Übergabeeinrichtung in das turmseitige Umlaufmagazin umgesetzt werden kann. Das turmseitige Umlaufmagazin kann so gesteuert werden, daß nach jedem Schuß oder nach einigen schüssen die Leerpositionen in den Bereich der Übergabe­einrichtung bewegt werden, um dort aus dem wannenseitigen Umlaufmagazin wieder mit neuer Munition besetzt zu werden, so daß im turmseitigen Umlaufmagazin stets ausreichend Munition für eine Gefechtsaufgabe zur Verfügung steht.

    [0008] In bevorzugter Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, daß das wannenseitige Umlaufmagazin eine Vielzahl kleinerer Magazineinheiten aufweist, die in das Umlaufmagazin aus­wechselbar eingesetzt und derart angetrieben sind, daß in Verbindung mit der Antriebsbewegung des wannenseitigen Umlaufmagazins jede Position der Magazineinheit in die Bewegungsbahn der Übergabeeinrichtung bewegbar ist.

    [0009] Mit dieser erfindungsgemäßen Maßnahme kann das wannen­seitige Umlaufmagazin in einfacher Weise nachmunitioniert werden. Es kann nämlich die großkalibrige Munition in kleinen Magazineinheiten bereitgestellt, in das Fahrzeug eingebracht und in das wannenseitige Umlaufmagazin einge­setzt werden. Dadurch ist ein schnelles und einfaches Nachmunitionieren des wannenseitigen Umlaufmagazins mög­Iich. Selbstverständlich ist es auch möglich das Umlauf­magazin einzeln aufzumunitionieren.

    [0010] In weiterer vorteilhafter Ausführung ist das wannenseitige Umlaufragazin kreisförmig mit zentralem Antrieb ausgebildet und es weist auf einem Kreis eine Vielzahl von drehbaren Aufnahmen für je eine Magazineinheit auf.

    [0011] Bei dieser Ausführungsform ist also das hintere Umlauf­magazin nach Art eines großen Revolvertellers ausgebildet, auf dem seinerseits wieder kleinere Magazineinheiten in Form von Revolvertellern sitzen. Die Antriebsbewegungen sowohl des Umlaufmagazins, als auch der Magazineinheiten sind jeweils antriebstechnisch besonders einfach zu ver­wirklichende Kreisbewegungen.

    [0012] Zur noch besseren Raumausnutzung kann vorgesehen sein, daß nahe der Peripherie des kreisförmigen, wannenseitigen Umlaufmagazins und zwischen den drehbaren Aufnahmen für je eine Magazineinheit Einzelaufnahmen für je ein Geschoß vorgesehen sind, die auf dem gleichen Kreis angeordnet sind, auf dem sich das am nächsten der Peripherie befind­liche Geschoß der Magazineinheit befindet.

    [0013] Vorzugsweise ist jede Magazineinheit als Palette ausge­bildet, auf der die Patronen kreisförmig stehend angeord­net sind. Dabei weist jede Magazineinheit eine Transport­ halterung auf, mittels der sie von der Munitionsfabrik bis zum Kampffahrzeug problemlos gehandhabt werden kann.

    [0014] Zweckmäßigerweise ist im Bereich des Fahrzeughecks eine Ladetür oder -klappe angeordnet, wobei das wannenseitige umlaufmagazin eine Halteposition im Bereich der Ladetür oder -klappe aufweist.

    [0015] Die Ladetür bzw. -klappe kann entweder nach hinten oder nach oben geöffnet werden, so daß die Magazineinheiten von hinten oder von oben in die Fahrzeugwanne eingeführt und in das Umlaufmagazin eingesetzt werden können.

    [0016] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Übergabeeinrichtung aus einem an einer senkrechten Achse gelagerten öbergabearm mit wenigstens einem Greifer für ein Geschoß besteht und daß der Übergabearm zwischen einer Aufnahmeposition am wannenseitigen Umlaufmagazin und einer Abgabeposition am turmseitigen Umlaufmagazin schwenkbar ist.

    [0017] Die beiden Umlaufmagazine werden vorzugsweise so angeord­net, daß sich ihre äußeren Bewegungsbahnen an einer Stelle annähernd berühren, um auf diese Weise einen größtmöglichen Munitionsvorrat unterbringen zu können. Im Bereich dieser größten Annäherung der Umlaufmagazine ist dann vorzugsweise auch die Übergabeeinrichtung angeordnet, so daß das Um­setzen der Munition aus dem wannenseitigen in das turm­seitige Umlaufmagazin auf kürzestem Weg bei geringstem Zeitbedarf möglich ist.

    [0018] Dabei k@nn der @bergabearm an einer senkrechten, die Achse aufweisenden, an der Fahrzeugwanne befestigten Säule ange­ordnet sein. Statt dessen ist es auch möglich, daß der Übergabearm auf einem die Achse aufweisenden Schlitten sitzt, der horizontal zwischen dem wannenseitigen und dem turmseitigen Umlaufmagazin auf einer Führung an der Fahrzeugwanne, vorzugsweise deren Seitenwand, verfahrbar ist. Die letztgenannte Ausbildung empfiehlt sich dann, wenn die beiden Umlaufmagazine bedingt durch die Platz­verhältnisse bzw. den Raumbedarf für die Besatzung nicht allzu eng zusammengeführt werden können und folglich ein größerer übergabeweg zu überbrücken ist.

    [0019] Mit Vorteil sind die beiden Umlaufmagazine und die Über­gabeeinrichtung über eine Steuerung derart miteinander verkettet, daß bei Einlaufen einer leeren Position am turmseitigen Umlaufmagazin in die Abgabeposition der Über­gabeeinrichtung stets eine besetzte Position am wannen­seitigen Umlaufmagazin in der Aufnahmeposition bereitsteht. Dadurch ist ein verzögerungsfreies Nachmunitionieren des vorderen Umlaufmagazins möglich.

    [0020] Gemäß dem eingangs genannten bekannten Vorschlag (DE-P 36 27 042) kann das vordere Umlaufmagazin mit verschieden­artiger großkalibriger Munition, z. B. Sprengmunition oder Brandmunition ausgestattet sein. Bei einer solchen Ausrüstung ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das wannen­seitige Umlaufmagazin Magazineinheiten mit entsprechend verschiedenartiger Munition aufweist, so daß das turm­seitige Umlaufmagazin wahlweise mit der einen oder anderen Munitionsart versorgt werden kann.

    [0021] Dabei ist es von Vorteil, wenn die verschiedenartige Muni­tion und/oder die sie aufnehmenden Magazineinheiten mit die Art der Munition indizierenden Sensoren versehen sind, wobei die Steuerung Aufnehmer aufweisen kann, um an einer Leerposition des turmseitigen Umlaufmagazins die gewünschte Munitionsart aus dem wannenseitigen Umlaufmagazin einzu­setzen.

    [0022] Auf diese Weise ist es möglich, das turmseitige Umlauf­magazin je nach verschossener Munition aus dem wannen­seitigen Umlaufmagazin wieder aufzufüllen.

    [0023] Nachstehend ist die Erfindung anhand zweier in der Zeich­nung dargestellten Ausführungsformen beschrieben. In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 einen schematischen, teilweise abgebrochenen Schnitt durch ein Kampffahrzeug;

    Figur 2 eine Draufsicht auf die Fahrzeug­wanne und

    Figur 3 eine Draufsicht auf die Fahrzeug­wanne mit einer abgewandelten Aus­führungsform.



    [0024] Das in Figur 1 schematisch wiedergegebene Kampffahrzeug weist eine gepanzerte Fahrzeugwanne 1 und einen auf der Wanne drehbar gelagerten Geschützturm 2 mit einem Geschütz 3 auf. Auf dem Boden der Turmbühne im Bereich des Geschütz­turms 2 ist ein vorderes Umlaufmagazin 4 angeordnet, aus dem die großkalibrigen Geschosse 5 mittels einer Lade­einrichtung 6 entnommen und dem Geschütz 3 zugeführt werden können.

    [0025] Das vordere Umlaufmagazin 4 ist, wie aus Figur 2 ersicht­lich, in einer teilkreisförmigen Schleife ausgebildet, die - wie mit Pfeilen angedeutet - in beiden Richtungen bewegbar ist, und zwar zwischen einer Position 7 für die Ladeeinrichtung 6 (Entnahme) und einer Übergabeposition 8 (Aufnahnle) einer insgesamt mit 9 bezeichneten Übergabe­einrichtung.

    [0026] Im hinteren Bereich der Fahrzeugwanne ist im unmittel­baren Anschluß an das vordere Umlaufmagazin 4 ein hinteres Umlaufmagazin 10 angeordnet, das beim gezeigten Ausführungs­beispiel als zentral angetriebenes Revolvermagazin ausge­bildet ist. Das hintere Umlaufmagazin 10 weist auf einem äußeren Anordnungskreis eine Vielzahl kleinerer Magazin­einheiten 11 auf, die wiederum kreisförmig ausgebildet sind und in der gezeigten Ausführung jeweils vier Geschosse auf­nehmen. Diese kleineren Magazineinheiten sind in Form von Kreispaletten ausgebildet, die wiederum in ihrem Zentrum 12 antreibbar sind.

    [0027] Mittels der mit Pfeil 13 angedeuteten Drehbewegung des hinteren Umlaufmagazins 10 und der mit Pfeil 14 angedeu­teten Drehbewegung der palettenartigen Magazineinheiten läßt sich jedes auf den Magazineinheiten befindliche Geschoß in eine Aufnahmeposition 18 bewegen, an der es von der Übergabeeinrichtung 9 ergriffen und in die Über­gabeposition 8 am vorderen Umlaufmagazin 4 umgesetzt werden kann.

    [0028] Die Übergabeeinrichtung 9 besteht beim gezeigten Aus­führungsbeispiel aus einer senkrechten Säule 16 und einem daran gelagerten horizontalen Arm 17 mit einem Greifer 18, der das Geschoß am Umfang umfaßt und einspannt und aus der durchgezogen wiedergegebenen Aufnahmeposition 18 in die gestrichelt wiedergegebene Übergabeposition 8 am vor­deren Umlaufmagazin 4 umsetzt.

    [0029] Gegebenenfalls können die palettenartigen Magazineinheiten 11 verschiedenartige großkalibrige Munition aufnehmen, um entsprechend verschiedenartige Munition verschießen zu können. Ferner sind das vordere Umlaufmagazin 4, das hintere Umlaufmagazin 10 und die Übergabeeinrichtung 9 steuerungsmäßig so verkettet, daß bei Einfahren einer Leerposition am vorderen Umlaufmagazin 4 in die Übergabe­position 8 eine entsprechend besetzte Position am hinteren Umlaufmagazin 10 an der Aufnahmeposition 18 bereitsteht, um das dort befindliche Geschoß mittels der Übergabeein­richtung in das vordere Umlaufmagazin 4 umzusetzen.

    [0030] Bei verschiedenartiger Munition können sowohl die Geschosse, als auch eine entsprechende Anzahl von Positionen im vor­deren Umlaufmagazin 4 mit geeigneten Sensoren versehen sein, um beispielsweise sicherzustellen, daß in diese bestimmten Positionen des vorderen Umlaufmagazins 4 jeweils nur eine bestimmte Geschoßart eingesetzt werden kann. Statt dessen ist es aber auch möglich, die beiden Umlaufmagazine 4, 10 von der Geschützsteuerung aus so anzusteuern, daß die am Geschütz jeweils angeforderte Munition in entspre­chender Reihenfolge im Umlaufmagazin 4 bereitgestellt wird.

    [0031] Wie in Figur 2 schematisch dargestellt, ist im Bereich des Fahrzeughecks eine entweder nach hinten öffnende Lade­tür 19 oder eine nach oben öffnende Ladeklappe (nicht gezeigt) vorgesehen, durch die die palettenartigen Magazin­einheiten 11 in die Fahrzeugwanne eingebracht und auf ent­sprechende Aufnahmen des hinteren Umlaufmagazins 10 auf­gesetzt werden können. Die Geschosse können bereits in der Munitionsfabrik oder aber hinter der Front auf die leeren Paletten 11 aufgesetzt werden. Diese Paletten weisen eine nicht gezeigte Transporthalterung auf, die beispiels­weise im Zentrum 12 der Palette angeordnet ist und mittels der die Palette ergriffen und transportiert werden kann.

    [0032] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 sind gleiche bzw. funktionsgleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen ver­sehen. Das turmseitige Umlaufmagazin ist im vorderen Bereich unterhalb der waffe herumgezogen, während der Raum hinter der Waffe 3 für die Besatzung besser zugänglich ist. Das wannenseitige Magazin 10 ist etwas stärker nach hinten abgerückt und kleiner ausgebildet als bei der Ausführungsform gemäß Figur 2. Dafür besitzt es zwischen den drehbaren Magazineinheiten 11 Einzelaufnahmen 20 für Geschosse, die den Leerraum zwischen den Magazineinheiten ausfüllen.

    [0033] Die Übergabeeinrichtung weist statt der Säule 16 der Figur 2 einen Schlitten 21 auf, an dem der Übergabearm 17 an einer Achse 22 gelagert ist. Der Übergabearm 17 weist seinerseits am freien Ende eine Achse 23 auf, an dem der Greifer 24 schwenkbar ist. Der Schlitten 21 ist auf einer Führung 25 verfahrbar, die an der Seitenwand 26 der Wanne 1 angeordnet ist.

    [0034] Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung ist ein mechanisierter und weitgehend automatisierbarer Munitionsfluß innerhalb eines Kampffahrzeugs bei größtmöglichem Munitionsvorrat gegeben. Auch das Nachmunitionieren läßt sich weitgehend mechanisieren.


    Ansprüche

    1. Kampffahrzeug mit Frontantrieb, das eine Fahrzeug­wanne und einen Turm mit Geschütz sowie ein im Be­reich des Geschützes auf dem Boden der Turmbühne angeordnetes vorderes Umlaufmagazin für stehend eingesetzte, großkalibrige Munition aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Boden der Fahrzeugwanne (1) hinter dem vorderen, turmseitigen Umlaufmagazin (4) ein den hinteren Fahrzeugraum weitgehend aus­füllendes, die Munition stehend aufnehmendes, wannen­seitiges Umlaufmagazin (10) angeordnet ist und daß zwischen den beiden Umlaufmagazinen (4, 10) eine leere Positionen am turmseitigen Umlaufmagazin (4) aus dem wannenseitigen Umlaufmagazin (10) besetzende Übergabeeinrichtung (9) vorgesehen ist.
     
    2. Kampffahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das wannenseitige Umlaufmagazin (10) eine Vielzahl kleinerer Magazineinheiten (11) aufweist, die in das Umlaufmagazin (10) auswechselbar einge­ setzt und derart angetrieben sind, daß in Verbindung mit der Antriebsbewegung des wannenseitigen Umlauf­magazins (10) jedes Geschoß (5) in die Bewegungsbahn der Übergabeeinrichtung (9) bringbar ist.
     
    3. Kampffahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß das wannenseitige Umlaufmagazin (10) kreisförmig mit zentralem Antrieb ausgebildet ist und auf einem Kreis eine Vielzahl von drehbaren Auf­nahmen für je eine Magazineinheit (11) aufweist.
     
    4. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nahe der Peripherie des kreisförmigen, wannenseitigen Umlaufmagazins (10) ünd zwischen den drehbaren Aufnahmen für je einer Magazineinheit (11) Einzelaufnahmen (20) für je ein Geschoß vorgesehen sind, die auf dem gleichen Kreis angeordnet sind, auf dem sich das am nächsten der Peripherie befindliche Geschoß der Magazineinheit befindet.
     
    5. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Magazineinheit (11) als Palette ausgebildet ist, auf der die Geschosse (5) kreisförmig angeordnet sind.
     
    6. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede Magazineinheit (11) eine Transporthalterung aufweist.
     
    7. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, äadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Fahrzeug­hecks eine Ladetür oder -klappe (19) angeordnet ist und daß das wannenseitige Umlaufmagazin (10) eine Halteposition im Bereich der Ladetür oder -klappe aufweist.
     
    8. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabeeinrichtung (9) aus einem an einer senkrechten Achse gelagerten Übergabearm (17) mit wenigstens einem Greifer (15) für ein Geschoß (5) besteht und daß der Übergabearm (17) zwischen einer Aufnahmeposition (18) am wannen­seitigen Umlaufmagazin (10) und einer Abgabeposition (8) am turmseitigen Umlaufmagazin (4) schwenkbar ist.
     
    9. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergabearm an einer senkrechten, die Achse aufweisenden, an der Fahrzeug­wanne befestigten Säule (16) angeordnet ist.
     
    10. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergabearm (17) auf einem die Achse aufweisenden Schlitten (21) sitzt, der horizontal zwischen dem wannenseitigen und dem turmseitigen Umlaufmagazin (10, 4) auf einer Führung (25) an der Fahrzeugwanne, vorzugsweise deren Seitenwand, verfahrbar ist.
     
    11. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Umlaufmaga­zine (4, 10) und die Übergabeeinrichtung (9) über eine Steuerung derart miteinander verkettet sind, daß bei Einlaufen einer Leerposition am turmseitigen Umlaufmagazin (4) in die Abgabeposition (8) der Übergabeeinrichtung (9) stets eine besetzte Position am wannenseitigen Umlaufmagazin (10) in der Aufnahme­position (18) bereitsteht.
     
    12. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11 mit einem turmseitigen Umlaufmagazin für verschieden­artige großkalibrige Munition, dadurch gekennzeichnet, daß das wannenseitige Umlaufmagezin (10) Magazinein­heiten (11) mit entsprechend verschiedenartiger Munition (5) aufweist.
     
    13. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenartige Munition (5) und/oder die sie aufnehmenden Magazin­einheiten (11) mit die Art der Munition indizieren­den Sensoren versehen sind und daß die Steuerung Aufnehmer aufweist, um an einer Leerposition des turmseitigen Umlaufmagazins (4) die gewünschte Munitionsart aus dem wannenseitigen Umlaufmagazin (1O) einzusetzen.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht